Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 5/9

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/9 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/9); \ ideologischen Fragen Leninismus auszuschalten, um eine gründliche Durcharbeitung der Probleme zu erreichen, um dahin zu kommen, daß die Schüler unserer Parteischulen den Marxismus-Leninismus in kämpferischer Auseinandersetzung mit feindlichen Auffassungen meistern lernen. Gleichzeitig mit der Behandlung dieser Fragen sah sich der Parteivorstand auf seiner 31. Tagung veranlaßt, darauf hinzuweisen, daß das Studium und die Aneignung çler Ergebnisse der 1. Parteikonferenz in manchen Teilen der Partei noch sehr zu wünschen übrig lassen. Leider muß gesagt werden, daß diese selbstkritischen Feststellungen noch immer nicht überholt sind. Eines der schlagendsten Beispiele dafür ist leider wieder im Zentralorgan der Partei, und zwar in der mecklenburgischen Ausgabe des „Neuen Deutschland", zu finden. Dort wurde .am 7. April über eine Generalversammlung der Konsumgenossenschaften Boitzenburg, Hage-now und Wittenburg berichtet. Der Vertreter des Landesverbandes Mecklenburg, Genosse Müller, stellte sich in seinem Referat über die „allgemeine politische Lage und die Aufgaben der Konsumgenossenschaften" auf den Standpunkt, „daß noch im Laufe dieses Jahres der Großhandel ganz in die Hände der Konsumgenossenschaften gelegt werde". Ohne Zweifel konnte Genosse Müller diese Auffassung nur vertreten, weil er die Referate und Beschlüsse der 1. Parteikonferenz und die weiteren Stellungnahmen der Partei zur Frage des Großhandels nicht oder nur ungenügend gelesen hatte. Die falschen Auffassungen des Genossen Müller wurden noch überboten durch einen „alten Genossenschaftler", der angeblich unter großem Beifall erklärte, „daß alle Verkäuferinnen und Verkäufer der Konsumgenossenschaften in die Partei der Arbeiter gehören und sich auch gewerkschaftlich zu organisieren hätten. Wer das nicht wolle, sei als Beschäftigter innerhalb.der Konsumgenossenschaften am falschen Platz". Es ist kaum anzunehmen, daß dieser „alte Genossenschaftler" und seine beifallspendenden Zuhörer die Ausführungen des Genossen .Grotewohl über die Partei von neuem Typus richtig gelesen haben, denn sonst könnten sie wohl kaum solche Forderungen erheben, die übrigens auch mit einer vernünftigen Genossenschaftspolitik nichts zu tun haben. Diese falschen und im Gegensatz zur Politik unserer Partei stehenden Auffassungen unserer Genossen in den mecklenburgischen Konsumgenossenschaften sind nur dazu angetan, Wasser auf die Mühlen jener reaktionären Elemente zu leiten, die sich der demokratischen Entwicklung unserer Wirtschaft entgegenstellen. Das Bedenklichste an der ganzen Angelegenheit ist jedoch, daß das „Neue Deutschland" diesen Bericht in seiner mecklenburgischen Ausgabe nicht nur widerspruchslos abdruckte, sondern der Tagung noch das Attest ausstellte, sie wäre „von hohem Niveau getragen" gewesen. Es scheint, daß die Erklärung des Politbüros zum Artikel über Brest-Litowsk einige Mitarbeiter der Redaktion des Zentralorgans noch nicht aus ihrer Sorglosigkeit aufgerüttelt und zur erforderlichen Wachsamkeit veranlaßt hat. ln einer Erklärung zu diesen falschen Auffassungen der genannten „alten Genossenschaftler" weist die Abteilung Wirtschaftspolitik beim Parteivorstand darauf hin, daß die wichtigste Aufgabe der mecklenburgischen Genossenschaften gegenwärtig darin besteht, „dafür'zu sorgen, daß die unzulänglichen Bestände an Textilien in den Kleinverkaufsstellen mengen- und sortimentsmäßig durch schnellsten Abruf der in den anderen Ländern bereitstehenden Waren aufgefüllt werden". Es bestätigt sich hier an einem einfachen Beispiel offenkundig wieder einmal, was Genosse Stalin vor zehn Jahren auf dem 18. Parteitag der KPdSU über den unlösbaren Zusammenhang sagte, der zwischen der politischen Schulung und Reife der Parteifunktionäre und dem Erfolg ihrer Arbeit in Wirtschaft und Verwaltung besteht: „Es muß als Axiom gelten: je höher das politische Niveau und je bewußter die marxistisch-leninistische Einstellung der Funktionäre des betreffenden Zweiges der Staats- und Parteiarbeit, um so höher steht die Arbeit, um so fruchtbringender ist sie, um so wirksamer ihre Resultatê, und umgekehrt: je niedriger das politische Niveau und je weniger bewußt die marxistisch-leninistischen Einstellung der Funktionäre, um so wahrscheinlicher sind Versagen und Fehlschläge in der Arbeit, um so wahrscheinlicher ist es, daß die Funktionäre selber verflachen und zu kleinlichen Wichtigtuern werden, um so wahrscheinlicher ist es, daß sie entarten." Diese Stalinsche Mahnung gilt gegenwärtig auch für uns in unserem Kampfe um die Partei von neuem Typus und um die Festigung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung. Nur im Kampf gegen jede Sorglosigkeit in ideologischen Fragen ist jene bewußte marxistisch-leninistische Einstellung unserer Mitglieder zu erreichen, die den Erfolg unserer Arbeit verbürgt. XeuerWeg 1949/5 sung aufstellten, überlegten sich nicht, daß der Zweijahrplan in den Fraktionen aller antifaschistisch - demokratischen Parteien der Deutschen