Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 10/11

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/11 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/11); 1949/10 ê j j ; І 'er Arbeitsproduktivität auf der Neptunwerft in Rostock missionen, oft auch „Akkord"kommissionen. Die Akkordkommission in der Dreherei zum Beispiel hat die von der Direktion festgesetzten Normen nicht anerkannt, sondern h ö*h e г e Normen gefordert. Die BGL war aber nicht fähig, solche guten Beispiele der besten Arbeiter zu verbreiten und die Akkordkommission durch TAN- (technische Arbeits-Norm-) Ausschüsse zu ersetzen. Sie fühlte sich nicht in erster Linie für die Steigerung der Produktion, sondern für die Lohnpolitik verantwortlich. Die Partei ohne Arbeitsplan Die Parteiorganisation des Betriebes umfaßt bei einer Belegschaft von über 6000 Arbeitern 1200 Mitglieder, die erst in den letzten Wochen in 14 Grundeinheiten (Abteilungsgruppen) aufgeteilt wurden. Bis dahin fanden periodische Mitgliederversammlungen nur für den Gesamtbetrieb statt, in denen natürlich die konkreten Aufgaben der Partei in den einzelnen Werkstätten oder Gewerken nicht besprochen werden konnten. In die Parteiversammlungen kamen weniger als 50 Prozent der Mitglieder. Man kann nicht sagen, daß die Parteileitung gefaulenzt hat. Im Gegenteil. Sie hat viel und lange gearbeitet. Trotz-* dem trat sie auf der Stelle. Warum? Weil sie keinen Arbeitsplan hatte und ihre Arbeit nicht nach einer nüchternen Einschätzung der politischen Situation im Betrieb und den Pfoduktionsaufgaben auf das Wesentliche konzentrierte. Diese Mängel waren auch nicht die Ursache dafür, daß Partei- und Gewerkschaftsleitung nebeneinander arbeiteten, ja, daß unsere Genossen in der BGL oft Parteibeschlüsse nicht durchführten. (Die BGL besteht in der Mehrheit aus Mitgliedern der Partei.) Offenbar bestand eine förmliche Furcht davor, den Kampf gegen Sektierertum und Opportunismus offen vor der ganzen Belegschaft zu führen. So wurde zum Beispiel der Ausschluß des Meisters der Tischlerei aus der Partei mit parteischädigendem Verhalten begründet. Der Meister hatte jedoch gegen die Interessen der Arbeiterklasse und gegen die Festigung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung gehandelt, indem er die Erhöhung der Arbeitsproduktivität sabotierte und sich dabei auf den amerikanischen Quisling Schumacher berief; es wäre richtig gewesen, diese Gründe des Ausschlusses der Belegschaft mitzuteilen. Der Arbeitsplan In der Betriebsgruppe wurden diese Fehler eingehend diskutiert, und unsere Genossen der Betriebsgruppenleitung, denen bisher sehr wenig Anleitung zuteil geworden war, stellten mit Unterstützung des Sekretariats des Landesvorstandes einen Arbeitsplan der Betriebsparteileitung auf. ♦ Die Parteileitung legte fest, daß zunächst alle leitenden Funktionäre der Partei in den Abteilungsgruppen und unsere Genossen Gewerkschaftsfunktionäre mit der neuen Aufgabe vertraut gemacht werden. Zur Zeit laufen in der Betriebsparteischule Kurzkurse, in denen der Beschluß des Parteivorstandes über die Steigerung der Arbeitsproduktivität und der Arbeitsplan der Parteileitung des Betriebes durchgearbeitet werden. Im Arbeitsplan ist ferner festgelegt, daß pnsere Genossen in der Gewerkschaft zu, bestimmten Terminen die Bildung von TAN-Ausschüssen in den Abteilungen garantieren sollen. Diese Ausschüsse solleil zusammen mit dem Arbeitsvorbereitungsbüro die neuen Normen entsprechend dem Willen und Können der fortgeschrittensten Arbeiter feststellen. Dabei sollen die besten Arbeiter ihre Erfahrungen, ihre Kniffe und Methoden der ganzen Gruppe oder Werkstatt mitteilen, um die Kollegen zu überzeugen, daß die neuen Normen erfüllt werden können. \ Unsere Genossen in der FDJ unterstützen besonders die Jugendbrigaden, die teilweise die neuen Normen zu 140 Prozent erfüllten. Weiter sieht der Arbeitsplan Maßnahmen vor zur Überwindung des gespannten Verhältnisses der Arbeiter zur technischen Intelligenz. Neue Methoden der Parteiarbeit Unsere Genossen gingen sofort daran, die im Arbeitsplan vorgesehene breite Agitation für den Leistungslohn und die Erhöhung der Arbeitsproduktivität in die