Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1949, Heft 1/33

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 1/33 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1/33); Unsere Casar schreiben Bildungsabende und „Schwierigkeiten" Der Genosse Oswin Hämisch, Kreisparteischule Keulenberg, berichtet über seine Erfahrungen bei der Organisierung von Bildungsabenden. Der Satz von Lenin: „Wir müssen lernen/ lernen und noch einmal lernen“ wird zwar oft zitiert, ist aber in den meisten Fällen nur ein Schlagwort. Bei jedem Lehrgang der Kreisparteischule erleben wir, daß viele Genossen ohne die geringste Voraussetzung, ohne das einfachste Wissen vom Marxismus, ohne jede Kenntnis unserer Weltanschauung zu uns kommen. Fragt man dann die Genossen, wie lange bist du in der Partei? so ist die Antwort oft: seit der Gründung. Und wieviel Bildungsabende hast du besucht? Antwort: keinen 1 oder: wir haben nur wenig Bildungsabende, und die sind schlecht. Auf die weitere Frage, warum sind die Bildungsabende schlecht? lautet die Antwort in den meisten Fällen so: Es kommt sehr selten ein Referent oder kein guter, und dann wird es sehr oft eine schlechte Vorlesung, langweilig und monoton. % Ich will die vielen anderen Mängel und Fehler nicht noch weiter aufzählen. Ich frage nur: Genossen, muß das so sein? Nein, das muß nicht so sein und das muß auch anders werden 1 Auf allen Kreisparteischulen wird seit langem ein Bildungsabend abgehalten, als Muster sozusagen, wie er in jeder Gruppe durchgeführt werden könnte. Jedes Bildungsheftchen hat drei Abschnitte. Warum sollen also zum Bildungs-abend nicht auch drei Genossen an Stelle von nur einem Genossen referieren? Jeder allerdings nicht länger als 20 Minuten. Diese drei Genossen findet man bestimmt in der eigenen Orts- oder Betriebsgruppe. Es muß nur vorher eine gute Referentenbesprechung durchgeführt werden. Außerdem müßte jeder Teilnehmer dazu angehalten werden, das Heft vorher durchzulesen und in der Diskussion dazu Stellung zu nehmen. Jetzt kommt der Winter, da höre ich schon wieder sagen: es geht nicht, wir können in ungeheizten und kalten Räumen keine Schulungsabende durchführen Genossen, versteckt Euch nicht hinter Schwierigkeiten, die natürlich da sind und geht nicht den Weg des geringsJen Widerstandes! . Auch hier ein Vorschlag, welcher bereits von mir praktisch durchgeführt worden ist und sehr.gute Erfolge gezeigt hat: Faßt die Genossen in Zehnergruppen in Wohnungen zusammen, jeder Gruppe wird ein Genosse zugeteilt, der ideologisch gut ist, vielleicht auf der Kreisparteischule war. Vorher aber werden all diese Genossen wenigstens einmal zusammengenommen und der Schulungsfunktionär bespricht mit ihnen eingehend das Thema. In so aufgegliederten Bildungsabenden kann das Heftchen, wenn der Referent nicht kommt oder keiner aufzutreiben war, gemeinsam gelesen werden, d. h. ein Genosse liest vor und dann wird satz- oder abschnittsweise diskutiert. Sucht selbst neue Wege, sammelt Erfahrungen und wertet sie aus. Kontrolliert euch selbst und die ganze Gruppe. Legt Berichte und Statistik darüber an. Laßt untereinander Wettbewerbe abschließen. Führt eine Aktivkarte ein. überprüft nach einem Vierteljahr die4 geleistete Arbeit, stellt die Mängel und Fehler ab. Denn jeder Genosse muß unsere Bildungsabende regelmäßig besuchen, um nicht mehr schweigen zu müssen, wenn der Gegner mit seiner gehässigen Propaganda gegen uns arbeitet. Es gilt immer noch der Text unseres alten Kampfliedes: „Der Feind, den wir am meisten hassen, der uns umlagert schwer und dicht, das ist der Unverstand der Massen I“ Also heran an den Feind, er muß besiegt werden! Warum werden Parteibeschlüsse gefaßt? fragt der Genosse Max Birke aus Lübbenau (Spreewald). Um umgangen zu werden, bestimmt nicht! Es gehört schon mit zur Parteidisziplin, sich diesen Beschlüssen zu fügen. Ein Teil unserer Genossen hat das offensichtlich nicht notwendig. Vor allen Dingen findet man diese Einstellung bei unseren Genossen Bürgermeistern, Vorsitzenden der VdgB und bei den führenden Ortsgruppenfunktionären auf dem Dorfe. Genosse Fred Oelssner weist in seinem Artikel in der Nr. 8 „Neuer Weg“ „Eine neue Etappe in unserer Schulungsarbeit“ ganz besonders darauf hin, daß es uns nur gelingt, unsere historische Mission zu erfüllen, wenn wir aus unserer Partei eine ideologisch klare, eisern disziplinierte Kampfpartei auf der Grund- Wilhelm Liebknechts Volksfremdwörterbuch soeben erschienen!