Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 7/15

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/15 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/15); 1949/7 tfalistisdteH Ide Ich war über die Wirkung selbst verblüfft. Während ich vorher mit den unsachlichsten, beschränktesten Argumenten zu kämpfen hatte, die auf mich niederprasselten, lauschte jetzt das ganze Abteil mit größter Aufmerksamkeit meinen Ausführungen. Und dann kamen die Fragen nicht mehr solche, die aus der bornierten, gefühlsbetonten Ablehnung entsprangen, sondern Fragen der ehrlichen Wißbegier: „Ja, aber sagen Sie; wie ist es mit diesem und was meinen Sie mit jenem?“ und besonders eine junge Frau, über deren hämische, spitze Bemerkungen ich mich vorher weidlich geärgert hatte, konnte nicht genug Fragen stellen. Sie wollte immer wieder wissen, ob ich denn wirklich der Meinung sei, daß die Menschen besser werden könnten, daß es einmal eine Jugend geben könne, die nicht mit Begeisterung jedem neuen Verführer folge. Ist das verwunderlich? Nein, es ist natürlich. Warum? Die Menschen unserer Zeit sind durch den Zusammenbruch des Dritten Reiches, der doch weit mehr war als ein militärischer Zusammenbruch, tief erschüttert und aus dem Gleis geworfen worden. Eine alte Welt ist in ihnen zusammengebrochen, sie fühlen sich auf schwankendem Boden, sind unsicher und ratlos, ja sie begreifen in den meisten Fällen nicht einmal, was mit ihnen geschehen ist und warum es geschehen ist. Keine Aufwärmung bürgerlicher Ideen kann ihnen wieder festen Boden unter den Füßen und ihrem Leben Richtung und Ausblick geben. Wir wir allein sind in der Lage, den Menschen ein Tor auzu-stoßen, ihnen nicht nur den Weg aus ihrer materiellen Not, sondern auch aus ihrer geistigen Hilflosigkeit zu zeigen. Denn ein wesentlicher Faktor der Überzeugungskraft des Marxismus-Leninismus liegt gerade darin, daß er den Menschen in .der Erläuterung der allgemeinen Situation ihre eigene Lage bewußt macht. Es ist klar, daß sich diese Situation in den Köpfen der Menschen wenn auch häufig verzerrt widerspiegelt. Sie erwarten von uns, daß wir sie über den Sozialismus, die stürmisch an das Tor pochende Gesellschaftsordnung, aufklären. Millionen Menschen aber haben geradezu Angst vor dem Sozialismus, weil sie ihn nicht oder besser gesagt nur in der schreckenerregenden Verzerrung der reaktionären Lügenhetze kennen. Wir sollen uns doch nicht darüber täuschen, daß viele Menschen gerade deshalb nicht mit uns Zusammenarbeiten, weil sie Furcht vor diesen „Konsequenzen“ haben! Sollten wir ihnen nicht die Augen öffnen? Sollten wir ihnen nicht zuweilen mit der ganzen Begeisterung eines Sozialisten von unserem großen Ziel sprechen? Selbst wenn sie uns noch nicht glauben, spüren sie doch die Kraft unserer Weltanschauung, die Größe unseres Zieles und den hohen sittlichen Gehalt unserer Absichten. Das Vertrauen der Massen erwirbt nicht der geschickte Taktiker, sondern der von der ganzen Begeisterung und Hingabe an sein großes Ziel erfüllte Kämpfer. Sind wir nicht solche für unser Ziel begeisterten Menschen? Ich glaube, wir müßten etwas mehr davon nach außen tragen. Es ist eine besondere Stärke unserer Argumentation, daß unser Weg aus der Not nicht mehr bloße Theorie ist, sondern lebendige Praxis, fleisch - und bluterfüllte Wirklichkeit in der Sowjetunion. Wir sprechen viel über die Notwendigkeit der Popularisierung der Sowjetunion. Aber jeder Versuch, der nicht diesen Grundton hat, der nicht gleichzeitig unseren Menschen die neue Welt des Sozialismus in der Sowjetunion demonstriert, schaffte nicht die Voraussetzungen für ein wirkliches Verständnis. Worauf also kommt es an? Wir dürfen neben unserer unermüdlichen Arbeit zur Gewinnung der Massen für unsere nächsten Ziele nicht die Agitation und Propaganda für den Sozialismus vernachlässigen. Wir sollten uns nicht darauf beschränken, öffentliche Versammlungen unserer Partei nur zu den Tagesfragen zu veranstalten, sondern zuweilen Versammlungen organisieren, auf denen wir über Fragen des Sozialismus sprechen, vor allem auf dem Lande, wo unsere Partei häufig die sozialistische Agitation vernachlässigt. Und schließlich sollten wir lernen, in der individuellen Agitation unserer sozialistischen Überzeugung stärker Ausdruck zu geben. In unserem Wissen um die herannahende Befreiung der Menschen von Elend und Erniedrigung liegt eine große Kraft. Lassen wir das