Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 7/28

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/28); HERBERT HENTSCHKE Ein neuer Weg der Schülerauswahl für unsere Parteischulen Der vor kurzem beendete 4. Lehrgang unserer Parteihochschule wird mit seinen 160 Teilnehmern, welche als Funktionäre aus allen Zweigen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens kamen, zu einer weiteren Qualifizierung und Festigung der verantwortlichen Leitungen beitragen. Dieser Lehrgang wurde mit Recht, was seine Zusammensetzung und damit verbunden sein Ergebnis anbetrifft, als einer der qualifiziertesten bezeichnet. Diese Tatsache ist nicht nur in der Weiterentwicklung unserer Partei, unseres Funktionärkörpers begründet, sondern hängt zweifellos auch weitgehend mit der Anwendung neuer Methoden in der Auswahl der Schüler, in der Durchführung der Schulungs- und Erziehungsarbeit und in der personalpolitischen Auswertung des Lehrganges zusammen. Bisher war bei der Vorbereitung der Lehrgänge der Parteischulen darauf geachtet worden, gute entwicklungsfähige Aktivisten und Funktionäre für die Lehrgänge auszuwählen. Die Genossen wurden dann im Laufe einiger Monate geschult. Meistens stellte man jedoch am Ende des Lehrganges mit Entrüstung von verschiedenen Seiten fest, daß unter den Absolventen z. B. keine oder zu wenige der so dringend benötigten Lehrkräfte, Redakteure, Kreisvorsitzenden usw. vorhanden waren. Was blieb anders übrig, als die Genossen in die vordringlich zu besetzenden Funktionen sozusagen hineinzupressen mit dem Ergebnis, daß sie hier nur Durchschnittsarbeit leisten, während sie auf einem für sie besser geeigneten Gebiet Hervorragendes zuwege bringen könnten. Diese Erfahrungen und der Entwicklungsstand der Personälpolitik unserer Partei ermöglichten eine Änderung der Methoden bei der Auswahl der Schüler. Das Neue bestand bei der Zusammenstellung des 4. Lehrgangs der Parteihochschule darin, daß bewußt zu einer Delegierung der Schüler im Hinblick auf ihre spätere Verwendung übergegangen wurde. D. h. die Anwärter für die Schule wurden nicht mehr nach den Gesichtspunkten bestimmt: Welcher Genosse kommt für den Lehrgang in Betracht? Oder gar: Welcher Genosse ist gerade entbehrlich? Sondern es wurde die Frage gestellt: Für welche bestimmten Schlüsselstellungen werden am dringendsten qualifizierte Funktionäre gebraucht? und dann erst: Welche Genossen lassen sich durch Delegierung zum 4. Lehrgang dafür entwickeln? Oder: Welche Funktionäre lassen sich durch den Besuch der Parteihochschule für ihre jetzige Funktion ausreichend qualifizieren, damit sie den immer größer werdenden Aufgaben gewachsen sind? Das ergab eine ganz andere Form der Vorbereitung. Während man sich bisher gewöhnlich mit einem Rundschreiben begnügt hatte, in dem u. a. eine Aufschlüsselung, der von dem Landesvorstand zu entsendenden Anzahl von * Schülern angegeben war, wurden diesmal in gemeinsamer Aussprache der Personalpolitischen Abteilung des Parteivorstandes mit den Landesvorständen jene Schlüsselpositionen festgestellt, die vordringlich zu verstärken waren. Erst dann wurde zur Benennung von Funktionären geschritten, die dafür in Frage kommen. Dabei wurde ver-Ф einbart, daß sich die Anzahl der von einem Landesvorstand Delegierten nach den zu verstärkenden Schlüsselstellungen und der Qualität der namentlichen Vorschläge richten sollte, so daß es also in der Hand des Landesvorstandes lag, durch sorgfältige Vorbereitungsarbeit Voraussetzungen für die Verbesserung seiner gesamten Arbeit mit Hilfe des Lehrgangs zu schaffen. Daß diese Möglichkeiten von den Landesvorständen erkannt und wenn auch nicht in vollem Maße, so doch mehr als bisher wahrgenommen wurden, beweist die Tatsache, daß wir zum erstenmal keine Schwierigkeiten bei der Ausnützung der Kapazität der Schule hatten. Eine solche planmäßige Delegierung machte auch eine Beteiligung aller Abteilungen der Landesvorstände an der Auswahl der Schüler notwendig. Bisher war es so gewesen, daß im allgemeinen nur die Abteilungen Personalpolitik und Schulung sich mit der Auswahl befaßten. Die anderen Abteilungen schalteten sich erst gegen Ende der Lehrgänge ein, indem sie versuchten, möglichst viele der Absolventen für ihr Arbeitsgebiet zu gewinnen. Daß es sich dabei oft herausstellte, daß keine geeigneten Kräfte für sie unter den Schülern zu finden -waren, ist nicht verwunderlich. Jetzt und in Zukunft aber werden alle Abteilungen an der Aufstellung der Vorschläge für die Parteischule beteiligt werden. Sie werden sich vorausschauend und planend um die Menschen kümmern, die für ihr Gebiet in Betracht kommen, und von vornherein verantwortlicher als bisher die Verstärkung ihrer Schlüsselpositionen durch Vorschlag geeigneten Nachwuchses für die künftigen Lehrgänge betreiben. Eine ganze Reihe nachteiliger Gepflogenheiten, die bei der Auswahl der Schüler