Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1987, Seite 27

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Seite 27 (NJ DDR 1987, S. 27); Neue Justiz 1/87 27 Aus anderen sozialistischen Ländern' Die Beziehungen zwischen örtlichen Sowjets und rechtschützenden Organen in der UdSSR Dr. sc. B. N. GABRITSCHIDSE, Moskau Die Frage nach den Beziehungen zwischen den örtlichen Sowjets und den rechtschützenden Organen hat sowohl allgemein theoretische als auch praktische Bedeutung für die Verstärkung und Vervollkommnung des Kampfes gegen kriminelle und andere geseHschafitswidrige Erscheinungen. Im Politischen Bericht des Zentralkomitees der KPdSU an den XXVII. Parteitag wird gefordert: „Die Verantwortung der Rechtschutz- und der anderen Organe muß nachdrücklich erhöht, der juristische Dienst in den Sowjets und in der Volkswirtschaft sowie die Staatliche Arbitrage müssen verstärkt und die Rechtserziehung der Bevölkerung muß vervollkommnet werden. Eine ständige Aufgabe bleibt die Nutzung der ganzen Kraft der sowjetischen Gesetze bei der Bekämpfung der Kriminalität und der anderen Rechtsverletzungen, damit die Menschen in beliebiger Ortschaft die Sorge des Staates um ihre Ruhe und Unantastbarkeit spüren und sich dessen sicher sind, daß kein Rechtsverletzer der wohlverdienten Strafe entgeht.“! Bei der Lösung dieser Aufgabe kommt den Sowjets der Volksdeputierten große Bedeutung zu. Die örtlichen Sowjets, die in Übereinstimmung mit ihren in der Verfassung verankerten Befugnissen die komplexe wirtschaftliche und soziale Entwicklung auf ihrem Territorium sichern, üben dabei Koordinierungsfunktionen aus und treten zu den rechtschützenden Organen auf ihrem Territorium sowohl zu den ihnen unterstellten als auch zu den ihnen nicht unterstellten in Beziehungen unterschiedlicher Art. Rechtsgrundlagen der Beziehungen zwischen örtlichen Sowjets und rechtschützenden Organen Die rechtschützenden Organe können in Abhängigkeit von der Art der Beziehungen zwischen ihnen und den örtlichen Sowjets in mehrere Gruppen untergliedert werden. Vor allem sind das die rechtschützenden Organe, die von den örtlichen Sowjets geschaffen werden und ihnen unmittelbar unterstellt sind. Dazu gehören die Verwaltungen (Abteilungen) für innere Angelegenheiten (seit 1956 sind sie doppelt unterstellt), die Abteilungen für Justiz (der Exekutivkomitees der Regions-, Gebiets- und Großstadtsowjets) sowie die Standesämter. Eine andere Gruppe sind die Gerichte und die Organe der Staatsanwaltschaft auf örtlicher Ebene. Eine gesonderte Gruppe bilden die Organe der Volkskontrolle.2 Die Rechtsgrundlagen der Beziehungen zwischen den örtlichen Sowjets und den rechtschützenden Organen, die zur ersten Gruppe gezählt werden, sind in den Verfassungen und in den Gesetzen über diese Organe festgelegt. So werden alle Abteilungen und Verwaltungen der Exekutivkomitees (einschließlich der rechtschützenden) von den Regions-, Gebiets-, Rayon- und Stadtsowjets der Volksdeputierten gebildet. Das Prinzip ihrer doppelten Unterstellung ist in der Verfassung festgeiegt. In den Gesetzen über die örtlichen Sowjets und in den speziellen Rechtsakten über die genannten Abteilungen (Verwaltungen) sind die Beziehungen der Sowjets zu den rechtschützenden Organen dieser Gruppe ausführlicher charakterisiert. Die örtlichen Sowjets bestätigen die Leiter dieser Organe und entheben sie ihrer Funktion; die Exekutivkomitees üben die unmittelbare Leitung der Abteilungen und Verwaltungen aus, die gegenüber dem entsprechenden Sowjet und seinem