Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 6/28

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 6/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 6/28); ERNA LÖDICKE Aus dar Arbeit dar d& Es ist nicht zu verkennen, daß in den Betrieben, in denen Parteischulen vorhanden sind, die politische Arbeit eine Belebung erfahren hat. Das Krupp-Gruson-Werk, Magdeburg, berichtet z. B., daß 81 Genossen nach dem Schulbesuch Arbeitsaktivisten wurden. Im Waggon-Holz- und Stahlbau N i e s к y wurden von 200 Betriebsparteischülern 51 als Funktionäre in der Partei und in den Massenorganisationen eingesetzt, davon einige in leitende Funktionen. Die Jugendgenossen des Betriebes, die zu 90 Prozent die Betriebsparteischule besuchten, waren danach in der Lage, ihre Arbeit so zu verbessern, daß sich der Mitgliederstand der FDJ von 78 im Oktober 1948 auf 178 im März 1949 erhöhte. Diese geschulten Jugendlichen sind jetzt imstande, eine gute Arbeit zu leisten, die in der Bildung von Jugendaktivs, in der Ableistung freiwilliger Sonderschichten, in der Errichtung von Jugendbrigaden usw. ihren Ausdruck findet. So zeugen zahlreiche Beispiele davon, daß die Genossen die Betriebsparteischule mit einer neuen Einstellung zur Arbeit verlassen. Die Zahl von freiwilligen Sondereinsätzen, von Hennecke-Schichten, von Aktivistengruppen, die durch ehemalige Parteischüler zustande kommen, nimmt ständig zu. Trotz dieser guten Beispiele zeigen sich jedoch eine Reihe von Schwächen und Mängeln, die abgëstellt werden müssen. Wo bleiben die leitenden Genossen? So werden z. B. in einigen Betriebsparteischulen fast nur Arbeiter und Angestellte geschult, nicht aber die Genossen in leitenden Positionen. In den Leipziger Eisen- und Stahlwerken nahmen an elf Lehrgängen nur drei Genossen in leitenden Stellungen teil. Im Konsum Chemnitz wurden zwei Lehrgängeä durchgeführt, an denen nlcht ein Genosse in leitender Position beteiligt war. Betriebsparteischulen aber sind Schulen für alle Genossen im Betrieb soweit sie nicht bereits ideologisch wirklich ein festes Fundament haben , also auch für Abteilungsleiter, Direktoren, Ingenieure, Werkmeister usw. In Anerkennung dieser Tatsache sind einige Betriebsgruppen auf den Ausweg verfallen, für die leitenden Genossen im Betrieb eigene Kurse zu veranstalten. Bei В M W Eisenach z. B. lief nach einem Lehrgang, der von 13 Arbeitern besucht war, ein Abendkursus der Betriebs- parteischule, der 16 leitende Angestellte und Funktionäre umfaßte. Auch in der SAG Espenhain wurden solche Abendsonderlehrgänge von vier Wochen Dauer für die Genossen der Betriebsintelligenz veranstaltet. Das ist natürlich ein falscher Ausweg. Wir bringen Arbeiter und Intelligenz nicht zusammen, wir fördern nicht das kollektive Arbeiten im Betrieb, wir schädigen das Niveau unserer Lehrgänge, wenn wir getrennte Kurse für Arbeiter und für qualifizierte Angestellte durchführen. Die Zusammensetzung der Lehrgänge Es ist kein Zufall, daß in den Betrieben, in denen die Frage der Schulung der leitenden Genossen nebensächlich oder falsch behandelt wird, auch sonst eine schlechte Zusammensetzung der Lehrgänge festzustellen ist. Ein besonders krasses Beispiel hierfür bietet das Braunkohlen-und Kraftwerk Kulkwitz. Hier ergaben sieben Lehrgänge folgendes Bild: Die Kapazität betrug 280 Genossen? geschult wurden 196? davon 189 Arbeiter, 6 Angestellte, ein Genosse in leitender Funktion, 7 Frauen, s21 Jugendliche? 27 Besucher waren parteilos, davon einer Rentner. Also: eine nur siebzigprozentige Ausnutzung der Kapazität, dabei sind sogar Parteilose als „Lückenbüßer" mitgefaßt? ein viel zu geringer Anteil an Frauen und Jugendlichen, besonders aber an leitenden Angestellten, Dieser Fall zeigt ganz deutlich, daß die Genossen der Betriebsgruppe bisher in ihrer Schule nicht das Instrument sehen, das ihnen hilft, die Betriebsgruppe zur führenden Kraft im Betriebe zu entwickeln. Die Genossen scheuen sich einmal, die Schüler für zwölf Tage aus der Produktion zu nehmen? zum anderen geben sie Stimmungen unter den Genossen nach, die der Ansicht sind, für sie sei eine Schulung überflüssig, oder die zu bequem sind, sich noch einmal auf die Schulbank zu setzen und zu lernen. Die Betriebsgruppen übersehen dabei, daß die Hebung des ideologischen Niveaus die Genossen befähigt, mit einem anderen Bewußtsein an die Arbeit heranzugehen, aus dem heraus neue Arbeitsmethoden und ein neuer Arbeitsstil entwickelt werden, die notwendig sind, um die Produktion entscheidend voranzubringen. Ein sehr ernstes Wort muß auch zu der Frage der Schulung von Parteilosen auf den Betriebsparteischulen gesagt werden. Es ist ein Ausweichen auf den Weg des geringsten Widerstands, wenn die Betriebsgruppen in ihre Schulen Parteilose schicken, die sich freiwillig melden, anstatt Genossen, die dringend der Schulung bedürfen, aber mit Mühe Es muß als Axiom gölten: je höher das politische Niveau und je bewußter die marxistisch-leninistische Einstellung der Funktionäre des betreffenden Zweiges der Staats- und Parteiarbeit um so höher steht die Arbeit um so fruchtbringender ist sie. um so wirksamer ihre Resultate, und umgekehrt: je niedriger das politische Niveau und je weniger bewußt die marxistisch - leninistische Einstellung der Funktionäre, um so wahrscheinlicher sind Versagen und Fehlschläge in der Arbeit um so wahrscheinlicher ist es. daß die Funktionäre selber verflachen und zu kleinlichen Wichtigtuern werden, um so Wahrscheinlicher ist es. daß sie entarten. Reeheniehafliberlc ht an den XVIII. Parteitag der KPdSU (B) 28 J. STALIN;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 6/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 6/28) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 6/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 6/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten Terror Gewaltdelikte Rowdytum und andere Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Spionage Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Staatsgrenze. Von den Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit wurden im Jahre Personen wegen Straftaten gegen die Staatsgrenze der Ermittlungsverfahren eingeleitet zur weiteren Bearbeitung übernommen. Bei diesen Personen handelt es sich um die beabsichtigten, illegal die zu verlassen die sich zur Ausschleusung von Bürgern der in die Tätigkeit von kriminellen Menschenhändlerbanden eingegliedert hatten die bei Angriffen gegen die Staatsgrenze im Innern, der DDR. Der Schwerpunktorientierte Einsatz der ist besonders in folgenden verallgemeinerten Richtungen durchzuführen: Einsatz bei grenzspezifischen Sicherheitsüberprüfungen zu Personen, die unmittelbar zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Untersucbüinsführer Ü; zur strikten Einhaltung der Untersuchungshaftvollzugsordnung steht deren politniDlogische Erziehung zu der Erkenntnis, daß sich nur auf söaeise Unter- suchungserfolge erreichen lassen.

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