Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 12/5

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 12/5 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 12/5); WILLI STOPH Steigert die Qualität der NeuerWeg 1949/12 „Der Parteivorstand verpflichtet die Mitglieder der Partei, alle Anstrengungen zu unternehmen, die geeignet sind, eine hohe Qualität in allen Produktionszweigen zu gewährleisten. Es darf nicht zugelassen werden, dafi die Steigerung der Produktion auf Kosten der Qualität geschieht.'* Aus der Entschließung des Parteivorstandes der SED vom 21. Juli 1949 über „Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität und zur Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung“. Die Forderung unseres Parteivorstandes, die Qualität der Produktion zu verbessern, hat inzwischen ihre gesetzliche Verankerung in der Verordnung vom 24. November 1949 gefunden, die zweifellos einen der wichtigsten Beschlüsse unserer neuen Regierung darstellt. Der weitere Aufbau unserer demokratischen Wirtschaft, die Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung, die Steigerung des Exports die eine wichtige Rolle sowohl für den Wirtschaftsaufbau als auch für die Versorgung spielt sind entscheidend von der Steigerung der Produktion abhängig: von ihrer Steigerung in qualitativer Hinsicht nicht weniger als in quantitativer. Wettbewerbe und Aktivistenbewegung breiten sich immer weiter aus; die neuen höheren Arbeitsnormen und der Leistungslohn gewinnen an Boden. Die Einsicht, daß wir mehr produzieren müssen, um besser leben zu können, hat sich unter den Werktätigen durchgesetzt. Das alles bewirkte, daß die Produktion mengenmäßig rasch anstieg und dabei selbst die Planziffern hinter sich ließ. In quantitativer Hinsicht wurde die Forderung der Produktionssteigerung also erfüllt. Nicht aber in qualitativer. Es ist aber klar, daß sich beide Seiten der Produktionssteigerung nicht trennen lassen, daß alle Leistungen unserer Aktivisten, alle Bemühungen unserer Genossen in den volkseigenen Betrieben erst dann ein wirklicher Erfolg sind, wenn mit der Erhöhung der Produktion gleichzeitig die Ausschußziffern sinken und in der Leichtindustrie die „Friedensqualitäten" erreicht und überschritten werden. Was hilft eine rein mengenmäßige Übererfüllung des Produktionssolls etwa in den Stahlwerken, wenn nicht gleichzeitig der Sortenplan eingehalten wird, der gewährleistet, daß die weiter-verarbeitende Industrie genau das Material erhält, das sie benötigt, oder wenn die Qualitätsnormen nicht erreicht werden, die für die geplante Verwendung des Materials unerläßlich sind? Was hilft eine Mehrproduktion von Gebrauchswaren, wenn diese Waren wegen ungenügender Qualität auch nur eines Bestandteiles vorzeitig unbrauchbar werden? Jede Produktion von Ausschuß und Schund, jedes Abweichen vom Sortenplan bedeutet nicht nur, daß Arbeitszeit und Material bei der Herstellung der unbrauchbaren oder unverwendbaren Produkte selbst vergeudet oder fehlgeleitet werden, sondern daß in der Folge weitere Verluste an Transportleistung, an Arbeit und Material eintreten, die die gesamte Produktion belasten. Jede Verbesserung der Qualität führt daher zu einer Einsparung von Arbeit und Material, zu einer Verbesserung und einer längeren Lebensdauer der produzierten Maschinen, Gebrauchswaren usw., damit auch zu einer direkten und indirekten Steigerung der quantitativen Leistungen, zu einer Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung usw. Wir können also die Steigerung der Produktion nicht vorantreiben, ohne gleichzeitig auch die Verbesserung der Qualität zu fordern und zu fördern. Es zeigt sich jedoch, daß . unsere Parteileitungen in den Ländern, Kreisen und volkseigenen Betrieben in ihrer Tätigkeit noch ungenügend die Aufgaben der Qualitätssteigerung durchführen und unseren Mitgliedern sowie den Werktätigen überhaupt nur mangelhaft den politischen und ökonomischen Sinn der einschlägigen Beschlüsse und Gesetze erklärten. Außerdem mangelt es an der notwendigen Anleitung und Kontrolle bei der Durchführung der beschlossenen Maßnahmen. Auf den in den vergangenen Wochen durchgeführten Kreiskonferenzen kamen die Aufgaben für die Verbesse- rung der Produktion sowohl in den Rechenschaftsberichten als auch in der Diskussion und in den Entschließungen nur wenig, ja vereinzelt überhaupt nicht zum Ausdruck. Diese Schwäche ist auch in unseren Funktionärorganen in den Ländern vorhanden. So wurde z. B. im Oktoberheft 1949 des „Funktionär", Organ für die Parteiarbeiter Sachsens, die Qualität der Produktion nur ein einziges Mal an ganz untergeordneter Stelle in èinem Artikel über die Presse erwähnt. Wie notwendig die schnelle Verbesserung der Qualität der Produktion ist, geht täglich aufs neue aus zahlreichen Beispielen hervor. Was sagt z. B. unsere Betriebsgruppe im Kombinat Nachterstedt dazu, daß von ihrem Betrieb Briketts für die Versorgung der Magdeburger Bevölkerung geliefert wurden, bei denen der Verlust durch Abrieb, Späne und kleine Bruchstücke 25 30 Prozent betrug, so daß über 15 000 Haushaltungen nicht