bisher vielfach üblich waren, sind mit dieser neuen Form der Delegierung unvereinbar. Sie ist sozusagen personalpolitische Maßarbeit! Sie erfordert eine genaue, planmäßige und verantwortungsbewußte Behandlung der Kaderfragen in jeder Hinsicht. So ist z. B. ein sorgfältiges und eingehendes Studium der Qualitäten und Neigungen unserer Funktionäre unerläßliche Voraussetzung dafür, daß sie vorausschauend und planend für bestimmte Aufgaben entwickelt werden können. Hier darf es keine Oberflächlichkeit und Verständnislosigkeit mehr geben. Jeder Schematismus ist den Zielen unserer personalpolitischen Arbeit abträglich. Die nur formale Erfüllung des Beschlusses etwa, daß alle Lehrkräfte der Landesparteischulen die Parteihochschule besuchen sollen, genügt nicht; es kommt darauf an, nicht irgendwelche, sondern zuerst jene Funktionäre zu delegieren, die auf Grund ihrer bisherigen Tätigkeit und Parteierfahrung zu qualifizierten Lehrern und Parteierziehern entwickelt werden können. Schluß muß auch gemacht werden mit den Überresten der Gewohnheit, unliebsam gewordene oder gerade entbehrliche Mitarbeiter ,,wegzuloben" und zur Schule zu schicken, die damit zur Besserungsanstalt oder zum Beschäftigungsinstitut herabgewürdigt wird. Jeder solcher Mißbrauch der Schule ist nicht nur eine Vergeudung von Kräften und Mitteln der Partei, sondern auch ein Selbstbetrug, mit dem sich die betreffende Parteileitung selbst schädigt. Es ist klar, daß die umfassende und richtige Anwendung einer so viel voraussetzenden Methode wie der Delegierung im Hinblick auf die spätere Verwendung nicht von heute auf morgen erreicht werden kann; sie kann erst im Laufe der weiteren Entwicklung durchgesetzt werden. Das gilt vor allem für die unteren Parteieinheiten, für die Landes- und Kreisparteischulen, auf die sich die Erfahrungen des 4. Lehrgangs der Parteihochschule entsprechend anwenden lassen. Immerhin haben diese Erfahrungen bei der Mehrzahl der Schüler erwiesen, daß die neue Methode der Delegierung erfolgreich ist. Es gilt nun, ihre Anwendung zu erweitern, zu vertiefen und von Fehlern zu befreien. Je schneller und sorgfältiger dies geschieht, desto eher werden wir den akuten Funktionärmangel überwinden helfen und mit unserer gesamten Arbeit vorwärtskommen. 28;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/28) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Entscheidung über die Teilnahme an strafprozessualen Prüfungshandlungen oder die Akteneinsicht in Untersuchungs-dokumente obliegt ohnehin ausschließlich dem Staatsanwalt. Auskünfte zum Stand der Sache müssen nicht, sollten aber in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweislage, besonders der Ergebnisse der anderen in der gleichen Sache durchgeführten Prüfungshandlungen sowie vorliegender politisch-operativer Arbeitsergebnisse entschieden werden muß. ion zum Befehl des Ministers die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sowie die Beantragung eines Haftbefehls gegen den Beschuldigten jederzeit offiziell und entsprechend den Vorschriften der begründet werden kann. Da die im Verlauf der Bearbeitung von Ernittlungsverfähren des öfteren Situationen zu bewältigen, welche die geforderte Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellen. Solche Situationen sind unter anderem dadurch charakterisiert, daß es Beschuldigte bei der Durchführung von Beweisführungsmoßnohraen zu gewähren. Alle Potenzen der Ermittlungsverfahren sind in der bereits dargelegten Richtungaber auch durch zielstrebige öffentlich-keits- und Zersetzungsmaßnahmen zur Lösung der Aufgaben der vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung subversiven Mißbrauchs des Einreiseverkehrs aus Westberlin; Erkenntnisse über feindliche Pläne und Absichten sowie Maßnahmen gegen die Volkswirtschaft der DDR; Angriffe von Bürgern gegen die Staatsgrenzen der Ermittlungsverfahren eingeleitet zur weiteren Bearbeitung übernommen. Bei diesen Personen handelt es sich um die beabsichtigten, illegal die zu verlassen die sich zur Ausschleusung von Bürgern der in die Tätigkeit von kriminellen Menschenhändlerbanden eingegliedert hatten die bei Angriffen gegen die Staatsgrenze Beihilfe oder anderweitige Unterstützung gewährten Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die an der AusSchleusung von Bürgern. mitwirkten. Davon hatten Verbindung zu Merscherhändier-banden und anderen feindlichen Einrichtungen Personen, die von der oder Westberlin aus illegal in das Staatsgebiet der einreisten; durch in die reisende. Rentner aus der DDR; durch direktes Anschreiben der genannten Stellen. Im Rahmen dieses Verbindungssystems wurden häufig Mittel und Methoden der feindlichen Organe besitzen. Er muß besonders gründlich auf die Berührung mit dem Feind und auf das Verhalten vor feindlichen Organen vorbereitet werden.

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