Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1983, Seite 284

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Seite 284 (NJ DDR 1983, S. 284); 284 Neue Justiz 7/83 der RechtsträgerschaftsAO. Untersuchungen haben gezeigt, daß in einer Reihe von Städten (Erfurt, Frankfurt/Oder, Hohenstein,-Emstthal, Potsdam) der Rat der Stadt als Rechtsträger eingesetzt ist. Dafür spricht, daß die Räte häufig diejenigen sind, die alle im Rahmen des komplexen Wohnungsbaus benötigten Grundstücke durch Kauf erwerben. Ein weiteres Argument dafür ist, daß die meisten IAGs bzw. späteren Bodennutzungsberechtigten Fachorgane des Rates der Stadt (Abteilungen Volksbildung, Gesundheitswesen, Kultur usw.) oder dem Rat unterstellte Betriebe (VEB KWV/GW) sind. Auf diese Weise ließe sich die Zahl der nach Abschluß der Bauarbeiten vorzunehmenden Rechtsträgerwechsel erheblich reduzieren, weil in vielen Fällen die Rückübertragung der Rechtsträgerschaft vom HAG auf den Rat der Stadt entfiele. 1 Vgl. z. B. Abschn. IV des Gesetzes über den Volkswirtschaftsplan 1983 vom 3. Dezember 1982 (GBl. I Nr. 39 S. 623). 2 Vgl. E. Honecker, Bericht des Politbüros an die 3. Tagung des Zentralkomitees der SED, Berlin 1981, S. 28; P. Vemer, Bericht des Politbüros an die 4. Tagung des Zentralkomitees der SED, Berlin 1982, S. 39; Beschluß des Politbüros des Zentralkomitees der SED und des Ministerrates der DDR über die Grundsätze für die sozialistische Entwicklung von Städtebau und Architektur in der DDR, ND vom 29./30. Mai 1982, S. 9 und 10. 3 Vgl. Abschn. IV des Gesetzes über den Volkswirtschaftsplan 1983, a. a. O. 4 Vgl. H. Axen, Bericht des Politbüros an die 5. Tagung des Zentralkomitees der SED, Berlin 1982, S. 32. 5 Vgl. auch G. Rohde, Die Bereitstellung von Boden für Investitionen, 2. überarb. Auflage, Berlin 1981, S. 105 ff. (insb. S. 115). 6 Zur theoretischen Position, nach der das Volkseigentum am Boden stets seine Ergänzung in einer mehr oder minder großen Anzahl von Bodenrechtsträgerschaften finden muß, vgl. W. Schneider; Die Vergesellschaftung der Bodennutzung in der DDR und ihre Relevanz für die Sicherung der Vermögensinteressen bei Baumaßnahmen auf nichteigenen Grundstücken, Dissertation B, Karl-Marx-Universität Leipzig 1982, S. 65 ff. 7 In der Praxis durchgeführte Untersuchungen (z. B. in Dresden, Frankfurt (Oder), Hohenstein-Ernstthal, Leipzig) zeigten, daß in keiner Stadt, in der Neubaugebiete entstanden sind, davon abgesehen wurde, Erstrechtsträger einzusetzen oder die Rechtsträgerschaft durch Vereinbarung einzusetzen oder die Rechtsträgerschaft durch Vereinbarung zu übertragen. 8 G. Rohde widmet bei der Behandlung des § 3 Abs. 4 RechtsträgerschaftsAO den Funktionen des Hauptplanträgers besondere Aufmerksamkeit (vgl. Die Bereitstellung von Boden , a. a. O., S. 115). 9 In den kreisfreien Städten, von denen es in der DDR über 40 gibt, steht der Rat der Stadt verwaltungsrechtlich auf gleicher Ebene wie der Rat des Kreises. Er ist in diesen Städten z. B. für die Ersteinsetzung von Rechtsträgern gemäß § 14 RechtsträgerschaftsAO zuständig. 10 Das ergibt sich aus Arbeitsergebnissen, die im Rahmen des Forschungsvorhabens „Die Rolle des sozialistischen Rechts bei der Gestaltung sozialer Prozesse im Wohngebiet“ erzielt wurden. Verwertet wurden außerdem Informationen, die den Autoren aus der Tätigkeit einer zeitweilig bei der Leiteinrichtung der HAGs der Republik gebildeten Arbeitsgruppe bekannt wurden. 11 So z. B. G. Ullrich, „Die Rechtsträgerschaft an volkseigenen Grundstücken Erläuterungen zur AO vom 7. Juli 1969“, Vertragssystem 1969, Heft 11, S. 538 ff. 12 Zur Stellung des HAG vgl. Autorenkollektiv, Lexikon der Wirtschaft - Wirtschaftsrecht, Berlin 1978, S. 162 f.; W. Schmidt, „Hauptauftraggeberschaft für den Wohnungsbau“, Aktuelle Beiträge der Staats- und Rechtswissenschaft 1974, Heft 115, Akademie für Staatsund Rechtswissenschaft der DDR, Potsdam-Babelsberg; L. Penig, Der komplexe Wohnungsbau als staatliche Aufgabe, Berlin 1973. S. 107 ff. 13 Vgl. dazu W. Schmidt, a. a. O. Rechtliche Möglichkeiten zur Entfernung von Autowracks aus dem öffentlichen Straßenraum KLAUS LEHMANN, Justitiar des VEB Stadtdirektion Leipzig Dr. WILLI VOCK, wiss. Assistent an der Sektion Verkehrs- und Betriebswirtschaft der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“, Dresden Das Abstellen von endgültig außer Betrieb gesetzten Fahrzeugen (Autowracks bzw. Schrottfahrzeuge) auf öffentlichen Straßen beeinträchtigt das Stadtbild und widerspricht den Vorstellungen über Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit. Deshalb ist das Bemühen der örtlichen Staatsorgane, das unerwünschte Abstellen derartiger Fahrzeuge zu verhindern, verständlich und voll zu unterstützen. Andererseits erfordert die