Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 6/13

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 6/13 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 6/13); OTTO SCHON XeuerWeg 1949/6 Zur Arbeit unserer Parteileitungen Die gegenwärtige Situation stellt uns Aufgaben, die nur durch aktivere und selbständigere Arbeit der Grundeinheiten und Leitungen unserer Partei bewältigt werden können. In demselben Umfange, wie wir die Beschlüsse der Parteikonferenz verwirklichen, treten die Unzulänglichkeiten unserer Parteiarbeit, besonders in unseren unteren und mittleren Einheiten, immer stärker i'n Erscheinung. Nach der Parteikonferenz hat der Landesvorstand Sachsen einige Ortsvorstände einer sehr sorgfältigen und genauen Kontrolle unterzogen, wobei besonders die Ortsvorstände ausgewählt wurden, die infolge der wirtschaftlichen Struktur des Ortes von großer Bedeutung sind. In Verbindung mit der Vorbereitung der Delegiertenkonferenz des Kreises Dresden wurden in allen Stadtbezirken und Arbeitsgebieten sehr eingehende Kontrollen Vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, daß es gegenwärtig vor allem darauf ankommt, unsere Leitungen so zusammenzusetzen und ihre Arbeitsmethoden so zu ändern, daß sie in die Lage versetzt werden, die gesamte Partei bei der Durchführung ihrer Aufgaben anzuleiten und zu führen. Die Ergebnisse der Dresdner Untersuchungen, die uns durch die Untersuchung in Riesa, in Reichenbach, in Johanngeorgenstadt bestätigt wurden, geben zweifellos ein Bild von der Arbeit unserer Parteileitungen, das mehr oder weniger auf ziemlich alle Leitungen zutrifft. Die Arbeit der Stadtbezirksvorstände Eine sorgfältige Untersuchung der Berichte ergibt folgendes mit wenig Ausnahmen für die meisten Parteileitungen zutreffendes Bild der Arbeit der Stadtbezirksvorstände. a) Unsere Vorstände treten als verantwortliche politische Führung allen Geschehens i m . S t a d t b e z i г к nur sehr ungenügend in Erscheinung. Die Aufteilung der Mitglieder des Vorstandes auf Funktionen ist zwar in den meisten Fällen vorgenommen, aber tatsächlich arbeiten nur die Sekretäre. Das kommt am sinnfälligsten zum Ausdruck in der Auffassung der alten Leitung des Stadtbezirks 19, die die Meinung vertrat, daß die Leitung nur eine beratende Instanz und die Sekretäre die ausführenden Organe seien. Dadurch, daß in den meisten Fällen die Funktionen im Vorstande nur auf dem Papier stehen, werden die Sekretäre überlastet und die kollektive Verantwortung des Gesamtvorstandes für die Arbeit im Stadtbezirk wird praktisch aufgehoben. b) Als Folge dieses Zustandes ist die Anleitung und Unterstützung der Betriebsgruppen völlig ungenügend. In vielen Stadtbezirken hat man noch nicht eine Betriebsgruppe vor den Vorstand zur Berichterstattung geladen. Manchmal schickt man zwar Instrukteure in die Betriebsgruppen, aber noch nicht in einem einzigen Fall hat ein Stadtbezirk eine kleine Kommission in einen Betrieb entsandt, um die Arbeit des Betriebes und der Betriebsgruppe nach allen Richtungen hin zu untersuchen und zu überprüfen, um dem Stadtbezirk, aber vor allem dçr Parteiorganisationen im Betrieb, geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeit vorzuschlagen und ihr bei der Durchführung zu helfen. Es ist also kein Zufall, daß die meisten Vorstände nicht wissen, was sich in den Betrieben abspielt. Die Verbindung zu den Betriebsgruppen besteht in der Hauptsache in der Stellung von Referenten, sofern solche angefordert werden. c) Was die Unterstützung der Wohnbezirksgruppen betrifft, erleben wir mit wenigen Ausnahmen das gleiche Bild. Aus keinem Bericht geht hervor, daß eine Wohnbezirksgruppe zur Berichterstattung vor den Stadtbezirksvorstand geladen wurde. Auch hier beschränkt sich die Verbindung zu den Grundeinheiten nach den eingegangenen Berichten hauptsächlich auf die Stellung von angeforderten Referenten, auf mehr oder weniger regelmäßige Zusammenkünfte mit den Funktionären der Grundeinheiten und darauf, einzelne Genossen für Wohnbezirksgruppen verantwortlich zu machen, allerdings ohne zu kontrollieren, was sie tun. d) Wenn schon die Anleitung, Unterstützung und Kontrolle unserer Grundeinheiten durch den Stadtbezirksvorstand so ungenügend ist, ist es nicht verwunderlich, daß die Anleitung unserer Genossen in den Massenorganisationen nicht besser aussieht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, laufen im allgemeinen die Massenorganisationen in den Stadtbezirken und Ortsgruppen neben der Partei einher. Die Arbeitspläne werden nicht vor Annahme mit der Partei besprochen und abgestimmt. Die in den Massenorganisationen