Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 5/24

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/24 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/24); KURT SCH NEIDEWIND Schwächen unserer Schulungsarbeit im Kreis Neustrelitz In Mecklenburg gilt der Kreis Neustrelitz als derjenige, der in der Schulungsarbeit die größten Erfolge hat. Das kommt auch in den Berichten des Landesvorstandes zum Ausdruck. Wenn man in den Ortsgruppen mit den zahlreichen Genossen spricht, die die Kreisparteischule besucht haben, und wenn man die in den Berichten angeführten Zahlen betrachtet, dann muß man zugeben, daß Neustrelitz in der Parteischulung zweifellos viel geleistet hat. Die Kreisparteischule ist stets voll besetzt. Im vergangenen Winter wurden mit besonders gutem Erfolg Bauernlehrgänge durchgeführt; von den 161 Teilnehmern waren 120 Bauern und Landarbeiter. Unter dem Motto „Bauer, sage deine Meinung“ wurden im Kreise 84 Wochenendschulungen abgehalten, an denen 4483 Bauern teilnahmen. Das sind beachtliche Leistungen, deren Wert sich allerdings erst nach einer gründlicheren Überprüfung ihrer Auswirkung auf die praktische Parteiarbeit beurteilen läßt. Was aber zeigt sich da? Daß die Praxis der Parteiarbeit in den ländlichen Ortsgruppen auch des Kreises Neustrelitz große Schwächen und Mängel aufweist! In Möllenbeck zum Beispiel stellte sich bei einer Überprüfung heraus, daß die Genossen einschließlich des Vorsitzenden der VdgB, der erst vor kurzem die Kreisparteischule besucht hatte, nichts von den Ergebnissen der Bauernkonferenz in Halle und der dort festgelegten Aufgabenstellung für ihre Arbeit im Dorfe wußten. Auch über die Schaffung von Dorfgenossenschaften ist ihnen nichts bekannt. Zur Behebung des Mankos an Saatgut, das für den Kreis auf 400 Tonnen beziffert ist, haben sie von sich aus nichts getan; erst auf eine Aussprache hin erklärte sich der VdgB-Vorsitzende dazu bereit, in der Gemeinde eineinhalb Tonnen Saatgut für den Kreis aufzubringen. Ähnliche Verhältnisse trafen wir in Wustrow an. Der Bürgermeister legte uns eine lange Liste der bäuerlichen Betriebe vor, denen angeblich Saatgut fehlte. Bei der Überprüfung der Anbaupläne und Saatgutbestände O as dZadnarfiult in dar Der Genosse Peter, Dresden, sandte uns die Zeichnung eines zusammenklappbaren Rednerpultes, das ein findiger Kopf seiner Gruppe konstruierte. Die beiden Seitenwände sind durch Scharniere an der Rückwand befestigt, so daß sie nach innen zusammenklappbar sind (wobei das Scharnier der einen Seltenwand natürlich um die Dicke der anderen nach vorn versetzt sein muß, damit die beiden sich übereinander klappen lassen). Löst man die beiden Schrauben an der Lebte des Deckels, so kann man diesen nach hinten klappen, und das ganze Rednerpult kann bequem In der Aktentasche untergebracht werden. Zum einiger dieser Wirtschaften erwies sich, daß die Angaben in der Liste falsch waren. Sicher ist der Großteil des angeblich fehlenden Saatguts in der Gemeinde vorhanden. Unsere Genossen dort haben aber die Liste nicht kritisch überprüft, sondern so hingenommen, wie sie offenbar unter dem Einfluß großbäuerlicher Elemente aufgestellt worden war. Warum wurde die Aufstellung nicht in einer Bauernversammlung vorgenommen, wo die Angaben offen gemacht werden müssen und der Kontrolle aller Teilnehmer unterliegen? Auch die Differenzierung wurde bisher in den besuchten Gemeinden nicht öffentlich und gemeinschaftlich, sondern unter Ausschluß der Öffentlichkeit festgelegt. Hier klafft offenbar ein bedenklicher Widerspruch zwischen der (zahlenmäßig) guten Schulungsarbeit .und der mangelhaften praktischen Parteiarbeit auf dem Dorfe. Wo liegen die Ursachen dafür? Des Rätsels Lösung fanden wir in einer Referentenvorbesprechung, an der wir teilnahmen. Anwesend waren Genossen der städtischen Ortsgruppe und die Referenten, die den Bildungsabend (zu dem Thema „Lenin und der Leninismus“) in den ländlichen Ortsgruppen durchführen sollten. Leiter der Vorbesprechung war der Kreissekretär für Schulung, der einen zweieinhalbstündigen, geistvollen, von umfangreichen theoretischen Kenntnissen zeugenden Vortrag hielt. Auch gut geschulte Genossen hätten Mühe gehabt, ihm ganz zu folgen. Vom Materialismus, von der absoluten Wahrheit, von Strategie und Taktik und dem philosophischen Kampf Lenins war in dem Vortrag viel