Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 7/3

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/3 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/3); м - I - KALININ Was versteht man unter Massenarbeit a deutet, mit den Massen verbunden sein? Darauf Г*®" W“ be‘ unserer politischen Arbeit besonders großen Wert W‘* Іа ІП Man kann nicht umhin, festzustellen daft dio tr „ den Massen ganz verschiedener Art sein Verbindung mit Nun, sagen wir, man hat einen großen Bekanntst, . t SS Tr1 Oder nehmen wir Familiarität im Umaann mH A -Der Parteiorganisator oder der Gewerkschaftsorganisator6 geh” sagen wir, durch die Betriebsabteilungen, klopft den Arhaulrn auf die Schulter, redet sie sogar bei den Vornamen an. Aber den Dingen geht er nicht aul den Grund, auf die Mängel macht er die Arbeiter nicht aufmerksam. Ober einen solchen Sekretär des Parteikomitees oder Parteiorganisator kann man manchmal sagen hören: „Das 1st ein Mensch, der mit den Massen Kontakt hat- er klopft dem Arbeiter auf die Schulter, redet ihn Iwan Petrowltsch an, er gehört zu uns.“ Den Massen nach dem Munde reden, ist auch eine Art „Verbindung11 mit den Massen. Man beschwert sich bei dir über dies oder jenes, du aber nickst zustimmend mit dem Kopf und zerdrückst eine Träne. Man singt dir ein Klagelied, du aber sekundierst: „Tja, Licht gibt es keines, kalt ist es auch und die Lebensmittel sind wirklich knapp.11 Geht im Betrieb oder im Amt irgend etwas schief, so rennst auch du herum und flennst: „Ach, zum Teufel mit den Bürokraten, schon wieder haben sie uns in eine ausweglose. Lage versetzt!11 Aber man hört darauf, was du sagst, und dem einen oder anderen mag es am Anfang sogar gefallen. Doch ist das die Verbindung mit den Massen, die wir Bolschewik! im Auge haben? Natürlich nicht. Mit den Massen dorthin gehen, wohin die Massen streben, manchmal von rückständigen Elementen verleitet, das ist eine menschewistische Linie. Unsere bolschewistische Linie ist es, die Massen zu führen, sie nicht zu bevormunden, aber vorwärts zu führen, der politisch bewußten Avantgarde folgend. Wie soll nun der Parteifunktionär an die Massen herangehen? Erstens. Auf Grund meiner eigenen vieljährigen Erfahrung möchte ich sagen, daß ein Parteileiter nicht aufgeblasen und überheblich sein darf. Wenn ihr im Gespräch mit den Arbeitern oder einfachen Parteimitgliedern auch nur durch die kleinste Geste, den geringsten Tonfall, durch einen an sich bedeutungslosen, scheinbar zufällig hingeworfenen Satz zu verstehen gebt, daß ihr euch für klüger haltet als sie, daß ihr mehr wißt, dann seid ihr unten durch. Der Arbeiter und überhaupt dér einfache Mensch kann Leute nicht ausstehen, die sich etwas Besseres dünken, und wird nicht auf sie hören, ja, bei günstiger Gelegenheit wird er ihnen Ihren Hochmut unter die Nase reiben. Zweitens. Es taugt nichts, wenn '*" Jnr0**? * . о i Ti T piter im Umgang mit den Massen den Schulmeister spielt. Ihr habt sicherlich schon zuhören, der nichts anderes zu sagen weiß als.„ und 7cT ь'етйЬе,1с1іГіеар0гтииегипд ändere ders wirkt es. wenn du deinenGed№ke* e ta die Form einer in die Form einer Überlegung, e e„e Maßnahme not- Beweisführung kleidest, daß diese od wenden, als wendig ist. Man kann * Ь , Was haltet Шг davon, wenn wir ob man sich mit ihm beriete. „wa „ der präge wäre das so machen“. „Mir scheint, dieseÎ*. Dn wird besser“, „Ich würde in diesem FaUe so verfahren die Aufnahme eine ganz andere sein. -(Aus einer Kede des Genossen lür fremdsprachige Literatur. (Wir dieses Buches auf Seite 32.) Keine noch so große Arbeitsüberlastung konnte Kalinin davon abhalten, die Wünsche von Arbeiter- und Bauerndelegationen entgegenzunehmen und zu prüfen. Habt keine Angst, vom Konzept eurer Rede oder Besprechung abzuweichen. Sprecht ihr über die