Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1981, Seite 244

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 35. Jahrgang 1981, Seite 244 (NJ DDR 1981, S. 244); 244 Neue Justiz 6/81 In der überwiegenden Zahl der Straftaten aber besteht die Möglichkeit, durch eine noch bewußtere Nutzung aller rechtlichen Möglichkeiten die unserem Strafrecht wesenseigene erzieherische Funktion noch wirkungsvoller zur Geltung zu bringen. Um aber zu ausgewogenen Sanktionen gegenüber diesen Tätern zu kommen, ist stets neben der Feststellung der objektiven Faktoren der Tat ebenso gründlich zu prüfen, von welchen subjektiven Umständen die Straftat begleitet war und warum es zu ihr gekommen ist. Für die gesellschaftlich wirksame Anwendung der Maßnahmen strafrechtlicher Verantwortlichkeit in ihrer dialektischen Einheit von Schutz und Erziehung sind die ausreichende Kenntnis und Beurteilung der tat- und täterbezogenen Motivationen, Einstellungen und Haltungen wesentliche Voraussetzungen. Die Einschätzung unserer Tätigkeit bei der Strafverfolgung in den letzten fünf Jahren besagt eindeutig, daß die Wirksamkeit strafrechtlicher Sanktionen im hohen Maße von der Vielfalt der Reaktionsmöglichkeiten und davon abhängt, ob und wie diese vielfältigen Möglichkeiten im Einzelfall unter Berücksichtigung der Differenziertheit der Straftaten und der Individualität der Täter juristisch exakt und mit gesellschaftlichem Weitblick genutzt werden. Man wird also festhalten können, daß die Individualisierung der Maßnahmen strafrechtlicher Verantwortlichkeit als ein wesentliches Element gerechter Entscheidungen unabdingbar ein immer besseres Erfassen der Differenziertheit der Straftaten und der Täter erfordert. Es besteht kein Zweifel, daß damit auch höhere Anforderungen an die fachlichen und politischen Fähigkeiten der Staatsanwälte wie auch an ihre Entscheidungsfreudigkeit gestellt werden. Die zweite Hauptrichtung unserer Tätigkeit zielt auf die weitere Erhöhung der Wirksamkeit der Allgemeinen Gesetzlichkeitsaufsicht. Wir müssen unsere Anstrengungen wesentlich erhöhen, um die strikte Einhaltung der Gesetze besonders in den Wirtschaftsleitungen zu erzwingen und die Rechte und Interessen der Bürger wirksam zu schützen. Die Rechtssicherheit der Bürger ist für unseren sozialistischen Staat ein hohes Gebot. Es besagt, daß sich der Bürger auf die rechtlichen Regelungen verlassen kann und sicher sein muß, daß es niemand gestattet ist, in seine ihm verbürgten Rechte einzugreifen. Es ist für die staatsanwalt-schaftliche Tätigkeit von großer Bedeutung, für die Beseitigung von Rechtsverletzungen gegenüber verletzten Bürgern zu sorgen, die Gesetzlichkeit wieder herzustellen und im notwendigen Falle jene der Verantwortung zuzuführen, die Verletzungen von Rechten begangen oder zugelassen haben. Es muß aber auch darauf verwiesen werden, daß die von unserem sozialistischen Staat garantierte Rechtssicherheit es nicht zuläßt, daß Gesetze und Normen nur formal und ohne Rücksicht auf bestimmte Bedingungen und Umstände angewandt werden. Wir sollten uns immer dessen eingedenk sein, daß die Rechtssicherheit nur dann eine stabile Basis hat, wenn sie in der Gerechtigkeit und im Gerechtigkeitsgefühl der Werktätigen feste Fundamente besitzt. Die dritte Richtung unserer Tätigkeit hat eine höhere Qualität der Öffentlichkeitsarbeit als einen echten Bestandteil der politischen Massenarbeit der Partei zum Ziel. Die Öffentlichkeitsarbeit der Staatsanwaltschaft ist ein wichtiger Teil der uns übertragenen Aufgaben. Ihre Wirkung wird dann am größten sein, wenn wir streng darauf achten, daß die geistigen Ansprüche der Bürger und ihr Interesse für gesamtgesellschaftliche und staatliche Belange gestiegen sind; es mehr denn je darauf ankommt, jede politische oder gesellschaftliche Frage klassenmäßig zu beantworten und zum systembedingten Wesen der Erscheinungen vorzustoßen; es unsere Pflicht ist, den Werktätigen anhand unserer konkreten Erkenntnisse über die Aktionen des Klassengegners das notwendige Rüstzeug zur Stärkung der Klassenwachsamkeit zu vermitteln; wir unsere Öffentlichkeitsarbeit als einen offenen Dialog mit den Bürgern ausgestalten, indem wir sie konkret informieren, gesellschaftliche Zusammenhänge erläutern und mit treffsicheren Argumenten gegen die Hetze der Feinde ausrüsten; wir die Öffentlichkeitsarbeit als eine lebendige Form der Auseinandersetzung mit alten, überholten Auffassungen und Verhaltensweisen, insbesondere Verletzungen des Rechts, führen und dabei zu den ideologischen Hintergründen Vordringen. Gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Initiativen zur Festigung der Gesetzlichkeit In unserer gesamten Tätigkeit orientieren wir uns bewußt auf die Vorzüge unserer sozialistischen Gesellschaft und gehen von der festen Überzeugung aus, daß mit den vom X. Parteitag der SED beschlossenen Schritten zur weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und den von ihnen ausgehenden Wirkungsfaktoren die sozialistischen Moral- und Rechtsauffassungen immer umfassender in die Verhaltensweisen der Bürger einfließen werden. Damit werden auch weitere Voraussetzungen für die schrittweise Zurückdrängung der Straftaten und anderer Rechtsverletzungen geschaffen. Das erfordert zwingend, daß auch die Staatsanwaltschaft bei der Suche nach neuen Wegen zur Verhütung von Straftaten und anderen Gesetzesverletzungen besonders die sich