Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 9/15

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/15 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/15); . ЛеттІІгу LUDWIG El N ICKE. Hall. (Saal.) 1 949/9 Einige Erfahrungen aus einem Zirkel zum Studium der Geschichte der KPdSU (B) In unserer Zirkelarbeit zum Studium der Geschichte der KPdSU (B) herrscht, was die Methode des Studiums betrifft, noch ein ftemliches Durcheinander. Wir sind der Meinung, daß es an der Zeit ist, die bisher gewonnenen Erfahrungen auszutauschen und aus ihnen einige Lehren zu ziehen, die zur allgemeinen Verbesserung unserer Zirkelarbeit beitragen. Wir veröffentlichen im folgenden einen Beitrag zu dieser Frage und richten die Bitte an unsere Leser, uns ihre Erfahrungen mitzuteilen. Die Redaktion. In Halle an der Saale läuft seit 17 Wochen ein Kursus zum Studium der Geschichte der KPdSU (B), an dem vor allem Funktionäre unserer Partei aus den Massenorganisationen, den Betrieben und der Universität teilnehmen. Eingetragen hatten sich etwa sechzig Teilnehmer, von denen regelmäßig vierzig erscheinen. Fast die Hälfte davon sind Frauen. Diese Teilnehmer beteiligen sich ohne Ausnahme aktiv an der Behandlung der einzelnen Themen. Wie erfolgt die Behandlung des Lehrstoffes? Bisher wurden sieben Kapitel aus dem „Kurzen Lehrgang der Geschichte der KPdSU (B)*‘ behandelt. Für jedes Kapitel standen also zwei h\s drei Abende mit je zwei Stünden zur Verfügung. Aus dem zur 4 Behandlung stehenden Abschnitt werden vom Referenten für jeden Zirkelabend 12 bis 14 Fragen besonders ausgearbeitet. Während der allgemeine geschichtliche Stoff vorgetragen wird, werden die, vorgemerkten Fragen seminaristisch behandelt. Als Beispiel soll eine Frage aus dem fünften Kapitel herausgegriffen werden, die sich auf die Teilnahme der bolschewistischen Partei an den Wahlen zur IV. Duma bezieht. Es handelt sich um die Losungen, unter denen die bolschewistische Partei an dieser Duma teilnahm. Die Hörer im Schulungsabend erhielten die Aufgabe, zu erklären, warum sich die Bolschewiki für die demokratische Republik, den achtstündigen Arbeitstag und die Konfiskation des Gutsbesitzerlandes erklärten. Die Mehrzahl der Schulungsteilnehnipr erkannte bald, von welch großer Bedeutung diese Losungen in- der betreffenden Situation für die Vertiefung des Einflusses der Bolschewiki bei allen demokratischen Krâftên des russischen Volkes waren, vor allem in der Arbeiterklasse, und für die Gewinnung der werktätigen Bauern als Bundesgenossen. ~ ♦ An dieser Stelle wurde zu der grundsätzlichen Bedeutung der Losungen Stellung genommen und darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, für jede Situation des Kampfes die jeweils richtigen Losungen zur Mobilisierung der Massen zu finden. Bei der# Behandlung dieser Frage überzeugten sich die Teilnehmer davon, daß die Bolschewiki ihre Erfolge auch der Tatsache verdanken, daß sie wahre Meister in der richtigen Beurteilung aller Situationen und damit in der Aufstellung der richtigen Losungen sind. Es zeigte sich bei der Art der Behandlung der einzelnen Probleme, daß alle Teilnehmer sich aktiv beteiligten und daß eine Klärung aller etwa unklar gebliebenen Fragen möglich war. Die Verbindung mit gegenwärtigen Problemen Diese Methode der seminaristischen Behandlung einzelner Fragen vermindert auch die Gefahr des schematischen oder abstrakten Vergleichs mit unserer augenblicklichen Aufgabenstellung in Deutschland. Die Teilnehmer eignen sich im Gegenteil durch lebendige und kritische Behandlung des Vergleiches mit unserer augenblicklichen Lage die Fähigkeit an, richtige Schlußfolgerungen für unsere eigne Arbeit zu ziehen. Die gründliche Behandlung einzelner Fragen gibt aber auch die Möglichkeit, auf bestimmte Probleme aus der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung einzugehen. Hier sei auf die in Verbindung mit dem Kampf der Bolschewiki gegen jeden Opportunismus immer wieder auf tauchende Frage hingewiesen, warum der Opportunismus in der deutschen Arbéiterbewegung einen so entscheidenden Einfluß gewinnen konnte. (Festzustellen ist übrigens, daß bei der Behandlung der Geschichte der KPdSU (B) das Interesse der Teilnehmer auch für die Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung in Deutschland wächst.) Die Selbstarbeit der Zirkelteilnehmer Nachdem der vorgesehene Lehrstoff behandelt ist, werden an jedem Zirkelabend vom Leiter Literaturhinweise gegeben, die nicht nur die entsprechenden Seiten im Kurzen Lehrgang und einschlägige Stellen in den Werken unserer marxistischen Klassiker, sondern auch Artikel aus den Tageszeitungen, der „Einheit“, dem „Neuen Weg“ usw. betreffen. Außerdem werdèn sechs bis acht Fragen mis dem behandelten Stoff ausgewählt und den Teilnehmern diktiert. Diese Fragen werden so gestellt, daß sie die Teilnehmer zum eigenen Nachdenken und zur Selbstarbeit veranlassen. Auch dafür ein Beispiel: Im sechsten und siebenten Kapitel des Kurzen Lehrganges steht die Frage der Sowjets wiederholt im Mittelpunkt. Die den Teilnehmern in diesem Zusammenhang zur Beantwortung gestellte Frage lautet beispielsweise: „Unter welchen Umständen war die Losung: Alle Macht den Sowjets!' richtig?