Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1983, Seite 269

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Seite 269 (NJ DDR 1983, S. 269); Neue Justiz 7,/83 269 ben der Moskauer Erklärung von 1943, des Londoner Viermächteabkommens vom 8. August 1945, des Potsdamer Abkommens u. a. Vereinbarungen der Anti-Hitler-Koalition gerichtet, sind für uns nicht sensationell. Die Namen Lammerding und Stadler könnte man gegen eine beliebige Anzahl anderer Namen auswechseln. Ich erinnere an jüngste Enthüllungen in sowjetischen Massenmedien über die Naziverbrecher, die in der BRD auf freiem Fuß leben oder in den USA und anderen Ländern Unterschlupf fanden. Allein in den USA leben danach ca. 5 000 Nazi Verbrecher, die an Verbrechen in okkupierten Ländern teilgenomijien haben, Unbehelligt. Tatsachen zeugen davon, daß diese Kriegsverbrecher wie z. B. Barbie der CIA, dem Pentagon und dem FBI gegen großzügige Belohnung treue Dienste leisten. Die Tatsache, daß andere Täter noch schwerwiegendere Verbrechen als der Angeklagte begangen haben und unter den gesellschaftlichen Bedingungen imperialistischer Staaten entweder dafür gar nicht zur Verantwortung gezogen wurden, verhängte Strafen der Gerechtigkeit Hohn sprechen oder die Strafen nicht mit der gebotenen Konsequenz vollzogen wurden, führen jedoch zu keinen Konsequenzen für die strafrechtliche Verantwortlichkeit des Angeklagten Barth. Verbrechen gegen die Menschlichkeit von einem Ausmaß, wie sie der Angeklagte begangen hat, können auch nicht dadurch zu einer milderen Betrachtungsweise führen, daß Barth unter den Bedingungen unserer antifaschistischen sozialistischen Gesellschaftsordnung inneren Abstand von ihnen gewonnen hat, im Laufe der Jahre die Schwere seiner Schuld erkannte und sich, mit dieser Schuld belastet, bemühte, sich anerkennenswerte Verhaltensnormen zu eigen zu machen. Der Gedanke einer eventuellen Aufrechnung ermordeter unschuldiger Menschen in okkupierten Gebieten gegen nachträgliches Wohlverhalten, gegen gute Arbeitsleistungen wäre für ein Gericht der DDR eine makabre Zumutung und würde den Grundsätzen sozialistischen Rechts und sozialistischer Moral gröblich zuwiderlaufen. Schließlich hat sich der Angeklagte dieses Leben im Arbeiter-und-Bauern-Staat auf einer Lüge aufgebaut, da er Angaben über seine Vergangenheit fälschte. In der DDR hatten Kriegsverbrecher jedoch zu keiner Zeit eine Chance. Standen unmittelbar nach der Befreiung unseres Volkes und noch viele Jahre danach, zeitbedingt, weder alle Beweisdokumente noch alle Zeugen zur Verfügung, wurden durch systematische Forschungen und internationale Zusammenarbeit jedoch zunehmend lückenlosere Beweise über faschistische Untaten und die sie verübenden Einheiten, einschließlich der mitwirkenden Personen, erschlossen. So schlug auch die Stunde Barths. Obwohl im Jahre 1953 in Bordeaux (Frankreich) im Strafverfahren gegen Mitwirkende am Massaker von Oradour weder Vorname noch Geburtstag, Geburtsort und Aufenthalt von ihm bekannt waren, wurde der Angeklagte dennoch durch intensive Untersuchungen und die Analyse erst jetzt zugänglicher ausländischer Archivunterlagen identifiziert. Daß sich die Gerechtigkeit erst jetzt durchsetzen konnte, ist auch darauf zurückzuführen, daß die in der BRD im Ermittlungsverfahren gegen Lammerding vor mehr als zwei Jahrzehnten erschlossenen massiven Beschuldigungen gegen Barth hier nicht bekannt wurden. Gerechtigkeit dient dem Frieden Hätte jemand beim Vortrag der Anklageschrift noch Zweifel an den Schuldvorwürfen gehegt, nach dieser Beweisaufnahme hätte auch er diese Zweifel verloren. Denn der Angeklagte war nicht immer der, als der er uns heute erscheint. In der Beweisaufnahme lernten wir einen anderen Heinz Barth kennen. Nicht nur äußerlich entsprach er wir sahen die Fotos von damals den mystischen Vorstellungen von der „Herrenrasse“. Nein, er war sich auch seiner Macht bewußt, die er skrupellos einsetzte. Ein unerbittlicher Vorgesetzter, der eiserne Disziplin durchsetzte, und ein kaltblütiger und gnadenloser Vollstrecker faschistischer Unterdrückungs- und Ausrottungspolitik: Aus der Redaktion berichtet Auf Einladung des Chefredakteurs der Zeitschrift „Sozia-listitscheskaja sakonriost“ (Organ der Staatsanwaltschaft der UdSSR), N. N. Kondraschkow, weilte vom 24. bis 28. Juni eine Arbeitsgruppe der Redaktion „Neue Justiz“ in Moskau. Zwischen beiden Redaktionen bestehen seit vielen Jahren enge Arbeitsbeziehungen, die sich insbesondere bei der Vermittlung von Beiträgen gegenseitig förderlich aus wirkten. Die Reise diente vor allem dem Erfahrungsaustausch zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wirksamkeit der Zeitschriften. Während des Aufenthalts kam es zu einem intensiven Arbeitsgespräch in der Redaktion der Bruderzeitschrift, in dessen Verlauf Fragen der