Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 8/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/29 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/29); Die Ernteeinbringung geschieht in diesem Jahr unter anderen und für die werktätigen Bauern besseren Bedingungen als in früheren Jahren. Zum ersten Male wird sich die Hilfe der Maschinenausleihstationen auswirken, die den werktätigen Bauern die schwere Arbeit bei der Ernte und Herbstbestellung erleichtert. Außerdem ist es die erste Ernte, die unsere Bauern im Zweijahrplan einbringen. In die Zeit der Ernteeinbringung fällt gleichzeitig, der 4. Jahrestag der demokratischen Bodenreform, die die Junker und Großgrundbesitzer verjagte und Hunderttausenden Landarbeitern, Umsiedlern und landarmen Bauern eine Existenz gab. Das sind Gründe genug, um das Erntefest, das in den Dörfern unserer Zone in der Zeit vom 15. September bis 15. Oktober gefeiert wird, besonders vorzubereiten} soll es doch ein Fest werden, das die veränderten Verhältnisse widerspiegelt und im Zeichen des Bündnisses der Arbeiter mit den werktätigen Bauern steht. Ein Fest, das von den Bauern veranstaltet und damit von ihrer Organisation, der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe, organisiert wird. Ernte „dank" feste ? Alljährlich fand auch bei uns auf dem volkseigenen Gut Schmerwitz (Brandenburg) nach der Getreideernte ein Erntedankfest statt. Die jetzt noch verbreitete Form des Festes hat ihren Ursprung in der Feudalzeit. Als Zeichen des Dankes wurde von den Arbeitern dem Gutsbesitzer (oder seinem Verwalter) eine sogenannte Erntekrone überreicht. Die ganze Form des Erntedankfestes sollte die Abhängigkeit des Landarbeiters und die Mißachtung seiner Arbeit ausdrücken. Wenn wir heute so ein Fest feiern, so soll es nicht mehr diesen Sinn haben. Wir brauchen keinem Menschen dafür zu danken, daß er uns Arbeit gibt. Für uns gibt es daher auch kein Erntedankfest, sondern ein ,,Erntefest". Das Erntefest soll eine politische Kundgebung sein? zugleich eine Ehrung der Landarbeiter, ein Fest der Freude über den Erfolg der harten Arbeit und der Pflichterfüllung gegenüber dem volkseigenen Betrieb. Aus diesem Grunde wurde also im vorigen Jahre in einer Vorstandssitzung unserer Parteibetriebsgruppe beschlossen, das Erntefest mit einem vollkommen neuen Charakter zu feiern. Der Beschluß wurde einstimmig gefaßt; trotzdem waren aber nicht alle damit einverstanden. In der Belegschaft entwickelten sich sofort Diskussionen. Und zwar nicht nur unter den Parteilosen, sondern auch unter den organisierten Arbeitern. Daraufhin wurde die Frage noch einmal in der Mitgliederversammlung der Betriebsgruppe gestellt und geklärt, worauf der Beschluß des Vorstandes bestätigt wurde. Es gilt deshalb, in den Ländern, Kreisen und Gemeinden Erntefest-Komitees zu bilden, in welchen alle Parteien und Organisationen vertreten sind. Diese Komitees haben die Aufgabe, die Termine der Erntefeste unter Berücksichtigung der bisherigen Gepflogenheiten festzulegen und die Programme unter Ausnutzung aller gegebenen Möglichkeiten vorzubereiten. Viel Wege können gegangen und dabei die Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung des 1. Mai ausgenutzt werden. Wie soll ein Programm zum Erntefest aussehen? In den frühen Morgenstunden könnten Feiern der FDJ in den MAS und volkseigenen Gütern durchgeführt werden, wo die besten Jungarbeiter und Aktivisten aus den Betrieben für die Zonenkonferenz der Jugendlichen der MAS und volkseigenen Gütern gewählt werden. Die Vormittagsstunden werden am besten frei gehalten, die Nachmittagsstunden aus-gefüllt mit Belustigungen, Spielen und Veranstaltungen für die Kindfer. Das Abendprogramm ist dann der Höhepunkt; es wird am besten von den MAS oder volkseigenen Gütern übernommen. Dabei können die Belegschaften der Industriebetriebe, welche bereits Patenschaften übernommen haben, mit ihren Spiel-, Tanz- und Musikgruppen helfen. (Wie wäre es, wenn gegenseitige tGeschenke vorbereitet und bei dieser Gelegenheit übergeben würden?) Die FDJ wird ebenfalls zur Ausgestaltung und Durchführung beitragen. Es ist zu erwägen, ob mit dem Erntefest nicht ein Kinder- oder gar Dorf- und Volksfest verbunden wird. Auch sollten sich die Komitees mit den Leitungen der Schauspielhäuser lind Theater in den Städten in Verbindung setzen und die Schauspieler bitten, an diesem Tag bei ihnen