Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1986, Seite 260

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Seite 260 (NJ DDR 1986, S. 260); 260 Neue Justiz 6/86 erforschen: als allgemeingesellschaftliche, als spezielle kriminologische und als individuelle Vorbeugung (S. 13). Im dritten Kapitel behandeln die Autoren den Platz der Kriminologie im System der Wissenschaften. Sie schließen sich der Mehrzahl der sowjetischen Kriminologen an und betrachten die Kriminologie als selbständige rechtswissenschaftliche Disziplin, die kein Teil der Strafrechtswissenschaft ist, aber auch nicht zur Soziologie gehört (S. 52 ff.); sie ist organisch mit anderen Disziplinen der Rechtswissenschaft verbunden, ohne in diese einzugehen (S. 58). Im zweiten Teil des Buches wird die Kriminalität in einer neuen Begriffsbestimmung als „eine soziale und juristische Erscheinung“ gekennzeichnet, die „in den sozialökonomischen Ausbeuterordnungen entstanden ist und die klassengemäß bedingt historisch vergänglich ist, sich verändert und antagonistischen Charakter trägt; sie umschließt die Gesamtheit aller Straftaten, die in einer gegebenen Gesellschaft und einer gegebenen Periode begangen werden und durch quantitative (Dynamik, Zustand) und qualitative (Struktur, Charakter) Parameter charakterisiert sind“ (S. 138). Die mit dem Privateigentum und der Entstehung der Klassen aufgekommene Kriminalität bleibt auch im Sozialismus eine soziale Erscheinung. Es verändert sich ihr Charakter, aber nicht ihre soziale Natur (S. 144). Dabei darf man nicht die Gesetzmäßigkeiten des Sozialismus als sozialökonomischer Formation mit der gesetzmäßigen Existenz von Kriminalität im Sozialismus verwechseln (S. 146). „Die Kriminalität ist bekanntlich nicht im Sozialismus aufgekommen, sondern ,kam‘ in ihn aus früheren sozialökonomischen Ausbeuterformationen Sie entwickelt sich gesetzmäßig als eine dem Sozialismus fremde und schädliche Erscheinung“ (S. 147 f.). In dem Kapitel über die Ursachen der Kriminalität (S. 197 ff.) gelangen die Autoren zu dem Ergebnis, daß „die grundlegende historische Ursache der Kriminalität in der Klassen- und sozialen Spaltung der Gesellschaft, in der Herrschaft gesellschaftlicher Verhältnisse besteht, die auf Ausbeutung, Ungleichheit und Unterdrückung auf Kosten der Mehrheit und zum Nutzen einer Minderheit beruhen“ (S. 215). Allerdings könne man das Vorhandensein von Kriminalität in der sozialistischen Gesellschaft nicht nur auf Überbleibsel zurückführen; das wäre „eine Vereinfachung der äußerst komplizierten sozialen Probleme und eine Beschönigung der wirklichen realen gesellschaftlichen Verhältnisse“ (S. 225). Im einzelnen werden dann Kriminalitätsursachen in der Periode des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus sowie in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft erörtert. Umstritten ist unter sowjetischen Kriminologen das im dritten Teil des Buches behandelte Problem „Persönlichkeit des Täters“ dabei besonders auch das Verhältnis des Sozialen und Biologischen im Menschen sowie das Problem einer Typologie von Personen, die eine Straftat begangen haben. Im Kapitel über die sozialen Positionen der Täter wird besonders auf den Einfluß des' Alkoholmißbrauchs und von Mängeln in der Familienerziehung auf das Zustandekommen von Straftaten eingegangen. Entsprechende Intervallstudien über einen Zeitraum von zehn Jahren hätten deutlich auf Familien hingewiesen, in denen hinsichtlich der moralischen und rechtlichen Einstellungen ganz besondere Rückstände zu verzeichnen waren, die dann von den Kindern übernommen würden (S. 322). Im folgenden wird das Problem der Bedürfnisse bzw. der Deformation des Bedürfnissystems bei Straftätern diskutiert und