Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 11/9

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 11/9 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 11/9); Diese Feststellung der „Freien Presse" trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn es der Partei gelingt, die Referenten und Versammlungsleiter so zu erziehen, daß sie die täglichen Sorgen der Genossen sachlich und richtig beantworten, dann steigt das Vertrauen zur Partei, dann werden die Versammlungen besser besucht sein und dann wird das Verständnis für die Politik der Partei wachsen. In Wirklichkeit nämlich hängen die „kleinen Sorgen" der Genossen und die „große Linie" der Partei eng zusammen. Und das muß man, wenn man die Politik der Partei richtig erklären und verständlich darlegen will, deutlich machen. Es fehlt oft noch die in die Breite gehende Massenagitation. Aus den kleinen Sorgen der Mitglieder sollten die großen Probleme entwickelt werden. Welche Möglichkeiten ergeben sich z. B. allein bei den Diskussionen um die HO! Hieran kann man den Genossen unsere gesamte Handelsund Finanzpolitik klarmachen. Schlußwort ohne Arbeitsperspektiven Eine weitere Schwäche bei der Durchführung der Parteiwahlen lassen vielfach die Schlußworte erkennen. Sie wird deutlich, wenn wir die „Märkische Volksstimme" vom 6. Oktober 1949 zitieren, wo es über die zweite Mitgliederversammlung der DEFA-Betriebsgruppe in Babelsberg heißt: „Aber das Schlußwort selbst hatte ebenfalls ernste Mängel. Es kreiste leider meistens nur um die Diskussion einer Betriebsversammlung, obwohl der Genosse zur Überwindung der ideologischen Schwächen konkrete Vorschläge machen und das im Rechenschaftsbericht Versäumte hätte nachholen müssen . Das Schlußwort stellte nicht die Meinung des bisherigen Betriebsgruppenvorstandes dar, sondern war die persönliche Meinung des Genossen Piesi?e.“ Auch in zahlreichen anderen Einheiten der Partei war das Schlußwort ohne Perspektiven für die weitere Arbeit. Und ebensooft'stellte sich heraus, daß es nicht kollektiv vom Vorstand, sondern lediglich vom Vorsitzenden allein ausgearbeitet wurde. Das ist eine der verderblichen Folgen der bisherigen Ressortarbeit, bei der oftmals die linke Hand nicht wußte, was die rechte tat. Dort aber, wo das Schlußwort eine Kollektivarbeit darstellte, enthielt es meist auch die erforderlichen Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit. Das sind einige der häufigsten Schwächen, die während der Parteiwahlen auftraten. Es gilt nun, aus ihnen zu lernen und dænit die Voraussetzungen zu schaffen, daß diese Feh-* 1er in frer.Parteiarbeit überwunden werden. fp ■ Roland Schultheiß Parteibeschluß verpflichtet! Die Belegschaft des Benzinwerkes Böhlen sah es in den vergangenen Monaten als ihre wichtigste Aufgabe an, den mit den entscheidenden Kräften des Werkes ausgearbeiteten und durch Unterschrift des Gesamtkollektivs bestätigten Plan zu erfüllen, das heißt das Jahressoll bis 1. Oktober zu erreichen. Selbst unsere Fachleute bezeichneten diesen Schritt als sehr kühn. Wir waren uns dessen bewußt, daß auch der Letzte im Betrieb mobilisiert werden mußte und vollkommen neue Wege zu beschreiten waren. Wettbewerbe von Mann zu Mann, von Maschine zu Maschine, von Schicht zu Schicht, selbst außerbetriebliche Wettbewerbe, waren nichts Neues für uns, wurden aber beträchtlich erweitert, so daß praktisch jeder erfaßt wurde; der Sieg in allen außerbetrieblichen Wettbewerben (fünf an der Zahl) stellt dies unter Beweis. XeuerWeg 1949/11 Den entscheidenden Durchbruch brachten jedoch unsere Henneckewachten, die wir erstmalig in der Zone entwickelten. Im Gegensatz zu Henneckeschichten als Einzelleistung von Aktivisten zur Durchbrechung alter Arbeitsnormen und Veränderung der Arbeitsmethoden, sind Henneckewachten auf Dauerleistungen aufgebaut. Der Einzelne an seiner Maschine und seinem Arbeitsplatz verpflichtet sich durch Unterschrift, diese hohen Leistungen zu halten und zu überbieten. Zur Zeit stehen über , Tausend unserer Belegschaft in diesen Hennecke wachten, über dem Arbeitsplatz des einzelnen oder des Kollektivs werden an einer Tafel die Namen der jeweiligèn Aktivisten und deren Leistung eingetragen und laufend kontrolliert. Außerdem zeigt eine große Schautafel im Werk den Gesamtbestand der Betriebsabteilungen, die untereinander im Wettbewerb stehen, an. Die Photos der jeweils Besten werden ausgehängt. Unsere Maßnahmen zur Steigerung der Produktion auf freiwilliger Basis setzen natürlich eine breite ideologische Arbeit voraus. Insbesondere mußte die Intelligenz des Betriebes interessiert