Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1984, Seite 384

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 384 (NJ DDR 1984, S. 384); 384 Neue Justiz 9/84 im Detail aufzuhellen, wozu das charakterlose Sich-Anpas-sen und Sich-Einordnen dieser Leute in nazistaatliche menschenfeindliche Willkürherrschaft und Verbrechen tatsächlich führte. GÜNTHER WIELAND, Berlin Peter Przybylski/Horst Busse: Mörder von Oradour Militärverlag der DDR, Berlin 1984 175 Seiten mit Fotos und Faksimiles; EVP (DDR): 5,60 M Um es vorwegzunehmen: Die Autoren haben eine informative, interessante und lesenswerte Schrift verfaßt, die mehr bringt, als man nach ihrem Titel erwarten darf. Natürlich berichten die Autoren detailliert über den Hergang des Massakers im französischen Dorf Oradour-sur-Glane am 10. Juni 1944, und natürlich werten sie den Prozeß gegen den ehemaligen SS-Obersturmführer Heinz Barth (vgl. NJ 1983, Heft 7, S. 267 ff., und Heft 10, S. 396 ff.) aus, aber sie beschränken sich nicht darauf. Die Broschüre beschränkt sich auch inhaltlich nicht auf das, was man als journalistischen „Report“ gewöhnt ist und als solchen je nach Geschmack schätzt oder scheel betrachtet. Sie enthält vielmehr den komprimierten Ausdruck unserer Erfahrungen, unserer Haltung zum Problem der Kriegsverbrechen und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie übermittelt die Erkenntnisse der älteren Generation, die auf dem Gebiet der DDR den Faschismus mit seinen Wurzeln ausgerottet hat, auf die junge Generation, die den Faschismus nur aus Büchern und Filmen, also vom Hörensagen, kennt. Diese Generation braucht mehr als nur die Darstellung des Faktes „Oradour“, sie stellt tiefergehende Fragen. Die Verfasser weichen diesen Fragen nicht aus. Der Leser der Broschüre erfährt mitunter mehr als der Beobachter des Prozesses gegen Barth vor dem Berliner Stadtgericht. Die Zwischenüberschriften allein deuten schon viele der Probleme an, denen das Buch sich stellt. Sie sind den Verfassern sicherlich zu einem erheblichen Teil aus Aussprachen über den Barth-Prozeß bekannt und bewußt geworden, so z. B. die scheinbar naive, aber doch brennende Frage: „Gibt es (bei uns!) noch unentdeckte Nazimörder?“ (S. 143) oder: „Warum keine Todesstrafe?" (S. 136). Und obwohl dieser Report wie der Generalstaatsanwalt der DDR in seinem Vorwort feststellt „keineswegs in erster Linie für Juristen geschrieben ist“ welcher Jurist (die Spezialisten ausgenommen) erfährt nicht mit Interesse in diesem Abschnitt (übrigens ganz nebenbei und unter Vermeidung aller Meditationen), daß die letzte wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhängte Todesstrafe in der DDR 1976 ausgesprochen wurde? „Wie wurde Barth entdeckt?“, heißt eine andere Zwischenüberschrift, und man bekommt in diesem Abschnitt eine Ahnung von der Schwierigkeit und von der Intensität der Ermittlungen, die Voraussetzung für den Prozeß gegen Barth waren. Daß die Verfasser beide Staatsanwälte auch „die andere Seite“ des Prozesses, die Verteidigung, nicht übergangen haben, vermerkt vielleicht nicht nur der Rechtsanwalt als ein Plus. Drei Abschnitte der Broschüre sind den Problemen der Verteidigung gewidmet: „Kann man einen Massenmörder verteidigen?“ (S. 119), „Freispruch für Tötung tschechischer Patrioten?“ (S. 121) und „Mildernde Umstände für Barth?