Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 8/21

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/21 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/21); G£SPANNt KÖÖNNfW 5ІГ /XTRATAFEL ncl &cktstuHclant - \.i; unbengesa pavoH t!RS '®SS äsen der Betriebsleitung die Dinge über den Kopf. Nur durch die zähe Arbeit einzelner Genossen wurden innerhalb eines Jahres Erfahrungen gesammelt, die die Aufstellung eines brauchbaren Leistungssystems ermöglichten. Sämtliche Leistungen wurden laufend niedergeschrieben, so daß wir daran gesunde und auf unseren Betrieb abgestellte Normen entwickeln und berechnen konnten. Bei der Festlegung der Normen und des gesamten Leistungslohnsystems war die Wirtschaftlichkeit des Betriebes Leitprinzip. Im vergangenen Jahr fand diese Frage keinerlei Berücksichtigung. Der Leistungslohn muß aber einerseits die Arbeitsproduktivtät heben, andererseits die Wirtschaftlichkeit des Betriebes sichern helfen. Nur durch den Leistungslohn können insgesamt gesehen die Lohnkosten im Verhältnis zum Gesamtertrag gesenkt werden bei gleichzeitiger Erhöhung des Lohnes des einzelnen Arbeiters. Wie erfolgte die organisatorische Durchführung des Leistungssystems? Wie wir das Interesse der Belegschaft gewinnen 'ie Mobilisierung der Belegschaft erfolgt durch die etriebsgruppe und die Betriebsgewerkschaftsleitung. Eine Wettkampftafel gibt vierzehntägig Aufschluß über die erreichte Punktzahl eines jeden Belegschaftsmitgliedes. Damit erfolgt gleichzeitig eine öffentliche Kontrolle. Diese Wettkampftafel hat von Anfang an das regste Interesse der gesamten Belegschaft hervorgerufen. Neben dieser Tafel hängt eine zweite, auf der die Gesamtleistung des Betriebes dargestellt ist. Auf dieser Tafel wird Monat für Monat die Gesamtpunktzahl der Mehrleistung aufgezeichnet, so daß alle Belegschaftsmitglieder sehen können, ob die Leistungen angestiegen oder abgefallen sind. Eine dritte Tafel gibt Aufschluß über die Leistung der einzelnen Kolonnen. Diese einfache Darstellung fördert den Kollektivgedanken innerhalb der einzelnen Kolonnen sowie der Gesamtbelegschaft. Die Kolonnenführer werden außer der Bewertung ihrer persönlichen Leistung prozentual an der Durchschnittsleistung ihrer jeweiligen Kolonne beteiligt, um ihr Interesse an der bestmöglichen Organisierung der Arbeit und dem bestmöglichen Einsatz des einzelnen Kolonnenmitgliedes zu steigern. Um das Leistungssystem genau und gerecht durchführen zu können, war es notwendig, eine Umstellung in der innerbetrieblichen Organisation vorzunehmen. Es wurde ein nur für das Leistungssystem verantwortlicher Genosse eingesetzt, der die gesamten Berechnungen vornimmt und die Normen laufend überprüft, nicht nur im Büro, sondern auch in ihrer praktischen Anwendung auf dem Felde, der alle Schwächen und Mängel genau untersucht und Vorschläge für Ihre Behebung ausarbeitet. Er muß also unbedingt gewisse fachliche Kenntnisse besitzen. Der organisatorische Aufbau der Arbeitsleitung wurde nun in folgender Weise umgestaltet. Bei der Einführung des Leistungslohnes waren wir uns darüber klar, daß man den Landarbeitern den Anreiz zur Leistungssteigerung auch durch eine entsprechende Leistungsverpflegung geben muß. Deshalb haben wir eine zusätzliche LeistungsVerpflegung nach Punkten entwickelt, auf die jedoch in diesem Zusammenhang nicht näher eingegangen werden kann. Die Normen haben ein Jahr Gültigkeit. Sie dürfen in dieser Zeit nicht erhöht werden. Es ist klar, daß unser Normensystem weiterer Entwicklung und Verbesserung bedarf. Es kam uns jedoch darauf an, zuerst die Grundlage zii schaffen, auf der sich dann die Verfeinerung und Differenzierung der Normen auf bauen kann. Täglich werden bereits jetzt alle Verschiedenheiten notiert, die die Arbeit beeinflussen, wie Regen, Wind, steiniger Boden usw. Diese Vorarbeiten werden die Grundlage für die weitere Verbesserung des Normkalenders im nächsten Jahre sein. Einführung des Achtstundentags Die Frage des Achtstundentags ist eine der entscheidenden Fragen für die Weiterentwicklung der Landarbeiter, für die Hebung ihres Klassenbewußtseins und'ihres gesellschaftlichen und kulturellen Niveaus. Seit drei Jahren wurde immer wieder durch die Parteiorganisation im Betrieb die Frage der Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden angeschnitten und vergeblich darum gekämpft. Von der Betriebsleitung bis zu den meisten Belegschaftsmitgliedern gab es nur Widerstände in dieser Frage. Die Arbeiter wollten ijire lange Mittagspause, die ihnen die Möglichkeit gab, zu Hause zu essen, nicht missen. Erst in diesem Jahre, mit der Einführung des Leistungssystems und auf Grund seiner praktischen Erfolge, konnten die Arbeiter für die durchgehende achtstündige Arbeitszeit gewonnen werden. Endlich ist man von dem veralteten und unrentablen Prinzip der zweistündigen Mittagspause im landwirtschaftlichen Großbetrieb abgekommen, und die oft recht erhebliche Wegzeit, die von der freien Zeit der Arbeiter abging, fällt weg. Die Einführung des Leistungslohnes und des Achtstundentages ist das Ergebnis einer zähen Arbeit der Betriebsgruppe unserer Partei. Die Widerstände gegen diese Neuerungen waren sehr groß, nicht nur in der Belegschaft und in der Betriebsleitung, sondern auch in der Betriebsgruppe selbst. Jetzt jedoch betrachten die Arbeiter diese Einrichtungen als Errungenschaften, die sie nicht wieder aufgeben möchten. Sie begreifen immer mehr, daß unsere Partei ihre Interessen vertritt und sie in eine bessere Zukunft führt. 21;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/21 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/21) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/21 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes unterstellt. Er ist dem Vorführer gegenüber weisungs- und kontrollberechtigt. Der Wachschichtleiter leitet die Dienstdurchführung auf der Grundlage von Befehlen und Weisungen. Er übt die Disziplinarbefugnis auf der Basis der Disziplinarvor-schrift Staatssicherheit als Referatsleiter aus. Im Rahmen der politisch-operativen Aufgabenerfüllung beim Vollzug der Untersuchungshaft sowie in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit verantwortlich. Dazu haben sie insbesondere zu gewährleisten: die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen bei der Aufnahme von Personen in die Untersuchungshaftanstalt zun Zwecke der Besuchsdurchführung mit Verhafteten. der gesamte Personen- und Fahrzeugverkehr am Objekt der Unter-suchungsiiaftanstalt auf Grund der Infrastruktur des Territoriums sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den humanistischen Werten der sozialistischen Gesellschaft und den gesetzlichen Bestimmungen zu verwirklichen. Aber nicht nur der Inhalt der Argumentation, sondern auch die Art und Weise der Begehung der Straftat-, Ihre Ursachen und Bedingungen, den entstandenen Schaden, die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und die Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren konnte weiter erhöht werden. Die Verkürzung der Bearbeitungsfristen muß, auch unter den Bedingungen des erhöhten Vorgangsanfalls, noch konsequenter angestrebt werden.

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