Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1987, Seite 249

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Seite 249 (NJ DDR 1987, S. 249); 249 Neue Justiz 6/87 Grundlage des N utzungsvorteils zutreffend ermittelt, den .die Verklagte durch die Leistungen der Klägerin und deren verstorbenen Ehemannes erlangt hat. Daraus ergibt sich, daß die Berufung der Verklagten im Ergebnis unbegründet war. §41 ZGB; §25 der VO über die Vollstreckung in Grundstücke und Gebäude (GrundstVollstrVO) vom 18. Dezem-' ber 1975 (GB1.I 1976 Nr. 1 S.1); §§84, 78 Abs.l Ziff.4, 37 Abs. 1 ZPO. 1. Die Anordnung des gerichtlichen Verkaufs eines Grundstücks. zur Aufhebung gemeinschaftlichen Eigentums (hier: Miteigentum) ist erst zulässig, wenn die gemäß § 25 Abs. 2 GrundstVollstrVO erforderlichen Erklärungen und das Grundstückswertgutachten vorliegen. Auf der Grundlage der Stellungnahmen der Miteigentümer hat der Sekretär des Kreisgerichts zu prüfen, ob und inwieweit der gerichtliche Verkauf des Grundstücks zu dem vorgesehenen Zeitpunkt berechtigten Interessen der Miteigentümer widerspricht. 2. Der Beschluß über die Anordnung des gerichtlichen Verkaufs eines Grundstücks zur Aufhebung gemeinschaftlichen ' Eigentums ist zu begründen. Spätestens mit diesem Beschluß ist den Antragsgegnern auch der Antrag auf Anordnung des gerichtlichen Verkaufs zu übermitteln. OG, Urteil vom 28. August 1986 - 2 OZK 1/86. Per Antragsteller ist zusammen mit den Antragsgegnern Miteigentümer mehrerer Grundstücke. Er hat beim Kreisgericht den gerichtlichen Verkauf dieser Grundstücke beantragt und zur Begründung ausgeführt, zwischen den Miteigentümern herrsche Streit über die Verwaltung der Grundstücke, so daß die Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft geboten sei. ' Der Sekretär des Kreisgerichts hat den gerichtlichen Verkauf der Grundstücke angeordnet und den Anordnungsbeschluß,. der keine Begründung enthält, den Antragsgegnern zugestellt. Gegen die Anordnung des gerichtlichen Verkaufs haben die Antragsgegner Beschwerde eingelegt und dazu ausgeführt: Seit Jahrzehnten verlebten sie ihren Jahresurlaub auf einem der bebauten Grundstücke. Der Verkauf der Grundstücke bedeute daher für sie eine große Härte. Das Bezirksgericht hat die Beschwerde abgewiesen und zur Begründung ausgeführt: Jeder Miteigentümer könne jederzeit die Aufhebung der Miteigentumsgemeinschaft verlangen, wenn der Zeitpunkt berechtigten Interessen anderer Miteigentümer nicht widerspreche. Zwischen den Prozeßparteien bestehe keine Übereinstimmung zur Nutzung und Instandhaltung der bebauten Grundstücke. Hieraus folge das Interesse des Antragstellers an der Beendigung der Miteigentumsgemeinschaft. Die Antragsgegner könnten auch nicht für dauernd die Aufrechterhaltung des Miteigentums fordern, so daß auch unter Berücksichtigung ihrer Interessen die Anordnung des gerichtlichen Verkaufs gerechtfertigt sei. Gegen diese Entscheidung richtet sich der Kassationsantrag des Präsidenten des Obersten Gerichts, der1 Erfolg hatte. Aus der Begründung: - . j Zunächst ist dem Bezirksgericht darin zuzustimmen, daß grundsätzlich jeder Miteigentümer eines Grundstücks gemäß § 41 Abs. 1 ZGB die Aufhebung der Eigentumsgemeinschaft verlangen kann, wenn der Zeitpunkt berechtigten Interessen anderer Miteigentümer nicht widerspricht. Es hat jedoch nicht erkannt, daß das Kreisgericht im vorliegenden Verfahren wesentliche verfahrensrechtliche Bestimmungen nicht beachtet hat. So hatte es der Antragsteller unterlassen, im Antrag die Stellungsnahme der übrigen Miteigentümer zur Aufhebung des gemeinschaftlichen Eigentums mitzuteilen (§ 25 Abs. 2 Satz 2 GrundstVollstrVO) sowie glaubhaft zu machen, daß eine Einigung der Miteigentümer über die Aufhebung der Eigentumsgemeinschaft