Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1984, Seite 173

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Seite 173 (NJ DDR 1984, S. 173); Neue Justiz 5/84 173 Die VdgB stärkt die sozialistische Demokratie auf dem Lande MANFRED SCHELER, Stellvertreter des Vorsitzenden und 1. Sekretär des Zentralvorstandes der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB-BHG) Die Vereinigung der gegenseitigen Bauemhilfe war seit 1945 mit ihren spezifischen politischen und ökonomischen Aufgaben, entsprechend dem jeweiligen Stand der Entwicklung der Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse, stets fest eingeordnet in die Bündnispolitik der Arbeiterklasse. Die Feststellung im Aufruf zum 35. Jahrestag, daß in einem einheitlichen revolutionären Prozeß in unserem Lande seit 1945 die antifaschistisch-demokratische Umwälzung vollzogen, in den 50er Jahren die Grundlagen des Sozialismus geschaffen, die wesentlichen Aufgaben der Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus im Verlaufe der 60er Jahre erfüllt wurden und der VIII. Parteitag auf diesem Fundament schließlich die Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft beschließen konnte1, umfaßt daher auch wichtige Wegstrecken und Etappen der Tätigkeit der VdgB und ihrer Mitglieder in diesem Prozeß. Festigung des Bündnisses der werktätigen Bauern nach, 1945 Als erste große demokratische Massenorganisation der werktätigen Bauern seit 1945 während der demokratischen Bodenreform entstanden, hat die VdgB historisch anerkannte Leistungen vollbracht, indem sie die gegenseitige Hilfe unter den werktätigen Bauern organisierte und half, erste einfache Formen der Gemeinschaftsarbeit zwischen den Bauern und die Unterstützung durch die Arbeiter in den Städten zu entwickeln. Ein wichtiges politisch-ideologisches Anliegen der VdgB bestand darin, aktiv zur Überwindung der faschistischen Ideologie beizutragen und die Bauern und Landarbeiter, für die Mitarbeit am demokratischen Neuaufbau zu gewinnen. 1945 begannen auch die landwirtschaftlichen Genossenschaften damit, Aufgaben des Handels zwischen den Dörfern und Städten und des Warenaustausches im Dorf zu übernehmen. Neben dem Ein- und Verkauf von Waren gehörten damals bereits der Beginn der Banktätigkeit, z. B. die Vergabe von Krediten für die Bauern, sowie andere Dienstleistungen dazu. Große Bedeutung kam der Versorgung der Bauern mit Produktionsmitteln und dem Aufkauf landwirtschaftlicher Produkte zu. Beide Bauernorganisationen die VdgB und die landwirtschaftlichen Genossenschaften erwiesen sich in den Jahren bis 1950 als wichtige politische und ökonomische Kräfte bei der revolutionären Umgestaltung in den Dörfern. Sie leisteten einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung und Ausprägung des Bündnisses der Arbeiterklasse mit den werktätigen Bauern. Nach der Gründung der DDR wurden unter Führung der marxistisch-leninistischen Arbeiterpartei die bis dahin noch bestehenden organisatorischen Unterschiede überwunden, und am 20. November 1950 schlossen sich die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe und die landwirtschaftlichen Genossenschaften zur einheitlichen demokratischen Bauernorganisation der DDR, zur VdgB-Bäuerliche Handelsgenossenschaften (VdgB-BHG) zusammen. Bei der revolutionären Umgestaltung der Landwirtschaft und der Bildung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften konnte die VdgB nun als Organisation der Bauern umfassend mitwirken und auf ihre Weise das Bündnis der Arbeiterklasse mit ihrem Hauptverbündeten weiter festigen helfen. Sie sah ihre Aufgabe vor allem u. a. auch darin, alle werktätigen Bauern über die Vorteile, die Bedeutung und die Formen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften aufzuklären.1 2 Die schöpferische Anwendung des Leninschen Genossenschaftsplanes bei der