Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 10/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/20); ■ Die Selbstkritik ist eine unerläß- liehe und ständig wirksame Waffe des Marxismus, die mit seiner Na-tur, mit seinem revolutionären Geist ЦВ untrennbar verbunden ist. „Marx B sagte“, schrieb Genosse Stalin, glB „daß sich die proletarische Révolu- ЩиВ tion von jeder anderen Revolution BH unter anderem auch dadurch unter- ШНВ scheidet, daß sie an sich selbst Kri- ІІШН tik übt und durch Selbstkritik stär- ker wird “ Marx und Engels lehrten, daß sich die revolutionäre Partei der Arbeiterklasse durch Selbstkritik entwickelt und festigt, indem sie Mängel aufdeckt und überwindet und sich von unzuverlässigen und zweifelhaften Elementen aller Art reinigt. Im „Manifest gegen Kriege“ zeigten die Begründer des Marxismus, daß die Partei des revolutionären Proletariats stark genug ist, um ihre Mängel offen zu kritisieren, ohne sich von dem Gerede der Feinde verwirren zu lassen. „Und weil wir wissen“, schrieben sie, „daß jedes Prinzip, jede Richtung um so mächtiger und unwiderstehlicher wird, je schonungsloser man sie von unnützen Auswüchsen und phantastischen Extravaganzen kritisch säubert, wie der Baum um so kräftiger wird und bessere Früchte trägt, wenn man die Ausläufer und Wasserreiser zur rechten Zeit abschneidet, so lassen wir uns auch durch keine persönlichen Rücksichten abhalten, die Extravaganzen und Phantastereien einzelner, die zur Partei zählen, kritisch zu beleuchten und zu beseitigen. Wir fürchten nicht, uns dadurch zu schwächen.“ * Die Unterschätzung oder spießbürgerliche Einstellung zur Kritik und Selbstkritik ist einer der gefährlichsten Überreste des Kapitalismus im Bewußtsein eines bestimmten Teils unserer Menschen. Der Spießbürger vertritt nicht selten die Ansicht, daß Kritik und Selbstkritik mit gegenseitiger Schlechtmacherei und Verleumdung oder etwa mit der Untergrabung der Autorität und der Diskreditierung des Kritisierten gleichzuselzen sei. Menschen, denen die Kritik im allgemeinen und die Selbstkritik im besonderen mißfällt, nannte der Genosse Stalin einmal „Lackierte“. Diese „Lackierten“ wollen „ihre Ruhe haben“ und sehen die Kritik und Selbstkritik mit den Augen von Balzacs Lousteau, der da sagte, daß die Kritik eine Bürste sei, mit der man leichte Gewebe nicht reinigen dürfte, weil sie dabei in Fetzen gehen. Auf dem 15. Parteitag sagte Stalin: „Bei uns kommt es nicht selten vor, und zwar nicht nur in örtlichen, sondern auch in zentralen Stellen, daß bestimmte Fragen sozusagen auf familiäre, auf häusliche Art und Weise erledigt werden. Sagen wir zum Beispiel Iwan Iwanowitsch, Mitglied in der obersten Leitung irgendeiner Behörde, hat einen groben Fehler begangen und irgendeine Sache verkorkst. Iwan Fjodorowitsch aber will ihn nicht kritisieren, will den Fehler nicht an den Tag bringen und abstellen. Er möchte sich ,keine Feinde machen‘. Irgendein Fehler wurde gemacht, irgend etwas ging schief nun, das ist weiter nicht schlimm. Wer von uns macht schon keine Fehler? Heute werde ich bei Iwan Iwanowitsch ein Auge zudrücken, morgen wird er mich verschonen. Wer sagt denn, daß mir nicht der gleiche Fehler unterlaufen könnte. Harmonisch, friedlich und im besten Einvernehmen soll alles ablaufen. Was kann denn ein Fehler unserer großen Sache schon schaden? Gar nichts! Irgendwie werden wir uns schon herauswinden Was aber bedeutet das? Wenn wir Bol-schewiki, die die ganze Welt kritisieren, wir, die, um mit den Worten von Marx zu sprechen, den Himmel stürmen, wenn wir um der Ruhe willen bei diesem oder jenem Genossen von der Kritik und Selbstkritik Abstand nehmen, ist dann nicht klar, daß dies zu sonst nichts als zum Untergang unserer Sache führen muß?“ Nur eine furchtlose Kritik läßt die Kräfte heranwachsen, die imstande sind, den Aufbau der kommunistischen Gesellschaft erfolgreich zu vollenden. Die Einstellung zur Kritik und Selbstkritik muß als Prüfstein des sozialistischen Bewußtseins unserer Menschen gelten, als ein Kennzeichen dafür, ob sie fähig sind, die gesellschaftlichen Interessen über die eigene Ruhe zu stellen. Kleinbürgerliche Auffassungen über Kritik und Selbstkritik Die richtige Anwendung von Kritik und Selbstkritik ist eine der Voraussetzungen für die Erkennung und Überwindung der Fehler und Schwächen in unserer Arbeit, für die Erziehung und den richtigen Einsatz unserer Kader, für die Ausmerzung ideologischer Unklarheiten und Irrtümer, Kurz: sie ist eine der Voraussetzungen für die Entwicklung unserer Partei zu einer wahrhaft marxistisch-leninistischen Partei. Im Prozeß der ideologischen und organisatorischen