Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1986, Seite 78

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Seite 78 (NJ DDR 1986, S. 78); 78 Neue Justiz 3/86 Dem XI. Parteitag der SED entgegen Der Jugend Vertrauen und Verantwortung Eine aktuelle Betrachtung zum 40. Jahrestag der FDJ Dr. paed. KARL-HEINZ BORGWADT, Sekretär des Zentralrates der FDJ Am 2. Januar dieses Jahres versammelten sich die Lokführer, Stellwerker und Rangierer der Jugendbrigade EAB Fährbetrieb 4 des Kraftwerkes der Jugend „Wilhelm Pieck“ Jänschwalde nach der Frühschicht zu ihrer FDJ-Mitglieder-versammlung. Gemeinsam mit ihren staatlichen Leitern berieten sie über ihren Beitrag im „Ernst-Thälmann-Auf-gebot der FDJ“ zur Erfüllung des Volkswirtschaftsplans 1986. Als Gast der Versammlung hatte ich guten Grund, allen Mitgliedern des Kollektivs für ihre hohe Einsatzbereitschaft im vergangenen Jahr herzlich zu danken. Das junge Werkbahnkollektiv hatte an seinem Platz im größten Kraftwerk unseres Landes Tag für Tag ausgezeichnete Leistungen vollbracht, um die Republik stabil mit Elektroenergie und Kohle zu versorgen. Hinzu kam, daß durch hohe Ordnung und Sicherheit im gesamten Jahr eine Unfall- und havariefreie Arbeit gesichert werden konnte. Der berechtigte Stolz auf diese Leistungen war verknüpft mit dem Drang des Kollektivs und jedes einzelnen, sich Gedanken darüber zu machen, wie die im Vorjahr erreichten Ergebnisse noch überboten werden können. Man war sich einig in dem Ziel, die Bestwerte von 1985 zu Dauerleistungen im Jahr des XI. Parteitages der SED zu machen. Deshalb diskutierte man vor allem über noch vorhandene Reserven in der Einstellung zur eigenen Arbeit und über Konsequenzen, die sich aus dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt auch für dieses Kollektiv ergeben. Die Übernahme zwei weiterer MMM-Aufgaben war das Ergebnis der vorwärtsdrängenden Diskussion. Ähnliche Aussprachen fanden im Januar in allen FDJ-Grundorganisationen und FDJ-Gruppen der werktätigen Jugend statt. Ob junge Arbeiter und Genossenschaftsbauern, junge Ingenieure, Wissenschaftler oder Lehrlinge sie alle bestimmten ihren konkreten Anteil an der Erfüllung des Volkswirtschaftsplans 1986. Viele FDJ-Kollektive übernahmen Verpflichtungen, um zu Ehren des XI. Parteitages der SED die Jahresziele der ökonomischen Initiativen der FDJ mit 30 Prozent zu erfüllen. Damit untersetzten sie unser Ziel, bis zum Parteitag 36 Millionen Stunden Arbeitszeit und 4 100 Arbeitsplätze einzusparen; weitere 10 500 junge Werktätige für die Mehrschichtarbeit zu gewinnen; 1 260 Industrieroboter zu fertigen und einzusetzen; 780 Millionen Mark in der FDJ-Aktion „Materialökonomie“ und 30 Millionen Mark in der FDJ-Aktion „Futterökonomie" zu erwirtschaften; 150 000 t Schrott und 35 0001 Altpapier abzuliefern und 6 000 Wohnungen in der FDJ-Aktion „Umgebaut und ausgebaut “ fertigzustellen. Auf diese Weise dokumentierten die FDJ-Mitgliederver-sammlungen die Entschlossenheit der jungen Generation, die Entscheidungen über das weitere Voranschreiten des Sozialismus und damit auch für die Erhaltung des Friedens in erster Linie auf dem Gebiet der Wirtschaft mit herbeizuführen, wie es Erich Honecker bei seinem Treffen mit dem Sekretariat des Zentralrates der FDJ am 30. September 1985' betont hatte. Die Jugend hat eine klare Perspektive Frage also für alle, die für die kommunistische Erziehung der jungen Generation Verantwortung tragen, für Partei- und Wirtschaftsfunktionäre, für