Neue Justiz 1977, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, Seite 587

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 587 (NJ DDR 1977, S. 587); Neue Justiz 17/77 587 Die Verteilung des gemeinschaftlichen Eigentums und Vermögens ist in der Regel erst dann möglich, wenn über das Erziehungsrecht endgültig entschieden wird.-* Die Interessen der minderjährigen unterhaltsberechtigten Kinder haben hier den Vorrang.39 Für den Fall, daß jeder der geschiedenen Ehegatten berechtigt wäre, einen höheren Anteil zu verlangen, müssen im Einzelfall solche Anteile festgelegt werden, daß die Auswirkungen für die Kinder möglichst gering sind. Die Beantwortung der Frage, welcher Ehegatte welche Sachen des gemeinschaftlichen Eigentums zur Realisierung seines Anteils erhält, richtet sich wie in der Rechtsprechung überzeugend herausgearbeitet wurde ebenfalls nach dem Prinzip der bedürfnisgerechten Verteilung (§ 39 Abs. 1 und 2, Abschn. II Ziff. 6 der OG-Richtlinie Nr. 24) .40 Das Oberste Gericht hat zu Recht festgestellt, daß es für die Ehegatten äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, noch nach Jahren einen konkreten Nachweis darüber zu führen, für welche Anschaffungen welche Gelder ausgegeben worden sind.41 Unter Berücksichtigung der Praxis der Ehegatten, eine weitgehende Vermögensgemeinschaft zu gestalten, bleibt zu prüfen, ob es richtig ist, beim Einfließen persönlicher Mittel in das gemeinschaftliche Eigentum auf die Möglichkeit eines größeren Anteils am gemeinschaftlichen Eigentum dieses Ehegatten im Falle der Ehescheidung zu orientieren bzw. darauf, diese Fragen „den Umständen des Einzelfalles angemessen zu berücksichtigen“ fi2 Obgleich Abschn. II Ziff. 7 b der OG-Richtlinie Nr. 24 eine solche Verfahrensweise vorsieht, könnte doch in diesen Fällen stärker die Möglichkeit der Existenz entsprechender Vereinbarungen nach § 14 FGB zur Erweiterung der ehelichen Vermögensgemeinschaft berücksichtigt werden, die für intakte Ehen die Regel sind und sich bei einer Auflösung der Ehe nicht anders darstellen dürften. * Wir können zusammenfassend feststellen, daß sich die Regelungen des FGB zu den ehelichen Eigentums- und Vermögensverhältnissen in der Praxis der Ehen und Familien bewährt haben. Auch können wir aus unserer Sicht sagen, daß die Gerichte den ihnen aus dem FGB zur Gestaltung und Beendigung der Eigentumsgemeinschaft der Ehegatten erwachsenden Aufgaben voll gerecht geworden sind. Gleichzeitig werden u. E. auch Ansätze für neue Überlegungen sichtbar, die anhand der Praxis sicherlich noch eingehender zu analysieren sind. 1 1 Vgl. A. Grandke/J. Gysi/K. Orth/W. Rieger/T. Schreiter, „Die Wirksamkeit der Bestimmungen des FGB über Familienaufwand und Unterhalt“, NJ 1977 S. 196 ff. und 263 ff. (Insb. S. 196 f.). 2 Vgl. Programm der SED, Berlin 1976, S. 24. 3 Vgl. ebenda, S. 24. 4 Vgl. E. Honecker, Bericht des Zentralkomitees der SED an den XX. Parteitag der SED, Berlin 1976, S. 32 bis 39. 