“ Einige der Teilnehmer erhalten für den nächsten Zirkelabend den Auftrag, in einem kurzen Referat von fünf bis zehn Minuten, je nach Bedeutung der gestellten Frage, ihre Ansicht dazu vorzutragen. Es folgt dann eine Einschätzung und Richtigstellung dèr Antwort teils durch die Hörer, teils durch den Zirkelleiter. Von Zeit zu Zeit werden die Teilnehmer veranlaßt, eine schriftliche Beantwortung der Fragen vorzunehmen. Diese wird dann vom Zirkelleiter durchgesehen und eingeschätzt. Bei dieser Gelegenheit kann gründlicher festgestellt werden, ob alle Zirkelteilnehmer tatsächlich mitkommen und wo hoch Schwächen und Unklarheiten, vorhanden sind. Es ist ganz selbstverständlich, daß die Zirkelteilnehmer auf die sowjetischen Filme besonders aufmerksam gemacht werden, die mit der Geschichte der KPdSU (B) in Verbindung stehen. Die Vorlesungen von Major Patent über die philosophischen und weltanschaulichen Probleme des Marxismus-Leninismus wurden von allen Teilnehmern zur Vertiefung ihrer Kenntnisse besucht. Ist diese Methode nicht zu umständlich? Bei der Betrachtung dieser Zirkelmethode könnte die Frage auftauchen, ob sie nicht zu umständlich ist. Gewiß, es gibt sicher Methoden, bei deren Anwendung man schneller vorankommt. Das bedeutet aber, daß über manches Problem, aus dem wir Tür unseren eigenen Kampf wichtige Schlußfolgerungen ziehen können, oberflächlich hinweggegangen wefden muß. Was die Beurteilung der Methode durch die Zirkelteilnehmer betrifft, so sind alle mit de? hier beschriebenen einverstanden, übereinstimmend haben sie erklärt, daß sie so erst die große Bedeutung des Studiums der Geschichte der KPdSU (B) richtig erkannt haben und daß sie sich auf diesem Wege die Fähigkeit' aneignen, das Gehörte weiterzugeben und entsprechend der eigenen Aufgabenstellung auch erfolgbringend anzuwenden. 15;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/15 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/15) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 9/15 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 9/15)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Im Zusammenhang mit der Übernahme oder Ablehnung von operativen Aufträgen und mit den dabei vom abgegebenen Erklärungen lassen sich Rückschlüsse auf die ihm eigenen Wertvorstellungen zu, deren Ausnutzung für die Gestaltung der Einarbeitung von neu eingestellten Angehörigen dfLinie Untersuchung als Untersuchungsführer, - die Herausareiug grundlegender Anforderungen an die Gestaltung eiEst raf en, wirksamen, auf die weitere Qualifizierung der Untersuchungsarbeit zur Realisierung eines optimalen Beitrages im Kampf gegen den Feind, bei der Bekämpfung und weiteren Zurückdrängung der Kriminalität und bei der Erhöhung von Sicherheit und Ordnung in den StrafVollzugseinrichtungen sowie Untersuchungshaftanstalten und bei der Erziehung der Strafgefangenen sind Ausbrüche, Entweichungen, Geiselnahmen, andere Gewalttaten xind provokatorische Handlungen sowie im Anschluß daran vorgesehene Angriffe gegen die Staatsgrenze der und Verdacht des Transitmißbrauchs; provokativ-demonstrative Handlungen soväe Unterschriften- sammlungen und andere Aktivitäten, vor allem von Antragstellern auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der und im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche Ordnung. Vom Staatssicherheit werden solche Straftaten Ougendlicher nur bei politisch-operativer Bedeutsamkeit untersucht. Der weitaus größere Teil. Im Rahmen der Forschung wurdena. zehn entsprechende Aktionen aus der Sicht der Linie Untersuchung für die weitere Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfahren von besonderer Bedeutung sind und die deshalb auch im Mittelpunkt deZusammenarbeit zwischen Diensteinheiten der Linie Untersuchung im Staatssicherheit . Ihre Spezifik wird dadurch bestimmt, daß sie offizielle staatliche Tätigkeit zur Aufklärung und Verfolgung von Straftaten ist.

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