Neue Justiz 1977, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, Seite 569

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 569 (NJ DDR 1977, S. 569); Neue Justiz 569 sehen dem Tage des Verkaufs am 5. Juni 1976 und der Schätzung am 4. August 1976 genutzt hat und daß die Verklagte vorgetragen hat, daß der Kaufpreis verschiedene gesondert berechnete Teile sowie die anteiligen Versicherungskosten und die anteiligen Steuern erfaßt hat. §§ 40 Abs. 3, 31 Abs. 1 Ziff. 5 ZPO. 1. Eine Zustellung an einen Rechtsanwalt, der Mitglied des Rechtsanwaltskollegiums und in einer Zweigstelle tätig ist, ist bereits dann bewirkt, wenn die Sendung von einem zur Annahme von Schriftstücken berechtigten Angestellten der Zweigstelle des Kollegiums oder von einem in dieser Zweigstelle tätigen anderen Rechtsanwalt entgegengenommen wird. Dieser Grundsatz gilt jedoch nicht, wenn die Sendung nicht an den Prozeßbevollmächtigten, sondern an einen anderen auch an einen in der gleichen Zweigstelle tätigen Rechtsanwalt adressiert ist. In diesem Fall ist die Zustellung erst mit der Entgegennahme der Sendung durch den bevollmächtigten Anwalt erfolgt. - 2 Eine Verhandlung und Entscheidung zur Sache ist ' inßgeschlossen, wenn bereits ein gesellschaftliches Gericht über einen ähnlichen Anspruch nicht jedoch über denselben Anspruch, der mit der Klage geltend gemacht wurde entschieden hat. OG, Urteil vom 10. Mai 1977 - 2 OZK 9/77. Die Verklagten sind Mieter im Hausgrundstück der Klägerin. Die Klägerin hat beantragt, dem Verklagten unter Androhung einer empfindlichen Geldstrafe zu untersagen, weiterhin die große Wäsche in der Küche zu waschen, und die Verklagten zu verurteilen, die Benutzung des Trockenbodens entsprechend der Hausordnung durch Eintragung ins Wäschebuch vorzunehmen. Die Klägerin hatte Rechtsanwalt K. Prozeßvollmacht erteilt, der Mitglied des Kollegiums der Rechtsanwälte des Bezirks und in der Zweigstelle S. tätig ist. Das Kreisgericht hat mit Beschluß vom 6. Mai 1976 die Klage als unzulässig abgewiesen, weil nach seiner Auffassung über die mit der Klage geltend gemachten Ansprüche bereits die Schiedskommission entschieden habe. Im Beschluß hat das Kreisgericht als Prozeßbevollmächtigten der Klägerin Rechtsanwalt G. genannt, an den nach dem vorbereiteten Empfangsbekenntnis der Beschluß auch zugestellt werden sollte. Das Empfangsbekenntnis hat jedoch Rechtsanwalt K. unterschrieben, und zwar am 13. Mai 1976, wie sich aus dem von ihm hinter seiner Unterschrift hinzugefügten Datum ergibt. Über seiner Unterschrift ist das Datum 10. Mai 1976 aufgestempelt. Rechtsanwalt K. hat gegen den Beschluß des Kreisgerichts Beschwerde eingelegt, die am 27. Mai 1976 beim Kreisgericht eingegangen ist. Sie ist vom Bezirksgericht wegen Fristversäumnis als unzulässig abgewiesen worden. Das Bezirksgericht ist davon ausgegangen, daß der Beschluß am 10. Mai 1976 dem Prozeßbevollmächtigten der Klägerin zugestellt worden sei. Maßgeblich für den Beginn der Beschwerdefrist sei der Tag des Eingangs des Beschlusses im Büro des Kollegiums der Rechtsanwälte, Zweigstelle S., und nicht das von Rechtsanwalt K. nachträglich vermerkte Datum auf dem Empfangsbekenntnis. Folglich sei die Beschwerde verspätet eingelegt worden. Gegen den Beschluß des Bezirksgerichts richtet sich der Kassationsantrag des Präsidenten des Obersten Gerichts, der Erfolg hatte. Aus den Gründen: Zutreffend weist der Kassationsantrag darauf hin, daß zwischen einem Bürger, der einen Rechtsanwalt mit seiner Vertretung beauftragt, auch dann ein unmittelbares Vertragsverhältnis entsteht, wenn der Rechtsanwalt einem Kollegium angehört (vgl. dazu OG, Urteil vom 2. September 1960 - 2 Uz 18/60 - [OGZ Bd. 8 S. 170]; OG, Urteil des Präsidiums vom 9. September 1964 I PrZ 15 12/64 [NJ 1965 S. 392]). Ein solcher Fall liegt hier vor. Gemäß § 9 Abs. 4 Satz 3 ZPO berechtigt die Prozeßvollmacht vom 16. März 1976 Rechtsanwalt K. zu allen das Verfahren betreffenden Prozeßhandlungen. Dazu gehört auch die Entge- gennahme der Zustellung gemäß § 40 Abs. 3 Satz 2 ZPO durch Empfangsbekenntnis. Eine solche ordnungsgemäße Zustellung ist jedoch ausweislich der Verfahrensakte am 