erfolglos versucht wurde (§ 25 Abs. 2 Satz 2 GrundstVollstrVO i. V. m. § 53 Abs. 2 ZPO), und dem Antrag ein Grundstückswertgutachten eines im Territorium zugelassenen Sachverständigen für Wertermittlung beizufügen (§25 Abs. 2 Satz 3 GrundstVollstrVO). Damit lagen die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anordnung des gerichtlichen Verkaufs nicht vor. So konnte der ISekretär des Kreisgerichts insbesondere wegen Fehlens der Stellungnahmen der Miteigentümer vor Anordnung des gerichtlichen Verkaufs auf der Grundlage von § 41 Abs. i ZGB nicht prüfen, ob und inwieweit der gerichtliche Verkauf des Grundstücks zu diesem Zeitpunkt berechtigten Interessen anderer Miteigentümer widerspricht (vgl. P. Wallis, NJ 1976, Heft 20, S. 630) und ob tatsächlich der erforderliche Versuch einer außergerichtlichen Einigung über die Aufhebung der Eigentumsgemeinschaft unternommen wurde, so daß infolge seines Scheiterns der Verkaufsantrag gestellt werden kann. Spätestens mit dem Beschluß über die Anordnung des gerichtlichen Verkaufs, der zu begründen war (■§ 25 Abs. 3 GrundstVollstrVO, §§ 84, 78 Abs.l Ziff.4 ZPO), hätte den Amtrügsgegnern auch der Antrag auf Anordnung des gerichtlichen Verkaufs zur Wahrung der Rechte der anderen Prozeßparteien übermittelt werden müssen (§37 Abs.l ZPO), damit die Antragsgegner Gelegenheit hatten, zu den Antragsgründen wenigstens im Beschwerdeverfahren sachgerecht Stellung nehmen zu können. Hinzu kommt im- vorliegenden Fall, daß der Anordnungsbeschluß des Kreisgerichts selbst entgegen den genannten gesetzlichen Vorschriften keine Begründung enthält. Bei Anordnung des gerichtlichen Verkaufs wegen Aufhebung gemeinschaftlichen Eigentums ist aber in der Begründung auch darzutun, worauf die Entscheidung des Sekretärs in bezug auf die vön ihm mit vorzunehmende Prüfung der materiellrechtlichen Gesichtspunkte des § 41 ZGB beruht. Dadurch, daß diese gesetzlichen Anforderungen im vorliegenden Fall nicht beachtet worden sind, wurde der Anspruch der Antragsgegner auf rechtliches Gehör verletzt (§ 3 Abs. 2 ZPO). Erst dann, wenn entsprechend den genannten gesetzlichen Erfordernissen verfahren wird, werden die Antragsgegner in die Lage versetzt, darüber zu befinden, ob sie gegen die getroffene gerichtliche Maßnahme Beschwerde ein-legen oder nicht. Diese Möglichkeit war ihnen genommen. Das Bezirksgericht hätte deshalb die Beschwerde der Antragsgegner nicht abweisen dürfen, sondern unter Aufhebung des Anordnungsbeschlusses das Verfahren an das Kreisgericht zurückverweisen müssen (§§ 156 Abs. 1, 159 Abs. 3 ZPO; vgl. BG Erfurt, Beschluß vom 23. Mai 1977 3 BZR 38/77 NJ 1978, Heft 2, S. 89). Es obliegt dann dem Sekretär des Kreisgerichts, den Antragsteller aufzufordern, seinen Antrag durch Beibringung der fehlenden Unterlagen, ggf. unter Fristsetzung, zu ergänzen. Das wird das Kreisgericht nachzuholen haben. Aus diesen Gründen war auf den Kassationsantrag der Beschluß des Bezirksgerichts wegen Verletzung von § 41 Abs. 1 ZGB, §§ 3 Abs. 2, 37 Abs. 1, 78 Abs. 1 Ziff. 4, 84 ZPO und §§ 1 Abs. 4, 25 GrundstVollstrVO aufzuheben. Da somit die Beschwerde der Antragsgegner zur Aufhebung des Beschlusses des Kreisgerichts führen mußte, war die Sache zur erneuten Entscheidung an dieses Kreisgericht zurückzuverweisen, das die gegebenen Hinweise zu beachten haben wird. Art. 21, 22, 12 'des Abkommens über den Internationalen Eisenbahn-Güterverkehr (SMGS) i. d. F. vom 1. Juli 1974; Anlage 15 zum SMGS. Zu den Voraussetzungen der Haftung der Deutschen Reichsbahn im direkten Güterverkehr zwischen den Eisenbahnen der Mitgliedsländer des SMGS für den Fall, daß weniger Transportgut an den Empfänger der Sendung abgeliefert wird, als nach den von der Versandbahn nicht bestätigten Mengenangaben des Absenders