Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 4/31

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/31 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/31); 19 if /4 aJjagtoY'. '1 за : ■: b stalla zur Diskussion i îkiô'Èife # V' Bessere Referenten - ein ernstes Problem Auf den Beitrag des Genossen Wieland in Heft 1І1949 „1st Referent eine Funktion?" erhielten wir mehrere Zuschriften die sich nicht nur mit dem angeschnittenen Thema, sondern überhaupt mit der Frage der Verbesserung unseres Referentenstabes beschäftigen. Wir veröffentlichen im Folgenden zwei Zuschriften und bitten unsere Leser, sich weiter an der Diskussion zu beteiligen und uns ihre Auffassungen zu schreiben. Die Redaktion Nur referieren ist keine Funktion Im Heft 1 1949 von „Neuer Weg“ stellt Genosse Wieland die Frage zur Diskussion: „Ist Referent eine Funktion? Als Referenten benötigt die Partei gute Genossen, die imstande sind, unsere Politik in den Gruppen zu vertreten. Wenn aber diese Genossen, die klarer als die anderen die Politik unserer Partei begreifen, nur zum Referieren eingesetzt werden, entstehen zwei große Gefahren: 1. Wir benötigen Tausende von Referenten, um unsere Bildüngsabende und politischen Vorträge durchführen zu können. Diese Genossen nur als Referenten zu vérwenden, würde bedeuten, sie aus den Leitungen unserer Partei abzuziehen. Sie hätten dann zwar viel mehr Zeit, sich für ihre Referate vorzubereiten und das ist für jeden von uns, der referieren muß, sehr verlockend , aber wo bliebe dabei unsere Partei? Die Partei hat heute nicht nur agitatorische oder programmatische Aufgaben zu erfüllen. Die Festigung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung erfordert das operative Arbeiten unserer Partei in Wirtschaft und Verwaltung. Wir brauchen diese guten Genossen in den Leitungen unserer Betriebs- und Wohnbezirksgruppen und können uns nicht den Luxus leisten, sie als Nur-Referent von ihren anderen Funktionen zu befreien. 2. Ein Referent, der nur aus den Büchern und Zeitungen schöpft, wäre für unsere Aufgaben nicht geeignet. Unsere Referenten müssen aus eigener Erfahrung und Mitarbeit die Schwierigkeiten der praktischen Parteiarbeit kennen, sie müssen die Stimmung der Parteimitgliedschaft und darüber hinaus auch unseren Einfluß in der Bevölkerung wirklich klar sehen. Nur ein Referent, der praktische Parteiarbeit leistet, wird in seinen Referaten die so wichtige Verbindung von der Theorie zur Praxis, die konkrete Aufgabenstellung beherrschen. Natürlich bin ich einer Meinung mit Genossen Wieland, daß sich unsere Referenten vorbereiten müssen. Daß es auch für den geschultesten Genossen grundsätzlich falsch ist, aus dem Stegreif zu sprechen, darüber braucht man, glaube ich, nicht zu diskutieren. Aber es wird sicherlich auch am Prenzlauer Berg möglich sein, so wie in anderen Kreisen, zwischen Referentenbesprechung und Referat eine größere Zeitspanne zu legen. Das ist eine organisât orische Frage, deren Lösung eigentlich kein Problem sein dürfte. Guste Zörner Sprachliche Schulung für unsere Referenten! Daß unsere Referenten, auch die, die auf die kleinen Orte hinausgehen, sachlich beschlagen sein müssen, darüber sollte keine Meinungsverschiedenheit herrschen. Aber mir scheint, man hat nicht immer Rücksicht darauf genommen, daß sie auch sprachlich so weit vorgebildet .sind, daß sie wenigstens ein einigermaßen einwandfreies Deutsch sprechen. Zur Aussprache: Die Betonung liegt auf der fettgedruckten Silbe: abstrakt = unwirklich, unanschau-lidi, rein begrifflich} Abstraktion = die Gewinnung des Allgemeingültigen, Gesetzmäßigen aus den Einzelfällen f Abstraktionsvermögen = die Fähigkeit, im praktischen Leben, im besonderen Einzelfall das Allgemeine, Gesetzmäßige zu erkennen, also die Fähigkeit, von der Wirklichkeit zu „abstrahieren“} Abstraktum = das Allgemeine, Begriffliche, Unanschauliche (z. B. Erkenntnis, Gewissen, Moral usw.). Kokillen = Gußformen für Schalen- oder Hartguß, konkret = wirklich, gegenständlich, greifbar, anschaulich, den Einzelfall mit seinen Besonderheiten zeigend (Gegenteil von abstrakt). Konkretum = etwas wirklich, greifbar Vorhandenes} konkretisieren .= auf die Wirklichkeit, auf den tatsächlich vorliegenden Fall hinführen bzw. anwenden. Ein Beispiel: In einer Referentenschulung ließ sich der Genosse, der dazu ausersehen war, die Referenten zu informieren, deutlich gehen und sprach in einem Deutsch, das nicht bloß volkstümlich, sondern schlechteste Umgangssprache war. Es war nicht im geringsten dazu angetan, den angehenden Referenten ein Vorbild zu sein. Der Fehler wird noch größer, wenn diese Mängel durch übertriebenen Gebrauch von Fremdwörtern falsch verstanden und fasch angewendet! ausgeglichen werden sollen, Freilich war es vielen Arbeiterkindern nicht möglich, sich eine Bildung zu erwerben, die solche Schwächen gar nicht erst entstehen ließ. Das schließt nicht aus, daß diejenigen, die es nötig haben, auch nach dieser Seite an sich arbeiten. Wir sollten neben der notwendigen ideologischen Schulung auch auf die sprachlich-rednerische Ausbildung größeren Wert legen, Denn auch die Form, in der wir unsere Sache Vorbringen, ist nicht ohne Einfluß auf die Wirkung, die wir erreichen wollen. Damit aber kein Irrtum entstehe, sei zum Schluß darauf hingewiesen, daß meine Kritik sich nicht gegen den einfachen Arbeiter richtet, der in der Diskussion frisch redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Aber von'unseren Referenten müssen wir doch mehr verlangen. Walther Kluge Opportunist = der Mensch, der ohne feste Grundsätze nach (meist persönlichen) Zwedcmäßigkeitsüber-legungen handelt. Opportunismus = bequeme Anpassung an Umstände, Gelegenheitspolitik, die bis zur Gesinnungslosigkeit geht} in der Arbeiterbewegung; Abkehr vom Klassenstandpunkt, Verneinung des Kiassenkampfes, Anpassung an die bürgerliche Politik, „Aufopferung der echten Klasseninteressen zugunsten der zeitweiligen Interessen einer verschwindenden Minderheit von Arbeitern“ (Lenin)} opportunistisch =s dem Opportunismus zugehörig} opportun = günstig gelegen kommend, jetzt passend. psychologisch kommt von Psychologie = „Seelenkunde“, Wissenschaft von den Gesetzmäßigkeiten des sogenannten Seelenlebens. Ressentiment (sprich; Resangti-mang) = rückständiges, verdrängtes Gefühl (meist: Rache- und Haßgefühl aus Niederlagen heraus). ш*ааи ■ШЛі“ .-L-aîwS 31;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/31 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/31) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/31 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

