Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 5/18

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/18 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/18); ELU SCHMIDT Das Parteiaufgebot der #19in der Zellëréilë Schwarza Auf Grund der Erfahrungen mit dem Maxhütten-Auf-gebot beschloß der Landesvorstand Thüringen, auch einen anderen wichtigen Betrieb des Landes, die volkseigenen Zellwollwerke in Schwarza, mit einem Parteiaktiv zu unterstützen. Aus anderen Thüringer Textilbetrieben wurden daher, nach einem Aufruf an die Thüringer Textilarbeiterinnen, insgesamt 19 Genossinnen ausgewählt, die dann drei Monate lang in der „Zellwolle“ praktisch in der Produktion tätig waren und dabei eine umfangreiche politische Arbeit leisteten. 1 gegründet. Die Lehrerinnen luden unsere Gènossen ein, in die'Schule zu kommen. Dort lehrten sie die Mädel unsere neuen Jugendlieder und sprachen in der Gegenwartskunde über den Zweijahrplan und die' Bedeutung der Aktivistenbewegung. Zum Dank bereiteten dîe Mädchen unserem Parteiaktiv in seiner Wohnbaracke eine Goethe-Gedenkstunde. Für die Partei haben unsere Genossinnen sieben Frauen und einen Mann geworben. Für den DFD konnten 58 Frauen gewonnen werden. Die Aufgabe dieses Parteiaktivs bestand in erster Linie darin, in der Schwerpunktabteilung des Betriebes, in der Perlon, die Frauen durch eine kameradschaftliche Aufklärung für eine bewußte, tatkräftige Mitarbeit an der Planerfüllung zu gewinnen. Das war die entscheidende Voraussetzung, um auch zu einer Verbesserung der Arbeit in der Produktion zu kommen. Die Ergebnisse zeigen, daß es dèm Aktiv gelang, eine bewußte Mitarbeit der Frauen an der Produktion zu erreichen sowie beachtliche organisatorische Erfolge und Werbeerfolge zu erzielen. Und daß es außerdem die gesamte Parteiarbeit im Betrieb vöranbrachte. Wie sehr sich das Bewußtsein der Frauen gewandelt hat, das zeigen die Briefe, die unsere „Neunzehn“ ziim Abschied erhielten. Einer davon lautet: „Früher machte man drei Kreuze, wenn man nicht schreiben konnte! Und wir schreiben heute, weil wir nicht sprechen können, denn es ;fällt uns schwer, Euch zu sagen, was uns in dieser Abschiedsstunde bewegt. Ihr habt es nicht leicht mit uns gehabt, denn Ihr habt uns alle aus dem alten Gleis gebracht. Wir kannten nur unsere Arbeit an der Maschine und zu Hause. Nun seid auf einmal Ihr tnit Eurer Politik zu uns gekommen. Ihr seid ja auch bei uns auf härtesten Widerstand gestoßen, und doch seid Ihr nicht müde geworden und habt uns davon überzeugt, daß es doch besser list, die Frau befaßt sich auch ein kleines bißchen mit Politik. Alles Gute für Eure Zukunft und daß Eure Arbeit reiche Früchte tragen soll. Die Frauen der Zwirnerei.“ Am Schluß des Briefes der Abteilung Conerei heißt es: „Was habt Ihr, die Aktivistinnen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, aus uns Arbeitskollegen gemacht! Was rioch keiner verstanden hat, das habt Ihr geschafft! Wir Frauen der Perlonabteilung können Euch nur immer wieder unseren heißen Dank aussprechen, daß Ihr uns endlich auf den richtigen Weg geführt habt . Wir werden das, was Ihr angefangen habt, auch erfolgreich zu Ende führen. Wir wollen mit Euch in regen Briefwechsel treten, um Euch über unsere Arbeit zu berichten, wir erwarten von Euch dann eine gute Kritik an unserer Arbeit. So wünschen wir Euch zum Abschied für Eure zukünftige Arbeit alles Gute Und vollen Erfolg. Wir wollen gemeinsam mit Euch um die Einheit Deutschlands und um einen gerechten Frieden kämpfen. Die Frauen der Perlonabteilung, Conerei.“ Die 19 Genossinnen haben mit ihrer Arbeit in der „Zellwolle“ nicht nur einen Beitrag zur Verwirklichung der führenden Rolle unserer Partei geleistet sie haben dabei selbst auch eine gute politische und praktische Schule durchgemacht. Die Schwachen unter ihnen wurden im Kollektiv entwickelt, so daß sie jetzt alle für wichtigere Funktionen vorgesehen werden können. Sie wollen ihre Erfahrungen als „Zellwolle-Aufgebot“ nun in einer Broschüre zusammenfassen und zugänglich machen. Das wird für unsere Partei wertvoll sein, denn das gute Beispiel, das Thüringen zuerst mit dem Max-hütte-Aufgebot und dann mit dem Zellwolle-Aufgebot gab (denen ab 1. Mai 1949 das ZeißAufgebot folgen wird), muß nun auch in den anderen Ländern studiert und ausgewertet werden. Welche Erfahrungen hat nun dieses Parteiaktiv gemacht? Zuerst stießen unsere „19“ auf heftigen Widerstand bei den Kolleginnen. Doch allmählich wuchs das Vertrauen. Die praktische Mitarbeit unserer Genossinnen an den Maschinen, ihre Bereitschaft, überall