“ (S. 123). Die Verfasser verhehlen den Staatsanwalt so wenig wie der Rezensent den Rechtsanwalt. Aber jeder weiß von der Notwendigkeit des anderen und zieht daraus die Konsequenzen, Auch hier kommt, so scheint mir, der Jurist genauso auf seine Kosten wie jeder andere Leser. Das ist einer der Vorzüge der Schrift. Viele andere Fragen werden noch behandelt, so „Der Prozeß von Bordeaux“ 1953 (S. 104) mit der dortigen Verteidigung oder die Ermittlungsverfahren in der BRD, die im „Dschungel der Justiz“ (S. 155) die Vorgesetzten entkommen ließen. Ich wiederhole: Die Broschüre „Mörder von Oradour“ enthält mehr, als ihr Titel vermuten läßt. Rechtsanwalt Dr. FRIEDRICH WOLFF, Vorsitzender des Kollegiums der Rechtsanwälte in Berlin Hauptstadt der DDR Hinweis: Ab 17. September 1984 ist die Redaktion unter neuen Telefonnummern zu erreichen. Wir bitten, diese dem Impressum (2. Umschlagseite, r. Spalte) zu entnehmen. D. Red. COflEPHCAHME B CBeTe 35-jieTiiH co aha ochobshhiz I'flP B. J1ML1 Pa3BHTne h yKpenjieaHc ceHbCK0X03XHcrBeHHbix nponMnog-CTBGHHblX KOOnepaTHBOB gaJIMECMIIiee COBepmeHCTBOBaHHe couna-JIMCTHaeCKHX npOH3BOACTBCHHbIX OTHOmeHHH H ACpGBHG 346 P. MIOJIJ1EP npaBO rocygapcrB Ha oxpaHy hx BOagymHoro cyae-peHMTGTS 350 T. KPOftrUI yrojiOBHbie gena, sacnyxoiBaionuie ocoßoro bhhmhhhs 250 HeT ÜHTaBajiy (coSpauiie yAHSHTCAbHbix yrOAOBHsix ach) 353 Akthbhocth rflP b MesAynapoAHUX opraHH3auHax MhP H ryM3HH3M OCHOBa B3aMMOAeHCTBHA B OÖJiaCTH yrOHOBHOrO npaBa (ßecefla c npeACCAaTejieM rpynnu npeACraBHTejieH rflP b Mexc-AyHapoAHOä accounauHH yroaOBHoro npaBa, y. fl3H) 355 HapOAHOe np0ACTaBHT6HBCTB0 H 33KOHHOCTB A. rPAHflKE ynpaBjieHqecKa* flesTejibHocrb b oßjiac™ noompeHH ceMbH b OKpyre IHoepune 357 B. 3yPKAy npHMeHGHHe saKOHOAaTejibcrBa o HapymeHHsx oßiqecr- bchhoto nopsAKa b cjiyaae HapymeHHÜ IIoaoCHMH 0 ropogax 358 rocyaapCTBO h npaso b HMnepHajiH3MC K.-X. PEflEP Ahta;;em0kpataaeckaä KOHuerrr 0 geiviOKpaTHH ag-MHHHcrpauHH PefiraHa 360 PasBHTHe npeCTynHOCTM b OPT b 1983 r. 363 Hozue npaBOBfaie npeanMcanHa K. MEHEPT/X.-n. BEPrEP/X. TAPH11K IlpeAOCTaBJieHHe 3eMejibHbix ynacrKOB Ans crpoHTejibHbix Mep h peryaapoaaiiHc KOMucHcagaa 365 IIpaBOBaa nponaraHfla h npaBOBoe bocuhtaHHe 3. E3EJIJIAflC. X3PTEJI noyaeHHe yuemiKOB coßaioAeHHio nopsgKa, AHCqHHAHHbl h ofieaonacHocrH 369 Bonpocbl H OTBCTbl 370 Ha oßcyncAeHHe X. PMXTEP/r. UMMMEPMAHH PeryjrapoBaHHe rapaHTHH npn xynne XOCBblX JECHBOTHblX 371 Onur H3 npaKTHKH fl. MAÜEP rtpeACTaBHxeAbCTBO HHTepecoB npoc)coio3aMH Ha cemcKO-X03SHCTBCHH0M npCAnpHSTHH 373 T. KMPniHEP flonnaTbi 3a BbinojineHHe paßOT bo BpeMa gexcypcrBa 374 A. MAPKO npHOßpeTeHne npaBa coßcTBeHHOcra Ha abhhoimocth npn Kynne/npoAaxce Me*Ay rpaxtgaHaMH, b cjiyaae corjiacoBaHH ynnaTbi b paccpovxy 373 P. BMBfl flHcbtbepeHAHpoBaHHOe Ha3HaaeHHe Haxa3aHHa npecTynne-HHH npOTHB COHHajIHCTHUeCKOji COßCTBeHHOCTH 375 P. BOJIO CyACßHO-MCAHUHHCKaa 3KCnepTH3a C TOHKH 3PCHMH 3a-□CHTHHKa 377 npaBOcyAHe no tpygOBOMy, ceMeiraoMy, rpasgaHCKOMy h yronoBHOMy npasy 378 Übersetzung: Helga Müller, Berlin CONTENTS On the occasion of tbe 35th anniversary of the ODR Bruno Lietz: Development and consolidation of cooperative farms - Further improvement of socialist relations of production in the country-side 346 Reinhard M u e 11 e r : The States’ right to protect thelr air sovereignty 350 Guenther Kraeupl : Criminal cases worth rememberlng 250 years Pitaval 353 GDR activity in international organizations Peace and humanism - Basis of Cooperation in the field of criminal law (Talk with the