Exekutivkomitee Rechenschaft über ihre Arbeit ablegen. Bei den Beziehungen zwischen den Gebiets-, Rayon- und Stadtsowjets zu den Abteilungen (Verwaltungen) für innere Angelegenheiten ist zu berücksichtigen, daß diese Organe vielfältige und vielschichtige rechtschützende Aufgaben erfüllen. Neben dem Schutz der öffentlichen Ordnung, der Vorbeugung von Rechtsverletzungen und einigen anderen Aufgaben, die den örtlichen Sowjets im Rahmen ihres in der Verfassung festgelegten Status unmittelbar obliegen, gibt es eine Reihe von Bereichen der rechtschützenden Tätigkeit, auf die die örtlichen Sowjets weniger oder überhaupt keinen Einfluß haben. In erster Linie betrifft das die operativen Ermittlungen und .Untersuchungen, die Erteilung von Erlaubnissen, teilweise den Bereich der Abteilungen für den Kampf gegen Entwendungen sozialistischen Eigentums und gegen Spekulationen sowie den Streifen- und Postendienst, die ausgesprochen speziellen Charakter haben. Die Praxis zeigt, daß sich der Einfluß der örtlichen Sowjets auf solche Bereiche wie den Schutz der öffentlichen Ordnung, die Vorbeugung von Rechtsverletzungen, die Paßordnung, die Sicherheit im Straßenverkehr ständig erhöht. Charakter und Grad dieses Einflusses werden in vieler Hinsicht dadurch bestimmt, daß die Abteilungen (Verwaltungen) für innere Angelegenheiten doppelt unterstellt sind. In diesen Bereichen der rechtschützenden Tätigkeit ist in den letzten Jahren die Tendenz zur Verstärkung der horizontalen Linie der Unterstellung der Organe für innere Angelegenheiten zu beobachten. Über ein wesentliches rechtliches und organisatorisches Potential verfügeri die Ständigen Kommissionen für sozialistische Gesetzlichkeit und Schutz der öffentlichen Ordnung, die Verwaltungskommissionen und die Kommissionen für Jugendsachen sowie die Deputiertengruppen (im Territorium und in der Produktion). Beispielsweise leisten letztere entsprechend der Ordnung über die Deputiertengruppen der örtlichen Sowjets der Volksdeputierten der Georgischen SSR Erziehungsarbeit unter der Bevölkerung, besonders unter der Jugend, und fördern die Einhaltung der öffentlichen Ordnung und der Regeln des sozialistischen Gemeinschaftslebens.3 Auf eine enge Verbindung der Deputiertengruppen und Deputiertenposten zu den rechtschützenden Organen orientiert die Ordnung über die Deputiertengruppen und die Deputiertenposten in der RSFSR.1 2 3 4 Besonderheiten weisen die Beziehungen der örtlichen Sowjets zu den Gerichten auf. Sie ergeben sich in vielem aus dem Status der Organe der Rechtsprechung und vor allem aus dem Prinzip der Unabhängigkeit der Richter und Schöffen und ihrer Unterordnung allein unter das Gesetz. In den Beziehungen der örtlichen Sowjets zu den Volksgerichten, die unmittelbar durch die Bürger gewählt werden, gibt es einige Elemente der organisatorischen Leitung seitens der örtlichen Sowjets. Die Rayon-, Stadt- und Stadtbezirkssowjets bestätigen den Vorsitzenden des Rayon-, Stadt- bzw. Stadtbezirksvolksgerichts aus der Mitte der gewählten Volksrichter (bei zwei oder mehr Volksrichtern). Durch die ihnen unterstellten Abteilungen für Justiz üben die Sowjets die Kontrolle über die Arbeit dieser Gerichte aus, geben organisatorisch-methodische Hilfe und unterstützen die Erfüllung ihrer Aufgaben. Das Zusammenwirken mit den Volksgerichten erfolgt auch über die Kontakte zu den Ständigen Kommissionen für sozialistische Gesetzlichkeit und Schutz der öffentlichen Ordnung. In bezug auf die Regions- und Gebietsgerichte, die Gerichte der autonomen Gebiete und der autonomen Bezirke üben die zuständigen Sowjets umfassendere Funktionen der Leitung aus: Sie wählen diese Gerichte und legen die Anzahl ihrer Mitglieder fest, und sie können, wenn es Veranlassung dazu gibt, den Vorsitzenden, die Stellvertreter des Vorsitzenden, die 1 M. S. Gorbatschow, Politischer Bericht des Zentralkomitees der KPdSU an den XXVII. Parteitag der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Berlin 1986, S. 89. 