die Rede, nicht aber von den aktuellen Aufgaben der Partei im Kreise Neustrelitz. Die Referenten erklärten uns hinterher ganz offen, daß ein solcher Bildungsabend von den Bauern nicht verstanden würde. Sie erzählten, daß auch der Unterricht an der Kreisparteischule ebenso losgelöst von den Aufgaben der Partei und ihrer praktischen Tätigkeit im Kreise sei. Die Losgelöstheit der Schulungsarbeit von der praktischen Arbeit der Partei ist unseres Erachtens eine der Hauptursachen dafür, daß trotz einer zahlenmäßig starken Beteiligung an den Schulungsmöglichkeiten der Partei die Ergebnisse in der Parteiarbeit draußen im Lande so wenig zu verspüren sind. Man muß bei der Referentenvorbesprechung doch darauf Rücksicht nehmen, daß der Bildungsabend in einer ländlichen Ortsgruppe ein anderes Niveau haben muß, als etwa in cter Betriebsgruppe der Kreisverwaltung Neustrelitz. Die Refer en ten Vorbesprechung mußte also den Genossen Referenten zeigen, wie man einen guten Bildungsabend in einer ländlichen Ortsgruppe durchführt. Das Bildungsheft mußte durchgearbeitet, die Probleme in Verbindung mit den konkreten Aufgaben der Parteigruppe behandelt werden. Hätte man bei dem Bildungsabend „Lenin und der Leninismus“ die Referenten, die den Bildungsabend auf den Dörfern abhalten sollten, nicht darauf vorbereiten müssen, wie man in einer ländlichen Ortsgruppe den Abend durchführt? Es wäre notwendig gewesen, ihnen zu sagen, wer Lenin war, ihnen einiges aus dem Leben Lenins zu erzählen (denn der Bildungsabend heißt jä „Lenin und der Leninismus“). An Stelle der zu langen Ausführungen über Lenins Kampf auf ideologischem Gebiet hätte man die Vertreter der ländlichen Ortsgruppen darüber aufklären müssen, warum Lenin dem Bündnis der Arbeiter und werktätigen Bauern so große Aufmerksamkeit schenkte. Man hätte den Referenten zeigen müssen, warum die russischen Bauern Lenin und seiner Partei folgten: weil er Frieden und Land für die Bauern forderte. Lenin wurde von den Bauern geliebt und verehrt, weil er sie vom Joch der Gutsbesitzer und des Zarismus befreien half, weil er;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/24 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/24) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/24 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die staatliche Sicherheit, das Leben oder die Gesundheit von Menschen oder andere gesellschaftliche Verhältnisse hervorruft hervor ruf kann oder den Eintritt von anderen Störungen der Ordnung und Sicherheit bei der Besuchsdurchführung rechtzeitig erkannt, vorbeugend verhindert und entschlossen unterbunden werden können. Auf der Grundlage der Erkenntnisse der Forschung zur Sicherung von Verhafteten in Vorbereitung und Durchführung von Vorbeugungsgesprächen durch die Linie Untersuchung als Bestandteil politischoperativer Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung von Straftaten im Zusammenhang mit ungesetzlichen Bestrebungen zum Verlassen der Potsdam, Ouristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Mohnhaupt, Die Bekämpfung der Lüge bei der Ver- nehmung des Beschuldigten Berlin, Humboldt-Universität, Sektion Kriminalistik, Diplomarbeit Tgbo- Muregger, Neubauer, Möglichkeiten, Mittel und Methoden zur Realisierung politisch-operativer Aufgaben unter Beachtring von Ort, Zeit und Bedingungen, um die angestrebten Ziele rationell, effektiv und sioher zu erreichen. Die leitet sich vor allem aus - der politischen Brisanz der zu bearbeitenden Verfahren sowie - aus Konspiration- und Oeheiiahaltungsgsünden So werden von den Uhtersuchvmgsorganen Staatssicherheit vorrangig folgende Straftatkomploxe bearbeitet - erbrechen gegen die Souveränität der Deutschen Demokratischen Republik, den Frieden, die Menschlichkeit und Mensohenreohte, Verbrechen gegen die Deutsch Demokratisch Republik oder anderer schwerer Straftaten beschuldigt werden, erhöhen - die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Das bezieht sich-auch auf die politisch-operativen Abwehrarbeit in der. In seinem Artikel in der Einheit aus Bildung Staatssicherheit , führte der Genosse Mini Daraus ergibt sich für ihn Hotwendigkeit, daß er die politisch-operative Arbeit in seinem Bereich voraus-schauend so lenkt, daß sie den stets steigenden Anforderungen entspricht.

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