*) 1874 kam die erste Auflage heraus, 1929 die zwanzigste. Nach 1933 verschwand das Buch ganz aus dem Buchhandel und meist auch aus den Bücherschränken. Die Leidtragenden waren die Arbeiter, waren alle Menschen, die bei der Lektüre von Zeitungen und Büchern gern nach einem populären Fremdwörterbuch greifen, die sich aber auf eins der herkömmlichen bürgerlichen Wörterbücher nicht verlassen können und wollen. Und das aus guten Gründen! Einige Beispiele, die zeigen, mit welch verantwortungsloser Oberflächlichkeit und Einseitigkeit in diesen nur scheinbar objektiven und wissenschaftlichen Handbüchern gerade die Begriffe behandelt werden, auf die es in unserer Zeit am meisten ankommt: Im „Duden“, dem bekannten und weitverbreiteten Wörterbuch, steht unter „M a t e г i a 1 i s m u s“ zu lesen: ;,nur die Materie anerkennende philosophische Anschauung“ eine falsche Definition, die den Materialismus zu einer stupiden Weltanschauung stempelt. In Liebknechts „Volksfremdwörterbuch“ dagegen heißt es richtig: „Materialismus diejenige Grundrichtung der Philosophie, die, im Gegensatz zum Idealismus, die Materie als das Ursprüngliche und Primäre ansieht.“ Oder unter Prolet lesen wir im „Duden“: „(stud. verächtl.): Ungebildeter; Mensch von gemeiner Gesinnung; Rüpel; Besitzloser.“ läge des Marxismus-Leninismus machen. Dazu gehört natürlich, daß die Beschlüsse durchgeführt werden. Im Arbeitsgebiet scheint man sich aber nicht an die Beschlüsse zu halten, sonst könnte es nicht Vorkommen, daß unsere führenden Funktionäre, nachdem sie in der Funktionärsitzung für die Kreisparteischule festgelegt worden waren und zugesagt hatten, der Arbeitsgebietsleitung eine Mitteilung zugehen lassen, daß sie die Schule nicht besuchen könnten, da sie mit Arbeit überlastet seien. Andere haben wieder andere Ausreden. Wie wollen diese Genossen eine marxistisch - leninistische Diskussion führen, wenn sie dazu nicht die Grundlage in ihrem Innersten beherbergen? Ich kann mir nicht denken, daß z. B. ein Bürgermeister auf dem Lande ein überzeugter und klassenbewußter Genosse sein kann, wenn er nicht das marxistische Grundwissen in sich trägt. Kann ein Genosse in der VdgB seinen sozialistischen Standpunkt vertreten, wenn er nichts über die Bündnispolitik zwischen Arbeiter und Bauern weiß? Können unsere Genossen in den Gemeindevertretungen eine richtige Kommunalpolitik durchführen, wenn nicht ein grundlegendes, marxistisches Wissen in den kommunalpolitischen Fragen vorhanden ist. Also Genossen: Lenin sagte: „Lernen, lernen und nochmals lernen!“ Nehmt Euch das zu Herzen und begreift einmal, wenn Ihr gegen die Parteidisziplin verstoßt, wenn Ihr die Beschlüsse nicht achtet! Im „Volksfremdwörterbuch“ dagegen: „Bezeichnung für den Angehörigen der besitzlosen Klasse, deren einzelne, auf sich gestellt, im Kampf gegen das herrschende Ausbeutertum hilflos sind, durch Zusammenschluß jedoch eine entscheidende Macht werden können; heute allg. = Arbeiter.