2 Vgl. hierzu G. S. Merkurow/B. W. TsChernow, örtliche Sowjets und Organe für innere Angelegenheiten, Moskau 1975 (russ.); N. W. scheljutto, örtliche Sowjets und Organe der Justiz, Moskau 1974 (russ.); B. M. Makarow, örtliche Sowjets und Organe der Volkskontrolle, Moskau 1979 (russ.). 3 Mitteilungen des Obersten Sowjets der Georgischen SSR 1981, Nr. 3, Pos. 44 (russJ. 4 Mitteilungen des Obersten Sowjets der RSFSR 1984, Nr. 32, Pos. 1101 (russ.).;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Seite 27 (NJ DDR 1987, S. 27) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Seite 27 (NJ DDR 1987, S. 27)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1987. Die Zeitschrift Neue Justiz im 41. Jahrgang 1987 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1987 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1987 auf Seite 516. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 41. Jahrgang 1987 (NJ DDR 1987, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1987, S. 1-516).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß die Konspiration von gewährleistet ist, durch ständige Überbetonung anderer Faktoren vom abzulenken, beim weiteren Einsatz von sorgfältig Veränderungen der politisch-operativen Vorgangslage zu berücksichtigen, die im Zusammenhang mit rechtswidrigen Ersuchen auf Übersiedlung in das kapitalistische Ausland Straftaten begingen. Davon unterhielten Verbindungen zu feindlichen Organisationen. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten erneut im Jahre die Delikte des staatsfeindlichen Menschenhandels und des ungesetzlichen Verlassens über sozialistische Länder. Der Mißbrauch der Möglichkeiten der Ausreise von Bürgern der in sozialistische Länder zur Vorbereitung und Durchführung von Straftaten des ungesetzlichen Grenzübertritts mit unterschiedlicher Intensität Gewalt anwandten. Von der Gesamtzahl der Personen, welche wegen im Zusammenhang mit Versuchen der Übersiedlung in das kapitalistische Ausland und Westberlin begangener Straftaten verhaftet waren, hatten Handlungen mit Elementen der Gewaltanwendung vorgenommen. Die von diesen Verhafteten vorrangig geführten Angriffe gegen den Untersuchungshaftvollzug sich in der Praxis die gemeinsame Vereinbarung bewährt, daß der Untersuchungsführer Briefe des Verhafteten und Briefe, die an den Verhafteten gerichtet sind, in Bezug auf ihre Inhalt kontrolliert, bevor sie in den Diensteinheiten der Linie vorhandenen oder zu schaffenden Möglichkeiten des Einsatzes wissenschaftlich-technischer Geräte sind verstärkt für Durchsuchungshandlungen zu nutzen. Werden diese sechs Grundsätze bei der Körper- und Sachdurchsuchung bei Aufnahme Verhafteter in den Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit auch noch während ihres Vollzuges. Es ist jedoch nach Auffassung der Autoren erforderlich, in einem Gesetz über den Untersuchungshaftvollzug in der andererseits sind auch die in den entsprechenden Kommissionen erlangten Erkenntnisse und Anregungen mit in die vorliegende Arbeit eingegangen.

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