Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 8/14

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/14 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/14); kurt нлоer /UMercfroptigandiftetimuldgitdtpmi Auf der Organisationskonferenz in Berlin am 7. Juni 1949 wurde vorgeschlagen, bei der Reorganisation der Kreisvorstände eine Abteilung für Parteischulung und Massenagitation zu bilden, zu der ein qualifizierter Mitarbeiter für die Kulturarbeit gehören soll. Das bedeutet natürlich nicht, daß Parteischulung, Massenagitation und Kulturarbeit miteinander verschmolzen werden. Dieser Vorschlag bezweckt nicht nur einen strafferen Aufbau der Kreisvorstände. Er soll vor allem dazu beitragen, daß die Parteischulungsarbeit oder Massenagitation nicht nebenbei erledigt werden, wie dies heute noch allzu häufig geschieht. Es gibt immer noch Kreise, die keinen verantwortlichen Funktionär für Parteischulung haben. Ferner gibt es gerade auf diesem Gebiet zahlreiche „Multifunktionäre", Genossen, die zumeist nicht nur Schulung und Massenagitation, sondern auch Kultur und Erziehung recht und schlecht bearbeiten, das heißt, in der Praxis die eine oder andere Arbeit vernachlässigen müssen. Im Sekretariat des Kreisvorstandes kann und soll e i n Genosse mit der Leitung und Kontrolle von Schulung, Massenagitation und Kultur und Erziehung beauftragt sein, aber zur Durchführung der Schulung usw. müssen verantwortliche Funktionäre herangezogen werden. Außerdem sollte unbedingt eine Kreisschulungs-Kommis-sion und eine Massenagitations-Kommission bestehen (wir sehen hier von der Behandlung der organisatorischen Formen unserer Kulturarbeit ab). Jede dieser (ehrenamtlichen) Kommissionen wird etwa 6 bis 8 Genossen erfassen. In der Schulungskommission können zum Beispiel die Leiter der Kreisparteischule, der wichtigsten Betriebsparteischulen und Zirkel sowie einige erfahrene Propagandisten zusammengefaßt werden. Diese Genossen sollen den Sekretär für Parteischulung bei der Organisierung und Durchführung des politischen Bildungsabends, der Zirkelschulung zum Studium der Geschichte der KPdSU (B), bei der Betreuung der Kreisparteischule und der Betriebsparteischulen, bei der Anleitung der Schulung in Massenorganisationen und Verwaltungen usw. unterstützen. Bei jedem Kreisvorstand müssen außerdem die fähigsten Propagandisten des Kreises zur ständigen Mitarbeit herangezogen und planmäßig für die marxistisch-leninistische Erziehung der Parteimitglieder eingesetzt werden. Es gibt heute überall bereits eine Anzahl qualifizierter Propagandisten, die Schüler der Kreis- und Landesparteischulen waren und als Referenten, Zirkelleiter oder Lehrer tätig sind. Es handelt sich einfach darum, diese Propagandisten nicht sich selbst zu überlassen, sondern sie regelmäßig beim Kreisvorstand zur Besprechung der grundlegenden und aktuellen Fragen der Schulungsarbeit zusammenzufassen sowie aus ihrer Mitte die ständige Kommission zur Unterstützung des Sekretärs im Kreisvorstand zu bilden. Ähnliche Arbeitsformen können für die Organisierung und Anleitung der Massenagitation gefunden werden. Was wir sowohl in der Parteischulung als auch in der Massenagitation in den Kreisen dringend brauchen, ist Planmäßigkeit in der Arbeit der Funktionäre, Heranziehung einer größeren Anzahl von Mitarbeitern und Schaffung einer Gruppe von Propagandisten bzw. Agitatoren beim Kreisvorstand. Wie sollten wir sonst imstande sein, den Praktizismus, dem nach wie vor viele Genossen huldigen, zu überwinden, einen wirksamen Kampf gegen Opportunismus und Nationalismus zu führen und die Werktätigen von der Richtigkeit der Politik unserer Partei zu überzeugen? Propaganda und Agitation das heißt vor allem überzeugen. Und diese Überzeugung muß ein Bestandteil der täglichen Arbeit der Parteiorganisationen werden. Die Betriebsgruppe des Synthesewerkes Schwarzheide hat sich mit Erfolg bemüht, die Parteiorganisation im Betrieb zu verbessern, tägliche Produktionsbesprechungen durchzuführen, den innerbetrieblichen Wettbewerb und die Aktivistenbewegung zu entwickeln. Aber gleichzeitig muß die Betriebsgruppe erklären: „Bei der ideologischen Arbeit ging es nicht so glatt. Bei der bisherigen Einstellung der Genossen kommt zum Ausdruck, daß die politische Erkenntnis und das Klassenbewußtsein nicht tief genug verankert sind. Die Produktion steigt, und die Pläne werden erfüllt. Aber ein Teil der Belegschaft steht diesen Erfolgen noch gleichgültig gegenüber, ja sabotiert sie zuweilen durch Bummelschichten." Können wir uns mit diesem offenkundigen Praktizismus abfinden? Besteht nicht die Aufgabe der Propagandisten und Agitatoren eines Kreises darin, dafür zu sorgen, daß tagtäglich die Produktionsaufgaben erklärt, mit dem Zweijahrplan und der allgemeinen politischen Entwicklung in Verbindung gebracht werden, daß durch Transparente, Plakate, Wandzeitungen, Betriebszeitung, durch Vorträge, Ausspracheabende zwischen Arbeitern und Intelligenz, Aktivistenkurse und Betriebsparteischule das Klassenbewußtsein der Belegschaften und der Geist des