Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 4/5

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/5 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/5); ЛЬ FRED OELSSNER 777771 ' Uber das Selbststudium dar Geschichte der KPdSU (B Genosse Otto Grotewohl hat auf der 1. Parteikonferenz darauf hingewiesen, daß unser bisheriges Schulungssystem angesichts des riesigen Bedarfs an geschulten Funktionären nicht mehr ausreicht und durch eine breite Entfaltung des Selbststudiums unserer Mitglieder und besonders der Funktionäre ergänzt werden muß. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, daß der Beschluß des Zentralsekretariats vom 20. September 1948 „über die Verstärkung des Studiums der Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion {Bolschewik!) Kurzer Lehrgang" nur mangelhaft durchgeführt wird. Per Appell unseres Parteivorsitzenden, um die breite Verwirklichung dieses Beschlusses zu kämpfen, ist nicht un-gehört verhallt. Im Februar sind unsere Parteileitungen ernsthaft an die Durchführung dieses Beschlusses gegangen. Die Anzahl der Zirkel zur Unterstützung dieses Selbststudiums hat in allen Ländern merklich zugenommen. Die Anfragen beim Konsultationsbüro mehren sich und zeigen, daß viele Genossinnen und Genossen sich ernsthaft mit den Im „Kurzen Lehrgang" behandelten Problemen befassen, und die vorliegenden Berichte lassen hoffen, daß das Selbststudium sich in den kommenden Wochen weiter verbreiten wird. Aus diesem Grunde erscheint es angebracht, einige Erfahrungen des letzten halben Jahres auf diesem Gebiete unserer Schulungsarbeit auszuwerten. Auf politisch-ideologischem Gebiete scheint mir die wichtigste und schwierigste Aufgabe darin zu bestehen, den „Kurzen Lehrgang" der Geschichte der KPdSU(B) nicht einfach vom Standpunkt der historischen Entwicklung der bolschewistischen Partei zu studieren, sondern dieses Studium bei jedem Kapitel mit den aktuellen Problemen unseres Kampfes heute zu verbinden. Das soll natürlich nicht heißen, daß willkürlich Analogien an den Haaren herbeigezogen werden. Dabei kommt meistens nichts Gescheites heraus. Die Aktualisierung der einzelnen Kapitel soll darin bestehen, daß die in ihnen enthaltenen Grundprobleme im Zusammenhang mit ihrer Entwicklung aus der konkreten Situation in Rußland heraus unmittelbar auf unseren Kampf angewandt werden. Ich möchte das an zwei Beispielen erläutern: Im III. Kapitel des „Kurzen Lehrgangs" wird die marxistisch-leninistische Taktik behandelt, wie sie von Lenin in der Periode des Heranwachsens der bürgerlich-demokratischen Revolution entwickelt wurde. Dabei ist darzustellen, wie Lenin, der gegenüber den Menschewiki die Marxsche Lehre der Diktatur des Proletariats verteidigte, die Aufgabe der konsequenten Durchführung der demokratischen Umbildung stellte, also auf die Aufstellung der Losung der unmittelbaren Verwirklichung der proletarischen Diktatur verzichtete, weil die Durchführung der bürgerlich-demokratischen Revolution auf der Tagesordnung stand. Davon ausgehend entwickelte Lenin in „Zwei Taktiken" seine Theorie der Revolution. Für unseren Kampf ist daraus die Schlußfolgerung zu ziehen, daß die historisch gestellte Aufgabe die Festigung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung und der Kampf um die demokratische Einheit Deutschlands und einen gerechten Frieden ist, und daß aus dieser Aufgabenstellung alle taktischen Fragen unseres Kampfes gelöst werden müssen. Oder ein anderes Beispiel: Im „Kurzen Lehrgang" ist in einer Reihe von Kapiteln (besonders im IV., VIL, IX., X. und XI. Kapitel) aufgezeigt, wie sich der Trotzkismus aus einer opportunistischen Richtung in der Arbeiterbewegung zum Vortrupp der Konterrevolution und zu einer Bande von Saboteuren, Spionen und Mördern entwickelt hat. Bei der Behandlung dieser Kapitel ist zugleich darauf hinzuweisen, daß die rechten und „linken" Opportunisten in der deutschen Arbeiterbewegung die gleiche Entwicklung durchgemacht haben. Es ist hier der entsprechende Teil der Rede des Genossen Grotewohl („Aus Verrätern wurden Saboteure und Agenten", S. 35 38) durchzuarbeiten und darauf hinzuweisen, daß die Rut Fischer, Reuter-Friesland, Brandler usw. ebenfalls zu Agenten imperialistischer Geheimdienste geworden sind und daß der amerikanische Geheimdienst heute die früheren Oppositionsgruppen, wie Trotzkisten, Brandlerianer, KPO. usw., seinen Zwecken dienstbar macht. An Hand dieser Erfahrungen der russischen und der deutschen Arbeiterbewegung ist dann aufzuzeigen, wie richtig der Satz im „Kurzen Lehrgang" ist, der lautet: „Man darf nicht vergessen, daß die Kenntnis und Beherrschung der Geschichte unserer Partei das wichtigste Mittel sind, um die revolutionäre Wachsamkeit der Parteimitglieder vollauf zu sichern." (S. 397.) Zur organisatorischen Durchführung des Selbststudiums nur ein paar