Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 9/28

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/28); Von der Arbeit eines Kulturdirektors Die Arbeit des stellvertretenden Direktors für die Kulturarbeit in den, volkseigenen Betrieben ist eine Aufgabe mit einer hohen politischen Verantwortung. Er soll nicht etwa nur Kulturveranstaltungen einberufen, sondern er ist wirklich der politische Funktionär, der als Direktor dort arbeitet, Die Partei hat die Pflicht, den Kulturdirektor und die Direktion zu beeinflussen, aber es gibt auch eine ganze Reihe Fragen, die die Partei nicht anweisen kann. Der Kulturdirektor hat bestimmte staatliche Vollmachten. Er ist Beauftragter der Leitung der volkseigenen Betriebe. Er ist verantwortlich für die Massenüberzeugung in diesem Betrieb als Stellvertreter des Direktors. ѣ (Walter Ulbricht, Orgkonferenz, 7. und ,8. Juni 1949.) Einige Beispiele aus der Praxis eines Großbetriebes sollen die Arbeit eines Kulturdirektors beleuchten. In den volkseigenen „Karl-Marx-Werken” in Potsdam fand der neue stellvertretende Direktor beim Antritt seiner Tätigkeit eine Lage vor, wie sie für viele Betriebe charakteristisch. ist. Der Einfluß der Betriebsgruppe unserer Partei war schwach. Die Betriebsgewerkschaftsleitung erstickte in traditionsgebundener Kleinarbeit und verstand nicht, die Belegschaft für die neuen Aufgaben zu aktivieren. Dementsprechend war die Aktivistenbewegung im Betrieb schwach. Es fanden keine Produktionsberatungen statt, und keine Planungsausschüsse bereiteten die Steigerung der Produktion vor. Der Kulturdirektor setzte sich mit der Betriebsgewerkschaftsleitung zusammen, und in einef Besprechung wurden gemeinsame Aufgaben festgelegt. In enger Verbindung mit der Betriebsgewerkschafts-leitung wurden regelmäßige Produktionsberatungen in den Abteilungen des Werkes organisiert. Die Produktionsberatungen brachten überraschend gute Resultate. Die Kollegen des Betriebes nahmen regen Anteil an der Diskussion und machten eine Menge guter Vorschläge. Inzwischen sind die Produktionsberatungen zu einer ständigen Einrichtung geworden, und im Zeitraum von drei Monaten wurden 169 Verbesserungsvorschläge gemacht und angewandt. Der Kulturdirektor organisierte eine Betriebsbegehung, an der der Betriebsgruppensekretär und die BGL teilnah-men. In dieser Betriebsbegehung wurde kontrolliert, wie die Betriebsgewerkschaftsleitung und die Betriebsleitung die Vorschläge der Produktionsberatungen durchgeführt haben. Außerdem schlug der Kulturdirektor in einer Aussprache mit der BGL und der neugebildeten Abteilung Innerbetriebliche Werbung" die Bildung einer Kommission für das Verbesserungsvorschlagswesen vor. In allen Abteilungen wurden Berichtskästen angebracht, und bereits in der ersten Sitzung konnten 23 Vorschläge behandelt und zum Teil prämiiert werden. Weiter nahm der Kulturdirektor sofort die Bildung von Planungsausschüssen in Angriff. In gemeinsamer Aussprache mit der Betriebsgewerkschaftsleitung wurden in allen Abteilungen solche Ausschüsse und ein Hauptplanungsausschuß des Werkes errichtet, deren Tätigkeit wesentlich zur Steigerung der Arbeitsproduktivität beigetragen hat. Der Kulturdirektor stellte fest, daß in der Belegschaft starke antisowjetische Stimmungen vorhanden waren. Er veranlaßte die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft, im Betrieb eine Veranstaltung durchzuführen, die ein voller Erfolg wurde. 1200 Zuschauer dis-( kutierten tagelang begeistert über die Darbietungen der Laienspielgruppe der SMA, und in kaum vier Wochen wurden 93 Aufnahmen für die Gesellschaft gemacht und eine Wirkungsgruppe gegründet, die inzwischen auf 217 Mitglieder angewachsen und aus dem kulturellen Leben des Betriebes schon nicht mehr wegzudenken ist. Da es im Betrieb noch keine Betriebszeitung gab, stellte der Kulturdirektor diese Frage in der BGL und in der Betriebsgruppe zur Diskussion, und in kurzer Zeit war es möglich, die erste Nummer der neuen Betriebszeitung unter der Redaktion eines Genossen heraus-“ zubringen, die sich in Inhalt und Aussehen ständig verbessert und unter lebhafter Anteilnahme der Belegschaft gestaltet wird. Auch die Zulieferbetriebe des Werkes werden mit der Zeitung versorgt. Das hat bei ihnen großen Anklang gefunden und zur Entwicklung einer lebhaften Korrespondenz zwischen uns und den Zulieferbetrieben beigetragen. ' Es war vorgesehen, bis zum 1.Mai eine Lehrwerk-$ t а 11 für 150 Lehrlinge zu schaffen. Die Arbeiten wurden jedoch nicht im nötigen Tempo durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der BGL und der Betriebsgruppe der SED setzte der Kulturdirektor einen guten tenossen für die Kontrollé des Ausbaus und der Arbeit der Lehrwerkstatt ein mit dem Auftrag, * die Lehrlinge zur Mitarbeit heranzuziehen. In enger Zusammenarbeit mit der FDJ konnte der Termin eingehalten und die Werkstatt am l. Mai eröffnet werden* und es wurde als nächste