In enger Zusammenarbeit mit der zuständigen operativen Diensteinheit ist verantwortungsbewußt zu entscheiden, welche Informationen, zu welchem Zeitpunkt, vor welchem Personenkreis öffentlich auswertbar sind. Im Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt aus. Es ist vorbeugend zu verhindern, daß durch diese Täter Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten. Darin kommt zugleich die Bereitschaft der Verhafteten zu einem größeren Risiko und zur Gewaltanwendung bei ihren Handlungen unter den Bedingungen des Untersuche nqshaftvollzuqes fortzusetzen. Die Aktivitäten der Verhafteten gegen den Untersuchungshaftvollzug reflektieren daher nicht nur die Hauptrichtungen der feindlichen Angriffe gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung, verherrlichten den Faschismus, beschädigten sozialistisches Eigentum und begingen weitere Handlungen, Tätlichkeiten gegen die DVP. Darunter befinden sich Strafgefangene, die Hetzlosungen in den anbrachten. Straftaten zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem zunehmenden Aufenthalt von Ausländern in der Potsdam, Duristische Hochschule, Dissertation Vertrauliche Verschlußsache Liebewirth Meyer Grimmer Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß der Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der DDR. Vertrauliche Verschlußsache Vergleiche Schmidt Pyka Blumenstein Andrstschke: Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der im Rahmen der Vorgangsbearbeitung, der operativen Personenaufklärung und -kontrolle und des Prozesses zur Klärung der Frage Wer ist wer? insgesamt.

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