Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1984, Seite 474

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 474 (NJ DDR 1984, S. 474); 474 - Neue Justiz 12/84 Frieden und Recht Prof. Dr. sc. BERNHARD GRAEFRATH, Institut für Theorie des Staates und des Rechts der Akademie der Wissenschaften der DDR Die Beziehungen von Frieden und Recht haben Philosophen und Juristen in allen Gesellschaftsordnungen beschäftigt. Sie stellen sich unter den gesellschaftlichen Bedingungen unserer Zeit nicht nur besonders dringlich, sondern auch auf neue Weise. Gerade wir sozialistischen Juristen haben daher allen Grund, die fortschrittlichen Ideen zu bewahren, die das Recht in den Dienst des Friedens zu stellen suchten,1 und die neuen Möglichkeiten auszuschöpfen, die die entwickelte sozialistische Gesellschaft, der sozialistische Staat, das sozialistische Recht, die sozialistische Staatengemeinschaft für die Gewährleistung eines stabilen Friedens bieten. Es ist notwendig, deutlich zu machen, welche neuen Elemente das Verhältnis von Frieden und Recht unter den gegenwärtigen historischen Bedingungen charakterisieren. Dabei sollten insbesondere zwei Elemente stärker im Blickfeld stehen: Schute und Förderung des Friedens sind essentielle Bestandteile des Klasseninhalts des sozialistischen Rechts und haben hier eine andere Qualität als in jeder anderen Rechtsordnung. Die Friedensfrage hat sich in ihrer Qualität verändert, sie hat eine andere Dimension angenommen. Daraus ergeben sich theoretische und praktische Konsequenzen. Sie sind von großer Bedeutung für die nationale und internationale Wirksamkeit der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, weil sie unmittelbar zur Formierung und Orientierung der Friedenskräfte beitragen und die Breite unserer Bündnisfähigkeit beeinflussen. Indem wir den durch die gesellschaftliche Entwicklung bestimmten Wert der Friedens-frage im Recht in seiner Dynamik richtig erfassen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Friedensbewegung, zur Bekämpfung der durch den Imperialismus heraufbeschworenen Kriegsgefahr, die zu einer Bedrohung der Existenz der Menschheit geworden ist, und wir tragen dazu bei, die Übereinstimmung der Interessen der Arbeiterklasse mit den Interessen der Menschheit bewußt zu machen. Das bedingt und fördert zugleich die Auseinandersetzung mit solchen bürgerlichen Konzeptionen, die mit ihrer von den konkreten Produktionsverhältnissen abstrahierenden Darstellung des Verhältnisses von Frieden und Recht an den gesellschaftlichen Ursachen der Friedensgefährdung vorbeiführen und desorientierend wirken. Verhinderung eines Nuklearkrieges Existenzfrage der Menschheit Die Dringlichkeit und Komplexität des Themas „Frieden und Recht“, seine im wahrsten Sinne des Wortes universale Bedeutung ergibt sich bereits daraus, daß die Sicherung des Friedens heute nicht mehr nur eine Frage von lokaler oder regionaler Bedeutung ist. Die Verhinderung eines nuklearen Krieges ist zu einer Existenzfrage der Menschheit, zum globalen Problem Nr. 1 geworden. Zwar hat die revolutionäre Arbeiterbewegung, wie Erich Honecker in seiner Rede auf der Karl-Marx-Konferenz in Erinnerung gerufen hat, „in der Erhaltung des Friedens stets eines ihrer wichtigsten Anliegen gesehen. Sie verband den Kampf gegen den Krieg der Bourgeoisie mit dem Ringen um gesellschaftlichen Fortschritt. Heute haben wir es jedoch mit einer Weltsituation zu tun, in der die Gefahr eines Nuklearkrieges das Leben der Völker überschattet, eines Infernos, das im Falle seines Ausbruchs die Selbstvernichtung der Menschheit bedeuten würde. Dies zu verhindern, einen sicheren Frieden zu gewährleisten, ist das Wichtigste in unserer Zeit. Nur dadurch werden der weitere soziale Fortschritt und die Lösung anderer gesellschaftlicher Probleme möglich, wird die Rettung der Zivilisation möglich.“ 1 2 Niemals zuvor hat die Friedensfrage objektiv eine solch zentrale Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit gehabt wie heute. Niemals zuvor hat die Friedensfrage während des Friedens solche Menschenmassen bewegt wie heute. „Noch nie war die Menschheit von der tödlichen Gefahr so direkt betroffen wie heute und damit veranlaßt, sich für den Frieden einzusetzen.“3 Zu den charakteristischen Elementen der derzeitigen Weltsituation gehört aber auch, daß es möglich ist, die Gefahr zu bannen. In der sozialistischen Gemeinschaft haben die Frdedenskräfte eine starke Bastion. Immer deutlicher wird: „Zur friedlichen Koexistenz von Staaten unterschiedlicher sozialer Ordnung gibt es keine vernünftige Alternative.“4 Die Erhaltung des Friedens ist zur Bedingung des Überlebens und damit zum wichtigsten Wert des gegenwärtigen Völkerrechts geworden. Dem entspricht die von der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten betriebene konstruktive Friedenspolitik, wie sie in der Prager Deklaration und im Moskauer Appell der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages5 sowie jüngst in der Erklärung des sowjetischen Außenministers Gromyko vor der 39. Vollversammlung der Vereinten Nationen6 ihren Niederschlag gefunden hat. Eine Konsequenz dieser prinzipiellen Orientierung ist auch die Politik der DDR gegenüber der BRD. Sie ist vor allem davon bestimmt zu sichern, daß von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgeht, und mahnt die BRD an ihre im Grundlagenvertrag übernommenen Verpflichtungen, zur Abrüstung und Entspannung in Europa beizutragen.7 Kampf um Friedenssicherung Wesenszug des sozialistischen Staates und Rechts In dieser Lage in der die Verhinderung eines nuklearen Krieges zur Existenzfrage der Menschheit geworden ist kommt den sozialistischen Staaten, insbesondere der entwik-kelten sozialistischen Gesellschaft, eine besondere Bedeutung zu. Die Verteidigung des Sozialismus und der Schutz des Friedens stellen sich für sie als eine einheitliche Aufgabe dar. Das hat in der Verfassung der DDR insbesondere in den Artikeln 6, 8 und 23 seinen Niederschlag gefunden. In den Ausbeutergesellschaften bedeutete innerer wie äußerer Friede im Grunde immer nur „Befriedung“ der Ausgebeuteten, der unterworfenen, unterdrückten oder abhängigen Völker. So versteht auch heute der Imperialismus unter Frieden nichts anderes als die Aufrechterhaltung stabiler Verwertungsbedingungen des Kapitals ohne direkten militärischen Einsatz. Nicht die Vorstellung vom universellen Frieden, die auch große bürgerliche Humanisten bewegte, sondern vom siegreichen Krieg prägte die Wertvorstellungen der bürgerlichen Gesellschaft. Deshalb befinden sich die bürgerlichen Ideologen heute in einem Dilemma. Sie stehen vor der Tatsache, daß ein siegreicher Krieg gegen den Sozialismus nicht mehr möglich ist. Statt einer Friedenskonzeption bieten sie Theorien über einen führbaren und gewinnbaren Kernwaffenkrieg an. Sie versuchen den Menschen einzureden, daß es sich lohnt, für die Interessen imperialistischer Monopole im nuklearen Feuer zu verbrennen, und nennen das Freiheit. Das imperialistische System war und ist seiner Natur nach unfähig, Ideen und Regeln für eine universelle Friedensordnüng zu entwickeln, die auf der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruht. Niemals hat die NATO ein solches Friedensprogramm vorgelegt. Im Gegensatz dazu ist der Sozialismus im Kampf um den Frieden zur Welt gekommen. Der Kampf um die Sicherung 1 Vgl. dazu W. Förster, „Krieg und Frieden Im Blickfeld der klassischen deutschen bürgerlichen Philosophie“, in: Philosophie im Friedenskampf, Berlin 1988, S. 109 ff.; H. Kröger, „Vom philosophischen Friedenspostulat zum rechtlichen Friedensgebot“, NJ 1983, Heft 6, S. 222 ff. 2 E. HoneCker, „Rede auf der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz des Zentralkomitees der SED ,Karl Marx und unsere Zeit der Kampf um Frieden und sozialen Fortschritt“1, Einheit 1983, Heft 5, S. 423. 3 E. HoneCker, a. a. O., S. 426. 4 E. HoneCker, a. a. O., S. 426. 5 Vgl. ND vom 7. Januar 1983 und vom 29. Juni 1983. 6 Vgl. ND vom 28. September 1984, S. 3. 7 Vgl. E. Honecker, Rede auf der Festveranstaltung zum 35. Jahrestag der DDR, ND vom 8. Oktober 1984, s. 4.;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 474 (NJ DDR 1984, S. 474) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 474 (NJ DDR 1984, S. 474)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1984. Die Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1984 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1984 auf Seite 512. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 (NJ DDR 1984, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1984, S. 1-512).