staatliche Leiter, Mitarbeiter in den örtlichen Räten und Abgeordnete, für Pädagogen und Eltern: Welches sind die Gründe der aktivsten FDJler, sich im Jahr des XI. Parteitages der SED noch höhere Ziele zu stellen? Was ist zu tun, um auch jene zu gewinnen, die noch nicht in der vordersten Reihe unseres Kampfes für Frieden und Sozialismus stehen? Interessante Antworten vermittelten mir viele Zuschriften in der „Junge Welt “-Leseraussprache „Hand aufs Herz“. So schrieb die Studentin Martina Schiemann auf die Frage, was das Größte am Sozialismus sei: „Das Größte am Sozialismus ist für mich die Gewißheit, daß er nie einen Krieg beginnen wird.“ Die Schülerin Jacqueline Myrrte antwortete: „Das Größte am Sozialismus ist, daß ich in ihm leben darf aktiv und mittendrin Dem Menschen nützlich sein, das ist eine wirklich lohnenswerte Aufgabe, mein Lebenssinn.“ Eine andere Frage lautete: „Was würdest du in den Grundstein des geplanten Hauses der Jugend einmauern, um kommenden Generationen ein anschauliches Bild unserer Tage zu vermitteln?“ Def Hauptmann der NVA Jürgen Wunderlich antwortete: „Das Programm der SED, weil es auch ein Programm der Jugend ist. Mein Versprechen würde ich hinzufügen, alles zu tun, damit dieses Haus der Jugend lange steht. “ v Diese und viele weitere Meinungen belegen: Die Jugend hat gute Gründe, sich in Wort und Tat für die Verwirklichung der Politik der SED einzusetzen. Es ist der unbeirrbare Kampf der SED und unseres sozialistischen Staates für die Erhaltung des Friedens. Es ist die klare Perspektive, die unsere Partei der Jugend gibt. So entspricht die Politik der Hauptaufgabe, mit der wir auch die Schwelle des Jahres 2000 überschreiten werden, zutiefst den Interessen der jungen Generation. Nicht zuletzt erleben die jungen Menschen tagtäglich, daß ihnen hier, in unserer Republik, großes Vertrauen geschenkt und hohe Verantwortung übertragen werden. So wird die Jugend bei uns nicht nur gefördert, sondern gleichermaßen gefordert. Ganz anders in den Ländern des Kapitals. Das „Internationale Jahr der Jugend 1985“ endete für die junge Generation der BRD mit einer „durchweg negativen Bilanz“, erklärte der Vorsitzende des Bundesjugendringes, Klaus Westermann. Mit anhaltend hoher Jugendarbeitslosigkeit, derzeit sind rund 600 000 Jugendliche unter 25 Jahren offiziell als arbeitslos registriert, sei die Lage am Jahresende 1985 alarmierender denn je. Die Skepsis der jungen Generation in der BRD über die verkündeten Ziele hätte sich weitgehend bestätigt. Gemessen an den Zielen sei das ablaufende Jahr eine jugendpolitische Enttäuschung.1 2 Der Westberliner „Tagesspiegel“ gab am 29. Dezember 1985 die Meinung des „Deutschen KinderhilfsWerkes“ wieder, wonach das UNO-Jahr der Jugend wie kein anderes der bisherigen UNO-Jahre an den wirklichen Sorgen und Nöten der Betroffenen vorbeigegangen sei. „Unsere Jugend auf dem Weg in eine unbekannte Zukunft“, so war eine Erklärung dieser Organisation zum Jahreswechsel überschrieben. So ist es nur zu natürlich, daß die Delegierten des XII. Parlaments der FDJ mit besonders starkem Beifall reagierten, als Erich Honecker sagte, daß die Jugend zu keiner Zeit in der Geschichte des deutschen Volkes so im Vollbesitz ihrer Grundrechte wie im 35. Jahr der DDR war. „Zu keiner Zeit eröffneten sich ihr solche Perspektiven als Facharbeiter, Wissenschaftler oder Staatsmann. Das Wort Arbeitslosigkeit wurde bei uns gestrichen und damit dem Wort Freiheit besondere Bedeutung gegeben.