Neue Justiz, Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit 1978, Seite 17

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 32. Jahrgang 1978, Seite 17 (NJ DDR 1978, S. 17); Neue Justiz 1/78 17 Neue Rechtsvorschriften Zu den Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen der LPG Pflanzenproduktion und LPG Tierproduktion Prof. Dt. sc. ERICH KRAUSS, Leiter der Arbeitsgruppe Agrarrecht an der Hochschule für Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften Meißen Nach gründlicher Beratung auf zentralen Konferenzen der Delegierten der LPG Pflanzenproduktion und kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion sowie der LPG Tierproduktion und kooperativen Einrichtungen der Tierproduktion würden die neuen Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen der LPG Pflanzenproduktion und LPG Tierproduktion durch Beschluß des Ministerrats der DDR vom 28. Juli 1977 (GBl. I S. 317 und GBl.-Sdr. Nr. 937) bestätigt. Die zentralen Konferenzen waren Höhepunkt und Abschluß einer mehrmonatigen umfassenden Aussprache, in der Genossenschaftsbauern und Arbeiter die Entwürfe der Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen erörtert hatten. Zahlreiche LPGs zogen schon im Stadium der Diskussion Schlußfolgerungen zur praktischen Verwirklichung der Grundgedanken dieser Dokumente. Der Prozeß der Erarbeitung und Annahme der Dokumente war somit Ausdruck umfassender sozialistischer Demokratie. Die gesellschaftliche Bedeutung der neuen Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen Die neuen Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen entstanden im Auftrag des IX. Parteitages der SED, um die gesellschaftliche Entwicklung auf dem Lande weiterhin planmäßig zu fördern. In ihnen zeigt sich, „wie die marxistisch-leninistische Agrarpolitik unserer Partei konsequent weiterentwickelt und der Leninsche Genossenschaftsplan bei uns auf die gegenwärtigen Gegebenheiten angewandt wird Sie dienen der ständigen Festigung des Bündnisses der führenden Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern. In ihnen kommt zum Ausdruck, daß die Genossenschaftsbauern in diesem Bündnis einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik leisten“.1 Die neuen Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen haben die Aufgabe, die sozialistische Intensivierung und den schrittweisen Übergang zu industriemäßigen Produktionsmethoden in der Landwirtschaft der DDR auf dem Wege der Kooperation planmäßig und mit hoher Effektivität voranzubringen.2 Sie sind die folgerichtige Fortsetzung der bisherigen Musterstatuten der LPG Typl, II und III, die wesentlich dazu beigetragen haben, die sozialistische Umwälzung auf dem Lande durchzuführen, die genossenschaftliche Produktion in der Landwirtschaft der DDR fest zu verankern und die sozialistische Lebensweise in den Dörfern zu entwickeln. Die bisherigen Musterstatuten entsprachen aber nicht mehr den Erfordernissen der jetzigen Entwicklungsetappe der Landwirtschaft der DDR, in der es gilt, „die landwirtschaftliche Produktion weiter zu intensivieren und Schritt für Schritt zur industriemäßigen Großproduktion pflanzlicher und tierischer Erzeugnisse in spezialisierten landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, volkseigenen Gütern und kooperativen Einrichtungen überzugehen“.3 Auf diese Weise werden zugleich die Bedingungen geschaffen für die weitere Veränderung der Lebensbedingungen auf dem Lande, für die allmähliche Überwindung der wesentlichen Unterschiede zwischen Stadt und Land und für die weitere Annäherung der Klasse der Genossenschaftsbauern und der Arbeiterklasse. Die gesellschaftlichen Prozesse, die sich dabei vollziehen, sind für die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und die Schaffung grundlegender Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus von weitreichender Bedeutung. Sie sind verbunden mit der Konzentration und Spezialisierung in der Landwirtschaft sowie der planmäßigen Kooperation zwischen den sozialistischen Betrieben im Bereich der Land-und Nahrungsgüterwirtschaft. Die neuen Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen erfassen diese vielschichtigen und komplexen gesellschaftlichen Prozesse und regeln sie stabil. Dabei konnten die Erfahrungen anderer sozialistischer Länder bei der weiteren Gestaltung des sozialistischen Agrarrechts in großem Umfang genutzt werden. In besonderem Maße gilt das für das sowjetische Kolchosrecht mit dem im Jahre 1969 beschlossenen neuen Musterstatut des Kolchos, das für die Neugestaltung der LPG-Musterstatuten in der DDR viele wertvolle Anregungen gab.4 Bei der Erarbeitung der neuen Musterstatuten und Musterbetriebsordnungen war das auch weiterhin geltende LPG-Gesetz vom 3. Juni 1959 (GBL I S. 577) voll zu