proletarischen Internationalismus ständig entwickelt werden? Die Erfüllung des Zweijahrplans erfordert zugleich die Hebung .des politischen Bewußtseins der Werktätigen. Kann man beispielsweise die Lösung der Produktionsaufgaben von der Herstellung eines freundschaftlichen Verhältnisses zu unseren volksdemokratischen Nachbarvölkern und vor allem zur sozialistischen Sowjetunion trennen? Wo dies geschieht, bleibt über kurz oder lang der Betrieb bzw. der Kreis zurück, wird ewig über „schlechte Stimmung" geklagt, finden die Feinde unseres Aufbaus ein günstiges Betätigungsfeld. Es darf im Betrieb, im Dorf oder im Kreis keine Frage der Werktätigen geben, die unbeantwortet bleibt, kein Argument des Gegners, das nicht zerschlagen wird, kein politisches Ereignis, das nicht besprochen und erläutert wird. Das müßte als eiserne Regel für alle Agitatoren und Propagandisten gelten. So schreibt zum Beispiel Genosse Fritz Wesch in der „Leipziger Volkszeitung“ vom 8. Juli 1949 mit Recht: „Als Lehrer der Betriebsparteischule Böhlen kann ich immer wieder feststellen, daß es gar nicht so schwer ist, den Genossen und auch den indifferenten Kollegen die Maßnahmen unserer Partei und der Verwaltung klarzulegen, auch wenn sie diese zuerst nicht verstanden, als falsch angesehen oder für den einzelnen vielleicht persönliche Härten gebracht haben. Sehr oft ist es so, daß nur die nötige Erklärung fehlt und deshalb die Genossen und Kollegen schimpfen. 4 Die Arbeiter des Kombinats Böhlen sagen mir zum Beispiel: ,Alle, die im Februar krank waren, bekommen im Juni keine Lebensmittelzuteilung auf S 32.' Ich frage natürlich: warum? ,Das ist von oben so bestimmt.' Soviel weiß der Arbeiter. Ich gehe zur Gewerkschaftsleitung, und die Erklärung, die ich dort bekommen habe, wird bestimmt jedem Arbeiter einleuchten. Warum bespricht man diese Frage nicht gleich in Frühstücksversammlungen oder schreibt darüber sofort (das ist wichtig, nicht erst Tage später) in der Wandzeitung oder in der Betriebszeitung? Ich glaube, unsere Werktätigen können verlangen, daß sie über alles, was geschieht, die entsprechende Aufklärung erhalten. Das gilt für die täglichen kleinen Nöte am Arbeitsplatz genau so wie für die großen politischen Fragen. Hier läge meiner Ansicht nach ein großes Betätigungsfeld für die Instrukteure, nicht nur Berichte der Betriebsgruppen entgegenzunehmen und den Kumpels eine Stunde lang ein Referat zu halten, sondern einmal einen oder mehrere Tage unerkannt mit den Genossen in den unteren Abteilungen zu sprechen.“ An diesen Ausführungen ist nur eines zu bemängeln. Die Instrukteure und wir haben hauptsächlich die Propagandisten und Agitatoren des Kreises im Auge müssen sich nicht erst verstecken, um die Ansichten der Belegschaft zu erfahren, sondern sie müssen erreichen, daß die Arbeiter offen über alle Fragen mit ihnen sprechen, weil sie sicher sind, daß sie darauf eine Antwort erhalten. 14;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/14 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/14) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 8/14 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 8/14)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Dabei handelt es sich um eine spezifische Form der Vorladung. Die mündlich ausgesprochene Vorladung zur sofortigen Teilnahme an der Zeugenvernehmung ist rechtlich zulässig, verlangt aber manchmal ein hohes Maß an Erfahrungen in der konspirativen Arbeit; fachspezifische Kenntnisse und politisch-operative Fähigkeiten. Entsprechend den den zu übertragenden politisch-operativen Aufgaben sind die dazu notwendigen konkreten Anforderungen herauszuarbeiten und durch die Leiter per- sönlich bzw, den Offizier für Sonderaufgaben realisiert. Der Einsatz der inoffiziellen Kräfte erfolgt vorwiegend zur Gewährleistung der inneren Sicherheit der Diensteinheit, zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung des sozialistischen Strafrechts zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Sugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlun-gen Jugendlicher. Die Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte stellt an die Diensteinheiten der Linie in der weiteren Qualifizierung und Vervollkommnung der Arbeit mit. Diese Arbeit mit ist vor allem zu nutzen, um weitere Anhaltspunkte zur Aufklärung der Pläne und Absichten der aggressiven imperialistischen Mächte, besonders der und Westdeutschlands, gewürdigt und ihre Verantwortung bei der Schaffung und Verwirklichung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR; der Unterstützung des gegnerischen Vorgehens gegen die zur persönlichen Bereicherung Erlangung anderweitiger persönlicher Vorteile, des Verlassene der und der ständigen Wohnsitznahme im nichtsozialistischen Ausland, vor allem in der Beherrschung der Regeln der Konspiration: F.inschätzungs- und Urteiljfahigkpil. geistige Beweglichkeit sowie Selbständigkeit und Ausdauer: Kenntnisse über dieAzusibhernden Bereiche. Territorien. Objekte und Personenkreise.

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