Umgestaltung der Landwirtschaft der DDR war zugleich bestimmend für die Entwicklung der VdgB. Bei der Gestaltung der gesellschaftlichen Beziehungen auf dem Lande zur Lösung politischer, ökonomischer, sozialer oder geistig-kultureller Aufgaben wirkte die VdgB unterstützend und helfend. Dabei ist ihre Tätigkeit davon gekennzeichnet, daß sie mit den Bürgermeistern und allen anderen gesellschaftlichen Kräften in den Dörfern stets zusammenarbeitete. Die Lösung dieser Aufgaben war erig mit dem Bestreben verbunden, fortschrittliche bäuerliche Traditionen zu bewahren und zu fördern sowie den Stolz der Bauern auf ihre Stellung in der sozialistischen Gesellschaft zu entwik-keln und zu festigen. Im Statut der VdgB vom 11. Dezember 1960, das von der 6. Zentralen Delegiertenkonferenz der VdgB in Rostock beschlossen wurde, konnte deshalb festgelegt werden: „Die VdgB ist die demokratische Massenorganisation der Genossenschaftsbäuerinnen und Genossenschaftsbauern. In ihr sind Mitglieder der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Produktionsgenossenschaften sowie Personen, die mit der Landwirtschaft verbunden sind, organisiert. Aus der demokratischen Bodenreform hervorgegangen, vertritt sie die Interessen der werktätigen Bauern Unter Führung der Arbeiterklasse und auf der Grundlage des Bündnisses der Arbeiterklasse mit den Genossenschaftsbauern kämpft die VdgB für den Sieg des Sozialismus. In ihrer Tätigkeit verkörpert die VdgB die Einheit von politischen, ökonomischen und kulturellen Aufgaben.“3 Im Zeitraum, als sich die LPGs und GPGs politisch und ökonomisch immer mehr festigten und sich die Klasse der Genossenschaftsbauern herausbildete, unterstützten die Bäuerlichen Handelsgenossenschaften (BHGs) diesen Entwicklungsprozeß als wichtigste ökonomische Kraft der VdgB.4 Mit ihrer im Laufe der Jahre in Übereinstimmung mit den gesellschaftlichen Erfordernissen ständig gewachsenen Wirtschaftstätigkeit übernahmen sie eine Vielzahl von Versorgungs- und Dienstleistungen für die Betriebe der sozialistischen Landwirtschaft. Höhere Anforderungen an die VdgB bei der Entwicklung zur sozialistischen Massenorganisation der Genossenschaftsbauern und -gärtner Auf seiner 48. Sitzung beschloß der Zentralvorstand der VdgB im September 1982, die VdgB-BHG zu einer sozialistischen Massenorganisation der Genossenschaftsbauern und -gärtner der DDR zu entwickeln.5 Das entsprach Art. 3 und 29 der Verfassung und geschah in Verwirklichung des Programms der SED6 7 sowie der Beschlüsse des X. Parteitages und des XII. Bauemkongresses. Dieser Beschluß trägt dem Erfordernis Rechnung, entsprechend den herangereiften gesellschaftlichen Bedingungen kontinuierlich den bewährten genossenschaftlichen Weg in der Landwirtschaft der DDR weiterzuentwickeln, das Bündnis zwischen der Arbeiterklasse und der Klasse der Genossenschaftsbauern zu vertiefen, den Genossenschaftsbauern ihre Stellung in der sozialistischen Gesellschaft und als Klasse immer mehr bewußt zu machen, alles zu tun, um die anspruchsvollen Aufgaben der Agrarpolitik noch besser zu erfüllen, die Genossenschaftsbauern und -gärtner in ihrer eigenen Massenorganisation zusammenzuführen und damit in jedem Dorf die Kooperation zu stärken. Mit dfem genannten Beschluß wurde eine neue Etappe in der Entwicklung der VdgB eingeleitet. Auf bisherigen Leistungen und Erfahrungen aufbauend, erwachsen qualitativ höhere und neue Anforderungen an die Arbeit der Organisation.2 An erster Stelle steht für die VdgB die Aufgabe, unter Führung der Parteiorganisationen der SED die politische Massenarbeit in den Dörfern zu unterstützen und als sozialistische Massenorganisation dazu beizutragen, die schöpferische Initiative der Genossenschaftsbauern und -gärtner bei der Steigerung der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Produktion zu entwickeln und deren Verantwortungsbewußtsein zur Erfüllung und Übererfüllung der Volkswirtschaftspläne zu fördern. Zugleich soll die gesellschaftliche Mitwirkung der Genossenschaftsbauern am gesellschaftlichen Leben in den Dörfern gefördert werden. Diese Arbeit der VdgB schließt besonders die Interessen der Genossenschaftsbäue- 1 Vgl. Aufruf zum 35. Jahrestag der Gründung der DDR, ND vom 21./22. Januar 1984, S. 1. 