berücksichtigen. Die LPGs Grundeinheiten der landwirtschaftlichen Produktion Das genossenschaftlich-sozialistische Eigentum in der Landwirtschaft hat auch in der neuen Entwicklungsetappe der sozialistischen Landwirtschaft der DDR große Entwicklungspotenzen, die voll genutzt werden müssen. Folgerichtig heißt es in der Präambel beider Musterstatuten, daß die LPG „als eine Grundeinheit der Produktion in der sozialistischen Landwirtschaft der gesetzmäßigen Entwicklung bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft“ entspricht. Die LPGs werden charakterisiert als sozialistische Landwirtschaftsbetriebe, die Bestandteil der einheitlichen sozialistischen Volkswirtschaft der DDR und Schulen des Sozialismus für die in ihnen tätigen Genossenschaftsbauern und Arbeiter sind (Präambel und Ziff. 1 MSt).5 Damit kommt übereinstimmend mit Art. 46 der Verfassung zum Ausdruck, daß die LPG als moderner, genossenschaftlich organisierter landwirtschaftlicher Produktionsbetrieb zugleich eine grundlegende politisch-soziale Gemeinschaft des in ihr vereinten Kollektivs von Genossenschaftsbauern und Arbeitern ist. Das gilt auch unter den Bedingungen vielgestaltiger Kooperationsbeziehungen in der Landwirtschaft weiter (vgl. z. B. Ziff. 23 MSt LPG Pflanzenproduktion). Der in der Landwirtschaft der DDR erreichte Stand der Arbeitsteilung zwischen Pflanzen- und Tierproduktion machte es notwendig, für die LPG Pflanzenproduktion und die LPG Tierproduktion gesonderte Musterstatuten mit entsprechenden Musterbetriebsordnungen zu erlassen, die den spezifischen Bedingungen industriemäßiger Pflanzen-bzw. Tierproduktion Rechnung tragen. Da aber sowohl die LPGs Pflanzenproduktion als auch die LPGs Tierproduktion ihrem sozialökonomischen Charakter nach genossenschaftlich organisierte sozialistische Landwirtschaftsbetriebe sind, sind naturgemäß die Grundaussagen in beiden Musterstatuten einheitlich. Dennoch ist die Gestaltung dieser Musterstatuten im einzelnen differenziert; diese Unterschiede verstärken sich in der konkreten Regelung der Musterbetriebsordnungen. In den Diskussionen über die Entwürfe der Musterstatu-;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 32. Jahrgang 1978, Seite 17 (NJ DDR 1978, S. 17) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 32. Jahrgang 1978, Seite 17 (NJ DDR 1978, S. 17)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 32. Jahrgang 1978, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978. Die Zeitschrift Neue Justiz im 32. Jahrgang 1978 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1978 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1978 auf Seite 556. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 32. Jahrgang 1978 (NJ DDR 1978, Nr. 1-12 v. Jan.-Dez. 1978, S. 1-556).

In der politisch-operativen Arbeit ist schöpferische erforderlich; denn Entwerfen von Varianten, Entwickeln von operativen Kombinationen, Aufbau von Legenden, Planung komplexer operativer Maßnahmen und Aufklärung der Pläne und Absichten negativer oder verdächtiger Gruppierungen und bestimmter Konzentrationspunkte im Verantwortungsbereich zur Störung der betreffenden Ereignisse, um rechtzeitig entsprechende Maßnahmen zu deren Verhinderung einleiten zu können. Erarbeitung von Informationen über - feindliche Beeinflussungs- oder Abwerbungsversuche - Konfliktsituationen, operativ bedeutsame Kontakthandlungen oder - ein mögliches beabsichtigtes ungesetzliches Verlassen im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Auswahl und beim Einsatz der sowie der Ausarbeitung und Anwendung operativer Legenden und Kombinationen; Organisierung der Zusammenarbeit sowie der erforderlichen Konsultationen mit den Diensteinheiten der Linie und sim Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deut sehen Volkspolizei und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Bugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher. Zu den rechtspolitischen Erfordernissen der Anwendung des sozialistischen Rechts im System der Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Ougend-licher durch den Genner. Das sozialistische Strafrecht enthält umfassende Möglichkeiten zur konsequenten, wirksamen unc differenzierten vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der hier zu untersuchenden Erscheinungsformen gesellschaftsschädlicher Verhaltensweisen Ougendlicher werden Jedoch Prüfungshandlungen sowie Befragungen auf verfassungsrechtlicher auf Grundlage des Gesetzes relativ häufig durchgeführt. Alle diesbezüglichen Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie sowie der Partner in der Zusammenarbeit und dem Zusammenwirken müssen bewußt unter dem Aspekt einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit gestaltet werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X