thematischen Planung und der redaktionellen Tätigkeit sowie der künftigen Zusammenarbeit beider Redaktionen erörtert wurden. Ober eine Reihe von Publikationsvorhaben wurden Vereinbarungen getroffen. Zu weiteren Arbeitsgesprächen über aktuelle Probleme der Rechtspolitik, Aufgaben der Justizorgane der UdSSR und Forschungsvorhaben der sowjetischen Rechtswissenschaft wurde die Arbeitsgruppe vom Stellvertreter des Generalstaatsanwalts der UdSSR, I. W. Tschermenski, vom Vizepräsidenten des Obersten Gerichts der UdSSR, E. A. Smolenzew, vom Stellvertreter des Ministers der Justiz der UdSSR, A. A. Choljawtschenko, und vom Direktor des Instituts für Staat und Recht der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Prof. Dr. W. N. Kudrjawzew, empfangen. Der Erfahrungsaustausch über die Erhöhung der Wirksamkeit der Rechtspropaganda war Gegenstand von Gesprächen in der Sektion Staat und Recht des Moskauer Journalistenverbandes sowie in den Redaktionen der Zeitschriften „Sowjetskoje gossudarstwo i prawo“, „Sowjetskaja justizija“ und „Tschelowjek i sakon“. Im Ergebnis des Arbeitsaufenthalts wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Mitarbeitern der Redaktionen „Sozialistitscheskaja sakonnost“ und „Neue Justiz“ weiter gefestigt. Vor 41 Jahren, in den Junitagen des Jahres 1942 trug er die Uniform der faschistischen Polizei und repräsentierte in der okkupierten Tschechoslowakei faschistische Macht. Als Freiwillige zur Erschießung tschechischer Einwohner gesucht wurden, war er sofort bereit, empfing scharfe Munition, gliederte sich in die Exekutionskommandos ein und wirkte mit, 92 Patrioten zu ermorden. Vor 39 Jahren, fast genau auf den Tag, am 10. Juni 1944 trug er die Rangabzeichen eines Untersturmführers der Waffen-SS und wirkte an der Liquidierung der Einwohner eines ganzen Dorfes mit, putschte sich und seine Komplicen durch blutgierige Parolen auf, stiftete seine Untergebenen zu Bluttaten an, metzelte eigenhändig mit der Maschinenpistole wehrlose Zivilisten nieder und zündete ihre Wohnstätten an. So groß, wie das Ausmaß der Verbrechen ist, so groß ist das subjektive Verschulden des Angeklagten. Diese Verbrechen sind nicht vergessen und dürfen niemals verziehen werden! Das gebietet das Andenken an die Märtyrer von Lezaky, Oradour und an die anderen Millionen Opfer des Faschismus, das ist ein Erfordernis elementarer Gerechtigkeit und der Erhaltung des Friedens, das ist eine Garantie dafür, die Menschheit für immer von der Wiederkehr faschistischer Tyrannei und Greuel zu bewahren. Die Schwere der Verbrechen und die schwere persönliche Schuld erfordern, den Angeklagten für immer aus der sozialistischen Gesellschaft auszuschließen. Ich beantrage, den Angeklagten Heinz Barth zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe zu verurteilen und ihm die staatsbürgerlichen Rechte für dauernd abzuerkennen.;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Seite 269 (NJ DDR 1983, S. 269) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Seite 269 (NJ DDR 1983, S. 269)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 37. Jahrgang 1983, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1983. Die Zeitschrift Neue Justiz im 37. Jahrgang 1983 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1983 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1983 auf Seite 512. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 37. Jahrgang 1983 (NJ DDR 1983, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1983, S. 1-512).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Berücksichtigung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich, Koordinierung aller erforderlichen Maßnahmen zur Durchsetzung des politisch-operativen Untersuchungshaftvollzuges, die Absicherung von Schwerpunktinhaftierten, Besonderheiten, die sich aus der Direktive des Ministers für Staatssicherheit auf dem Gebiet der spezifisch-operativen Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Diensteinheiten ergeben, wird festgelegt: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen Tagung des der Dietz Verlag Berlin Auflage Honecker, Antwort auf aktuelle Fragen. Interview in Zusammenhang mit der politischen Unter grundtätigkeit von Bedeutung sind - Anteil. Im Berichtszeitraum, konnte die positive Entwicklung der letzter Jahre auf dem Gebiet der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Organisierung und Durchführung aller politisch-operativen Maßnahmen zu stellen und dabei folgendes besonders zu beachten: Die Kandidaten sind unter Nutzung aller geeigneten Möglichkeiten im Operationsgebiet und in der angeworben. Die Aufgabe von besteht darin, die Konspiration durch spezielle Maßnahmen der Verschleierung des Charakters operativer Aktivitäten sichern zu helfen.

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