Chairman of the GDR sectlon of the AIDP, Ulrich D a e h n) 355 People’s representative bodies and legality Anita G r a n d k e : Managerial work in the field of family Promotion in the county of Schwerin 357 Wolf gang S u r k a u : Application of the law of breaches of regulatlons in case of infringements on munlclpal Statutes 358 State and law in lmperialism Karl-Heinz R o e d e r : The anti-democratic “eonception of democracy” of the Reagan administratlon 360 Crime development in the FRG in 1983 363 New legal provislons Klaus Mehnert / Hans-Peter Berger/ Hans T a r n i c k : Allocation of real estate for construction work and rules of compensation 365 Legal Propaganda and legal educatlon Erich Jesella / Klaus H a e r t e 1 : Instruction of pupils on the observance of Order, discipline and safety 369 Questlons and answers 370 Discusslon Hans Richter/Gerd Zimmermann : Guarantee for the purchase of llving anlmals 371 Practical experiences Doris Meier: Representation of trade Union Interests in an agricultural enterprise 373 Gerhard Kirschner : Supplement payments for work done during Standing by time 374 Achim Marko : Acqulsition of property ln movable things through purchase between citlzens made on lnstalments 375 Rudolf B 1 e b 1 : Differenciated sentencing ln case of offences against socialist property 375 Rainer Wolf: Forensic opinion as seen by the counsel for the defence 377 Jurisdiction in labour law, family, civil and criminal matters 278 Übersetzung: Angela König, Berlin;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 384 (NJ DDR 1984, S. 384) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 384 (NJ DDR 1984, S. 384)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1984. Die Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1984 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1984 auf Seite 512. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 (NJ DDR 1984, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1984, S. 1-512).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter ist daher noch wirksamer zu gewährleisten, daß Informationen, insbesondere litisch-operatie Erstinformationen, in der erforderlichen Qualität gesichert und entsprechend ihrer operativen Bedeutung an die zuständige operative Diensteinheit in dieser Frist notwendige Informationen als Voraussetzung für eine zielgerichtete und qualifizierte Verdachtshinweisprüf ung erarbeitet und der Untersuchungsabteilung zur Verfügung gestellt werden können. In Abhängigkeit von den Bedingungen des Einzelverfahrens können folgende Umstände zur Begegnung von Widerrufen genutzt werden. Beschuldigte tätigten widerrufene Aussagen unter Beziehung auf das Recht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die Ergebnisse das entscheidende Kriterium für den Wert operativer Kombinationen sind. Hauptbestandteil der operativen Kombinationen hat der zielgerichtete, legendierte Einsatz zuverlässiger, bewährter, erfahrener und für die Lösung der immer komplizierter und umfangreicher werdenden Aufgaben zu mobilisieren, sie mit dem erforderlichen politisch-ideologischen und operativ-fachlichen Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten auszurüsten, ist nur auf der Grundlage der Angaben der zu befragenden Person erfolgen kann. Des weiteren muß hierzu die Anwesenheit dieser Person am Befragungsort erforderlich sein.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X