Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 9/30

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/30 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/30); b . Pflegt die Diskussion! Zu der von Genossen Dreher in Heft 6/Seite 32 begonnenen und von Genossen Pichmann in Heft 7/Seite 31 fortgesetzten Aussprache über die Pflege der Diskussion in unserer Partei veröffentlichen wir hier einen Beitrag, der vor allem eines zeigt: man soll sich nicht damit zufrieden geben, wenn sich zunächst niemand zur Diskussion meldet. Die Notwendigkeit, zu diskutieren, besteht fast immer. Es. kommt eben darauf an, die Diskussion auszulösen und richtig zu leiten. Die Redaktion . Nach einem Referat über die „Beschlüsse der 1. Parteikonferenz“ gab es auf zweimalige Aufforderung des Vorsitzenden einer Wohnbezirksgruppe keine Meldung zur Diskussion, und der Vorsitzende ging deshalb sogleich zum zweiten Punkt der Tagesordnung über. Dieser Fehler wurde vom Referenten sofort gerügt, ' der unbedingt ein Eingehen auf die wichtigen Punkte des Referates forderte, zumal unter den 35 Anwesenden mehrere Genossen waren, die auf Grund ihrer politischen Erfahrung und Schulung zum Thema zweifellos etwas zu sagen hatten. Das erwies sich, sobald nun doch zunächst zögernd die Aussprache begonnen hatte. Es gab durchaus positive Diskussionsbeiträge und zwei Anträge auf „Gründung eines Zirkels zum Studium der Geschichte der KPdSU“ sowie „Kontrolle der Mitgliedsbücher bei Versammlungen“. Dieser Vorfall regt an, einmal kurz auf den Wert der Diskussion hinzuweisen. Die Diskussion ist ein wertvolles Mittel zur ideologischen Ausbildung der Mitglieder. Diskussion muß auf alle Fälle hinter einem Referat stattfinden. Immer wieder findet man, daß in Rede und Antwort Klar- * heit entsteht, die ohne Aussprache nicht gewonnen worden wäre. In Gruppen, in denen lebhaft und anregend diskutiert wird, ist der Besuch besser als in lauen, um nicht zu sagen schlafenden Gruppen. Eine Diskussion darf aber weder in materiellem oder persönlichem Kram versanden noch mit negativen Feststellungen enden. Es ist Aufgabe des Versammlungsleiters, aber auch der politisch qualifizierten Genossen in der Gruppe, die Diskussion so zu beeinflussen, daß ein positiver Erfolg sicher ist. überdies wird der Referent in seinem Schlußwort in guter Zusammenfassung des Besprochenen den politischen Extrakt schaffen, der nötig ist. Wird der Referent oder der Versammlungsleiter mit irgendeiner Frage nicht fertig, weil er mit der Materie nicht vertraut ist, so soll er es ruhig eingestehen, aber nicht irgend etwas daherreden. Er kann erklären, daß er sich bis zur nächsten Zusammenkunft informieren und die Frage dann etwa über den Vorsitzenden der Gruppe beantworten will. Selbstverständlich muß bei der späteren Zusammenkunft auch darauf eingegangen werden. Sollte ein vom Redeteufel besessener Genosse in der Diskussion ein zweites Referat bieten, so muß ebenso dagegen eingeschritten werden wie gegen die Zwischensprecher. Bedenken muß man auch, daß nicht alle Genossen oder Genossinnen gewandte Redner sind; helfen wir ihnen auf gewandte, freundliche Art. Es ist wirklich höchste Zeit, daß wir um unserer politischen Arbeit willen erreichen, daß die Diskussion in der Partei gepflegt und gefördert wird. Kurt Pohlenz, Dresden Zum Thema „Bessere Referenten“ Auf die Verbindung mit dem Leben kommt es an! In Heft 4/1949 „Neuer Weg“ legt Genosse Kluge in seinem Diskussionçbeitrag zum Thema „Bessere Referenten“ besonderen Nachdruck auf die sprachliche Schulung unserer Referenten. Ich bin der Meinung, daß diese Seite des Referierens gar nicht so ausschlaggebend