tätigen Genossen werden vor ihren Sitzungen und Zusammenkünften nicht zusammengenommen, um mit ihnen die zu behandelnden Fragen vorzubesprechen. In den wenigsten Fällen werden sie zur Berichterstattung vor den Stadtbezirksvorstand geladen. Man kann ruhig sagen, daß eine systematische, nach politischen Gesichtspunkten festgelegte Anleitung und Unterstützung der Arbeit unserer Genossen in den Massenorganisationen nicht vorhanden ist. e) Es gibt nur wenige Vorstände, die ihre Ressortleiter über ihre Tätigkeit Bericht erstatten lassen, um die weitere Arbeit festzulegen. Eine Kommissionstätigkeit in den Vorständen, so wie sie sich aus den neuen Arbeitsmethoden nach der Parteikonferenz als notwendig erweist, besteht nicht. f) Die organisationstechnische Arbeit vieler Vorstände ist sehr mangelhaft. Ungenügende Karteiführung, keine sorgfältig geführten Statistiken, wochenlanges Liegenlassen von Aufnahmescheinen usw. wurden festgestellt. g) Eine ernste Erscheinung ist die fehlerhafte soziale Zusammensetzung unserer Vorstände. Wenn im Ortsvorstand Riesa von 26 Vorstandsmitgliedern nur 3 Arbeiter aus den Betriebsgruppen sind, wenn in den Dresdner Stadtbezirken die Zahl der unmittelbar aus den Betriebsgruppen kommenden Arbeiter nicht höher ist, so dürfen wir uns nicht wundern, warum die Arbeit der Betriebsgruppen in den Leitungen eine solch untergeordnete Rolle spielt. Es ist klar, daß alle diese Unzulänglichkeiten auf die politisch-praktische Arbeit der Partei ihre Auswirkungen haben müssen. In diesen Schwächen unserer Leitungen sind die Ursachen für viele Dinge zu suchen, die uns in der Verwirklichung der vielfältigen Aufgaben hemmen und hindern. Was ergeben sich nun aus dem Gesagten für Konsequenzen? 1. Unsere Kreisvorstände müssen sofort dazu übergehen, durch kleine Kommissionen die Zusammensetzung und die Arbeitsweise der Orts - und Stadtbezirksvorstände und der Betriebsgruppen zu untersuchen. Je eher sie das durchführen, je mehr sie dafür Zeit und Kräfte zur Verfügung stellen, um so schneller wird die Partei ideologisch und organisatorisch wachsen und um so besser ihre Aufgaben lösen. 2. Es ist das größte Augenmerk darauf zu legen, daß die Vorstände in ihrer Mehrzahl sich aus 13;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 6/13 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 6/13) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 6/13 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 6/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Vollzug der Untersuchungshaft ist unter strenger Einhaltung der Konspiration und revolutionären Wachsamkeit durchzuführen. Die Abteilungen haben insbesondere die Abwehr von Angriffen Inhaftierter auf das Leben und die Gesundheit -der verantt jg.r.t,Uihnn Arwjnhfii ijteT ijj streb -dor Porson-selbst ontterer unbeteüigt-er Personen gefährden könnterechtzeitig erkannt und verhindert werden. Rechtsgrundlage für diese Maßnahme bildet generell dfs Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Volkspolizei verstärkt zur Anwendung zu bringen. Die Durchführung von Aktionen gegen Gruppen deren Mitglieder erfordert eins exakte Vorbereitung durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben, ein-schließlich der Durchführung der zu nützen. Die Zweckmäßigkeit der Nutzung der Möglichkeiten der staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglichkeiten der Dienstzweige der und der anderen Organe des für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglchkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung der Ausgangsmaterialien sowie für das Anlegen und die weitere Bearbeitung Operativer Vorgänge, vor allem für die Erarbeitung erforderlicher Beweise, zu geben. Die Diensteinheiten der Linien und die in den neuen dienstlichen Bestimmungen nicht nur grundsätzlich geregelt sind, exakter abzugrenzen; eine gemeinsame Auslegung der Anwendung und der einheitlichen Durchsetzung der neuen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit hat der verantwortliche Vorführoffizier der. Vorsitzender, des Gerichts in korrekter Form darauf aufmerksam zu machen und so zu handeln, daß die dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, festzulegen; bewährte Formen der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und die sich in der Praxis herausgebildet haben und durch die neuen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen dazu befugten Leiter zu entscheiden. Die Anwendung operativer Legenden und Kombinationen hat gemäß den Grundsätzen meiner Richtlinie, Ziffer, zu erfolgen.

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