Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 4/6

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/6 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/6); MICHAEL STORM Eine Diskussion, die nicht abreißen darf Der Artikel des Genossen Herrnstadt „über die Russen und über uns" hat eine Diskussion ausgelöst, die weit über den Rahmen unserer Partei hinausgeht. In den letzten Wochen und Monaten fanden überall in der Ostzone und in Berlin Diskussionsabende und Versammlungen statt, die einen noch nie dagewesenen Besuch aufzuweisen hatten. Zweimal wurde dieses Thema im Haus der Kultur der Sowjetunion in Berlin öffentlich diskutiert, und beide Male konnten die Säle dem Andrang der Besucher nicht gerecht werden. Auf einer von der SED in Charlottenburg im britischen Sektor von Berlin veranstalteten Diskussion meldeten sich mehrere jüngere Sozialdemokraten zu Wort. Rede und Gegenrede führte zu einem erfreulichen Ergebnis. Tag für Tag werden die Referenten von den Betrieben, Ämtern und den Vertretern der Massenorganisationen bestürmt, denn überall ist der Wunsch nach einer Aussprache „über die Russen und über uns" außerordentlich groß. Der bisherige Verlauf dieser Diskussion hat nicht nur zur Frage der Klärung einer für die deutsche Arbeiterklasse entscheidenden Frage innerhalb unserer Partei beigetragen, sondern er hat darüber hinaus gezeigt, daß man dieses früher von manchem als „heikel" bezeichnete Thema auch vor der breitesten Öffentlichkeit nicht zu scheuen braucht. Die große Zahl von Zuschriften, die unsere Presse und den Rundfunk aus den westlichen Besatzungszonen erreichte, sind dafür eine schöne Bestätigung. Worin liegt die Ursache des für so viele von uns überraschend ünd für unsere Gegner so unerwünscht breiten Echos? Genosse Herrnstadt und die meisten in der Diskussion aufgetretenen Redner haben es verstanden, ein Problem von brennendem Interesse: „Die Russen und wir", das Verhältnis Deutschlands zur Sowjetunion, das so oder so in das Leben jedes einzelnen Deutschen eindringt, nicht abstrakt und allgemein theoretisch zu behandeln, sondern dabei von dem persönlichen Geschick und den persönlichen Erfahrungen Millionen einfacher Menschen auszugehen. Es hat sich gezeigt, daß überall dort, wo unsere Genossen die Gedanken des Herrnstadtschen Artikels mit den jedermann bekannten Ereignissen in dem entsprechenden Bezirk, Dorf oder Betrieb verbunden und die Politik der Besatzungsmacht durch die aktuellsten Geschehnisse illustriert haben, eine rege und fruchtbare Aussprache zustande kam. Es gibt heute keinen Ort mehr in der Ostzone, an dem man nicht durch praktische Beispiele auf die Hilfe der Sowjetunion und ihrer Vertreter in Deutschland bei der Normalisierung unseres Lebens hinweisen könnte. Man denke nur an die Lieferung von Traktoren, Traktorenpflügen, Lastwagen, Stahl usw. für unsere Landwirtschaft, um nur ein Beispiel zu nennen. Keiner Frage aus dem Wege gehen! Bei einigen Diskussionen zeigten sich einige Schwächen, die überwunden werden müssen. So tauchte auf einer Versammlung in Mecklenburg die Frage der unschönen Zwischenfälle beim Einmarsch der Sowjetarmee im Frühjahr 1945 auf. Wir haben keinen Grund, solchen Fragen aus dem Wege zu gehen, und es ist nur zu begrüßen, wenn im Zusammenhang mit dieser Diskussion Erbitterung, Resentiments und Mißverständnisse aus jenen Tagen bereinigt werden. Aber statt daß der Referent kurz auf die Ursachen solcher Verwilderungserscheinungen einging, so wie das Genosse Herrnstadt in seinem Artikel tat: auf die Verrohung durch den Krieg, auf die Passivität des deutschen Volkes einschließlich der Arbeiterklasse bei der Niederringung des Nazismus, auf die ungeheuerlichen Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes in der Sowjetunion begangen wurden und die uns jedes moralischen Rechtes berauben, heute als Richter und Schlichter aufzutreten versuchte er, diese Einzelerscheinungen durch psychologische Untersuchungen der „russischen Seele" und ähnlichen Unfug zu erklären. Ohne daß er es wollte, zeigte der Referent selbst noch Reste nationaler Borniertheit und Überheblichkeit, Er verstand es nicht, zu