“ Kiassenkampf also selbst in den Spalten der Wörterbücher! In den anderen bekannten Lexika, die übrigens für den Arbeiter meist unerschwinglich waren, konnte man ähnliche mehr oder weniger unsinnige und unsachliche „Erklärungen“ finden, mit denen einem ehrlich nach Erkenntnis ringenden Benützer begreiflicherweise wenig gedient war. Die Neuherausgabe des Volksfremdwörterbuches von Wilhelm Liebknecht war daher, besonders in diesen Jahren des rasch Wachsenden politischen Interesses und Bildungsdranges gerade der Arbeiterklasse, ein unabweisbares Bedürfnis, das unser Parteiverlag mit der nach langen Vorarbeiten nun fertiggestellten Auflage endlich stillt. Man nimmt das stattliche, dauerhaft gebundene Buch mit Spannung zur Hand. Man wird nicht enttäuscht. Die Ausstattung ist ausgezeichnet, das Satzbild gegenüber den früheren Ausgaben übersichtlicher. Mit diesem Buch bekommen unsere Werktätigen eine wertvolle Hilfe bei ihrem Selbststudium, die ihnen bald unentbehrlich werden wird. *) Wilhelm Liebknecht „Volksfremdwörterbuch", neu bearbeitete, berichtigte und erweiterte Auflage; Dietz Verlag, Berlin, 562 S., gebunden 8, DM. U)us mufs dar Fun lesen ? Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N 54, Lothringer Straße 1, „Zentralhaus der Einheit", Fernruf 420056 Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH Berlin C 2, Wallstr. 76/79, Fernruf 676361 Verantwortlicher Redakteur: E. Dölling, i. V. R. Wetzel Herausgeber: Partei Vorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 392 der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland Druck: Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH., Dresden N123, Riesaer Straße 32 - D 01 f248 108;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 1/33 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1/33) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Heft 1/33 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 4. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands, Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1949, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12). Die Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1949 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1949. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 4. Jahrgang 1949 (NW PV SED SBZ Dtl. DDR 1949, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1949).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader gestellt werden. Dabei sind vor allem solche Fragen zu analysieren wie: Kommt es unter bewußter Beachtung und in Abhängigkeit von der Persönlichkeit der ihren differenzierten Motiven für die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit und Inoffiziellen Mitarbeitern im Gesamtsystem der Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik tritt mit Wirkung. in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Richtlinie für die Arbeit mit im undÄacIrdem Operationsgebiet. Die Arbeit der operativer. Diensieinneitenvet bwehr mit im und nach dem Operationsgebiet ist nach folgenden Grünäsalen zu organisieren: Die Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet vor allem die Lösung folgender Aufgaben zu sichern: Herausarbeitung und Präzisierung der linienspezifischen Zielstellung für die Vorgangs- und personenbezogene Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet, ist gemäß den entsprechenden Regelungen meiner Richtlinie zu verfahren. Zielstellungen der Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet. Die Gewährleistung des Schutzes und der inneren Sicherheit der DDR. dlpuv Schaltung jeglicher Überraschungen erfordert, die Arbeit der operati einheiten der Abwehr mit im und nach dem Operationsgebiet hat mit folgenden Zielstellungen zu erfolgen: Erkennen und Aufklären der feindlichen Stellen und Kräfte sowie Aufklärung ihrer Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren politischer Untergrundtätigkeit im Operationsgebiet. Diese Aufgabe kann nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Diensteinheiten Staatssicherheit im engen Zusammenwirken mit ihnen durchgefiihrt. kann auch ohne Verbindung zu feindlichen Stellen und Kräften des imperialistischen Systems begangen werden. Die greift die politischen und ökonomischen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung erkannt zu haben. Es reicht für den Nachweis der Schuld aus, daß er mit der Tat allgemein eine solche Absicht verfolgte.

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