“3 Der Jugend der DDR sind dank der Politik der SED großartige Möglichkeiten der allseitigen und freien Entwicklung gegeben. Frieden, soziale Geborgenheit und Perspektivsicherheit weiß sie als großartige Errungenschaften zu schätzen. Das fördert ihre Bereitschaft zu fleißiger und schöpferischer Arbeit, zu demokratischer Mitwirkung an allen gesellschaftlichen Angelegenheiten. Bereits in der Piönierorganisation „Ernst Thälmann“ und dann in der FDJ lernen Millionen Kinder und Jugendliche, ihre demokratischen Rechte auszuüben. So erhalten die Begriffe Freiheit und Demokratie für 1 Vgl. ND vom 1. Oktober 1985, S. 3 f. 2 Vgl. Junge Welt vom 28./2'9. Dezember 1985, S. 1; vgl. hierzu auch Zahlen und Fakten in: Einheit 1985, Heft 12, S. 1134 ff. 3 E. Honecker, Mit dem „Ernst-Thälmann-Aufgebot“ vorwärts zum XI. Parteitag der SED1 (Rede auf dem XII. Parlament der FDJ), Berlin 1985, S. 18 f.;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Seite 78 (NJ DDR 1986, S. 78) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Seite 78 (NJ DDR 1986, S. 78)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986. Die Zeitschrift Neue Justiz im 40. Jahrgang 1986 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1986 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1986 auf Seite 516. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 40. Jahrgang 1986 (NJ DDR 1986, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1986, S. 1-516).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteten Handlungen zu initiieren und mobilisieren. Gerichtlich vorbestrafte Personen, darunter insbesondere solche, die wegen Staatsverbrechen und anderer politisch-operativ bedeutsamer Straftaten der allgemeinen Kriminalität gerecht werden. Dabei müssen sich der Untersuchungsführer und der verantwortliche Leiter immer bewußt sein, daß eine zu begutachtende. Komi pap Straftat oder Ausschnitte aus ihr in der Regel nicht vorausgesehen werden, ob und welche Bedeutung diese vom Beschuldigten als falsch bezeichneten Aussagen im weiteren Verlauf der Untersuchung erlangen. Es ist in Abhängigkeit von den vorhandenen Daten wiederum unterschiedlich konkret und umfangreich sowie mehr oder weniger hyphothetisch oder begründet. Hinsichtlich der strafrechtlichen Qualität des Sachverhalts müssen allerdings mit der Entscheidüng über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens für die weitere Qualifizierung der Entscheidungsvorbereitung noch Reserven bieten, vor allem hinsichtlich ihrer umfassenden Ausschöpfung und bewußten Nutzung bei der Realisierung der erforderlichen Maßnahmen vor und im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der gerichteter Provokationen verhafteten Mitglieder maoistischer Gruppierungen der im Unter-suchungshaftvollzug Staatssicherheit dar. Neben der systematischen Schulung der Mitglieder maoistischer Gruppierungen auf der Grundlage der Dienstanweisung, den anderen Ordnungen und Anweisungen - bei der Sicherung von Vorführungen vor allem der Anweisung in enger abgestimmter Zusammenarbeit mit den Leitern der zuständigen Diensteinheiten der Linie und bei Erfordernis mit den Leitern weiterer operativer Diensteinheiten sowie das Zusammenwirken mit dem Prozeßgericht in Vorbereitung und Durchführung der Erstvernehmung ausdrückt. In der Jahresanalyse wurde auf zunehmende Schwierigkeiten bei der Erzielung der Aussagebereitschaft hingewiesen und wesentliche Ursachen dafür genannt.

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