Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 12/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 12/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 12/20); GERHARD R O LA С К ÿute und schlechte XcMdidateHwerbuHCf Die Grundeinheiten unserer Partei beginnen, die Bedeutung der „Richtlinien zum Beschluß über die Einführung einer Kandidatenzeit in der SED" zu erfassen. Während in den ersten Monaten die soziale und altersmäßige Zusammensetzung noch dem Zufall überlassen blieb und sich kaum von der Zusammensetzung der Mitgliedschaft unterschied, gehen jetzt schon mehr Grundeinheiten dazu über, Industriearbeiter und Jugendliche, vor allem Aktivisten, als Kandidaten für die Partei zu gewinnen. Das führte dazu, daß in einigen Kreisen, und hier soll vor allem der Kreis Stralsund genannt werden, die Werbung von Kandidaten entsprechend den Parteibeschlüssen vor allem unter der Arbeiterschaft vorgenommen wurde, um die soziale Zusammensetzung der Partei zu verbessern. Der Kreis Stralsund weiß, worauf es ankommt Der Anteil der Industriearbeiter, gemessen an der Gesamtzahl aller Kandidaten, beträgt im Kreis Stralsund gegenwärtig 61 Prozent. Voran gehen in dieser Entwicklung die großen Betriebe des Kreises, vor allem die Boddenwerft und die Volkswerft Stralsund. Die Boddenwerft zählt bereits über 100 Kandidaten, von denen der weitaus größte Teil Industriearbeiter sind. Annähernd 100 weitere Betriebsarbeiter haben bereits um Aufnahme in die Partei nachgesucht, und über ihre Aufnahme wird in den Parteigruppen der Werft beschlossen. Auch die Genossen der kleineren Betriebe stehen den großen Werften in der Werbung in keiner Weise nach. In einer Reihe von Betrieben wurden im Verlauf der Vorbereitung der Parteiwahlen die Aufgaben, die die Erste Parteikonferenz stellte, und ihre Erfüllung mit allen Erfolgen und Mängeln unter den Kollegen der Belegschaft diskutiert. Dadurch ist das Vertrauen zu unserer Partei erheblich gewachsen, was in der Gewinnung von Parteikandidaten zum Ausdruck kam. In der Fischfabrik Barth haben 32 Mitglieder unserer Betriebsgruppe 17 Kandidaten für die Partei gewonnen. Auf der MAS in Müssow war es neun Genossen möglich, sieben neue Kandidaten aufzunehmen. Ein sehr gutes Beispiel, das Nachahmung verdient, ist der Erfolg im Wasserwerk Stralsund. Nur zwei Mitglieder unserer Partei haben im Verlauf der Parteiwahlen 18 Kandidaten gewonnen. Das war nur möglich, weil die Genossen um jeden Kandidaten durch ernste Überzeugungsarbeit wirklich gerungen haben. Diese wenigen Beispiele, vor allem aber das des Wasserwerkes Stralsund, zeigen, daß auch überall dort, wo nur wenige Genossen tätig sind, bei der nötigen Entschlossenheit und guter. Hilfe durch die Parteileitungen viele neue Kämpfer gewonnen werden können. Ähnliche Beispiele gibt es aber auch in anderen Kreisen. In dem Berliner Kreis Weißensee befindet sich der volkseigene Betrieb Ziehl-Abegg. Dort war es durch gute Arbeit unserer Betriebsgruppe möglich, in den letzten zwei Monaten elf Kandidaten zu gewinnen., Ihre soziale Herkunft und ihr niedriges Durchschnittsalter sind besonders beachtlich. Es handelt sich um den Vorsitzenden der Betriebsgewerkschaftsleitung, einen Betriebsingenieur, einen Meister, zwei Arbeiterinnen, zwei Aktivisten und vier Mitglieder der Freien Deutschen Jugend. Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer systematischen Werbung für die Partei. Die Genossen haben erfaßt, wen es für die Partei zu gewinnen gilt. Alle Grundeinheiten müssen die Kandidatenwerbung überprüfen Es darf aber nicht übersehen werden, daß sehr viele Grundeinheiten der Werbung neuer Kandidaten und ihrer Auswahl nur geringe Aufmerksamkeit widmen und die Beschlüsse der Partei nicht beachten. Hier zeigt sich vor allem, daß sie den oben angeführten Beschluß nicht einmal kennen. Diese leichtfertige Behandlung der von den Parteiorganen gefaßten Beschlüsse spiegelt sich sehr deutlich in den Ergebnissen der Kadidatenwerbung in einigen Kreisen wider. Der Kreis Niederbarnim zählte im Oktober 207 Kandidaten. Von ihnen waren nur 67 Arbeiter, das sind 32 Prozent, aber 94 Angestellte, das sind 45 Prozent aller Kandidaten. Noch schlechter wird das Bild, wenn diesen Zahlen die Kandidaten, die als Landarbeiter beschäftigt sind, gegenübergestellt werden. Nur zwei Kandidaten sind Landarbeiter. Der Kreis ist zwar kein ausgesprochener Landkreis, aber Land- und Forstwirtschaft spielen trotzdem eine bedeutende Rolle. Es gibt 34 ländliche Ortsgruppen, nur zwei von ihnen haben je einen Landarbeiter als Kandidaten. Der Kern der Partei in den ausgesprochen ländlichen Ortsgruppen müssen die Landarbeiter und mit ihnen die werktätigen Bauern sein, von denen es im Kreis Niederbarnim jedoch nur acht Kandidaten gibt. Ebenso gedankenlos hat z. B. auch der Kreis Eckartsberga gearbeitet. Von 224 Kandidaten esind nur 32 Prozent Arbeiter, 7 Prozent Landarbeiter, 3 Prozent Bauern und 50 Prozent Angestellte. In der altersmäßigen Zusammensetzung sind in den meisten Kreisen bereits Fortschritte erzielt worden. Eine Gegenüberstellung der Kandidaten und Mitglieder der Partei im Kreis Niederbarnim möge das veranschaulichen: Mitglieder: Kandidaten: 16 21 Jahre 3% 12% 22 30 Jahre n% 34% 31 40 Jahre 16% 21% 41 50 Jahre 28% 25% über 50 Jahre 42% 8% Die Parteigruppen haben jetzt nach den Kreiskonferenzen die Pflicht, ernsthaft ihre Zusammensetzung zu überprüfen und systematisch an die Werbung der für unsere Partei entscheidenden Menschen heranzugehen. Die Kreissekretariate in Eckartsberga und Niederbarnim sollten sofort Maßnahmen ergreifen, die eine Wendung auf diesem wichtigen Arbeitsgebiet herbeiführen. Alle Kreisvorstände sollten sich in einer der nächsten Kreisvorstandssitzungen ernsthaft mit der sozialen und altersmäßigen Zusammensetzung der Partei beschäftigen, eine genaue Analyse vornehmen, Maßnahmen beschließen und durch die Instrukteure des Kreisvorstandes den Grundeinheiten durch gute Anleitung helfen, die beschlossenen Maßnahmen durchzuführen. Dazu gehört vor allem eine 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 12/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 12/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 12/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 12/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung, dessen Stellvertreter oder in deren Auftrag an den Bereich Disziplinär der Hauptabteilung Kader und Schulung in seiner Zuständigkeit für das Disziplinargeschehen im Ministerium für Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Ougendlicher durch den Gegner Vertrauliche Verschlußsache - Plache, Pönitz, Scholz, Kärsten, Kunze Erfordernisse und Wege der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und für das Erwirken der Untersuchungshaft; ihre Bedeutung für die weitere Vervollkommnung der Zusammenarbeit der tschekistischen Bruderorgane im Kampf gegen den Feind und bei der Aufklärung und Bekämpfung der Kriminalität insgesaunt, die zielstrebige Unterstützung der politisch-operativen Arbeit anderer Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich negativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer ünter-grundtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten. Die von der Linie Untersuchung im Jahre erzielten Ergebnisse bestätigen, daß der Gegner unter den Bedingungen der historisch kurzen sozialistischen Entwicklung unvermeidlich, daß noch verhältnismäßig viele Menschen wenig oder kein Verständnis für das Wirken der inneren sozialen Widersprüche haben.

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