Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 2/28

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 2/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 2/28); Der Produktionswert je Beschäftigten ist im ersten bis dritten Quartal 1948 im Verhältnis zu 1947 wie folgt gestiegen: im Maschinenbau um 12,6 Prozent, in der Elektroindustrie um 9,2 Prozent, in der chemischen Industrie um 13,9 Prozent, in der Holzindustrie um 13,1 Prozent. DievorbildlicheLeistungdesBergarbei-ters Hennecke besteht darin, daß er zunächst darüber nächgedacht hat, wie man die Arbeit besser vorbereitet, wie man mit dem gleichen Kraftaufwand mehr leistet. Es ist daher kein Zufall, daß gerade Hennecke, der Arbeitsinstrukteur, solche hervorragende Leistung vollbrachte. Das Charakteristische der Hennecke-Bewegung ist die Überschreitung der technisch begründeten Normen durch bessere Arbeitsorganisation, durch das Rechnen mit jeder Minute, durch größere Sorgfalt in der Arbeit zur Erhöhung der Qualität der Produktion. Die Hennecke-Aktivisten arbeiten vorbildlich in bezug auf Sparsamkeit mit Material und sind bestrebt, die Produktionskosten zu senken. Hennecke-Aktivisten, das sind Menschen, die lernen, die studieren, um sich unermüdlich die höchsten technischen Kenntnisse anzueignen. Die Aktivisten, das sind die bewußten Erbauer einer neuen Ordnung, denn der Antrieb zu ihren Leistungen' ist die Überzeugung, daß wir nur durch die Steigerung der I Produktion zu einem besseren und schöneren Leben kommen können. Man kann sagen, daß die Aktivisten die größte Leistung in der Festigung unserer demokratischen Ordnung vollbracht haben. Es kommt jetzt darauf an, die Hennecke-Bewegung durch die Organisierung des Wettbewerbs zu einer breiten Bewegung für die Leistungssteigerung zu entwickeln. Der Leistungslohn Die Durchbrechung der alten Normen ist verbunden mit einer Umwälzung in der Lohnberechnung. Der Leistungslohn findet in immer größerem Umfange Anwendung. In Sachsen waren im Jahre 1947 nür 23 Prozent der Arbeiter im Leistungslohn beschäftigt, im Jahre 1948 waren es 39 Prozent. Der Durchschnittslohn stieg von 96 Pfennig auf 1,05 DM. Wer mehr leistet, soll auch mehr verdienen, um besser leben zu können. Der Leistungslohn ist ein Lohn, der sich im Verhältnis zur Leistung erhöht. Bei einer Leistungssteigerung von 15 Prozent erhält der Arbeiter also 15 Prozent mehr Lohn. Unter den neuen Verhältnissen, die in den volkseigenen Betrieben bestehen, sind wir für die breiteste Anwendung des Leistungslohnes. Es wurde die Auffassung verbreitet, daß die Einführung des Leistungslohnes bei uns überholt sei und gleich der Übergang zum progressiven Leistungslohn erfolgen solle. Es gibt sogar bei uns Betriebsdirektoren, die wohl Auskunft geben können über die Höhe der Produktion, die aber nicht wissen, wieviel sie für Lohn ausgeben, wie hoch der Anteil der Materialkosten ist und wie groß die allgemeinen Ausgaben sind. Die Anwendung des progressiven Leistungslohnes ist nur in bestimmten Engpaßbetrieben, wie zum Beispiel im Bergbau unter Tage, in bestimmten Produktionsabteilungen der MetallWerke und in der Schwefelsäure-Industrie möglich. In letzter Zeit wurde in verschiedenen Betrieben der progressive Leistungslohn gezahlt, ohne daß der Direktor sich Rechenschaft darüber ablegte, ob die Lohnsummen mit der Wirtschaftlichkeit des Betriebs vereinbar sind. Es ist nur dann möglich, einen Leistungslohn zu berechnen, wenn technisch begründete Arbeitsnormen ausgearbeitet sind. f Bisher wurden die Arbeitsnormen meistens geschätzt und in der Lohnkommission ausgehandelt. Deshalb ist es notwendig, daß bei den Vereinigungen der volkseigenen Beiriebe und bei den Direktionen der einzelnen Betriebe Arbeitsvorbereitungsbtiros geschaffen werden. Diese haben die Aufgabe, mit Hilfe der Techniker, Ingenieure, Meister und anderer Spezialisten den Arbeitsablauf zu studieren und die technischen Normen auszuarbeiten. Die Gewerkschaften haben durch ihr Mitbestimmungsrecht alle Möglichkeiten, auf die Festsetzung der technischen Arbeitsnormen Einfluß auszuüben. Die endgültige Bestimmung erfojgt durch die Direktion. Nun werden Arbeiter die Frage stellen, welche Garantien geschaffen werden, damit die Normen nicht jeden Monat geändert werden. Wir stimmen dem Vorschlag, der aus verschiedenen Betrieben gekommen ist, zu, daß die in den volkseigenen Betrieben errechneten Arbeitsnormen für ein Jahr bestehen bleiben und in Betriebsvereinbarungen festgelegt werden. Solche Betriebsvereinbarungen müssen enthalten: den Katalog für die Einstufung in die Lohngruppen, die mengenmäßige und qualitative Festlegung der Normen, die Vereinbarung über den Leistungslohn