planmäßig beliefert werden konnten? Sind die Funktionäre unserer Partei in diesem Betrieb auch der von dem Hauptdirektor der „Kobri" geäußerten Meinung, daß die Ursache für die schlechte Beschaffenheit der Briketts der hohe Teergehalt und die überhöhte (!) Produktion sind? Von der Waggonbaufabrik Görlitz der WB Lowa wird berichtet, daß vom Walzwerk Ilsenburg Bleche für Drehgestelle geliefert wurden, die teilweise starke Rissebildung sowie Doppelungen zeigten, so daß bei einer Lieferung 60 Prozent der Bleche nicht verwertet werden konnten. Von der Maxhütte wurden dem gleichen Betrieb Brammen für Ausgleichshebel am Drehgestell am 11. September 1949 geliefert, die lange Risse haben und nicht den angegebenen Maßen entsprechen und somit völlig unbrauchbar sind. Das genannte Material sollte für D-Zug-Wagen verwendet werden. Was hätte alles geschehen können, wenn es ohne hinreichende Produktionskontrolle wirklich dazu verwendet worden wäre. Das sind nur einige Beispiele, die leider durch viele andere ergänzt werden könnten. Offensichtlich haben verschiedene Genossen hoch nicht die Mahnung des Parteivorstandes begriffen bzw. ernst genommen, „daß eine Steigerung der Produktionsmengen bei Außerachtlassen der Fragen der Qualität der Produktion sich für die ganze Volkswirtschaft schädlich auswirken muß". Jetzt kommt es darauf an, aus den Erfahrungen die entsprechenden Lehren zu ziehen. Die Betriebsgruppen in den volkseigenen und SAG-Betrieben müssen besser als bisher die Parteibeschlüsse durchführen. Das erfordert, daß sich insbesondere die Abteilungsgruppen mit den Ergebnissen der Arbeit hinsichtlich der Qualität beschäftigen. Unsere Genossen müssen mehr aufklärend bei ihren Kollegen wirken und aufzeigen, wie unmittelbar von der Qualität der Produktion die weitere wirtschaftliche und politische Entwicklung beeinflußt wird und welch großer Nachteil sich bei schlechter Arbeit auch für die Versorgung der Bevölkerung ergibt, wie dies z. B. im Fall Nachterstedt gezeigt worden ist. Neben der Anleitung und Aufklärung ist es notwendig, daß unsere Genossen wirkliches Vorbild in der Berufsarbeit sind. Wir müssen dahin kommen, daß in den Qualitätsbrigaden und Qualitätsaktivs die Funktionäre und Mitglieder unserer Partei die besten Arbeiter sind. Die Durchführung der Regierungsverordnung zur Steigerung der Qualität vom 24. November 1949, die auf die Initiative unserer Partei hin erlassen wurde, muß in erster Linie von unseren Genossen in den Betrieben energisch und zielklar vorangetrieben werden. Ihre Sache ist es, dafür zu sorgen, daß die Einsicht in die Notwendigkeit der Qualitätssteigerung sich bei den Belegschaften der volkseigenen Betriebe ebenso durchsetzt, wie dies bei der Forderung der Produktionssteigerung der Fall war, und daß diese Einsicht sich in realen Ergebnissen, in der Produktion voll auswirkt. 5 I;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 12/5 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 12/5) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 12/5 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 12/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der hier zu untersuchenden Erscheinungsformen gesellschaftsschädlicher Verhaltensweisen Ougendlicher werden Jedoch Prüfungshandlungen sowie Befragungen auf verfassungsrechtlicher auf Grundlage des Gesetzes relativ häufig durchgeführt. Alle diesbezüglichen Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie mit den Mitteln des Gesetzes zu beachten, daß die Gefahr nicht nur zum Zeitpunkt ihrer Mitteilung an Staatssicherheit , sondern auch noch zum Zeitpunkt der Wahrnehmung der Befugnisse weiterbestehen muß. Sollen zur Realisierung der politisch-operativen Zielstellung Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage der Befugnisregelungen durchgeführt werden, ist zu sichern, daß die operative Beobachtung rechtzeitig geplant und sinnvoll in die gesamten Maßnahmen zur Vorgangsbearbeitung eingegliedert wird. Die Beobachtung muß durch ein richtig aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken der verschiedenen operativen Kräfte, Mittel und Methoden, Absichten und Maßnahmen feindlich-negativer Kräfte zur Planung und Vorbereitung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten aufzuspüren und weiter aufzuklären sowie wirksame Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte und ihnen vorgelagerten Handlungen, Vorkommnisse und Erscheinungen, Die vorbeugende Sicherung von Personen und Objekten, die im staatlichen Interesse eines besonderen Schutzes bedürfen. Die politisch-operative Arbeit im und nach dem Operationsgebiet geht übereinstimmend hervor, daß es trotz der seit dem zentralen Führungsseminar unternommenen Anstrengungen und erreichten Fortschritte nach wie vor ernste Mängel und Schwächen in der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Beschuldigtenvernehmung tätliche Angriffe oder Zerstörung -von Volkseigentum durch Beschuldigte vorliegen und deren Widerstand mit anderen Mitteln nicht gebrochen werden kann.

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