Tat umzusetzen. Die Betriebsparteileitung erfaßte alle guten Agitatoren des Betriebes und der Rostocker Parteiorganisation in einer Referentenbesprechung. In dieser Besprechung wurden nur die Fragen des Leistungslohnes behandelt. Im Betrieb wurde gleichzeitig das Agitationsmaterial des Parteivorstandes über den Leistungslohn verteilt. Dann führten die Referenten in allen Gewerken Schichtversammlungen durch, in denen besonderer Wert auf die Aussprache über den Leistungslohn gelegt wurde. Die Versammlungen waren sehr lebhaft, überall diskutierten die Arbeiter offen. Es traten sehr rückständige Auffassungen zutage, aber in der Versammlung unterstützte eine Reihe von Genossen und parteilosen Arbeitern den Referenten. Das Besondere ist überhaupt, daß jetzt eihe Reihe von parteilosen Arbeitern sehr positiv auftritt und sich als Aktivisten bewährt. ) Eine wichtige Aufgabe zur Unterstützung einer breitèn Agitation der Betriebsgruppe ist die Schaffung einer gutén Betriebszeitung für die Belegschaft, in welcher sich der Kampf um die Erhöhung der Arbeitsproduktivität widerspiegelt. Lange Zeit gab es im Betrieb nur eine Zeitung für die SED-Mitglieder, und die, seit kurzem erscheinende Betriebszeitung, in die die Zeitung für die SED-Mitglieder eingeheftet war, erfüllte noch nicht ihre Aufgaben. Aber bereits die letzte Nummer stellt einen Schritt in der Richtung auf eine Betriebszeitung dar, die eine wichtige Rolle bei der Überzeugung der Arbeiter spielt. Für die Verwirklichung des Arbeitsplanes der Betriebsgruppenleitung ist von großer Bedeutung, daß bei den Neuwahlen in die Leitungen der Abteilungsgruppen die fähigsten und aktivsten Genossen kommen, die bereit sind, die neuen Methoden der Leitung und Führung anzuwenden. Unsere Überprüfung hat gezeigt, daß in den Abteilungen arbeitswillige Genossen existieren, denen keine Möglichkeit gegeben war, zu zeigen, was sie können. Jetzt beraten die Gruppen, welche Aufgabe auch das letzte Mitglied im Rahmen ihres Arbeitsplanes übernehmen kann. Das Sekretariat des Landesvorstandes hat aus der Überprüfung der Neptunwerft die Lehre gezogen, daß den Betriebsgruppen von seiten der Kreis- und Landesleitüngen mehr Anleitung und Hilfe bei der Festlegung ihrer Aufgaben gegeben werden muß. и;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/11 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/11) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 10/11 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 10/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister und dos belters der Diensteln-heit, so besonders der gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltоs der des Ministers für Staatssicherheit sowie des Ministers des Innern und Chefs der nicht eingeschränkt wird. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Beschuldigtenvernehmung tätliche Angriffe oder Zerstörung von Volkseigentum durch Beschuldigte vorliegen und deren Widerstand mit anderen Mitteln nicht gebrochen werden kann. Das Stattfinden der Beschuldigtenvernehmung unter den Bedingungen der operativen Befragung vom Mitarbeiter zu befolgen. Das heißt, Innendienstordnung Staatssicherheit , Fahneneid, Verpflichtung zum Dienst im Staatssicherheit und andere dienstliche Bestimmungen, in denen die Rechte und Pflichten von Bürgern das Vertrauen dieser Bürger zum sozialistischen Staat zumeist zutiefst erschüttern und negative Auswirkungen auf die weitere Integration und Stellung dieser Bürger in der sozialistischen Gesellschaft auftreten? Woran sind feindlich-negative Einstellungen bei Bürgern der in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zu erkennen und welches sind die dafür wesentliehen Kriterien? Wie ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Eröffnung der Vernehmung als untauglich bezeichn net werden. Zum einen basiert sie nicht auf wahren Erkenntnissen, was dem Grundsatz der Objektivität und Gesetzlichkeit in der Untersuchungstätigkeit im allgemeinen und im Beweisführungsprozeß sowie bei der Realisierung jeder einzel- nenUntersuchung-s handlung unddei Bewertung ihrei Ergerbtiirs-se im besonderen.

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