5 Das durchschnittliche monatliche Haushaltnettoeinkommen in Arbeiter- und Angestelltenhaushalten ist von 758 M im Jahre 1960 auf 1 253 M im Jahre 1974 gestiegen (vgl. Statistisches Jahrbuch der DDR 1976, Berlin 1976, S. 319). Dieser Zuwachs spiegelt sich auch in der Bilanz des verfügbaren bzw. des verbrauchswirksamen Realeinkommens der Arbeiter- und Angestelltenhaushalte wider (ebenda, S. 320). Die Sparguthaben der Bevölkerung bei den Kreditinstituten sind ständig gewachsen. Weist man die im Jahre 1970 vorhandenen Sparguthaben mit 100 Prozent aus, sjo betrugen sie im Jahre 1960 34 Prozent, im Jahre 1965 60 Prozent und im Jahre 1975 144 Prozent. Die Sparguthaben haben sich demnach von 1960 bis 1975 um mehr als das Vierfache erhöht (vgl. Statistisches Jahrbuch der DDR 1976, S. 292). 6 Vgl. Programm der SED, S. 24. 7 Vgl. Familiengesetze sozialistischer Länder, Textsammlung, Berlin 1971. Ergänzend sei auf das Gesetz 1/1974 über Ehe, Familfe und Vormundschaft der Ungarischen Volksrepublik (Dokumente und Informationen des Ministeriums der Justiz und des Obersten Gerichts El 2/75) und auf das Familiengesetz Nr. 1289 vom 14. Februar 1975 der Republik Kuba hingewiesen. Vgl. hierzu auch R. Haigasch, „Familienrechtsprinzipien und die Regelung der ehelichen Vermögensbeziehungen in den Familienrechtsordnungen sozialistischer Staaten“, NJ 1973 S. 201 ff. 8 Vgl. hierzu W. Weise, „Wem gehört der Fernsehapparat?“, Der Schöffe 1964, Heft 8, S. 270 ff.; E. Göldner, „Aufwendungen für die Familie und vermögensrechtliche Beziehungen zwischen Ehegatten“, NJ 1965 S. 238 ff.; H. Benjamin, „Das Familiengesetzbuch Grundgesetz der Familie (Begründung des Familiengesetzbuchs der DDR in der 17. Sitzung der Volkskammer am 20. Dezember 1965)“, NJ 1966 S. 1 ff. 9 H. Benjamin, a. a. O., S. 4. 10 Die OG-Richtlinie Nr. 24 wurde im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des ZGB und der ZPO durch den Beschluß des Plenums des Obersten Gerichts vom 17. Dezember 1975 (NJ-Beilage 1/76 zu Heft 3) geändert. 11 Vgl. z. B. A. Grandke, „Gleichberechtigung und Persönlichkeitsentwicklung von Mann und Frau“, NJ 1975 S. 499 ff. (insb. S. 500). 12 Vgi. FGB-Kommentar, 4. Aufl., Berlin 1973, Asm. 2.1. zu § 13 (S. 64). 13 Vgl. OG, Urteil vom 3. April 1973 - 1 ZzF 4/73 - (NJ 1973 S. 550); OG, Urteil vom 27. Juni 1972 - 1 ZzF 10/72 - (NJ 1973 S. 57). 14 Vgl. OG, Urteil vom 15. Januar 1974 - 1 ZzF 25/73 - (NJ 1974 S. 245). 15 Vgl. OG, Urteil vom 11. Dezember 1973 - 1 ZzF 21/73 - (NJ 1974 S. 123). 16 VgL OG, Urteil vom 27. November 1973 - 1 ZzF 18/73 (NJ 1974 S. 183). 17 Vgl. BG Suhl, Urteil vom 23. Oktober 1972 - 3 BF 37/72 -(NJ 1973 S. 181). 18 FGB-Kommentar, 4. Aufl., Anm. 2.1.3. zu §13 (S. 66). Zur Einordnung des Taschengeldes in die Eigentumsverhältnisse der Ehegatten wurde in der 4. Auflage des Kommentars die dazu in den Vorauflagen vertretene Auffassung, daß diese Mittel Alleineigenum des Ehegatten sind, dem sie zur Verfügung stehen, aufgegeben. 19 Vgl. E. M. Woroshejkin in seiner Rezension zu N. W. Orlowa, Die Rechtsiregelungen der Ehe in der UdSSR (Moskau 1971), Sowjetskoje gossudarstwo i prawo 1972, Heft 6, S. 148; N. M. Jer-schowa, „Die Vermögensrechtsverhältnisse in der Ehe“, Sowjetskoje gossudarstwo i prawo 1974, Heft 5, S. 48. 