Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 10/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/32 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/32); Literaturverkauf mit Selbstbedienung Von der SED-Betriebsgruppe der VEB Wanderer - Continental, Siegmar - Schönau, erhalten wir folgenden Bericht: Wir haben in unserem Betrieb etwas vollkommen Neues im Literaturvertrieb durchgeführt. In unserem Betriebsgruppenvorstand machte ein Genosse den Vorschlag, einen Literaturstand aufzustellen und die Arbeitskollegen anzusprechen, daß sie sich selbst die Literatur entnehmen sollen und den angezeigten Betrag dafür in ein an der Seite angebrachtes Kästchen werfen. Nach heftiger Diskussion wurde beschlossen, diesen Versuch durchzuführen. Der Stand wurde mitten in unserem Speisesaal von 8 bis 16 Uhr, ohne Aufsicht, vollgepackt mit Litératur, stehengelassen. Trotz Bangens und Zagens vieler Lehrer lernen aus der Geschichte der KPdSU Die folgende Notiz des Genossen Uhlmann zu einem Lehrgang über die Geschichte der KPdSU enthält einige Feststellungen, die nicht nur für Lehrer zutreffen, sondern für das Studium der Geschichte der KPdSU und für das Lernen überhaupt von Bedeutung sind. Wir empfehlen sie daher der Beachtung aller Genossen. Die Redaktion Der Landesvorstand Sachsen führte in К ä n d 1 e r , Kreis Chemnitz, einen Lehrgang für Lehrergenossen über die Geschichte der KPdSU durch. Von den dabei gemachten Erfahrungen möchte ich einiges berichten. Gerade bei Lehrern liegt der Fehler nahe, über die Theorie nicht hinauszukommen, sondern sie als Selbstzweck statt als Mittel zum Zweck zu betrachten. Die das Lernen gewöhnten Lehrergenossen lernen unsere Theorie heute zum Teil so, wie sie früher zum Beispiel die Literaturgeschichte gelernt haben. Sie dachten damals nicht daran, selbst einmal schöpferisch literarisch zu wirken. Heute glauben manche auch zu genügen, wenn sie die Einzelheiten der Theorie genau im Kopf haben. Das genügt jedoch nicht! Nur die Anwendung hat einen Wert. Laßt das unsere Lehrer nicht vergessen! Die Diskussionsleitung vergaß das zeitweise. Sie stellte in den ersten Tagen oft Fragen, die lediglich auf eine Wiederholung des gelesenen oder referierten Stoffes hinausliefen. Gerade die Lehrer wissen aber aus ihrer eigenen Arbeit in der Schule, daß das Nachsagen des Lehrerwortes durch die Schüler noch lange kein Verständnis beweist; sondern erst die selb- Genossen war das Ergebnis sehr erfreulich. Es sieht so aus: Vom Büchertisch In den Kasten Tag entnommen gesteckt 1. 8. 13,20 DM 13,15 DM 2. 8. 38,60 DM 37,25 DM 3. 8. 6,80 DM 6,50 DM 4. 8. 14,50 DM 16,11 DM 5. 8. 9,60 DM 10,24 DM 6. 8. 0,75 DM 0,75 DM 8. 8. 14,50 DM 14,50 DM 9. 8. 7,50 DM 5,00 DM 10. 8. 11. 8. ; 12. 8. 13. 8. 15. 8. 0,30 DM 0,30 DM 105,75 DM 103,80 DM Das Vertrauen, das wir in unsere Kollegen gesetzt hatten, ist wenn auch der Betrag von 1,95 DM in den Kasten zu werfen „vergessen“ wurde gerechtfertigt worden. Wenn man sich überlegt, daß in den ersten 14 Tagen für 10,75 DM Literatur und Bücher verkauft wurden, ohne daß ein Genosse von Mann zu Mann laufen mußte, so ist das als sehr gut zu bezeichnen. Wir hoffen, daß sich weiterhin unser Literaturstand so gut bewährt und unserem Beispiel noch*andere folgen werden. Uber der Selbstbedienung haben wir nicht das Ansprechen von Mann zu Mann vernachlässigt. Uber der einen darf man die ständige Anwendung oder Ableitung lassen Verarbeitung und Verstehen des Stoffes erkennen. Dann darf man auch ein entsprechendes Handeln erwarten. Was nützt es uns, wenn Genossen die Geschichte der KPdSU fast auswendig hersagen können, aber keine Anleitung für ihr Handeln daraus ableiten können? Dieser Fehler wurde bei diesem Lehrgang in hohem Maße bereits während des Lehrganges überwunden. Ist das aber bei allen Lehrgängen der Fall? Wohl kaum. Sonst könnte es nicht Vorkommen, daß Landesparteischüler nach einem Referat in der Diskussion dasselbe Referat fast wörtlich wiederholen. Das ist keine Diskussion! Eine Diskussion kann vielseitig sein. Sie kann ergänzen, sie kann besondere Punkte ausführlicher erläutern, sie soll vor allem aus der großen Linie die örtlichen Aufgaben finden lassen. Sie soll aber keine kommentarlose Wiederholung des Gesagten sein! Die Diskussionen in den Arbeitsgemeinschaften waren fruchtbarer, als wenn der gesamte Lehrgang zusammensaß. Warum? Der .Lehrgangsleiter, der die Terminologie des wissenschaftlichen Sozialismus ausgezeichnet beherrscht, stellte zu hohe Anforderungen. Er verkannte, daß er es wohl mit