die große Bedeutung von Moral und Sittlichkeit als Basis der Bildung von Überzeugungen und Weltanschauungen analysiert. „Eine Jahrhunderte alte Erfahrung der Menschheit bestätigt die Wirksamkeit der Regulierung des Verhaltens der Menschen durch Moralnormen“ (S. 340). „Sittliche Werte sind eine mächtige Barriere gegen gesellschaftswidriges Verhalten“ (S. 341). Dabei sind Wertorientierungen eine wichtige Hilfe für die Wahl einer gesellschaftsgemäßen Verhaltensvariante (S. 354). Das letzte Kapitel untersucht den Mechanismus kriminellen Verhaltens, das als Prozeß verstanden wird (S. 350), dessen wesentliche Glieder das Motiv, die Planung und die Ausführung sind (S. 360). Ein sorgfältiges Studium dieses neuen sowjetischen kriminologischen Werkes hilft nicht nur Wissenschaftlern und Studenten, sondern auch Praktikern, sich in den komplizierten Fragen der Kriminalität und ihrer Ursachen im Sozialismus zurechtzufinden. Prof. Dr. sc. ERICH BUCHHOLZ und Dr. FJODOR MAGAREWSK1, Sektion Rechtswissenschaft der Humboldt-Universität Berlin COÄERKAHME 3. X3rEP XI Cbe3fl CEnr npogojDKaeT uypc eßHHCTBa skohomkhcckoh H COlCHajIbHOH nOJIHTKKH 214 B. KMPXXOt4 HapHOHajibHbiü (JjpoHT cnocoCcTByeT ynpemieHHio coiinajtncrMHecKOro rocyapcrBeHHOro crpos h ripaBOnopapKa 217 3. E3EP/r. IHMI4TT Me*flynapoflHoe npaBO 3anpemaeT npHMeHGHHG sgepHoro opyjKna nepBHM (K 3aMeuaTeJiiHOMy HayanOMy accjieaOBa-hhk) CiOKrojibMCKOro MHCTHTyra nccaeflOBaHns iipoöae.MOB Miipa) 220 X. XAPPJIAHfl PaccMOTpeHHe npOKypaTypoä aaaBjieHKH rpaacgaH 223 r. KEPHEP/P. EEKKEPT 3(}4eKTHBHoe npaBoeyflne b oCaacra ycjio- BHblX OCyJKpeHHH H PCHC/KHBIX IHTpaCpOB 225 B. TMJIb TpeßoBanns k aHajiH3aM scJxjjeicrHBHOCTH TpyflOBoro npaBa 228 P. EPAXMAHH/K. BIOHIIIE CyfleßHMH nopaflOK h nopsgOK 3aBJie-hmh npH npaBOBOM 3auiHTe b rpaxmaHCKOM, ceMeÄHOM h TpyflOBOM npase 231 Harne aKTyaJiBHoe hh repBMü c Mhhhctpom rocrmiHH HP EojirapHH, C. flacKanOBOü, 06 yicpenneHMH npaBOnopaflKa b HP EojirapHH 234 Ü3 apyrilx COHHa.BHCTMHeCKHX CTpaH B. IlATyJIbCKM npaBOcyflae nojiBCKHX ceMeäHbix cyflOB no fleaaM O B3UCKaHHH ajIMMCHTOB 236 CooSnieBHH 3. JIMEEPAM HaysHaa KOHcjiepeHiiHsi o nojBroraecKOH CHCTeMe coBpeMeHHoro KannTajin3Ma 239 Ha oScyatflemie 4. BOJIbcticJ) 3HaqeHHe 3amnTHMKa gas npaBa Ha samirry 241 HOBue npasoBue npeamicamia 3. BEPrMAHH/K. UMTEP Ynpanjiemie pacnpeejieHtiCM hchjioü nao-ipapn h nopapOK 3Toro pacnpcacjiciiaa 243 OBUT H3 HpaKTHKH M. 3EJIMHrEP KOHCpCpenpMH C OCUICCTHCHHBIM CHJI3MH B OKpyre nOTCpa.M 246 XrllJIMTH B3OTHG Ha HOpyKH H OCflOpMaeHHe HOpyK B yrOJIOBHOM npOH3BOflCTBe 247 r. n3JIb CHHHCeHHe TOprOBHX yÖMTKOB B P03HHHH0H TOprosae c HOMOiHBio MCTOfla, Bupa6üTaHHOro 3i'rejiBMainiOM 248 A. JIAHrAHKE/x. nETIlOJIbTI OcyipecrBjieime TpyaoBoro npaBa b rip0U3B0aCTBeHHLIX 3BCHBHX 249 Bonpocu H OTBeTM 251 IIpaBOcyaHe no TpyaoBOMy, ceMeHHOMy, rpamaancKOMy h yronoBHOMy npasy 252 Übersetzung: Erika Hofimann, Berlin CONTENTS Siegfried Heger: The llth Party Congress of the SED continues lts course of an Integral economic and social policy 214 Werner Kirchhoff : The GDR National Front contrlbutes to strengthening socialist law 217 Edith Oeser/Gisela Schmitt : International law prohiblts first use of nuclear weapons (On a remarkable SIPRI study) 220 Harri Harrland : From the work of the prosecutor: Investlgating, cltlzens’ petl-tions 223 Gerhard Koerner / Rudi B e c k e r t : Effective Jurisdiction when lmposing suspended sentences or flnes 225 Wera Thiel: Criteria for analyses regardlng the effectlveness of labour law 228 Ronald Brachmann /Kurt Wuensche : Legal protection in civil, family and labour matters through the courts or through petltlons 231 Our topical Interview wlth the Bulgarian Minister of Justlce, Svetla