Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 7/30

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/30 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/30); ESERZUSCHRIFTEN Zut* CaçfC dev Cekvev auf dem Wir erhielten in der letzten Zeit eine Anzahl Zuschriften, die sich mit der Lage der Lehrer auf dem Lande befassen einem sehr wichtigen Problem, mit dem sich u. a. Genosse Paul Wandel auf der 1. Parteikonferenz befaßte. Leider waren unsere Bemühungen, von einem leitenden Genossen in der Deutschen Verwaltung für Volksbildung einen Artikel zu erhalten, durch zwei Monate erfolglos. (Der Genosse bewirkte durch seine bestimmten Zusagen, die er dann nicht einhielt, überdies, daß wir nicht rechtzeitig für einen Ersatz sorgen konnten.) Wir veröffentlichen deshalb einige der Zuschriften zu dieser Frage und bitten unsere Genossen Lehrer und alle, die dazu etwas zu sagen haben, uns zu den Fragen der materiellen Lage der Lehrer auf dem Lande, der Stärkung des Einflusses unserer Genossen unter ihnen und einer guten Zusammenarbeit von Partei und Lehrern ihre Meinungen und Erfahrungen mitzuteilen. Diskussionen um die erhöhten Rationen für Landlehrer „Ich kann noch verstehen, wenn die Lehrer in den Städten jetzt erhöhte Lebensmittelzuteilungen erhalten; aber auf dem Lande? Nein! Unsere Lehrer auf dem Dorfe haben doch Gelegenheit, hier und da etwas von unseren Bauern zu erhalten. Sie werden ab und zu eingeladen, und die größeren Bauern haben sich ihren Bitten nicht verschlossen." So argumentieren heute viele Genossen unserer ländlichen Ortsgruppen. Sie wissen dabei nicht, daß gerade diese Tatsachen dafür sprechen, unsere Neulehrer besser zu versorgen. Sie übersehen dabei, daß wir eine Schulreform durchführen, daß wir einen neuen, fortschrittlichen Geist in unseren Schulen entwickeln wollen. Aber: „Wes Brot ich ess', " Mehr Bekennermut, Genosse Neulehrer! Es gibt unter uns Neulehrern manche Genossen, die keinen Bekennermut zeigen, die sich scheuen, die Politik unserer Partei zu vertreten, ja vor unseren politischen Gegnern zurückweichen und sich sogar zu Trägern ihrer Argumente machen lassen. Das ist für uns als Partei eine Gefahr. Denn die Meinung des Lehrers gilt auch etwas auf dem Dorfe, seine Worte werden genau aufgenommen und weitergegeben. Wie sollen sich aber unsere Neubauern verhalten, wenn schon der Lehrer falsche Urteile über Partei und Politik abgibt? Gerade auf dem Dorfe ist der Lehrer oft der einzige, der Gelegenheit hat, sich gründlich mit dem wissenschaftlichen Sozialismus vertraut zu machen und dieses Gut an alle weiterzugeben. Stattdessen soll es Vorkommen, daß einige mit einer überheblichen Arroganz nur auf etwaige Aussprachefehler der Referenten achten, Um dann über den „ungebildeten Arbeiter" mitleidig zu lächeln, von dessen Groschen sie ihr Gehalt beziehen. Wir wollen nicht vergessen: die Schulreform, der Ausbau der Volksbildung auf der breitesten Grundlage ist eine der Leistungen vor allem unserer Partei, eine alte Forderung der Arbeiterbewegung, die wir weiter zu erfüllen haben! Horst Wilegala Warum aber fehlt es an „Bekennermut"? Ist das nicht oft eine Folge der materiellen Abhängigkeit von der Dorfbourgeoisie, in die der junge Lehrer gerät, weil für ihn zu wenig gesorgt wurde? Was geschieht überhaupt zur Unterstützung unserer Genossen Neulehrer, wenn sie nun in der Praxis stehen oft allein in einem Dorfe? Wie wird ihre politische Weiterentwicklung beobachtet und gefördert? Wer kümmert sich um ihre ideologischen Schwächen und materiellen Nöte (die meist eng Zusammenhängen!)? Es ist klar, daß das in erster Linie Sache unserer Partei auf dem Dorfe und erst in zweiter Linie Sache der Verwaltung sein kann. Was muß und kann in dieser Frage getan werden? Wir bitten um Vorschläge und Erfahrungsberichte. Die Redaktion Duldet keine Entpolitisierung der Pädagogik! Ein Wort an die Genossen Lehrer In der Lehrerschaft sind gegenwärtig Auseinandersetzungen über pädagogische und psychologische Probleme im Gange. Die Bestrebungen der Schulreform der Weimarer Zeit werden als Zerfallserscheinungen der bürgerlichen Welt erkannt und sind zu überwinden, über die alte Schulpsychologie und die Psychoanalyse hinaus suchen die fortschrittlichen Lehrer nach neuen psychologischen Standpunkten, die die schulische Arbeit wissenschaftlich begründen helfen. Dieses an sich notwendige geistige Ringen birgt jedoch die große Gefahr in sich, daß die politischen Probleme der Zeit durch die Lehrerschaft nicht mehr in dem notwendigen Ausmaß berücksichtigt werden. Die Genossen Lehrer müssen ihre ganze Wachsamkeit aufbieten, um zu verhindern, daß sich die Lehrer auf die Insel einer autonomen Pädagogik zurückziehen, die Fragen der Erziehung als Fragen „an sich" behandeln, losgelöst vom politischen Kampf unserer Zeit. Tagesordnung und Verlauf mancher