Bei der Durchführung der ist zu sichern, daß die bei der Entwicklung der zum Operativen Vorgang zur wirksamen Bearbeitung eingesetzt werden können. Die Leiter und mittleren leitenden Kader haben zu gewährleisten, daß der Einsatz der auf die Erarbeitung operativ bedeutsamer Informationen konzentriert wird. - iiir Operativ bedeutsame Informationen sind insbesondere: Informationen über ,-Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden; erzielte Ergebnisse bei der vorbeugenden Abwehr Einschränkung geplanter feindlich-negativer Handlungen sowie bei der Schadensverhinderung und Aufrechterhaltung Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung; die Effektivität des Einsatzes der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft für das Leben und die Gesundheit von Menschen oder bedeutenden Sachwerten. Diese skizzierten Bedingungen der Beweisführung im operativen Stadium machen deutlich, daß die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung gegeben. Die Diskussion hat die Notwendigkeit bestätigt, daß in der gesamten Führungs- und Leitungstätigkeit eine noch stärkere Konzentration auf die weitere Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen jugendliche Straftäter unter besonderer Berücksichtigung spezifischer Probleme bei Ougendlichen zwischen und Oahren; Anforderungen zur weiteren Erhöhung- der Effektivität der Tätigkeit der Linie Untersuchung bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Bugondlicher sowie gesellschaftsschädlicher Handlungen Bugendlicher einen besonderen Stellenwert einnimmt.

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