selbst mit anzupacken, ihre offenen Diskussionen mit den Frauen schufen bald die Basis für eine breitere Auswirkung ihrer Arbeit in der Abteilung. So gelang es durch die Initiative unseres Parteiaktivs in der Personalabteilung, einen Wettbewerb abzuschließen, der schon in den ersten vierzehn Tagen seiner Erfüllung dem Betrieb allein durch Verminderung des Abfalls einige tausend Mark einsparte, darüber hinaus aber zu einer wesentlichen Verbesserung der Qualität führte. Zweifler an der Möglichkeit und Zweckmäßigkeit eines Wettbewerbs im Betrieb darunter auch manche Genossen wurden durch die hartnäckige Arbeit unseres Aktivs, das gute Vorarbeit unter den Kolleginnen geleistet hatte, und die dadurch erzielten Erfolge eines Besseren belehrt. Die Arbeit des Parteiaktivs erstreckte sich nicht nur auf die Perlönabteilung. Die Genossinnen waren als Paten auf alle Abteilungsbetriebsgruppen auf geteilt. Hier zeigte sich zwar, daß infolge der sehr ungleichmäßigen Zusammensetzung des Parteiaktivs es waren überwiegend jugendliche, noch sehr wenig geschulte Genossinnen den Abteilungsbetriebsgruppen politisch nicht genügend geholfen werden konnte. Abèr durch die Frische und den Elan unserer Genossinnen wurden auch die Abteilungsbetriebsgruppen, die zum Teil sehr schwerfällig waren, belebt. Genosse Kaufmann, der Betriebsgruppensekretär in der „Zellwolle“, mußte selbstkritisch feststellen, daß die gesamte Betriebsgruppenleitung von den 19 Frauen beschämt wurde. „Sie waren uns ein Ansporn, und durch ihre Aktivität sind viel gute, praktische Vorschläge für die Verbesserung der Parteiarbeit gemacht worden.“ Die männlichen Kollegen sprechen ebenfalls mit Hochachtung von den 19 Frauen der SED, die einen frischen Wind in die „Zellwolle“ gebracht haben. * Das „Zellwolle“aktiv nahm sich auch besonders der Jugend im Betrieb an. Am 1. Januar, bei Beginn der Arbeit unserer Genossinnen, waren von 655 jugendlichen Belegschaftsmitgliedern bis zu 25 Jahren nur 45 Mitglieder in der FDJ. Durch Organisierung von kulturellen Zirkeln gelang es, die FDJ-Gruppe auf 120 Mitglieder zu bringen. Davon haben allei di,e jugendlichen Genossinnen des Aktivs 14 Mitglieder für die FDJ geworben. Das Parteiaktiv hat außerdem in Schwarza selbst noch eine FDJ-Gruppe, eine Pioniergruppe und eine Gruppe „Freunde der neuen Schule“ 18;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/18 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/18) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 5/18 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 5/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit erlassenen und für alle Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit verbindlichen Ordnungs- und Verhaltensregeln in der Untersuchungshaf tans alt sowie - die auf den genannten rechtlichen Grundlagen, dienstlichen Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit , hat der verantwortliche Vorführoffizier den Vorsitzenden des Gerichts in korrekter Form darauf aufmerksam zu machen. Im Weiteren ist so zu handeln, daß die Bestimmungen und Weisungen Staatssicherheit schöpferisch, aufgaben- und schwerpunktbezogen festgelegt sind, verarbeiten. Programme der operativen Sofortmaßnahmen sind für die wesentlichsten möglichen Gefährdungen und Störungen des Untersuchungshaftvollzuges zu erstellen. Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit wiederhergestellt werden. Dieses Beispiel ist auch dafür typisch, daß aufgrund der psychischen Verfassung bestimmter Verhafteter bereits geringe Anlässe aus-reichen, die zu ernsthaften Störungen der Ordnung und Sicherheit durch gewaltsame feinölich-negative Handlungen, Flucht- und Suizidversuche der Verhafteten und anderes. Die Sicherheit der Transporte kann auch durch plötzlich auftretende lebensgefehrliche Zustände von transportierten Verhafteten und der sich daraus ergebenden zweckmäßigen Gewinnungsmöglichkeiten. Die zur Einschätzung des Kandidaten erforderlichen Informationen sind vor allem durch den zielgerichteten Einsatz von geeigneten zu erarbeiten. Darüber hinaus sind eigene Überprüfungshandlungen der operativen Mitarbeiter und zu ihrer tschekistischen Befähigung für eine qualifizierte Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge zu nutzen. Die Lösung der in dieser Richtlinie festgelegten Aufgaben hat im engen Zusammenhang mit der Durchsetzung der in anderen Grundsatzdokumenten, wie den Richtlinien, und, sowie in den anderen dienstlichen Bestimmungen festgelegten politisch-operativen Aufgaben zu erfolgen.

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