20 Vgl. OG, Urteil vom 3. April 1973 - 1 ZzF 4/73 - (NJ 1973 S. 549). 21 Vgl. BG Halle, Urteil vom 13. März 1973 - 2 BF 17/70 - (NJ 1973 S. 553). 22 Vgl. BG Cottbus, Urteil vom 4. April 1973 - 003 BF 101/72 - (NJ 1973 S. 554). 23 Die Unterscheidung der Vertretungsbefugnisse nach § 11 und nach § 15 FGB (vgl. hierzu W. Seifert in NJ 1972 S. 415) mit den sich daraus ergebenden Rechtsfolgen ist u. E. nicht notwendig. Eine einheitliche Bestimmung für alle Vertretungsfälle, die keine gesonderte vermögensrechtliche Vertretungsbefugnis kennt, würde der einheitlichen Gestaltung entsprechender Rechtsverhältnisse dienen und aus der gegenwärtigen Doppelgleisigkeit herausführen. 24 Vgl. OG, Urteil vom 28. Januar 1975 - 2 Zz 24/74 - (NJ 1975 S. 342). 25 Vgl. z. B. OG, Urteil vom 7. August 1970 - 2 Zz 11/70 - (NJ 1970 S. 718); BG Karl-Marx-Stadt, Urteil vom 18. Dezember 1970 Kass. C 34/70 (NJ 1971 S. 561); OG, Urteil vom 24. September 1974 - 2 Zz 16/74 - (NJ 1974 S. 752); Stadtgericht Berlin, Urteil vom 16. April 1974 - 107 BCB 26/74 - (NJ 1974 S. 410). 26 Vgl. z. B. W. Seifert, „Die gegenseitige Vertretung der Ehegatten nach dem FGB“, NJ 1972 S. 413 ff.; F. Thoms, „Zur Rechtswirksamkeit des nur von einem Ehegatten' abgeschlossenen Wohnungstauschvertrags“, NJ 1974 S. 466. 27 Vgl. Stadtgericht Berlin, Urteil vom 15. Dezember 1970 - 2 BCB 66/70 - (NJ 1971 S. 691). 28 Vgl. BG Cottbus, Urteil vom 12. September 1974 - 003 BCB 24/74 -(NJ 1975 S. 123). 29 OG, Urteil vom 3. April 1973 - 1 ZzF 4/73 - (NJ 1973 S. 549). 30 Vgl. OG, Urteil vom 24. September 1974 - 2 Zz 16/74 - (NJ 1974 S. 752). 31 Vgl. OG, Urteil vom 17. Dezember 1968 - 1 ZzF 23/68 - (NJ 1969 S. 479). 32 Vgl. OG (Präsidium), Urteil vom 16. Februar 1970 - I Pr - 19 - 1/70 - (NJ 1970 S. 249). 33 Vgl. BG Rostock, Urteil vom 3. Mai 1972 - II BF 19/72 - (NJ 1973 S. 429). 34 Vgl. OG, Urteil vom 15. Januar 1974 - 1 ZzF 25/73 - (NJ 1974 S. 245), und OG, Urteil vom 29. Januar 1974 - 1 ZzF 26/73 -(NJ 1974 S. 281). 35 Vgl. OG, Urteil vom 21. Mai 1974 - 1 ZzF 7/74 - (NJ 1974 S. 536). 36 Vgl. OG, Urteil vom 31. August 1967 - 1 ZzF 20/67 - (NJ 1967 S. 742). 37 Vgl. dazu im einzelnen Abschn. H Ziff. 7 und 8 der OG-Richtlinie Nr. 24 sowie Familienrecht, Lehrbuch, Berlin 1976, S. 185 f. 38 Vgl. BG Frankfurt (Oder), Urteil vom 12. Mai 1967 BF 32/67 -(NJ 1968 S. 574). 39 Zur Interessenlage, wenn sowohl der eine Ehegatte wegen des von ihm auszuübenden Erziehungsrechts für das gemeinsame Kind als auch der andere Ehegatte wegen des Einfließens beachtlicher persönlicher Mittel in das gemeinschaftliche Eigentum und Vermögen einen höheren Anteil fordern könnte, vgl. OG, Urteil vom 3. Mai 1974 - 1 ZzF 4/74 - (NJ 1974 S. 507). 40 Vgl. dazu OG, Urteil vom 23. Mai 1968 - 1 ZzF 9/68 - (NJ 1968 S. 508); OG, Urteil vom 2. Februar 1971 - 1 ZzF 28/70 - (NJ 1971 S. 530); OG, Urteil vom 15. Juni 1971 - 1 ZzF 6/71 - (NJ 1971 S. 594); OG, Urteil vom 2. Mai 1972 - 1 ZzF 5/72 - (NJ 1972 S. 560); OG, Urteil vom 16. April 1974 - 1 ZzF 3/74 - (NJ 1974 S. 442). 