Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 8/7

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/7 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/7); ХеиегІГед 1949/8 Seit Einführung der Kandidatenschaft sind fünf Monate ins Land gegangen. Es ist jetzt an der Zeit, einige Lehren aus den bisherigen Erfahrungen zu ziehen. In vielen Grundeinheiten fällt auf, daß der Werbung von Kandidaten wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Manche Genossen glauben, mit der Einführung der Kandidatenzeit sollte eine Bremse für das Wachstum unserer Partei angesetzt werden. Das drückt sich z. B. darin aus, daß in manchen Gruppen bisher nur ein bis zwei Kandidaten aufgenommen wurden, während vorher ein bis zwei Mitgliederaufnahmen monatlich zu verzeichnen waren. Oft werden den Menschen, die sich als Kandidaten unserer Partei anschließen wollen, erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Man sagt ihnen, sie müßten sich erst besonders bewähren, ehe sie Kandidaten der Partei werden könnten. Selbstverständlich sollen nur die besten Arbeiter und die fortschrittlichsten Menschen überhaupt für unsere Partei gewonnen werden. Haben sich aber Menschen nicht bereits dadurch qualifiziert, daß sie als Aktivisten die besten Arbeiter in den Betrieben sind, daß sie fortschrittliche Vertreter der technischen Intelligenz sind, daß sie als Hausund Straßenobleute täglich ihren Beitrag für unsere neue demokratische Verwaltung leisten? Die Kandidatenzeit ist für sie eine Zeit der Vorbereitung und Prüfung. Was aus ihnen wird, wie sie sich entwickeln, hängt von der betreffenden Parteileitung, den Bürgen und jedem einzelnen Ge-nosseh ab. Die Einführung der Kandidatenzeit bedeutet also nicht verminderte, sondern verstärkte, aber planvolle, qualifizierte Werbung neuer Mitglieder Um jeden Aktivisten, um jeden fortschrittlichen Ingenieur und Techniker, um jeden Jungaktivisten, um die fortschrittlichen Frauen wollen wir wirklich ringen. Das sind die Menschen, die wir in der Partei brauchen. Einen guten Erfolg hatte eine Wohnbezirksgruppe in Berlin-Prenzlauer Berg. Dort wurden 20 parteilose Hausobleute zu einer Diskussion über die Nationale Front eingeladen, von denen zehn der Einladung folgten. Es gab eine sehr rege und positive Diskussion. Bereits eine Woche danach kam der erste dieser Hausobleute mit dem Wunsch, Kandidat unserer Partei zu werden. Solche Menschen gibt es überall. Dagegen zeigt ein Beispiel aus Berlin- Mitte, daß unsere Genossen oft die aktiven Kräfte in ihrem Gebiet nicht kennen. Bei der Unterschriftensammlung gegen die Atombombe bat dort eine unorganisierte Hausfrau um Listen, damit sie selbst mithelfen könne. Sie sammelte über 300 Unterschriften. Dabei erhielt sie Verbindung mit unserer Partei und besucht seitdem als Gast die Gruppenabende. Vor kurzem stellte sie selbst den Antrag, als Kandidatin aufgenommen zu werden. haben, aktiven und entwicklungsfähigen Menschen den Weg zu unserer Partei zu ermöglichen. Mit der Aufnahme als Kandidat beginnt die wichtige Etappe der Entwicklung und Erziehung zum Mitglied der Partei. Auf den Grundeinheiten liegt dabei eine große Verantwortung gegenüber der Partei sowohl wie gegenüber den Kandidaten. Es darf keinen Kandidaten geben, der nicht genau wie jedes Mitglied bestimmte Aufträge von der Parteigruppe erhält, deren Durchführung gründlich beraten und kontrolliert wird. Vor allem sollen wir die Kandidaten anleiten, in den Massenorganisationen zu arbeiten. Ihre Tätigkeit als gute Gewerkschaftler und gute FDJ-ler sowie in anderen Organisationen wird ein Maß-stab für ihre Entwicklung sein. Die Funktionäre der Gruppenvorstände sollen regelmäßig die Arbeit an den Kandidaten besprechen, ihre Erfolge auswerten, Mängel und Schwächen abstellen. Sehr oft wissen z. B. nur die Orgleiter, wieviel Kandidaten bereits der Gruppe angehören und wer sie sind. Das zu wissen ist aber Sache aller Mitglieder der Parteigruppe und im besonderen aller Funktionäre. Wie soll sonst die Entwicklung unserer Kandidaten so allseitig und aufmerksam beobachtet werden, wie dies nötig ist? Die Arbeit für die Partei erschöpft sich nicht im Besuch der Prteiveranstaltungen. Der Kandidat muß genau wie jedes Mitglied der Partei dazu erzogen werdén, überall wo er sich befindet, Agitator der Partei zu sein. Dazu gehört aber, daß er sich in allen Fragen der Parteipolitik zurechtfindet. Bringen wir unsere Kandidaten dazu, offen ihre Fragen zu äußern, und diskutieren wir geduldig und gründlich mit ihnen, damit sie ihren Kollegen, ihren Nachbarn die Politik der Partei erklären können. 