Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 11/31

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 11/31 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 11/31); ERFAHRUNGEN, ANREGUNGEN UND KRITIK Zum Thema: Frauen in die Leitungen Die bisher vorliegenden Berichte unserer Kreisvorstände und Instrukteure zeigen, daß durch die Verwirklichung der Beschlüsse des Parteivorstandes zu den Parteiwahlen in vieler Hinsicht eine tatsächliche Änderung unserer Arbeitsmethoden vollzogen wurde. Probleme, die bisher immer nur diskutiert wurden, wurden der Lösung nähergeführt. Besonders erfreulich ist die verstärkte Wahl von Genossinnen in die Leitungen der Betriebs- und Wohngruppen. Der Wahl von Genossinnen standen viele Funktionäre sehr skeptisch gegenüber, ließen sich aber bald durch die Aktivität und das wachsende Selbstbewußtsein der Genossinnen überzeugen. Es gibt in Sachsen eine Reihe von Wohngruppen, deren Leitung nur in den Händen von Hausfrauen liegt. Auch in den Leitungen von Betriebsgruppen . sind viele Genossinnen und Jugendliche gewählt worden. Der erste Schritt auf dem Wege, mehr Frauen zu höheren Funktionen zu entwickeln, ist also getan. Auf der Dresdner Parteiarbeiterkonferenz am 18. September 1949 sprachen in der Diskussion vor 1300 Funktionären fast ebenso vfele Genossinnen wie Genossen. Woher nehmen die Frauen plötzlich den Mut zum Sprechen? Es ist oft sehr einfach: Der Kreisvorstand hat ihnen z. B. die Aufgaben eines Instrukteurs übertragen, und jetzt brennen sie darauf, von den wichtigen Dingen, die sie in dem ihnen zugewiesenen Gebiet erlebten, zu berichten, Kritik zu üben und Vorschläge zu machen. Die Erfahrung lehrt, daß sie ihre Aufgabe sehr ernst nehmen. In der Wohngruppe 5 Riesa West kritisierte der Vorsitzende, daß sich die Genossinnen zu wenig an der Diskussion beteiligten. Wie sollten sie auch, da sie doch meist nur durch ihr Mitgliedsbuch mit der Partei verbunden waren? Nur dadurch, daß sie durch ihre Wahl in die Vorstände verantwortliche Funktionen und Aufgaben erhalten, sind sie aus ihrem Mauerblümchendasein erwacht. Vor allen Mitgliedern unserer Partei steht aber jetzt die ernste Verpflichtung: „Diese Genossinnen dürfen wir nicht im Stich lassen!" Es wäre gut und richtig gewesen, in den Entschließungen der Mitgliederversammlungen der Wohngruppen die an sich selbstverständliche Verpflichtung für .jedes Parteimitglied nochmals zu verankern, die neugewählten Genossinnen in jeder Weise und mit aller verfügbaren Zeit und Kraft zu unterstützen. Nehmen wir z. B. an, daß die für Mas-senägitation verantwortliche Genossin dem Werbekasten der Wohngruppe endlich ein „Gesicht" geben will. Sie kann die Ausgestaltung natürlich nicht allein vornehmen. Die ganze Gruppe muß zum guten Inhalt beitragen. Wer unsere Organe „Neues Deutschland" und „Tägliche Rundschau" liest, wird immer sehr gute Karikaturen darin finden, die oft mehr besagen als ein langer Artikel. Sammelt sie für euren Werbekasten, Genossen! Unterstützt die Funktionärin für Massenagitation, indem ihr helft, Artikel zu schreiben, die die Fragen der Einwohner beantworten. Wenn ein neues Gerücht aus dem RIAS-Sender in Umlauf ist, muß am nächsten Tag schon die richtige Antwort an unserem Werbekasten gegeben werden. Der alte Fehler in unserer Organisation, daß die Funktionäre ihre Aufgaben nicht kennen und sie daher nicht erfüllen konnten, muß der Vergangenheit angehören. Lassen wir die Genossinnen nicht allein, sondern helfen wir in wirklicher Kollektivarbeit die großen Aufgaben erfüllen, die vor jeder Einheit unserer Partei stehen! Erna Fleischer, Org.-Instr.-Abt. LV. Sachsen Instrukteure sind nicht nur Kontrolleure Im Sachsenverlag, Zweigwerk Chemnitz, beschäftigte sich die Betriebsgruppenleitung eingehend mit der Vorbereitung der Parteiwahlen. Sie führte aus diesem Grunde mehrere Vorstandssitzungen durch. Jedoch keine von ihnen war von einem Instrukteur besucht. Erst zur Versammlung selbst erschienen sie und zwar gleich drei. Da bis zu Beginn der Versammlung noch eine halbe Stunde Zeit war, machten sie sich mit dem Rechenschaftsbericht und der Resolution vertraut. Die Genossen stellten mit Recht eine Reihe Fehler fest und empfahlen, die Versammlung zu vertagen. Die Betriebsgruppenleitung sollte erst noch die Schwächen des Rechenschaftsberichts beseitigen. Wäre es nicht viel richtiger gewesen, einer dieser drei Instrukteure hätte sich schon bei der Vorbereitung der Versammlung die Mühe gemacht, im Betrieb zu erscheinen, um den richtigen Ablauf zu gewährleisten und die kurzfristige Absage zu vermeiden? Trotzdem nahm die Betriebsgruppenleitung den Vorschlag an und setzte die Versammlung für einen späteren Tag fest Aber auch bis zu diesem Zeitpunkt ließ sich kein Instrukteur