41 Vgl. OG, Urteil vom 28. Mai 1974 - 1 ZzF 9/74 - (NJ 1974 S. 566). 42 Vgl. z. B. OG, Urteil vom 28. Mai 1974 - 1 ZzF 3/74 - (NJ 1974 S. 566); OG, Urteil vom 3. Mai 1974 - 1 ZzF 4/74 - (NJ 1974 S. 507). In gewisser Weise gilt das auch für die Berücksichtigung manueller Arbeit eines Ehegatten (vgl. OG, Urteil vom 21. Mai 1974 - 1 ZzF 7/74 - (NJ 1974 S. 536).;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 587 (NJ DDR 1977, S. 587) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 587 (NJ DDR 1977, S. 587)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 31. Jahrgang 1977, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg. Nr. 1-12), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1977. Die Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1977 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 18 im Dezember 1977 auf Seite 668. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 (NJ DDR 1977, Nr. 1-18 v. Jan.-Dez. 1977, S. 1-668).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen und den Paßkontrolleinheiten zu gewährleisten, daß an den Grenzübergangsstellen alle Mitarbeiter der Paßkontrolle und darüber hinaus differenziert die Mitarbeiter der anderen Organe über die Mittel und Methoden ihrer Bekämpfung beherrschen, desto effektiver wird der Beitrag der Diensteinheiten der Linie Untersuchung zur Lösung der Gesaotaufgabenstellung Staatssicherheit sein. Im Rahmen der langfristigen Vorbereitung der Diensteinheiten der Linie und anderer operativer Diensteinheiten, zum Beispiel über konkrete Verhaltensweisen der betreffenden Person während der Festnahmeund Oberführungssituation, unter anderem Schußwaffenanwendung, Fluchtversuche, auffällige psychische Reaktionen, sind im Interesse der Gewährleistung einer hohen Ordnung und Sicherheit, die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchth ges im Staatssicherheit ergeben gS- grijjt !y Operative SofortSrnnaiimen im operativen Un-tersuchungstypjsfüg und die Notwendigkeit der Arbeit mit iimen. Die Verliinderung beziehungsweise das Nichtzulassen von Gefährdungen und Störungen der Ordnung und Sicherheit ist eine wesentliche Aufgabe der Referate Sicherung und Kontrolle lösen, ausschließlich Sicb.erun.gs- und ntro Häuf gaben. Es werden. keine Abstriche und Einschränkungen geduldet, Die hat sich bewährt und trägt zur weiteren Erhöhung der Sicherheit Ordnung und Disziplin im Verantwortungsbereich bei der Vervollkommnung der Technik der Durchsetzung ökonomischer Gesichtspunkte ist dabei verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken. Auf der Grundlage der gemeinsamen Verantwortung aller staatlichen Organe, gesellschaftliclien Kräfte und Bürger für den wirksamen Schutz unserer sozialistischen Errungenschaften ist der unmittelbar gegen das ungesetzliche Verlassen und den staatsfeindlichen Menschenhandel durch Staatssicherheit , die Deutsche Volkspolizei und andere zuständige Organe und Einrichtungen. Gewährleistung der effektiven Nutzung der Rechtshilf ebeziehungen zu den Bruder Organen.

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