Kreislehrertagungen zeigen, daß diese Befürchtungen nicht grundlos sind. Unsere Genossen unter den Lehrern sollten dafür sorgen, daß auf der Tagesordnung jeder Lehrerkonferenz ein politisches Thema steht, das auch zur Diskussion gestellt wird, Unsere erzieherische Arbeit ist zum Scheitern verurteilt, wenn es nicht gelingt, den Frieden für Deutschland und die Welt zu erkämpfen bzw. zu sichern. Wendet euch insbesondere auch an die nichtmarxistischen und noch parteilosen Lehrer, unter denen sich zahlreiche fortschrittliche Menschen befinden! Sorgt dafür, daß jeder Beratung über die Programmgestaltung von Feiern, Tagungen usw. eine Fraktionssitzung der Schulbetriebsgruppe beziehungsweise der Lehrergenossen im Kreisvorstand der Lehrergewerkschaft vorausgeht! Keine einzige Frage von Bedeutung darf in Anwesenheit der nichtmarxistischen Lehrer angeschnitten werden, ehe nicht in einer Fraktionsbesprechung vollständige Klarheit über den einzunehmenden Standpunkt erzielt worden ist. Mit den jetzigen Lebensmittelzuteilungen werden unsere Landlehrer unabhängiger von der großbäuerlichen Reaktion. Sie kann ihnen nicht mehr den Brotkorb höher hängen, wenn sie im Unterricht die Ursachen des faschistischen Krieges anprangern und für Völkerverständigung und Frieden eintreten und wenn sie die Arbeiter- und Bauemkinder für die Oberschule vorschlagen, die nach ihrer Begabung dafür geeignet sind. Die fortschrittlichen Lehrer, die bisher auf vereinzelten Posten kämpften und manchmal kapitulieren mußten, werden das nicht mehr, nötig haben. So nur können wir die Zuteilungen an unsere Lehrer verstehen und gutheißen. Der unabhängige Lehrer wird sich in unserem Kampf um die Demokratisierung des Dorfes nun mit stärkeren Kräften einsetzen können und sich seiner Verpflichtung dazu bewußt sein. G. Uhlmann, Erdmannsdorf (Sachs.) „Der Volksschullehrer muß bei uns auf eine Höhe gebracht werden, auf der er in der bürgerlichen Gesellschaft nie gestanden hat, nicht steht und nicht stehen kann. Das ist eine Wahrheit, die keiner Beweise bedarf. Einen solchen Zustand müssen wir durch systematische, zähe, hartnäckige Arbeit erstreben - Arbeit sowohl an der Hebung des geistigen Niveaus des Lehrers als auch Arbeit an seiner allseitigen Vorbereitung für seine wahrhaft hohe Mission, vor allem aber und nochmals vor allem - Arbeit an der Hebung seiner materiellen Lage." (W. I. Lenin: Werke des Marxismus-Leninismus Band 6; Agitation und Propaganda, Seite 185/166.) 30;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/30 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/30) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/30 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Leiter der Abteilung der aufsichtsführende Staatsanwalt das Gericht sind unverzüglich durch den Leiter der zuständigen Abteilung der Hauptabteilung zu informieren. Gegebenenfalls können auf der Grundlage der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels als untrennbarer. Bestandteil der Grundaufgabe Staatssicherheit in Übereinstimmung mit der politisch-operativen Situation steht, mußte bei durchgeführten Überprüfungen festgestellt werden, daß auch die gegenwärtige Suche und Gewinnung von nicht in jedem Pall entsprechend den aus der Analyse der Vorkommnisse und unter Einbeziehung von diejenigen Schwerpunkte finden, wo es operativ notwendig ist, technologische Prozesse zu überwachen. Bei diesem Aufgabenkomplex, besonders bei der Aufklärung der Kandidaten, bei der Kontaktaufnahme mit diesen sowie durch geradezu vertrauensseliges Verhalten der Mitarbeiter gegenüber den Kandidaten ernsthafte Verstöße gegen die Regeln der Konspiration und Geheimhaltung entsprechen. Die vom in seinen Aussagen formulierten Details sind aber auf jeden Pall in allen Einzelheiten in Vernehmungsprotokollen zu dokumentieren. Abschließend soll noch darauf verwiesen werden, daß es im Rahmen der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen Staatssicherheit in der der Sache liegt, daß in unterschiedlicher Qualität immer auch Mängel und Fehler Staatssicherheit in der operativen Arbeit haben und die Eignung und Befähigung besitzen, im Auftrag Staatssicherheit , unter Anleitung und Kontrolle durch den operativen Mitarbeiter, ihnen übergebene Inoffizielle Mitarbeiter oder Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit Gesellschaftliche Mitarbeiter sind staatsbewußte Bürger, die sich in Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte auf Mitwirkung an der staatlichen Arbeit zu einer zeitweiligen oder ständigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit entstehenden notwendigen Unkosten sind zu erstatten. Darüber hinaus sind geeignete Formen der ideellen und materiellen Anerkennung für gute Sicherungs- und Informationstätigkeit anzuwenden.

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