Produktion oder über den Krieg und es taucht eine andere Frage auf, für die sich die Zuhörer interessieren macht nichts, es empfiehlt sich nicht, sie zu ignorieren. Sind die Leute erst aufgewacht und aus sich herausgegangen, so werden sie auch alles weitere anhören, und ihr findet Gelegenheit, die vorgemerkten Fragen zu behandeln. Das Allerwichtigste ist, sich niemals um scharfe Fragestellungen zu drücken, wozu gewisse Redner nicht selten ihre Zuflucht nehmen. Auf keinen Fall nehmt dazu eure Zuflucht, weicht der Antwort nicht aus, vertuscht die gestellten Fragen nicht. Wenn ihr nicht sofort auf diese oder jene Frage antworten könnt, so sagt offen und ehrlich: „Die Frage ist interessant und wichtig, ich würde darauf mit Vergnügen antworten, bin aber augenblicklich nicht darauf vorbereitet, ich habe sie mir nicht überlegt, es fällt mir schwer, darauf zu antworten. Ich werde die Frage klären, mich mit den Genossen beratschlagen und euch dann antworten. Aber vielleicht findet sich unter euch jemand, der diese Frage erläutern kann?11 Das wird etwas ganz anderes sein. Aber wir neigen manchmal dazu, aktuelle Fragen zu umgehen oder sie so zu erklären, daß die Leute im Dunkeln tappen und keine direkte, offene Antwort erhalten. Es ist Pflicht eines Parteileiters, absolut ehrlich gegenüber anderen Leuten zu sein. Der Sekretär der Parteiorganisation ist das Auge der Partei. Ich weiß nicht, ob ihr euch dessen völlig bewußt seid. Deshalb dürfen keinerlei persönliche Sympathien und Antipathien gegenüber einzelnen Leuten Platz greifen. Sollte es Leute geben, für die ihr aus dem einen oder anderen Grunde keine besondere Sympathie hegt, so sollt ihr das tief in eurer Brust vergraben, damit niemand auch nur das geringste davon ahnt. Schlimm ist es, wenn bemerkt wird, daß ihr den Leuten gegenüber nicht unparteiisch seid. Weiß man im Betrieb, daß ihr nicht zum Heucheln neigt, nicht um den heißen Brei herumgeht, nicht die Nase in die Luft steckt, so werden eure Worte in das Bewußtsein eines jeden eindringen. Sonst wird man euch nicht glauben und sagen: „Wir kennen dich, uns gibst du gute Ratschläge, selbst aber richtest du dich nicht danach und handelst deinen eigenen Worten zuwider.“ Vielleicht sagen sie es einem nicht ins Gesicht, aber hinter dem Rücken werden sie es natürlich sagen. Hier wurde davon gesprochen, daß die Propagandisten und Agitatoren den Wünschen der einzelnen Arbeiter entgegenkom-men und ihnen helfen. Das ist nicht schlecht. Ich muß sagen, wenn man den Leuten irgendwie helfen kann und wirklich hilft, so ist das ausgezeichnet, ist das ein schöner menschlicher Charakterzug. Die Frauen verstehen das besser als die Männer. Aber auch bei dieser Gelegenheit sollte man die Verbindung zwischen den persönlichen Sorgen und unseren allgemeinen Aufgaben erklären. Kommt ein Mensch mit einer Bitte, so soll man ihm helfen und gleichzeitig sagen: „Siehst du, die Parteiorganisation oder die Gewerkschaft helfen dir, sie tun etwas für dich, aber wir wollen, daß auch du, wenn die Reihe an dich kommt, nicht abseits stehst, sondern zusammen mit allen übrigen am gemeinsamen Werk mitschaffst.11 Diese Linie müssen wir in unserer ganzen Massenarbeit einhalten und durchführen. 3;

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Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Zollverwaltung bestehen. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die Erarbeitung solcher Informationen, die Auskunft geben über die politische Zuverlässigkeit und Standhaftigkeit, das Auftreten und Verhalten gegenüber Mißständen und Verstößen gegen die Ordnung und Sicherheit verstoßen wird. Personen bis zu Pahren ist die Teilnahme am Besuch nicht gestattet. Unter Alkohol oder Drogen stehenden Personen wird der Zutritt zum Besuchsgebäude verwehrt.