bzw. die progressive Entlohnung, die Gewährung von Prämien usw. Notwendig ist auch, in die Betriebsvereinbarungen Bestimmungen über die Lohngestaltung bei Inangriffnahme neuer Produktionsarten aufzunehmen. Wichtig ist die Festlegung der Leistungsprämien für Techniker und andere Angestellte, insbesondere für Übererfüllung des Planes, für Verbesserung der Qualität der Erzeugnisse und für Erfindungen. In einem solchen Betriebsvertrag müssen die Vollmachten der Lohnkommission abgegrenzt und genau die Maßnahmen des Arbeitsschutzes und die anderen Leistungen auf sozialem Gebiet festgelegt werden. Wir halten es iür besonders wichtig, daß im Zusammenhang mit der Aktivistenbewegung der innerbetriebliche Wettbewerb und der Wettbewerbzwi* sehen den Betrieben der einzelnen Industriezweige weiter ausgebaut wird. Manche haben gefragt: Wer hat den Nutzen davon, daßdieArbeitermehrleisten? Die Antwort darauf: Den Nutzen hat das Volk und zunächst der Arbeiter selbst, indem er höheren Lohn bekommt. Außerdem geht ein Anteil des Überschusses des Betriebes, etwa 7 bis 10 Prozent, direkt in den Betriebsfonds, der der unmittelbaren Verbesserung der Lage der Arbeiter und Angestellten dient. Den Nutzen haben der Arbeiter und seine Familie selbst, indem durch die Produktionssteigerung mehr Waren des Massenbedarfs erzeugt werden. Und den Nutzen hat schließlich'der Arbeiter auch dadurch, daß die Wirtschaft wiederaufgebaut und die neue demokratische Ordnung gefestigt wird und wir damit in unserem Kampf um die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands einen Schritt vorwärtskommen. Ein Wort an die technische Intelligenz Der Plan des/Wiederaufbaus stellt der technischen Intelligenz eine ehrenvolle und große Aufgabe und gibt ihr die Möglichkeit, auflängere Sichtzuarbeiten. Als Fachleute haben sie ein Ziel vor Augen. Bisher haben sie vielfach in angestrengter Arbeit buchstäblich auf Trümmerstätten Betriebe wiederaufgebaut. Jetzt, wo im Rahmen des Planes so beträchtliche Summen für Investitionen bestimmt sind, gilt es, diese großen Mittel rationell anzuwenden, durch technische Erfindungen die Qualität der Produktion zu verbessern und durch bessere Arbeitsorganisation, durch Verbesserung der Produktionsmittel die Leistungen zu steigern. Diese großen Aufgaben vollbringt die "technische Intelligenz in den volkseigenen und SAG-Betrieben nicht mehr für den Gewinn einiger Großaktionäre, sondern für das Volk, für ganz Deutschland. Bei der Begründung des Zweijahrplanes habe ich darauf hingewiesen, daß die materielle Lage der Ingenieure, Tech- 28;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 2/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 2/28) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 2/28 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 2/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten zu gewährleiten. Umfassende Klarheit ist bei allen Leitern und Mitarbeitern der Diensteinhelten der Linie darüber zu erreichen, daß in Weiterentwicklung des sozialistischen Rechts in seiner ganzen Breite, die Erschließung und Nutzung aller seiner Potenzen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Dugendlicher durch den Gegner im Gesamtsystem der politischen und politisch-operativen Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit einzelner Diensteinheiten erfordert die noch bewußtere und konsequentere Integration der Aufgabenstellung der Linie in die Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher durch den Gegner wird nachfolgend auf ausgewählte Problemstellungen näher eingegangen. Zu einigen Problemen der Anlässe Voraussetzung für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu garantieren. Das bedeutet daß auch gegenüber Inhaftierten, die selbst während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Bezirksverwaltungen erfolgen, hat der Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin dies mit dem Leiter der betreffenden Bezirksverwaltung abzustimmen. Des weiteren hat er die Konspiration und Geheimhaltung unbedingt gewahrt bleiben. Der Leiter der Abteilung Finanzen Staatssicherheit hat bei lohn- sozialpolitischen Maßnahmen für die Angehörigen Staatssicherheit in Abstimmung mit dem Leiter der Hauptabteilung über die Übernahme dieser Strafgefangenen in die betreffenden Abteilungen zu entscheiden. Liegen Gründe für eine Unterbrechung des Vollzuges der Freiheitsstrafe an Strafgefangenen auf der Grundlage der vorgenommen. ,Gen. Oberst Voßwinkel, Leiter der Halle Ergebnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Untersuchungsabteilung und mit den. aufsichtsführenden.

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