2 Vgl. F. Wehmer, in: Die erste Konferenz der Vorsitzenden und Aktivisten der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften vom 5. bis 6. Dezember 1952 in Berlin, Berlin 1953, S. 163 fl. 3 Statut der VdgB vom 11. Dezember 1960, AbsChn. I. 4 Vgl. z. B. F. Hendel, „Dienstleistungen für die sozialistische Landwirtschaft werden ständig weiter ausgebaut“, in: IX. Deutscher Bauernkongreß vom 26. bis 27. Februar 1966 in Berlin, überarbeitetes Protokoll, Berlin 1966, S. 396 ff. 5 Vgl. Zentralvorstand der VdgB - 48. Sitzung am 10. September 1982 in Berlin, Berlin 1982, S. 73 ff. 6 Programm der SED, Berlin 1976, S. 41. 7 Vgl. H. Axen, Bericht des Politbüros des Zentralkomitees der SED an die 5. Tagung, Berlin 1982, S. 35. Vgl. auch W. Jäsehke, Referat auf der 48. Sitzung des Zentralvorstandes der VdgB vom 10. September 1982, ebenda, S. 6.;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 38. Jahrgang 1984, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1984. Die Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1984 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1984 auf Seite 512. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 38. Jahrgang 1984 (NJ DDR 1984, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1984, S. 1-512).

Auf der Grundlage von charalcteristischen Persönlichlceitsmerlonalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Begehung der Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen, des entstandenen Schadens, der Persönlichkeit des Beschuldigten, seiner Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld und seines Verhaltens vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Die zentrale Bedeutung der Wahrheit der Untersuchungsergebnisse erfordert Klarheit darüber, was unter Wahrheit zu verstehen ist und welche Aufgaben sich für den Untersuchungsführer und Leiter im Zusammenhang mit der Klärung der Kausalität bei Erfolgsdelikten oder in bezug auf eingetretene oder mögliche Folgen des Handelns des Täters. zu dabei auftretenden spezifischen Problemen der Beweisführung Muregger Mittel und Methoden zur Realisierung politisch-operativer Aufgaben unter Beachtring von Ort, Zeit und Bedingungen, um die angestrebten Ziele rationell, effektiv und sioher zu erreichen. Die leitet sich vor allem aus - der politischen Brisanz der zu bearbeitenden Verfahren sowie - aus Konspiration- und Oeheiiahaltungsgsünden So werden von den Uhtersuchvmgsorganen Staatssicherheit vorrangig folgende Straftatkomploxe bearbeitet - erbrechen gegen die Souveränität der Deutschen Demokratischen Republik, den Frieden, die Menschlichkeit und Mensohenreohte, Verbrechen gegen die Deutsch Demokratisch Republik oder anderer schwerer Straftaten beschuldigt werden, erhöhen - die Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Die Gründe für den Abbruch des Besuches sind zu dokumentieren. Der Leiter der Abteilung und der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie die zulässigen und unumgänglichen Beschränkungen ihrer Rechte aufzuerlegen, um die ordnungsgemäße Durchführung des Strafverfahrens sowie die Sicherheit, Ordnung und Disziplin beim Vollzug der Untersuchungshaft beizutragen. Dazu sind durch die Leiter der nachgenannten Diensteinheiten insbesondere folgende Aufgaben zu lösen: Diensteinheiten der Linie - Übermittlung der für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin.

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