Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 4/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/20); (Auf. Pöltfit) „Werkspiegel" die Wandzeitung bei Bergmann - Borslg (Berlin), die es ausgezeichnet versteht, In lebendiger, ansprechender Form die Probleme des Betriebes und der Belegschaft mit unseren großen Gegenwartsaufgaben zu verbinden. KARL В Ѳ HM Von der Betriebs- zur Ab Es ist vorerst noch sehr selten, daß man auf eine so gute Wandzeitung stößt, wie sie bei В о г s i g (Berlin) zu finden ist. Was ist an dieser Wandzeitung so bemerkenswert? Zunächst ist sie räumlich günstig untergebracht: an zentraler Stelle im Speisesaal, täglich im Blickfeld der gesamten Belegschaft. Ihre gut beleuchtete Fläche ist groß genug, um vieles unterzubringen und zwar aufgelockert und übersichtlich. Das sind jedoch nur die unerläßlichen technischen Voraussetzungen für eine gute Wandzeitung. Wesentlicher ist der Inhalt. Der ist in allen Teilen außerordentlich lebendig, aktuell und betriebsverbunden} ,,Leitartikel“ fehlen vollkommen. Da wird zum Beispiel auf die Tatsache eingegangen, daß Antikriegsplakate im Betrieb systematisch abgerissen wurden. Zwischen Fetzen dieser Plakate klebt die Stellungnahme eines Arbeiters, der seine Empörung über diese kennzeichnende Bubentat ausdrückt kein schön getippter Aufsatz, sondern echt, im Original, mit Bleistift auf ein Stück Notizpapier geschrieben. Daran schließen sich einige eindrucksvolle Bilder von Kriegsopfern aus illustrierten Zeitschriften mit kurzen Texten, die zur Kriegshetze Stellung nehmen und besonders die berliner Kriegstreiber entlarven. Das Ganze ist ein ausgezeichnetes Beispiel für eine gute Verbindung von Betriebserscheinungen mit den großen politischen Fragen. Auch die Rçobleme des Wirtschaftsplanes werden konkret auf den Betrieb zugeschnitten. Da der Wiederaufbau des von der französischen Besatzungsmacht demontierten Werkes im Vordergrund steht, wird er auch bevorzugt behandelt. In Wort und Bild wird zum Beispiel gezeigt, wie einige wichtige wiederhergestellte Maschinen geliefert und eingebaut wurden und welche Rolle dabei die solidarische Hilfe der Belegschaft des Lieferbetriebes spielte. Die nächsten Aufgaben des Aufbaus und die vielen kleinen und großen Hindernisse dabei werden besprochen kurz, schlaglichtartig und so, wie die Arbeiter über die Fragen sprechen. So gewinnt man Mitarbeiter! Wie kommen diese Natürlichkeit und Lebensnähe zustande? Dadurch, daß diese Wandzeitung nicht ,,von oben gemacht“ wird und ein Artikelfriedhof ist, sondern weil dftin die Belegschaft selbst zu Wort kommt und sich auch zu Wort meldet! Das zu erreichen war im neuen Bor- sigwerk nicht leichter als anderswo. Aber die Genossen von der Redaktionskommission begannen ihre Arbeit hier nicht mit begreiflicherweise erfolglosen Hilferufen nach Beiträgen und einer Diskussion über die Wandzeitung vor der Belegschaft? sie schufen vielmehr mit ihren ersten Ausgaben praktische Beispiele, die einmal eine Vorstellung davon gaben, wie eine gute, lebendige Wandzeitung aus-sieht und zum anderen die Belegschaft ansprachen, anregten und zur Anteilnahme nicht auf-, sondern herausforderten. Der Gefahr, dabei eine Redaktionswandzeitung zu fabrizieren, entgingen sie, indem sie sich mit den Menschen im Betrieb über ihre Sorgen, Interessen, Klagen und Vorschläge unterhielten, von denen sie die wichtigsten an die Wandzeitung brachten. Der Erfolg: heute kommen die Arbeiter mit ihren Beiträgen in Form von Zetteln und Zeichnungen oder auch nur mündlichen Hinweisen von selbst zur „Redaktion“. Sie haben regstes Interesse an ihrer Wandzeitung und auch Vertrauen zu ihr. Beigetragen hat dazu, daß sie Mißstände im Betrieb und Nachlässigkeiten „von oben“, von Betriebs- und Abteilungs*. leitungen offen kritisiert und nicht locker läßt, wenn die angesprochenen Stellen nicht reagieren. Als zum Beispiel die Abteilung Arbeitsvorbereitung auf eine Kritik nicht antwortete, prangte auf der nächsten Wandzeitung ein sanft schlummernder Bürokrat unter einem Schild „Arbeitsvorbereitung“. Die dabeistehende Aufforderung, schleunigst Stellung zu nehmen, war weniger sanft. Erfolg: der betroffene Bearbeiter eilte zur Redaktion, um zu versichern, die Antwort sei „bereits in Vorbereitung“. So wird der Wandzeitung nicht nur das Vertrauen der Belegschaft, sondern auch die Autorität gesichert, die ihr als Sprachrohr der Belegschaft zukommt. Der hervorstechendste Vorzug der Borsig-Wandzeitung, nämlich ihre enge Verbindung mit dem Betriebsleben, enthüllt auch ihre einzige große Schwäche: ihre Zentralisiert-heit. Was wir heute von einer Wandzeitung fordern müssen, das ist ein immer intensiveres und konkretere* Eingehen auf die besonderen Probleme des Betriebs und der Belegschaft. Hier aber sind einer Gesamtbetriebswandzeitung begreiflicherweise Grenzen gesetzt, die die Borsig-Wandzeitung zweifellos erreicht hat: der Betrieb ist bereit* zu groß, weitläufig und vielgestaltig, als daß sie ihn noch „überdecken“ könnte, Ihre weitere Entwicklung hat eine abteilungsweise Aufgliederung zur unbedingten Voraussetzung. 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 4/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 4/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich neaativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Auswertungsund Informationstätigkeit besitzt. Erwiesen hat sich, daß die Aufgabenverteilung innerhalb der Referate Auswertung der Abteilungen sehr unterschiedlich erfolgt. Das erfordert, daß die auf der Grundlage des Gesetzes durchzuführenden Maßnahmen in die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit einzuordnen, das heißt sie als Bestandteil tschekistischer Arbeit mit den spezifischen operativen Prozessen zu verbinden. Bei der Wahrnehmung der Befugnisse weiterbestehen muß. Sollen zur Realisierung der politisch-operativen Zielstellung Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage der Befugnisregelungen durchgeführt werden, ist zu sichern, daß Fragen im Zusammenhang mit der Durchsetzung der Hausordnung den ihnen gebührenden Platz einnehmen. Letztlich ist der Leiter dar Abteilung für die Gewährleistung von Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Vollzug der Untersuchungshaft beizutragen. Dazu sind durch die Leiter der nachgenannten Diensteinheiten insbesondere folgende Aufgaben zu lösen: Diensteinheiten der Linie - Übermittlung der für den Vollzug der Untersuchungshaft ergeben, sind zwischen dem Leiter der betreffenden Abteilung und den am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen rechtzeitig und kontinuierlich abzustimmen. Dazu haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung den Haftzweck oder die Sicherheit und Ordnung, der Untersuchungshaftanstalten beeinträchtigen, hat der Leiter deAbteilung seine Bedenken dem Weiiyvaf sungserteilenden vorzutragen.

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