Daskalova, on strengthening the law ln the People’s Republic of Bulgaria 234 From other socialist countries Wladyslaw Patulski : Jurisdiction of Polish family courts regardlng maintenanee Claims 236 Reports Ekkehard Lleberam : Scientific Conference on the polltlcal System of present-day capltalism 239 For discussion Friedrich Wolf: The importanee of the defence lawyer for the right to defence 241 New legal provisions Siegfried Bergmann / Klaus Zieger : Management and procedures ln flat allocation 243 Practical experiences Manfred Sellnger : Conference wlth social forces in Potsdam County 246 Heinz Piltz: Declaration of suretyshlp ln crlminal proceedings 247 Gerd P e h 1 : Lowering trade losses ln retail trade uslng Engelmann’s method 248 Annemarie Langanke / Hermann P e t z o 1 d : Implementing labour law in affiliated branches 249 Questions and answers 251 Jurisdiction in Iabonr law, family, civil and criminal matters 252;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Seite 260 (NJ DDR 1986, S. 260) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Seite 260 (NJ DDR 1986, S. 260)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 40. Jahrgang 1986, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986. Die Zeitschrift Neue Justiz im 40. Jahrgang 1986 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1986 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1986 auf Seite 516. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 40. Jahrgang 1986 (NJ DDR 1986, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1986, S. 1-516).

Die sich aus den Parteibeschlüssen soY den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher sowie aus der Berücksichtigung jugendtypischen Persönlichkeitseigenschaften ergeben, konsequent durchzusetzen. Stets sind die Dugendpolitik der Partei und die Befehle und Weisungen stellen die entscheidende und einheitliche Handlungsgrundlage dar Planung, Leitung und Organisierung der vorbeugenden Tätigkeit Staatssicherheit dar. Sie richten die Vorbeugung auf die für die Entwicklung der Volkswirtschaft der in den Jahren bis Dietz Verlag Berlin Auflage Entschließung des Parteitages der Partei zum Bericht des Zentralkomitee Dokumente des Parteitages der Partei Vorlesungen und Schrillten der Parteihochschule Karl Marx beim der Partei . Mielke, Referat auf der Parteiaktivtagung der Parteiorganisation Staatssicherheit zur Auswertung des Parteitages der im Staatssicherheit , Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Vortrag des Ministers vor Mitarbeitern für der Parteisekretären der Bezirksstaatsanwaltschaften, Bezirksgerichte am Vortrag des Ministers vor Politorganen der und der anderen Organe des. dl., Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - sowie die Ausführungen unter, zur Anwendung des StG als Grundlage für das Absehen von der Einleitung eines Ermit tlungsverfah rens Wird bei der Prüfung von Verdachtshinweisen festgestellt, daß sich der Verdacht einer Straftat nicht bestätigt oder es an den gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abzusehen, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege erforderlich ist, wenn bei der Prüfung der Verdachtshinweise festgestellt wird, daß eine Verfehlung vorliegt oder daß ein Vergehen vorliegt, welches im Hinblick auf die Unterbringung und die Betreuung bei stationärer Behänd lung. Zugleich ist feststellbar, daß der Gegner bei seinem subversiven Vorgehen die Bedürfnisse, Interessen und Gewohnheiten bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in den Staaten der sozialistischen Gemeinschaft beweisen, daß es sich dabei um einen historisch längeren und vielschichtigen Prozeß handelt.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X