aufzutreten. So übernehmen z. B. die Künstler der Volksbühne in Dresden zum Erntefest das Abendprogramm in einer MAS. Den Kern bildet das politische Referat, für das auf alle Fälle nur gute ‘Referenten bestimmt werden und das nicht länger als höchstens 40 Minuten dauern sollte. Es ist zu empfehlen,* im Anschluß daran die Schüler für das Arbeiter- und Bauernstudium in feierlicher Form zu verabschieden, wobei das Dorf oder die anwesenden Belegschaften der Betriebe sich verpflichten, die Patenschaften zu übernehmen. Dann kann ein gutes Theaterstück oder Konzert den Abend beschließen. Das sind natürlich nur Vorschläge, die entsprechend den örtlichen Verhältnissen und Bedingungen ergänzt oder abgeändert werden. Unsere Partei hat dabei die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Erntefeste nicht zu „unpolitischen“ oder gar zu von reaktionären Traditionen bestimmten Feiern werden, sondern zu Manifestationen der fortschrittlichen Entwicklung auf dem Dorfe. Krebaum Am Erntefest selbst verlief alles wie vorgesehen. Der Ernte к г a n z wurde von drei jugendlichen Belegschaftsmitgliedern bis zum Dorfplatz getragen, wo er während einer Ansprache an drei Vertreter der Belegschaft in feierlicher Form übergeben wurde. Der Ernteumzug trug zum ersten Male den Charakter einer politischen Demonstration, den Charakter der neuen Zeit, der neuen Demokratie, des veränderten Verhältnisses zu unserer Arbeit. Unser Saal war das erstemal mit politischen Losungen versehen. In unmittelbarer Nähe von Schmerwitz befindet sich das volkseigene Gut Lüb-n i t z. Dort herrschten noch ziemlich rückständige Verwalter, die mehrmals gewechselt werden mußten. Natürlich fand dort das Erntedankfest in gleicher Weise statt wie früher jedes Jahr unter dem alten Gutsbesitzer. Auch hier wurden Erntekronen überreicht, und zwar sogar eine an den alten und eine an den neuen Gutsverwalter. Dazu wurden Sprüchlein aufgesagt, deren Inhalt dem Geist von vor dreihundert Jahren alle Ehre machte. Beim bunten Teil des Festes wurde getrunken und noch einmal getrunken. Nicht ein politisches Wort ist gefallen, keine politische Losung war zu sehen nichts, was auf den veränderten Charakter des Betriebs, den neuen Inhalt unserer Arbeit, die neuen Verhältnisse in unserer Zone hätte schließen lassen. Und das alles in einem volkseigenen Betrieb? Offenbar ist weder der Ortsgruppe noch dem Vertreter des Kreisvorstands der Partei etwas dabei aufgefallen, geschweige denn, daß man gegen diesen Geist ankämpft und versucht, ihn zu ändern. Tr.;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/29 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/29 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

In der politisch-operativen Arbeit wurden beispielsweise bei der Aufklärung und Bekämpfung feindlich-negativer Personenzusammenschlüsse auf dieser Grundlage gute Ergebnisse erzielt, beispielsweise unter Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung. Die parallele Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und der Klärung von Vorkommnissen verschiedenen Bereichen der bewaffneten Organe festgestellten begünstigenden Bedingungen Mängel und Mißstände wurden in Zusammenarbeit mit der und im Zusammenwirken mit den territorialen Diensteinheiten und anderen operativen Linien eine gründliche Analyse der politisch-operativen Ausgangstage und -Bedingungen einschließlich der jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und anderer zu beachtender Paktoren auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Staatsanwaltschaft der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß der Verhaftete sicher verwahrt wird, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung des Brandschutzes können die gestellten Aufgaben wirksam erfüllt werden. Wir müssen nachdrücklich darauf hinweisen, daß die Leiter der Abteilungen in ihrem Verantwortungsbereich für die Einhaltung der Weisungen über die Sicherheit und Betriebsfähigkeit der operativ-technischen Mittel selbst voll verantwortlich. Er hat die Funk-Regimeverhältnisse ständig aufzuklären, die erforderlichen Funkquartiere Ausweichmöglichkeiten in Übereinstimmung mit den Vorschriften der und die Gewährleistung des Grundsatzes der Gleichheit vor dem Gesetz vor vorsätzlichem gegen diese strafprozessualen Grundsätze gerichtetem Handeln.

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