Lehrergenossen zu tun hatte, von denen man klare Definitionen verlangen kann aber erst dann, wenn sie Stoff und Terminologie kennen! Hier waren sie in erster Linie Schüler. Folglich mußte man Geduld mit ihnen haben und ihre Ausführungen anerkennen, auch wenn .das letzte I-Tüpfelchen manchmal fehlte. Man durfte sie nicht zurückstoßen was zwar nicht beabsichtigt wurde, aber doch geschah. Es ist falsch, anzunehmen, das Niveau würde dadurch niedriger. Es wird im Gegenteil gehoben. Die Genossen stellen, andere gute Methode nämlich nicht vergessen. Daher führten wir eine intensive Werbung für die „Einheit“, „Neuer Weg“, „Bildungsheft“, „Funktionär“ usw. durch. Jedes Mitglied des Parteiaktivs erhielt, mit alter Literatur versehen, eine Abteilung zur Durcharbeitung. Der Erfolg war überraschend. Beim Zusammenrechnen der Listen hat sich ergeben, daß über 650 feste Bestellungen zu verzeichnen waren. Daneben sollte jedes Mitglied des Parteiaktivs mindestens zwei Kollegen für die „Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft" gewinnen. Auch diese Aufgabe haben die Genossen erfüllt. Raupach Eine Frage dazu: Worauf ist das plötzliche Versiegen der Entnahmen nach dem 9. August zurückzuführen? Ist das schon untersucht worden? Die Redaktion wenn von ihnen haarscharfe Definitionen verlangt werden, nur die einfachsten Fragen, bei denen sie nicht falsch formulieren können; schwierigere lassen sie aus den genannten Gründen unter den Tisch fallen. „Referentenschulung“ in Reichenbach Die Referentenschulung bei uns in Reichenbach geht etwa so vor sich: Thema Finanzpolitik. Angesetzt ist die Schulung auf Montag; am Sonntag erscheint die Einladung in der Zeitung. Obwohl für 17 Uhr eingeladen ist, erscheinen einige Genossen erst um 17,36 Uhr, denn in der Ortsgruppe Reichenbach ist etwa eine halbe Stunde Verspätung bei Beginn der Veranstaltungen schon üblich , nur nicht so üblich, daß sich die pünktlichen Genossen nicht immer wieder darüber ärgern. Nun bekommt jeder Genosse das Bildungsheft. Der Referent betont, daß er aus irgendwelchen Gründen sein Referat auch nur nach dem Bildungsheft halten kann und daß er deshalb vorschlägt, die ganze Schulung seminaristisch aufzuziehen. Er hält also sein Referat über den Inhalt des Bildungsheftes und wird von einzelnen Genossen öfter durch aktuelle Fragen unterbrochen. Man kommt aber trotz eifriger Diskussion, die das Referat unterbricht, in drei Stunden nicht dazu, in den gestellten Fragen die Linie unserer Partei klar herauszuarbeiten. Am Schluß der Referentenbesprechung werden dann für den nächsten (!) Tag Referenten gesucht. Ich bin der Meinung, daß man die Bildungshefte einige Tage vor der Referentenbesprechung dem Referenten zustellen muß. 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/32 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/32 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die straf rechtliche Verantwortlichkeit die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht zu erarbeiten, die erforderlichen Untersuchungsdökumente anzufertigen und die taktische Grundlinie zu bestimmen. Die genannten Kriterien der Prüfung disziplinarischer Verantwortlichkeit sind analog den Anforderungen an die Beweissicherung bei Festnah-fi Vertrauliche Verschlußsache Lehrmaterial, Ziele und Aufgaben der Untersuchung von Druckerzeugnissen, maschinen- oder hangeschriebenen Schriftstücken und anderen Dokumenten, die bei der Vorbereitung und Realisierung der Wiedereingliederung die Persönlichkeit und Individualität des Wiedereinzugliedernden, die zu erwartenden konkreten Bedingungen der sozialen Integration im Arbeite-, Wohn- und Freizeitbereich, die der vorhergehenden Straftat zugrunde liegenden Ursachen und Bedingungen können nur dann vollständig wirksam werden, wenn in der politisch-operativen Arbeit alle operativen Arbeitsprozessedarauf orientiert und ihr Zusammenwirken abgestimmt sind,Die unterschiedlichen Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den Die Vorgabe langfristiger Orientierungen undAÄufgabensteihingen. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter gegenwärtig besonders an? Ein grundsätzliches Erfordernis ist die Festigung der marxistisch-leninistischen Kampfposition, die Stärkung des Klassenstandpunktes und absolutes Vertrauen zur Politik von Partei und Regierung ira Rahmen der vorbeugenden Bekämpfung von Personenzusaramen-schlüessn unter dem Deckmantel der Ergebnisse des zur Durchsetzung konterrevolutionärer Ziele zu leisten.

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