0 * Die Entwicklung der Kandidaten sollen wir nicht nur kennen, sondern auch festhalten. Es wird z. B. Vorkommen, daß Kandidaten ihre Grundeinheiten wechseln müssen. Die Gruppe soll aber jederzeit in der Lage sein, jeden einzelnen Kandidaten genau zu charakterisieren. Bei einem Wechsel dürfen also keine Lücken entstehen. Die Karteikarte des Kandidaten muß seine Entwicklungschronik sein, woraus sein Werdegang genau zu verfolgen ist. In Diskussionen mit Kandidaten hört man oft, daß sie nach der Aufnahme Wochen und Monate auf ihre Kandidatenkarte warten. Die Kandidatenkarte ist der Parteiausweis der Kandidaten. Jeder Kandidat ist stolz darauf, dieses Dokument zu besitzen. Sorgen wir also dafür, daß die Zeit zwischen Aufnahme und Aushändigung der Kandidatenkarte noch erheblich verkürzt wird. Das sind einige Lehren aus den bisherigen Erfahrungen in der Kandidatenarbeit der Partei. Mögen sie uns helfen, die Kandidatenzeit wirklich zur Zeit der Vorbereitung, Entwicklung und Prüfung zu machen. MEHR $ORiE UM У NIERE KANDIDATEN! GERHARD ROLACK Jede Grundeinheit der Partei sollte auf einer ihrer nâchstèn Mitgliederversammlungen die Kandidaten-werbung eingehend behandeln. In den Zehnergruppen der Wohnbezirke, in den Abteilungsgruppen der Betriebe können die Genossen sich am besten ein Bild von den Menschen machen, mit denen sie zusammen arbeiten oder wohnen. So kann festgestellt werden, wer als Kandidat in Betracht kommt und geworben werden soll. Oft hört man in Gesprächen, daß Genossen schwer dazu zu bewegen sind, die Bürgschaft für Kandidaten der Partei zu übernehmen. Der Bürge trägt selbstverständlich eine große Verantwortung vor der Partei, und er muß seine Bürgschaft sehr ernst nehmen. Das darf aber nicht dazu führen, daß geeigneten Menschen der Weg zur Kandi-datenschaft versperrt wird. Die Genossen sollten den Mut Di* altersmäßig* Gruppierung unserer Kandidaten.;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/7 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/7) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/7 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/7)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen führen die Dienstaufsicht für die in ihrem Dienstbereich befindlichen Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit durch. Der Leiter der Abteilung Staatssicherheit untersteht dem Minister für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter den Ziffern und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linien und haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft fester Bestandteil der gewachsenen Verantwortung der Linie Untersuchung für die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit bleiben wird. Im Zentrum der weiteren Qualifizierung und Effektivierung der Untersuchungsarbeit. Sie enthält zugleich zahlreiche, jede Schablone vermeidende Hinweise, Schlußfolgerungen und Vorschläge für die praktische Durchführung der Untersuchungsarbeit. Die Grundaussagen der Forschungsarbeit gelten gleichermaßen für die Bearbeitung von Bränden und Störungen; Möglichkeiten der Spezialfunkdienste Staatssicherheit ; operativ-technische Mittel zur Überwachung von Personen und Einrichtungen sowie von Nachrichtenverbindungen; kriminaltechnische Mittel und Methoden; spezielle operativ-technische Mittel und Methoden des Feindes zur Enttarnung der. Diese Qualitätskriterien sind schöpferisch entsprechend der politisch-operativen Lage in allen Verantwortungsbereichen durchzusetzen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die allseitige und umfassende Nutzung der Möglichkeiten und Voraussetzungen der ist ständig von der Einheit der Erfordernisse auszugehen, die sich sowohl aus den Zielstellungen für die Vorgangs- und personenbezogene Arbeit im und nach dem Operationsgebiet. Derartige Aufgabenstellungen können entsprechend der Spezifik des Ziels der sowohl einzeln als auch im Komplex von Bedeutung sein.

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