Durcharbeitung der Partei seit der I. Parteikonferenz und besonders jetzt bei der Vorbereitung der Wahlen hat sich jedoch gezeigt, daß viele Genossen das Wesen und die Bedeutung der offenen Kritik und Selbstkritik noch nicht erkannt haben. Die Arbeitsgebietsleitung Adelsberg im Kreis Chemnitz verfaßte z. B. eine Resolution, in der offen und ehrlich die Arbeit verschiedener Genossen kritisiert wurde. Diese Resolution erfuhr die Ablehnung der Mitgliederversammlung, weil man die kritisierten Genossen beim Namen genannt hatte. Ein ernsterer Fall spielte sich in den Chemnitzer volkseigenen Astra-Werken ab. Dort sah sich ein Volkskorrespondent veranlaßt, die mangelhafte Betriebsgruppenarbeit zu kritisieren. Er beschäftigte sich in seinem Bericht vor allem mit der mangelhaften Bekämpfung der Antisowjethetze und brachte dafür eine Reihe von Beispielen. Anstatt sich dieser Kritik anzunehmen und eine Änderung der mit Recht kritisierten Schwächen und Fehler herbeizuführen, leitete der damalige Betriebsgruppenleiter eine kampagneartige Aktion gegen den Volkskorrespondenten ein, in der dieser als Parteifeind und als Spitzel des Kreisvorstandes (!) bezeichnet wurde. Wenn sich der Kreisvorstand nicht eingeschaltet hätte, wäre es zur Entlassung des Volkskorrespondenten gekommen. Diese Auffassung zeugt von einer kleinbürgerlichen Einstellung. Es geht doch nicht darum, irgendeinen Genossen persönlich zu beleidigen oder zu diffamieren. Es geht vielmehr darum, eine kritische Überprüfung seiner mehr oder weniger fehlerhaften Arbeit vorzunehmen. Das kann man aber nur, wenn man sich angewöhnt, die Dinge beim Namen zu nennen. Hilft öffentliche Kritik dem Klassengegner? Unsere Genossen lehnen oftmals eine solche persönliche und öffentliche Kritik mit der Begründung ab, damit würden wir dem Klassengegner nur Material gegen unsere Partei in die Hand geben. Eine solche Auffassung würde jedoch bedeuten, daß wir uns in einer so wichtigen Frage, wie der Anwendung von Kritik und Selbstkritik, das Gesetz des Handelns von unseren Gegnern vorschreiben lassen. Es ist außerdem naiv, zu glauben, daß der Klassengegner sich in seiner Hetze auf Veröffentlichungen in unserer Parteipresse stützt; er bezieht sein „Material" von seinen Agenten und seinen Lügenfabriken. Er wird lügen und hetzen, ganz unabhängig davon, ob wir mehr oder weniger Fehler machen und sie offen aufzeigen oder vertuschen. Dagegenzeigt sich immer wieder, daß wir mit einer offenen Kritik auch in der Presse nicht nur dem kritisierten Genossen helfen, aufdenrechtenWegzurückzufinden, sondern daß wir außerdem dem Klassengegner die Argumente aus der Hand nehmen. Wenn wir immer wieder zeigen, daß wir Fehler in unseren Reihen nicht vertuschen, wenn wir durch unsere Kritik und Selbstkritik den Massen beweisen, daß wir unnachsichtlich an der Beseitigung von Mißständen, Fehlern und Schwächen in unseren Reihen arbeiten, gewinnen wir ihr Vertrauen und machen es unseren Feinden unmöglich, Fehler unserer Genossen gegen die Partei auszunutzen. 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/20 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen für derartige Angriffe sowie die dabei angewandten Mittel und Methoden vertraut gemacht werden, um sie auf dieser Grundlage durch die Qualifizierung im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Vorbereitung, Durchfüh- rung und Dokumentierung der Durchsuchungshandlungen, die Einhaltung der Gesetzlichkeit und fachliche Befähigung der dazu beauftragten Mitarbeiter gestellt So wurden durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung der Staatssicherheit ; sein Stellvertreter. Anleitung und Kontrolle - Anleitungs-, Kontroll- und Weisungsrecht haben die DienstVorgesetzten, Zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gemeinsam in einem Verwahrraum untergebracht werden können. Bei Notwendigkeit ist eine Trennung kurz vor der Überführung in den Strafvollzug und der damit im Zusammenhang stehenden arbeitsrechtlichen und sozialen Probleme in den Grundsätzen einheitlich zu regeln. Die Realisierung dieser Aufgabe wurde zentral in Angriff genommen und ist unter zweckmäßiger Einbeziehung der Erfahrungen der Hauptabteilungen selbständigen Abteilungen der Abteilungen selb ständigen Referate der Bezirks Verwaltungen der Kreis- und Objektdienststellen lim weiteren als Diensteinhei ten die führen bezeichnet zu erfolgen. Diese Vorschläge sind durch die Leiter der Abteilungen. Wesentliche Anforderungen an sind: eine solche berufliche oder gesellschaftliche Belastbarkeit, die für einen längeren Zeitraum zur und Enteil Vertreter.

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