sehen, um den Genossen von der Betriebsgruppenleitung behilflich zu sein. Erst zur Versammlung selbst waren sie wieder anwesend. Kann sich darin die ganze Tätigkeit eines Instrukteurs erstrecken? Wir glauben nicht. Die Hauptschuld an diesem Vorgang, der in vielen anderen Parteieinheiten ebenfalls aufgetreten ist, trägt nicht einmal so sehr der Instrukteur, sondern vielmehr die zuständige Stadtbezirksleitung. Sie drückte dem Instrukteur einfach einen „Fahrplan in die Hand, wonach er jeden Tag eine oder zwei verschiedene Versammlungen bé-* suchen mußte. Die Hauptschwäche besteht also im Fehlen einer systematischen und vorbeugenden Hilfe und Anleitung der Parteieinheiten. Der Instrukteur wird zum bloßen Kontrolleur, allerdings im schlechten Sinne des Wortes. Schultheiß, Chemnitz Warum keine ideologische Vorbereitung für technisch begründete Normen? In der Torgelower Eisengießerei in Mecklenburg sollten neue technisch begründete Normen errechnet werden. Darüber berichtet ein Artikel in der „Landeszeitung" Mecklenburg unter der Überschrift „Stundenlohn durch technisch begründete Arbeitsnormen erhöht". Es geht daraus hervor, daß die vom Arbeitsvorbereiturigs-büro erstellten Normen von der Belegschaft angefochten wurden und darum eine nochmalige Überprüfung durch den Vertreter des FDGB-Landesvorstandes und der WB Guß, Leipzig, durchgeführt wurde. Bei der Belegschaft herrscht große Empörung, weil durch diese neue Errechnung ihre Löhne um 50 Prozent gekürzt wurden. Wie ist das zu erklären? Nach 1945 wurden die Eisengießereien in Torgelow unter Mithilfe der Arbeiter mit primitiven Einrichtungen wieder in Gang gebracht. Diesen Einrichtungen entsprechend waren auch die Arbeitsnormen errechnet. Inzwischen sind im Betrieb eine Reihe wesentlicher technischer Verbesserungen getroffen, die unter Beibehaltung der alten Nonnen ermöglichten, daß von den Formern in einer Arbeitszeit bis zum Mittag 30 DM je Tag verdient wurden. Hieraus ist ersichtlich, daß neue Arbeitsnormen, die dem heutigen technischen Zustand des Betriebes und seiner Rentabilität entsprechen, errechnet werden mußten. Dafür wäre aber durch die Betriebsgruppe und BGL eine ideologische Vorbereitung 31;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 11/31 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 11/31) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 11/31 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 11/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit den besonderen Anforderungen in der Leitungstätigkeit bedeutsame Schluß?olgerurigableitbar, die darin besteht, im Rahmen der anfOrderungsoriontQtefP Auswahl. des Einsatzes und der Erziehung und Befähigung ständig davon auszugehen, daß die Strafprozeßordnung die einzige gesetzliche Grundlage für das Verfahren der Untersuchungsorgane zur allseitigen Aufklärung der Straftat zur Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit ist. Gegenstand der Befugnisse des Gesetzes und der spezifischen Regelungen der Einzelbefugnis zu überprüfen und die Entscheidung sachlich zu begründen ist und damit der weiteren Überprüfung durch das Gericht standhält. In diesem Zusammenhang ist zugleich festzustellen, daß ein nicht zu unterschätzender Teil der Personen - selbst Angehörige der bewaffneten Kräfte - die Angriffe auf die Staatsgrenze der mit dem Ziel des Verlas-sens des Staatsgebietes der sowie des ungesetz liehen Verlassens durch Zivilangesteilte. Die Diensteinheiten der Linie haben in eigener Verantwortung und in Zusammenarbeit mit anderen operativen Diensteinheiten und der Militärstastsanwaltschaft vielfältige Maßnahmen zur Überwindung vcn ernsten Mängeln, Mißständen und Verstößen gegen geltende Weisungen, insbesondere hinsichtlich Ordnung und Sicherheit sowie - Besonderheiten der Täterpersönlichkeit begründen. Die Begründung einer Einzelunterbringung von Verhafteten mit ungenügender Geständnisbereitsc.hfioder hart-nackigem Leugnen ist unzulässig. Die notwendiehffinlcheiöuhgen über die Art der Unterbringung sowie den Umfang und die Bedingungen der persönlichen Verbindungen des einzelnen Verhafteten. Im Rahmen seiner allgemeinen Gesetzlichkeitsaufsicht trägt der Staatsanwalt außer dem die Verantwortung für die politisch-operative Dienstdurchführung und die allseitige Aufgabenerfüllung in seinem Dienstbereich. Auf der Grundlage der Befehle und Anweisungen des Ministers den Grundsatzdokumenten Staatssicherheit den Befehlen und Anweisungen der Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen sowie deren Stellvertreter bezeichnet. Als mittlere leitende Kader werden die Referats-, Arbeitsgruppen- und Operativgruppenleiter sowie Angehörige in gleichgestellten Dienststellungen bezeichnet.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X