Aufgabe sofort die Schaffung einer Betriebsschule in Angriff genommen. Auf Vorschlag des Kulturdirektors wird die Lehrlingszahl auf 19 Prozent der Belegschaftsstärke erhöht, was etwa 250 Lehrlingeii entspricht. Darüber hinaus ist auch bereits ein Lehrlingsf Wohnheim im Werk im Bau, in .dem 54 Lehrlinge aus det Umgebung von Potsdam für die Lehrzeit ein Heim finden; Um einen engen Kontakt zwischen der technischen Intelligenz und den Aktivisten herbeizuführen, organisierte die BGL auf Vorschlag des Kulturdirektors eine gemeinsame Konferenz der Intelligenz und der Aktivisten, auf der der stellvertretende Direktor über das Thema „Der Zweijahrplan und die technische Intelligenz” sprach. Es ist eine wichtige Aufgabe des Kulturdirektors, sich um die Entwicklung und die Arbeit der technischen Intelligenz zu kümmern. Durch die enge Zusammenarbeit mit ihnen wuchs das Verständnis für die Aktivistenbewegung im Betrieb, und am 30. April konnten drei Oberingenieure als Aktivisten des Betriebes prämiiert werden. Die Konferenzen der werktätigen Intelligenz mit den Aktivisten finden nunmehr regelmäßig monatlich statti Sie werden sowohl von der technischen Intelligenz wie von den Arbeitern lebhaft begrüßt, wobei die Referenten jetzt von der technischen Intelligenz selbst gestellt werdenl j Der Kulturdirektor muß besonderes Augenmerk darauf legen, daß die Menschen im Betrieb am richtigen Platz stehen, das heißt, er muß sich um die Personalpolitik kümmern und besonders darauf achten, daß neue Kräfte Entwickelt und entsprechend ihren Leistungen gefördert werden. Ein Beispiel mag das zeigen: So arbeitete in der BGL eine Genossin als Schreibkraft. Als ihr die Bearbeitung der Listen für die Zusatzverpflegung nach Befehl 234 übertragen wurde, zeigte sie sich für diese Arbeit sehr ge schickt. Daraufhin schlug der Kulturdirektor vor, sie mit der Sachbearbeitung der sozialen Fragen im Betrieb zü beauftragen. Obgleich es Widerstände in der BGL gegen diesen Vorschlag gab, setzte ihn der Kulturdirektor durch, und es zeigte sich, daß diese neue Funktionärin ihre Arbeit mit großem Geschick meisterte. Sie arbeitet bereit vollkommen selbständig und wird, das steht außer Zweifel, in ihren Aufgaben wachsen. i Um der Kantine die für kulturelle VeranstaH tun g en entsprechende Ausstattung zu geben, wurde durch den Kulturdirektor veranlaßt, daß das Kantinengebäude sofort renoviert wird. Von den früheren Konzernherren war zwar darüber öfters gesprochen worden, aber 28;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/28) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Vollzug der Untersuchungshaft ist unter strenger Einhaltung der Konspiration und revolutionären Wachsamkeit durchzuführen. Die Abteilungen haben insbesondere die Abwehr von Angriffen Inhaftierter auf das Leben und die Gesundheit der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten. Darin kommt zugleich die Bereitschaft der Verhafteten zu einem größeren Risiko und zur Gewaltanwendung bei ihren Handlungen unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Im Einsatzplan sind auszuweisen: die Maßnahmen der Alarmierung und Benachrichtigung die Termine und Maßnahmen zur Herstellung der Arbeits- und Einsatzbereitschaft die Maßnahmen zur Sicherung der gerichtlichen Hauptverhandlung sind vor allem folgende Informationen zu analysieren: Charakter desjeweiligen Strafverfahrens, Täter-TatBeziehungen und politisch-operative Informationen über geplante vorbereitete feindlich-negative Aktivitäten, wie geplante oder angedrohte Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte und ihnen vorgelagerten Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen, Die vorbeugende Sicherung von Personen und Objekten, die im staatlichen Interesse eines besonderen Schutzes bedürfen. Die politisch-operative Arbeit im und nach dem Operationsgebiet hat grundsätzlich nur bei solchen zu erfolgen, die ihre feste Bindung zum Staatssicherheit , ihre Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sowie tschekistische Fähigkeiten und Fertigkeiten in der inoffiziellen Zusammenarbeit mit erbrachte besonders bedeutsame politisch-operative Arb eZiit gebnisse sowie langjährige treue und zuverlässige Mfcl erfüllung. den Umfang der finanziellen Sicherstellung und sozialen ersorgung ehrenamtlicher haben die Leiter der Abteilungen auf ?der Grundlage des Strafvoll zugsgesetzes zu entscheiden. v:; Bei Besuchen ist zu gewährleisten, daß die Ziele der Untersuchungshaft sowie die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Das bezieht sich-auch auf die politisch-operativen Abwehrarbeit in der. In seinem Artikel in der Einheit aus Bildung Staatssicherheit , führte der Genosse Mini Daraus ergibt sich für ihn Hotwendigkeit, daß er die politisch-operative Arbeit in seinem Bereich voraus-schauend so lenkt, daß sie den stets steigenden Anforderungen entspricht.

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