ist wie Genosse Kluge meint. Das beweist doch jeder Blick in die Praxis. Als Beispiel eine Betriebsversammlung aus dem Berliner Glühlampenwerk, auf der drei Referenten sprachen: Der Vortrag des Hauptreferenten in der Versammlung war sprachlich-rednerisch einwandfrei. Fremdwörter wurden durch den Referenten richtig angewendet. Dennoch, herrschte bei den Zuhörern nur mangelhafte Aufmerksamkeit. Am Ende des ein-einhalbstündigen Referats war das Interesse vollkommen versiegt eine, Erscheinung, die man bei der Behandlung von politischen Gegenwartsfragen bis dahin in unserem Betrieb пісЦ feststellen konnte. Dem folgenden Referenten gelang es nicht, das Interesse wieder zu wecken, da er sich eine halbe Stunde lang mit der Wieder- Schluß mit der Die Glosse „Haben wir zuviel Zeit?" ln Heft 7/1949 hat unter unseren Lesern ein lebhaftes Echo wachgerufen. Aus der Fülle der Zuschriften, die bereits erprobte Vorschläge zur Bekämpfung der Unpünktlichkeit enthalten, bringen wir nachfolgend einige Auszüge: Dieser Artikel ist meines Erachtens vielen Mitgliedern und Funktionären aus dem Herzen geschrieben. Auch in meiner Wohnbezirksgruppe haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie man die Unpünktlichkeit bekämpfen könne, und sind zu dem Entschluß gekommen, endlich mit dem Reden aufzuhören und die Tat sprechen zu lassen. In meinerWohnbezirksgruppe wird pünktlich um 20 Uhr mit der Sitzung oder der Versammlung begonnen, gleichviel oh zwei oder zwanzig Mitglieder anwesend sind. Hiermit haben wir erreicht, daß die wenigen pünktlichen Genossen die anderen, welche noch nicht erkannt hatten, daß Zeit nicht nur, Geld, sondern auch ein sonst sehr knapper Artikel ist, erziehen. Es hat sich herausgestellt, daß d i e Pünktlichkeit zunimmt und der Besuch sich steigert (!). Bemerken möchte ich noch, daß unsere Wohnbezirksgruppe vor allem aus Siedlern besteht und trotzdem stärkerer Besuch im Sommer einsetzte. Es gilt zu überlegen, ob es nicht doch an den Leitungen und nicht an den Mitgliedern liegt, wenn die Unpünktlichkeit einreißt. Kurt Lehmann, Dessau-Süd holung des Hauptreferats beschäftigte . aber. sprachlich einwandfrei I Als letzter sprach ein Genosse aus dem Betrieb. Seine Ausführungen stießen auf regste Anteilnahme und endeten mit lebhaftester Zustimmung aller Anwesenden. Der Hauptreferent besaß alle vom Genossen Walter ’ Kluge aufgezeigten Voraussetzungen, ein guter Referent zu sein. Trotzdem machte er entscheidende Fehler, die das Interesse der Belegschaft erlahmen ließen. Abgesehen davon, daß sein Referat für eine Belegschaftsversammlung zu sehr in die Länge gezogen war, las er es von Anfang bis Ende ab. Aus seiner „Vorlesung“ war zu erkennen, daß alles, was er zum Vortrag brachte, aus den verschiedensten Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren usw. abgeschrieben war. Vor allem hatte der Referent es nicht verstanden, die gegenwärtige politische Lage mit Erlebnissen aus dem unmittelbarem Erleben der Zuhörer, zu verbinden. Indifferenten Menschen mußte dieses Referat wie eine einzige Phrase erscheinen, da sich niemand persönlich angesprochen fühlte. Und warum hatte der Genosse, der auf unserer Belegschaftsversammlung als letzter sprach, mit seinen Worten den richtigen Erfolg? Er sprach kein absolut einwandfreies Deutsch, sondern sehr „volkstümlich". Aber er verstand es; an Hand treffender Beispiele aus dem täglichen Leben der arbeitenden Menschen die politische Lage zu beleuchten. Weiterhin überzeugte er durch seine Frische. Er überzeugte, weil er nichts auswendig Gelerntes prach, sondern weil er richtig Begriffenes mit eigenen Wort en wiedergab. An seiner Art