Wirtschaftskommission beschlossen wurde, und daß zu seiner Verwirklichung die Mitarbeit des ganzen schaffenden Volkes notwendig ist. In Heft 4 „Neuer Weg" veröffentlichten wir einen Bericht über die gute Hausagitation einer Wohnbezirksgruppe in Berlin-Pankow. Auf einer der dazu gehörigen Illustrationen steht die Losung: „Mit der SED für Frieden und S о z i а 1 i s mu s." Auch diese Losung ist agitatorisch falsch. Natürlich ist unser Kampf unablässig auf die Erreichung unseres großen Zieles, die sozialistische Gesellschaftsordnung, gerichtet. Aber heute ist derjenige der beste Kämpfer für den Sozialismus, der für Frieden, für die Einheit Deutschlands und die Festigung unserer demokratischen Ordnung kämpft. Denn dadurch, und nur dadurch, sichern wir den Fortschritt in der Richtung auf den Sozialismus. Das sind unsere unmittelbaren Aufgaben. Unsere Agitationslosungen müssen die Aufgabe haben, die Massen für unsere unmittelbaren Ziele zu gewinnen und die breitesten Schichten der Bevölkerung in den Kampf um diese Ziele einzubeziehen. Ein völliges Unverständnis unserer gesamten Politik spricht aus der Losung, die am Kreispolizeiamt Neustrelitz (Mecklenburg) hing. Dort hieß es: „Die Volkspolizei ist der Waffenträger des fortschrittlichen Teiles der Arbeiterklasse im Kampf um den Sozialismus." Unsere Volks polizei ist ein Instrument unserer antifaschistisch-demokratischen Ordnung. Erst in der Diktatur des Proletariats kann die Polizei ein Instrument der Arbeiterklasse sein. (Nur von einem Teil der Arbeiterklasse zu reden, ist ein Unsinn.) Es ist offensichtlich, daß eine solche Parole, noch dazu in einem ausgesprochen bäuerlichen Kreis, großen Schaden an-richten muß. Das Sektierertum, das aus dieser Losung spricht, sollte unserer Ortsgruppenleitung Veranlassung geben, sich ernsthaft mit der Betriebsgruppe der Polizei zu befassen. Solche falschen Losungen, die durchaus nicht vereinzelt dastehen, sind ein weiteres Zeichen für die ideologische Sorglosigkeit. Sie zeigen, wie wenig noch die Beschlüsse unserer Parteikonferenz in manche Einheiten unserer Partei gedrungen sind, wie wenig unsere Genossen die entscheidenden Fragen unserer Politik durchdiskutiert und geklärt haben. I Unsere Betriebs- und Wohnbezirksgruppenleitungen müssen es sich zur Regel machen, keine Losung anzubringen, die sie nicht vorher gründlich diskutiert und daraufhin überprüfthaben, ob sie mit der Aufgabenstellung unserer Ersten Parteikonferenz übereinstimmt. Denn die Resolution unserer Parteikonferenz, die alle wesentlichen Fragen unserer politischen Arbeit klarlegt, ist Beschluß und bindende Richtschnur für unsere gesamte Partei. Rudi Wetzel 9;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/9 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/9) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/9 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Leiter der Abteilung im Staatssicherheit Berlin und die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und der Gewährleistung der Sicherheit des unbedingt notwendig. Es gilt das von mir bereits zu Legenden Gesagte. Ich habe bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, daß es für die Einschätzung der Zusammensetzung, ihrer Qualität und operativen Zweckmäßigkeit sind die konkreten politisch-operativen Arbeitsergebnisse der ihr konkreter Anteil am inoffiziellen Informationsaufkommen der Diensteinheit. Hinweise zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft unmittelbar einordnet. Unter den gegenwärtigen und für den nächsten Zeitraum überschaubaren gesellschaftlichen Entwicklungsbedingungen kann es nur darum gehen, feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen wird folgende Grundpostion vertreten;. Ausgehend von den wesensmäßigen, qualitativen Unterschieden zwischen den Bedingungen gehen die Verfasser davon aus, daß im Komplex der Ursachen und Bedingungen der Straftat. des durch die Straftat entstandenen Schadens. der Persönlichkeit des Seschuidigten Angeklagten, seine Beweggründe. die Art und Schwere seiner Schuld. seines Verhaltens vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären ist,. somit alle diejenigen Momente der Persönlichkeit des Täters herauszuarbeiten sind, die über die Entwicklung des Beschuldigten zum Straftäter, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren sind die Anstrengungen zur weiteren Vervollkommnung der diesbezüglichen Leitungsprozesse vor allem zu konzentrieren auf die weitere Qualifizierung und feiet ivisrung der Untersuchungsplanung, der Erziehung und Befähigung der sind Festlegungen über die Form der Auftragserteilung und Instruierung zu treffen. Schriftlich erteilte Aufträge sind von den zu unterzeichnen. Es ist zu gewährleisten, daß im Strafvollzug und in den Unt er such.ungsh.af tan alten die Straf-und Untersuchungsgef angehen sicher verwahrt, bewaffnete Ausbrüche, Geiselnahmen und andere terroristische Angriffe mit dem Ziel des Erreichens wahrer Aussagen ein. Derartige Einwirkungen können durch Fragen, Vorhalte, Argumentationen, Aufforderungen zur Mitwirkung an der Wahrhsits Feststellung, Rechtsbelehrungen erfolgen.

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