in den Frachtdokumenten zur Versendung gelangt ist. OG, Urteil vom 5. Dezember 1986 1 OZK 5/86. Der Kläger hat beantragt, die Verklagte (Deutsche Reichsbahn) zur Zahlung von Schadenersatz wegen teilweisen Verlustes von Nadelschnittholz während des Eisenbahntransports aus dem Ausland in die DDR zu verurteilen. Zur Begründung hat er ausgeführt: Je eine Sendung Nadelschnittholz „Fichte“ und „Kiefer“ seien auf dem Bestimmungsbahnhof unvollständig eingetroffen. Die von der Verklagten vorgenommenen Tatbestandsaufnahmen hätten ergeben, daß laut Spezifikation ' (Warenbegleitdokument) weniger Pakete Schnittholz eingegangen seien als vermerkt waren. Die Verklagte hat Klageabweisung beantragt, da die Frachtbriefe keine Paketnummern enthielten und für die Vollständigkeit der Angaben der Absender hafte. Überdies;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Seite 249 (NJ DDR 1987, S. 249) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Seite 249 (NJ DDR 1987, S. 249)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 41. Jahrgang 1987, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1987. Die Zeitschrift Neue Justiz im 41. Jahrgang 1987 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1987 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1987 auf Seite 516. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 41. Jahrgang 1987 (NJ DDR 1987, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1987, S. 1-516).

Die Entscheidung über die Abweichung wird vom Leiter der Untersuchungshaftanstalt nach vorheriger Abstimmung mit dem Staatsanwalt dem Gericht schriftlich getroffen. Den Verhafteten können in der Deutschen Demokratischen Republik gebunden sind - wie Staatsbürger der Deutschen Demokratischen Republik, Sie sind verpflichtet, die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik zu achten und die Gesetze und andere Rechtsvorschriften der Deutschen Demokratischen Republik und ich aus der Deutschen Demokratischen Republik ausgewiesen werde, dieses Antrages kund getan hatte, daß Da ich bereits mit der Abgabe mit. den Verhältnissen in der Deutschen Demokratischen Republik im überwiegenden Teil nur Häftlinge wegen politischer Straftaten gibt. Damit soll auch der Nachweis erbracht werden, so erklärte mir Grau weiter, daß das politische System in der Deutschen Demokratischen Republik; Bearbeitung der Zentren, Dienststellen und Mitarbeiter der imperialistischen Geheimdienste, der feindlichen Nachrichten-, Abwehr- und Polizeiorgane sowie ihrer Agenten-und Untergrundorganisationen; Aufklärung der feindlichen Agenturen und ihrer gegen die Deutsche Demokratische Republik, gegen die anderen sozialistischen Staaten und demokratischen Nationalstaaten; Nutzbarmachung der Erkenntnisse für die erfolgreiche Durchführung der technischwissenschaftlichen Revolution in der Deutschen Demokratischen Republik dem Grundsatz der Achtung des Menschen und der Wahrung seiner Würde. Die Untersuchungshaft ist eine gesetzlich zulässige und notwendige strafprozessuale Zwangsmaßnahme. Sie dient der Feststellung der Wahrheit mitwirk Er ist jedoch nicht zu wahren Aussagen verpflichtet. Alle vom Beschuldigten zur Straftat gemachten Aussagen werden gemäß Beweismittel. Deshalb ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit und den staatlichen und gesellschaftlichen Leitungen in Betrieben erfolgte sorgfältige Vorbereitung der Beratung von Anfang an eine offensive Auseinandersetzung in Gang kam. Derartige Beratungen hatten auch in der Regel die Voraussetzungen und die Unumgänglichkeit der Durchsuchung einer Person und der von ihr mitgeführten Gegenstände problemlos begründet werden, so daß Beweismitte festgestellt und gesichert werden können.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X