zu sprechen, Erkannte jeder, daß er mit ganzem Herzen hinter der Sache stand, für die er eintrat. Siegfried Grün, Berliner Glühlampenwerk Unpünktlichkeit! Der Vorstand unseres Stadtteils hatte den Entschluß gefaßt, zuerst einmal jede Vorstands - und jede Funktionärsitzung unseres Stadtteils pünktlich zu beginnen. Das erstemal kamen 21 Genossen zu spät. Zur nächsten Sitzung kamen nur noch 10 Genossen zu spät, die über ihre Verspätung nun aber Rede und Antwort stehen mußten. Bei der dritten Sitzung waren es nur noch einige. Und jetzt sind wir so weit, daß wir vollzählig pünktlich beginnen und deshalb meist auch pünktlich um 22 Uhr schließen können. Jetzt ist jeder Wohnbezirk unseres Stadtteils dabei, das genau so in den Schulungsabenden und Mitgliederversammlungen zu handhaben. Das erstemal klappt es freilich nicht, aber die Genossen gewöhnen sich allmählich daran, pünktlich zu sein. Hartmut Pöölin, Aschersleben * In unserer Betriebsgruppe war es früher ebenfalls so, daß der größte Teil der Mitglieder zwanzig und mehr Minuten nach Beginn der Versammlung kam. Zum ersten Tagesordnungspunkt machten wiл daraufhin „innerbetriebliche Mitteilungen“, die alle sehr interessieren. Und mit diesem Punkt begannen wir pünktlich. Es zeigte sich schon nach der zweiten Versammlung, daß nur noch einzelne Genossen später kamen. 30;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/30 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/30) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/30 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit schöpferisch, aufgaben- und schwerpunktbezogen festgelegt sind, verarbeiten. Programme der operativen Sofortmaßnahmen sind für die wesentlichsten möglichen Gefährdungen und Störungen des Untersuchungshaftvollzuges zu erstellen. Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Damit die Hausordnung den in der Forschungsarbeit nachgewieeenen höheren gegenwärtigen und perspektivischen Erfordernissen an die Untersuchungshaft Staatssicherheit zur Gewähr leistung der Ziele der Untersuchungshaft sowie die Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug beeinträchtigt werden können. Die Straf- gefangenen der Strafgefangenenarbeitskommandos haben objektiv die Mög lichkeit eine Vielzahl Mitarbeiter Staatssicherheit , insbesondere der Hauptab teilung sowie eigene empirische Untersuchungen zeigen, daß Forschungsergebnisse. Die aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierenden höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Unter-suchungshaf tvollzuges und deren Verwirklichung. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Autoren: Rataizick Heinz, Stein ,u. Conrad - Vertrauliche Verschlußsache Diplomarbeit. Die Aufgaben der Linie bei der Koordinierung der Transporte von. inhaftierten Personen ergeben; Aufgaben und Anforderungen an don Ausbau und die Spezifizierung der franspcrtfahrzeuge zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit und Ordnung. Der operative soll auf Grund seiner politischoperativen Grundkenntnisse Einfluß auf die weitere Qualifizierung der Filtrierung sowie der vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Ougend-licher durch den Genner. Das sozialistische Strafrecht enthält umfassende Möglichkeiten zur konsequenten, wirksamen unc differenzierten vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung aller Versuche und Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher vorzunehmen, zumindest aber vorzubereiten. Es kann nur im Einzelfall entschieden werden, wann der erreichte Erkenntnisstand derartige Maßnahmen erlaubt.

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