Licht des Sozialismus heller stjahlen! ändern und ihr Klassenbewußtsein heben werde. Im Einverständnis und mit Hilfe der Kreisleitung wurden vor der gesamten Belegschaft der MAS einige Referate über die Grundfragen des Marxismus-Leninismus gehalten. Neben den in Stöckheim behandelten Themen nahm man als viertes den dialektischen und historischen Materialismus hinzu. Das Ergebnis war außerordentlich gut. Es zeigte sich ebenso wie in Stöckheim ein wachsendes Interesse in diesem Fall der ganzen Belegschaft. Die Belegschaft verlangte, daß diese Abende auch weiterhin regelmäßig durchgeführt würden, und jetzt findet regelmäßig jede Woche ein Schulungsabend statt. Nach kurzer Zeit konnte eine Betriebsgruppe gegründet werden, die jetzt 13 Genossen und 4 Kandidaten stark ist. Der FDJ traten 16 Jugendliche bei und die Belegschaft ist hundertprozentig im FDGB organisiert. Die Wirkung dieser ideologischen Aufklärungsarbeit zeigt sich in der Arbeit der MAS Calbe. Die Traktoristen stehen jetzt untereinander im Wettbewerb. Die MAS Calbe, die im Februar dieses Jahres selbst. noch große Schwierigkeiten hatte, ist heute imstande, ihrem Nachbar, der MAS Liesten, Hilfe zu leisten. Die Frühjahrsbestellung wurde vorfristig erfüllt. Auch die Betriebsgruppe des volkseigenen Gestüts Neustadt a. d. Dosse in Brandenburg, die an Mitgliedern stark zurückgegangen war, stellte an den Anfang der Reorganisierung der Arbeit einen Schulungszyklus von vier Abenden, an denen eine Einführung in den Marxismus gegeben wurde. Jetzt nehmen an den Schulungsabenden nicht nur die Genossen der auf das Doppelte angewachsenen Betriebsgruppe, sondern durchschnittlich 30 bis 35 Gäste teil, und die Genossen sind der Meinung, daß diese Schulung einen beträchtlichen Anteil an den guten Leistungen der Belegschaft an der Erfüllung des Planes hat. Und an den weiteren Abenden wuchs der Besuch. Heute ist die Betriebsgruppe 34 Genossen und 14 Kandidaten stark. Zu allen Bildungsabenden werden Belegschaftsmitglieder als Gäste eingeladen; es sind durchschnittlich 30 bis 35 Gäste anwesend. Diese Beispiele zeigen uns, daß das Interesse an den Grundfragen unserer Weltanschauung auch auf dem Lande sehr groß ist, und daß es wohl möglich ist, diese Probleme an alle Schichten der Bevölkerung heranzubringen. Es kommt nach unserer Meinung darauf an, daß wir es verstehen, der werktätigen Bevölkerung und unseren Genossen die Probleme des wissenschaftlichen Sozialismus so begreiflich zu machen, daß sie für sie verständlich sind. Dazu ist es nötig, daß unsere Funktionäre und Referenten sich so einfach ausdrücken, daß jeder Arbeiter und Bauer sie versteht, und ihre Vorträge mit Beispielen aus der praktischen Tätigkeit des Gebietes verbinden, die jeder der Zuhörer kennt und be-greift. A. S. / H. W. 15;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/15 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/15) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 7/15 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 7/15)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane. Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstalten - interne Weisung Staatssicherheit - Gemeinsame Festlegungen der Hauptabteilung und der Staatssicherheit zur einheitlichen Durchsetzung einiger Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Damit die Hausordnung den in der Forschungsarbeit nachgewieeenen höheren gegenwärtigen und perspektivischen Erfordernissen an die Untersuchungshaft Staatssicherheit zur Gewähr leistung der Ziele der Untersuchungshaft nicht entgegenstehen. Die Gewährung von Kommunikations- und Bewegungsmöglichkeiten für Verhaftete, vor allem aber ihr Umfang und die Modalitäten, sind wesentlich von der disziplinierten Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe in der Deutschen Demokratischen Republik ver-wiesen, in denen die diesbezügliche Zuständigkeit der Kreise, Städte und Gemeinden festgelegt ist r: jg-. Die im Zusammenhang mit der Lösung abgeschlossener bedeutender operativer Aufgaben zu Geheimnisträgern wurden. Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz Inoffizielle Mitarbeiter im besonderen Einsatz sind Personen, die auf Grund ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung keine Genehmigung zur Übersiedlung erhalten oder dies subjektiv annehmen, geraten zunehmend in das Blickfeld des Gegners.

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