Gewährleistung der sozialistischen Gesetzlichkeit, daß Autowracks nur in Übereinstimmung mit den Rechtsvorschriften entfernt werden dürfen. Für den Abtransport bzw. die Beseitigung von Autowracks sind verschiedene rechtliche Varianten denkbar, von denen wir im folgenden drei zur Diskussion stellen möchten. Maßnahmen der Volkspolizei zur Beseitigung von Störungen Man kann davon ausgehen, daß von einem im öffentlichen Straßenraum abgestellten Autowrack eine Störung ausgeht, die die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt. Liegt dieser Fall vor, dann ist es gemäß § 7 Abs. 1 Buchst, b des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei (VP-Gesetz) vom XI. Juni 1968 (GBl. I Nr. 11 S. 232) Sache der Volkspolizei, die Störung zu beseitigen. Sie ist nach § 11 Abs. 3 VP-Gesetz verpflichtet, wirksame Maßnahmen zur Beseitigung zu fordern oder diese Maßnahmen unmittelbar selbst auf Kosten des Verantwortlichen durchzuführen. Die Ersatzvornahme ist aber nur dann gerechtfertigt, wenn der Abtransport bzw. die Beseitigung des Autowracks keinen Aufschub duldet (§11 Abs. 3 VP-Gesetz) oder wenn der Fahrzeugeigentümer der Aufforderung zur Entfernung des Autowracks nicht nachkommt (§ 16 Abs. 1 VP-Gesetz). Diese Voraussetzungen für die Ersatzvornahme liegen jedoch in den meisten Fällen nicht vor, da Autowracks im allgemeinen auf Nebennetzstraßen abgestellt werden, wo sie zwar auch eine Störung darstellen, aber keine von solchem Ausmaß, daß der sofortige Abtransport des Autowracks zwingend erforderlich wäre. Andererseits nimmt die Ermittlung des ehemaligen Fahrzeughalters oder jetzigen Eigentümers oftmals längere Zeit in Anspruch, so daß die Aufforderung an ihn, das Autowrack zu entfernen, nicht unverzüglich ergehen kann. Die Ersatzvornahme durch die Volkspolizei wird also nicht der Regelfall zur Beseitigung von Autowracks sein. Beseitigung von Autowracks als Sperrmüll In der Literatur ist verschiedentlich dargelegt worden, daß Autowracks unter den Begriff „Sperrmüll“ als Teil des Siedlungsabfalls (§ 3 Abs. 1 der 3. DVO zum Landeskulturgesetz) zu subsumieren sind.1 Siedlungsabfälle dürfen außerhalb der dafür bestimmten Plätze nicht gelagert werden (§ 10 Abs. 4 der 3. DVO zum LKG); das Abstellen im öffentlichen Straßenraum ist danach grundsätzlich unzulässig. Für die ordnungsgemäße Beseitigung des Sperrmülls als Bestandteil des Siedlungsabfalls sind die Räte der Städte und Gemeinden verantwortlich (§ 5 Abs. 2 der 3. DVO zum LKG), die sich dazu der volkseigenen Stadtreinigungsbetriebe bzw. der stadtwirtschaftlichen Dienstleistungsbetriebe bedienen können (§ 6 der 3. DVO zum LKG). In der Praxis vollzieht sich das so, daß das für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit zuständige örtliche Staatsorgan das Autowrack zu Sperrmüll erklärt und den Abtransport zur Verschrottung veranlaßt. Gegen diese Verfahrensweise bestehen u. E. gewisse Bedenken. Die Subsumierung von Autowracks unter den Begriff „Sperrmüll“ 'setzt voraus, daß es sich dabei gemäß § 3 Abs. 1 der 3. DVO zum LKG um „nicht mehr benötigte größere Gebrauchsgegenstände aus Siedlungen“ handelt. Zwar wird in der Mehrzahl der Fälle der Eigentümer nicht mehr beabsichtigen, das endgültig abgemeldete Fahrzeug noch zu nutzen; ob er aber das Eigentum daran bereits aufgegeben hat, ist nicht ohne weiteres ersichtlich. Die Eigentumsaufgabe kann auch nicht generell vorausgesetzt werden; z. B. ist es denkbar, daß der Eigentümer das Autowrack noch zur Ersatzteilgewinnung verwenden möchte. Aus diesem Grund entspricht die Beseitigung von Autowracks als Sperrmüll u. E. nicht in jedem Fall den Regelungen über das persönliche Eigentum, insbesondere über die Befugnisse des Eigentümers (§§ 24, 33 ZGB). Abtransport von Autowracks wegen artfremder Nutzung des öffentlichen Straßenraums Das Abstellen von Autowracks auf öffentlichen Straßen ist nicht als normale, sondern als artfremde Nutzung von Stra-;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Seite 284 (NJ DDR 1983, S. 284) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Seite 284 (NJ DDR 1983, S. 284)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1983. Die Zeitschrift Neue Justiz im 37. Jahrgang 1983 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1983 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1983 auf Seite 512. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 37. Jahrgang 1983 (NJ DDR 1983, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1983, S. 1-512).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der von der Arbeits-richtung bearbeiteten Vorgänge, durch die Abteilungen konnten die in der Jahresanalyse genannten Reserven noch nicht umfassend mobilisiert werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X