Bemerkungen: Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß die kapitelweise Durcharbeitung des „Kurzen Lehrgangs" für die meisten Zirkel am zweckmäßigsten ist. Die in jedem Kapitel festumrissene Periode und die in ihm gegebene Problemstellung ist daher am besten als jeweils ein Thema durchzuarbeiten. Eine Ausnahme bildet lediglich das Kapitel IV. Hierbei empfiehlt es sich, den Abschnitt 2 „über dialektischen und historischen Materialismus" jeweils zu überspringen und ihn nach Durcharbeitung der zwölf Kapitel an drei besonderen Abenden durchzuarbeiten. Der Landesvorstand Mecklenburg hat beschlossen, ein eigenes Konsultationsbüro zu schaffen, und andere Landesvorstände haben die Neigung, das gleiche zu tun. Das Sekretariat des Politbüros hat daraufhin einen Beschluß gefaßt, in dem die Bildung solcher Landes-Konsultationsbüros als unzweckmäßig verurteilt wird. Es wird den Landesvorständen kaum möglich sein, die dafür erforderlichen theoretisch und politisch geschulten Kräfte freizumachen. Es ist daher viel zweckmäßiger (und auch beabsichtigt), das zentrale Konsultationsbüro des Parteivorstandes zu entwickeln, Dagegen hält es das Sekretariat des Politbüros aber für angebracht, bei den Abteilungen Parteischulung der Landesvorstände einen Referenten mit der Leitung des Selbststudiums zu betrauen. Zum Schluß möchte ich noch betonen, daß unsere Parteipresse aus den Worten des Genossen Otto Grotewohl über ihre Aufgaben bei der Erziehung der Massen im Geiste des Marxismus-Leninismus noch nicht die nötigen Schlußfolgerungen gezogen hat. Das zeigt sich vor allem darin, daß die Unterstützung des Selbststudiums seitens unserer Parteiblätter noch sehr mangelhaft ist. Hoffen wir, daß auch unsere Genossen in den Redaktionen bald Zeit finden werden, aus den Dokuqienten der Parteikonferenz auch auf diesem Gebiete praktische Maßnahmen abzuleiten. Denken und Tun, Tun und Denken, das ist die Summe aller Weisheit Wer sich zum Gesetz macht, was einem Neugeborenen der Genius des Menschen Verstandes heimlich ins Ohr flüstert, das Tun am Denken, das Denken am Tun zu prüfen, der kann nicht irren, und irrt er, so wird er sich bald auf den rechten Weg zurückfindpn. Johann Wolfgong v. Goetht 5;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/5 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/5) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/5 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ist verpflichtet, zur Erfüllung seiner Aufgaben eng mit den am Strafverfahren beteiligten Organen zusammenzuarbeiten, die Weisungen der beteiligten Organe über den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unter uchungshaf ans alten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin und dar Leiter der Abteilungen der Besirlss Verwaltungen, für den Tollaug der Unier srachugsfaafb und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit darstellen. In den Ausführungen dieser Arbeit wird auf die Aufgaben des Untersuchungshaftvollzuges des Ministerium für Staate Sicherheit, die äußeren Angriffe des Gegners gegen die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit - die Geiselnahme als terroristische Methode in diesem Kampf Mögliche Formen, Begehungsweisen und Zielstellungen der Geiselnahme Einige Aspekte der sich daraus ergebenden politisch-operativen Konsequenzen. In Rahnen der Lösung dieser und weiterer Aufgabenstellungen zur vorbeugenden und möglichst schadensverhütenden sowie eine gesellschaftsgemüöe Entwicklung der Jugend der sichernde und fördernde Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung aller subversiven Angriffe des Feindes. Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Lösung dieser Hauptaufgabe ist die ständige Qualifizierung der Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge Analysierung der Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge im Verantwortungsbereich sowie die Festlegung erforderlicher Maßnahmen Gewährleistung der ständigen Einflußnahme auf die zielstrebige Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge, insbesondere zum Nachweis von Staatsverbrechen; Einschränkung, Zurückdrängung und Paralysierung der subversiven Tätigkeit feindlicher Stellen und Kräfte an ihren Ausgangspunkten und -basen; Erarbeitung von Informationen zur ständigen Einschätzung und Beherrschung der Lage, besonders in den Schwerpunkten des Sicherungsbereiches. Die Lösung von Aufgaben der operativen Personenaufklärung und operativen Personenkontrolle zur Klärung der Frage Wer sätzlichen aus der Richtlinie und nossen Minister. ist wer? ergeben sich im grund-er Dienstanweisung des Ge-. Diese Aufgabenstellungen, bezogen auf die Klärung der Frage Wer ist wer? auch langfristig zu planen. Das heißt, daß diese Problematik auch in den Perspektivplänen der Diensteinheiten ihren Hiederschlag finden muß.

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