werden. Auch hier gingen wir einen neuen Weg, indem wir ein außerhalb des Werkes gelegenes Grundstück zu unserem jetzigen „Haus der Tat" aus-bauten, wo täglich die Erfahrungen zwischen Arbeitern und Intelligenz ausgetauscht und grundlegende weltanschauliche und fachliche Vorträge von Experten gegeben werden. Neu ist, daß zu diesem Erfahrungsaustausch auch die Frauen unserer Betriebsangehörigen herangezogen werden, um die Aufbauarbeit ihrer Männer, kennen und schätzen zu lernen. Welche Ergebnisse diese Methode zeitigt, zeigten verschiedene freiwillige Sondereinsätze der Frauen unserer Intelligenz, die sie mit den Frauen des Betriebsgruppenvorstandes und des BGL-Vorsitzenden im Werk durchführten. Gleichzeitig schenkten wir der Kulturarbeit größte Bedeutung. In kurzer Zeit entstand im Werk ein neuer Saal mit großer Bühne und eigenem Kino. Laienspiel-, Tanz-und Musikgruppen wurden geschaffen und veranstalten heute nicht nur laufend Kulturveranstaltungen im Werk, sondern direkt in den Wohnorten unserer weit verstreut wohnenden Belegschaft. Auch die sozialen Belange wurden nicht vergessen. Durch die Initiative des Genossen Ledderboge wurden ganz neue Baumethoden durch Einsparung wertvollsten Baumaterials entwickelt, für die sich heute bereits die DWK interessiert. Baustoffe werden aus Abfallprodukten unseres Werkes selbst erstellt. Der neue Weg auch auf diesem Gebiet kommt dadurch zum Ausdruck, daß neue Wohnungen unter dem Motto: „Aktivisten bauen für Aktivisten" im Wettbewerb der Baubrigaden untereinander, besonders für Umsiedler, welche sich bereits zu Aktivisten entwickelt haben, gebaut wurden. Ende März stand fest, daß das Ziel erreichbar ist. Die Planziffer wurde nochmals erhöht, im Juli abermals. Wieder war es die Partei, die das Signal zu neuen Taten gab. Ein betriebliches Büro für Verbesserungvorschläge wurde geschaffen. Allein im ersten Quartal gingen mehr Verbesserungsvorschläge ein als im Jahr 1948 zusammen. Sie wurden mit 19 000 DM Prämien bedacht. Neue Arbeitsbrigaden wurden gebildet. Die Jygend allein stellt zur Zeit sechzig Brigaden mit der Normenbrecherbrigade an der Spitze. Neuerdings sind wir dazu übergegangen, aus den bisherigen Arbeitsbrigaden Qualitätsbrigaden" zu entwickeln. Die Frauen haben durch die besonders entwickelten Frauenbrigaeif im Wettbewerb mit den Männern sehr oft die letzteren überflügelt. Aktivistinnen wurden Vorarbeiterinnen und Meisterinnen. Laufend finden Produktionsberatungen am Arbeitsplatz statt. Die Abteilungsleiter geben vor ihrer Belegschaft Rechenschaftsberichte, wo in ernsthafter Kritik und Selbstkritik Arbeitsmethoden und Leistungen überblickt und neu festgelegt werden.;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 11/9 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 11/9) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 11/9 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 11/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts vom zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Anweisung des Generalstaatsanwaltes der wissenschaftliche Arbeiten - Autorenkollektiv - grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu den Möglichkeiten der Nutzung inoffizieller Beweismittel zur Erarbeitung einer unwiderlegbaren offiziellen Beweislage bei der Bearbeitung von Operativen Vorgängen offiziell verwendbare Beweismittel zu sichern sind und daß dem mehr Aufmerksamkeit zu schenken ist. Aber nicht nur in dieser Beziehung haben offizielle Beweismittel in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit . Das Verhüten Verhindern erfolgt vor allem durch die vorbeugende Einflußnahme auf erkannte Ursachen und Bedingungen für das Wirken des Gegners, für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Zu beachten ist hierbei, daß die einzelnen Faktoren und der Gesellschaft liehen Umwelt, fowohl die innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen und individuellen Bedingungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie erst durch die dialektischen Zusammenhänge des Wirkens äußerer und innerer Feinde des Sozialismus, der in der sozialistischen Gesellschaft auftreten? Woran sind feindlich-negative Einstellungen bei Bürgern der in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zu erkennen und welches sind die dafür wesentliehen Kriterien? Wie ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Klärung von Vorkommnissen, die mit der Zuführung einer größeren Anzahl von verbunden sind, dargelegten Erkenntnisse im erforderlichen Umfang zu berücksichtigen.

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