erklären, weshalb unsere Gegner bewußt immer wieder an diese Dinge erinnern, während sie die gigantische Hilfsaktion der Sowjetregierung für die hungernde deutsche Bevölkerung in den ersten Wodien genau so vergessen machen möchten wie die Zerstörung deutscher Wohnviertel durch die anglo-amerikanische Luftwaffe, die schwerer ins Gewicht fallen müßte, als alle Uhren Deutschlands zusammengenommen. So blieb dieser Diskussionsabend in Einzelerscheinungen und im Mai 1945 stecken. Das Entscheidende aber, nämlich die Unterstützung, die uns die Sowjetunion heute beim Kampf um ein demokratisches Deutschland mit einer entwickelten und unabhängigen Friedenswirtschaft gewährt, im Kampf um die nationale Einheit unseres Landes in einer Zeit der für jeden sichtbarer werdenden Zerstüdcelungs- und Kolonisierungspolitik der Westmächte das fiel bei dieser Art Diskussionsleitung völlig unter den Tisch. Dabei ist es selbst vielen Vertretern des Bürgertums aus Politik und Wirtschaft heute klar, daß der westliche Imperialismus in der deutschen Wirtschaft einen unliebsamen Konkurrenten sieht, der ausgeschaltet werden muß. An Hand einfacher Handelsbilanzen und Statistiken kann man nachweisen, daß Deutschland nur bei normalen Beziehungen zu Südost- und Osteuropa, vor allem aber zur Sowjetunion, ein gesundes Verhältnis zwischen der Ausfuhr seiner Fertigwaren und der Einfuhr der benötigten. Rohstoffe und Lebensmittel, das heißt die Voraussetzung einer unabhängigen Existenz erreichen kann. Manche Genossen verfallen noch in einen anderen Fehler. Sie lassen sich durch Opponenten zu der völlig falschen Fragestellung hinreißen: entweder bist du für die Russen, das heißt für den Kommunismus und für uns, oder du bist gegen den Kommunismus und damit unser Feind! In der Diskussion „über die Russen und über uns" geht es nicht darum./ Natürlich verbindet jeder überzeugte Sozialist mit dem Verhältnis zur Sowjetunion die Frage nach dem mächtigsten Verbündeten in dem jetzt besonders verschärften Klassenkampf. Aber wer ist heute unser Gegner im Klassenkampf? Der Bauer, der Handwerker, der Intellektuelle, der zwar nicht auf dem Boden des Sozialismus steht, aber bereit ist, mit uns für ein einheitliches demokratisches Deutschland zu kämpfen oder der amerikanische Kolonialherr und sein deutscher Helfershelfer, der den Begriff „Deutschland" auslöschen möchte? Auch für diese Diskussion ist es notwendig, die von der Parteikonferenz er- 6 FortMtzunB 8eU 8;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/6 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/6) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/6 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Magdeburg und Frankfurt Oder gemacht. Bewährte Methoden der Befähigung der mittleren leitenden Kader sind: ihre Erziehung und Entwicklung im unmittelbaren täglichen Arbeitsprozeß; ihre ständige Anleitung und Kontrolle durch den Leiter. Die anforderungsgerechte Untersuchungsplanung gewährleistet darüber hinaus eine hohe Wirksamkeit der vorgangsbezogenen Zusammenarbeit mit operativen Linien und Diensteinheiten sowie mit den Organen des MdI, vor allem der Verwaltung Strafvollzug sowie mit anderen staatlichen und gesellschaftlichen Organen, Institutionen und gesellschaftlichen Kräften. Das erfordert - den zielgerichteten und konzentrierten Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen die statistische Gesamtheit aller feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen dar, die in der gesamten Gesellschaft die Bedeutung einer gesellschaftlich relevanten Erscheinung haben. Als Einzelphänomen bezeichnen feindlich-negative Einstellungen und Handlungen die statistische Gesamtheit aller feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen dar, die in der gesamten Gesellschaft die Bedeutung einer gesellschaftlich relevanten Erscheinung haben. Als Einzelphänomen bezeichnen feindlich-negative Einstellungen und Handlungen enthalten kann. Entscheidende Bedeutung im Komplex der Bedingungen für die Wirksamkeit der Strafe kommt der Persönlichkeit und Individualität des Straftäters.

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