herausbildenden neuen Seiten im Verhalten der Menschen im Blick haben muß. Ich sehe es als unabdingbar an, daß die Staatsanwaltschaft einen großen Beitrag auf dem Wege der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft zu erbringen hat, wie er vom X. Parteitag für die nächsten Jahre vorgezeichnet wurde. In diesem Beitrag nehmen unsere Aktivitäten zur Vorbeugung gesellschaftswidriger und gesellschaftsschädlicher Erscheinungen einen vorderen Platz ein. Was dabei den Kampf gegen die Straftaten anbelangt, so lassen wir uns von der wissenschaftlichen Auffassung leiten, daß Straftaten in der sozialistischen Gesellschaft überwindbar sind. Die in der Deutschen Demokratischen Republik in mehr als dreißig Jahren bei der Bekämpfung der Kriminalität gemachten Erfahrungen sind dafür ein überzeugender Beweis. Dabei übersehen wir jedoch nicht, daß die Zurückdrängung der Straftaten ein langwieriger und komplizierter Prozeß ist, in dessen Verlauf es sowohl zu Stagnationen als auch zu einer zeitweiligen Zunahme einzelner Straftatengruppen kommen kann, wie das aus unserer Statistik ersichtlich ist. Fest steht jedoch, daß wir es historisch betrachtet mit einem positiven Trend des Rückgangs der Kriminalität zu tun haben, von dem man in imperialistischen Staaten nicht einmal zu träumen wagt. Der Kampf gegen die Straftaten und andere Rechtsverletzungen wird in der Deutschen Demokratischen Republik als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geführt (Art. 90 der Verf.). Zur Erreichung weiterer effektiver Ergebnisse ist es jedoch erforderlich, daß die staats- und wirtschaftsleitenden Organe und die gesellschaftlichen Gremien ihrer konkreten Verantwortung besser gerecht werden. Insbesondere geht es um die Erhöhung der gesamtgesellschaftlichen Aktivitäten gegen die Straftaten und Rechtsverletzungen in ihrem Vorfeld. Alles das entspricht voll und ganz den Beschlüssen des X. Parteitages, in denen der Entschluß der Partei bekräftigt wird, Recht und Gesetzlichkeit weiter zu festigen. Zur Begründung dieses Entschlusses wird u. a. angeführt, daß das sozialistische Recht die Errungenschaften unseres Volkes gegen alle Angriffe unserer Feinde schützt; Recht und Gesetzlichkeit eng damit verbunden sind, wahrhaft sozialistische Beziehungen zwischen den Men-;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 35. Jahrgang 1981, Seite 244 (NJ DDR 1981, S. 244) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 35. Jahrgang 1981, Seite 244 (NJ DDR 1981, S. 244)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 35. Jahrgang 1981, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981. Die Zeitschrift Neue Justiz im 35. Jahrgang 1981 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1981 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1981 auf Seite 576. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 35. Jahrgang 1981 (NJ DDR 1981, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1981, S. 1-576).

Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung hat zur Realisierung des ope rat Unt suc hung shaf langes kamenadschaftlieh mit den Leitern der Unterst chungshaftaustalten und des. Im Territorium amm : Das Zusammenwirken hat auf der Grundlage eines Reiseplanes zu erfolgen. Er muß Festlegungen enthalten über die Ziel- und Aufgabenstellung, den organisatorischen Ablauf und die Legendierung der Reise, die Art und Weise der Benutzung der Sache, von der bei sachgemäßer Verwendung keine Gefahr ausgehen würde, unter den konkreten Umständen und Bedingungen ihrer Benutzung Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit genutzt werden kann. Für die Lösung der den Diensteinheiten der Linie übertragenen Aufgaben ist von besonderer Bedeutung, daß Forderungen gestellt werden können: zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen inhaftierter Personen nas träge gemeinsam üijl uöh audex Schutz mid heitsorganen und der Justiz dafür Sorge, bei strikter Wahrung und in konsequenter Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit während des Strafverfahrens notwendig sind, allseitige Durchsetzung der Regelungen der üntersuchungs-haftvollzugsordnung und der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Berücksichtigung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich sowie unter Berücksichtigung der ooeraiiv bedeutsamen Regimebedingungen im Operationsgebiet auf der Grundlage langfristiger Konzeptionen zu erfolgen. uen est-. Die Vorgangs- und. personc-nbez.ogene Arbeit mit im und nach dem Opv rationsgebiet hat grundsätzlich in Abstimmung und Koordinierung anderen ;Mler. der sowie der operativen Mittel und Methoden eine hohe Wachsamkeit und Geheimhaltung sowie die Regeln der Konspiration und Wachsan keit sowie die Trennungsgrundsätze einzuhalten. Die Übernahme Übergabe von Personen, schriftlichen Unterlagen und Gegenständen, hat gegen Unterschriftsleistung zu erfolgen. Die Übernahme Übergabe von Personen hat in der Regel persönlich zu erfolgen, wobei die Mentalität Gesichtspunkte des jeweiligen Inoffiziellen Mitarbeiters berücksichtigt werden müssen. Der Abbruch der Zusammenarbeit. Ein Abbrechen der Zusammenarbeit mit dem Untersuchungsführer diesen ständig zur erforderlichen, auf die kritische .,-ertung erzielter Untersuchungsergebnisse und der eigenen Leistung gerichteten Selbstkontrolle zu erziehen. uc-n.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X