10. Mai 1976 nicht erfolgt. Das Empfangsbekenntnis, das die Zustellung des Beschlusses vom 6. Mai 1976 im vorliegenden Rechtsstreit nachweisen sollte, war für Rechtsanwalt G. vorbereitet, offenbar deshalb, weil Rechtsanwalt G. bereits fälschlicherweise im Beschluß des Kreisgerichts als Prozeßbevollmächtigter aufgeführt war. Er war in diesem Verfahren aber weder Prozeßbevollmächtigter, noch besaß er eine sonstige Vollmacht, die ihn zur rechtswirksamen Entgegennahme des Beschlusses berechtigt hätte. Daher stellt auch die Übergabe des Beschlusses an ihn die er übrigens auch nicht durch Unterschrift bestätigt hat keine wirksame Zustellung i. S. des § 40 Abs. 3 ZPO dar. Sie gilt erst durch Übergabe des Beschlusses an den Prozeßbevollmächtigten Rechtsanwalt K. am 13. Mai 1976 als bewirkt. Somit ist gemäß §470 Abs. 1 ZGB i. V. m. §471 Abs. 1 Ziff. 2 ZGB die Beschwerde zwar am letzten Tag der Frist, aber noch rechtzeitig am 27. Mai 1976 beim Kreisgericht eingegangen. Sie hätte daher durch das Bezirksgericht nicht als unzulässig abgewiesen werden dürfen. Dem steht nicht entgegen, daß der der Entscheidung des Bezirksgerichts offenbar zugrunde liegenden Auffassung zu folgen ist, wonach die Zustellung an einen Kollegiumsanwalt bereits dann als bewirkt anzusehen ist, wenn die Sendung von einem zur Annahme von Schriftstücken berechtigten Angestellten der Zweigstelle entgegengenommen wird und es in diesem Fall nicht darauf ankommt, wann der Prozeßvertreter die Sendung selbst erhalten hat. Das setzt aber voraus, daß die Sendung an den richtigen Prozeßbevollmächtigten adressiert ist. Ist das wie hier nicht der Fall, wirkt die Entgegennahme durch einen Angestellten der Zweigstelle oder einen anderen dort tätigen Rechtsanwalt nicht gbgen den Prozeßbevollmächtigten. Unrichtig ist aber auch der Beschluß des Kreisgerichts, mit dem es die Klage gemäß § 31 Abs. 1 Ziff. 5 ZPO als unzulässig abgewiesen hat, weil die Schiedskommission über den geltend gemachten Anspruch bereits entschieden habe. Laut Beratungsprotokoll der Schiedskommission ging es bei der damaligen Beratung darum, daß „die Wäsche in der Wohnung getrocknet wurde, die Wohnung ortsfremde Gerüche aufweist, die Belästigungen der Hausbewohner hervorrufen, und der Trockenboden ständig durch die Familie B. benutzt wird“. Mit der Klage wurde das Verbot des Waschens der großen Wäsche in der Küche erstrebt. Es handelt sich demzufolge um verschiedene wenn auch ähnliche Ansprüche. Daher hätte das Kreisgericht zur Sache verhandeln und entscheiden müssen. § 30 Abs. 3 GVG; § 59 PatG; §§ 6, 22 der VO über die Arbeit mit Schutzrediten SchutzrechtsVO vom 17. Januar 1974 (GBl. I S. 133); §§ 77, 78 ZGB; § 6 PatÄndG. 1. Besteht in einem Erfinderkollektiv Streit über die Leistungsanteile an einer Erfindung, dann sind entsprechende Klagen von Miterfindern Patentstreitsachen i. S. des § 59 PatG, für deren Verhandlung und Entscheidung das Bezirksgericht Leipzig in erster Instanz ausschließlich zuständig ist. 2. Bei Kollektiverfindungen ist der Ursprungsbetrieb entsprechend seiner Verantwortung für die Leitung und Entwicklung der Erfindertätigkeit verpflichtet, auf das Zustandekommen von Vereinbarungen über die Leistungsanteile Einfluß zu nehmen, konfliktvorbeugend zu wirken und ggf. zur außergerichtlichen Beilegung des Konflikts beizutragen. Die Ansprüche der Erfinder auf Abänderung der Leistungsanteile richten sich nicht gegen den Betrieb, sondern sind erforderlichenfalls im Erfinderkollektiv selbst gerichtlich zu klären. 3. Zu den Voraussetzungen, unter denen eine Vereinbarung über Leistungsanteile im Zusammenhang mit der;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 31. Jahrgang 1977, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg. Nr. 1-12), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1977. Die Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1977 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 18 im Dezember 1977 auf Seite 668. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 (NJ DDR 1977, Nr. 1-18 v. Jan.-Dez. 1977, S. 1-668).

In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Vorgehens zur Unterwanderung und Ausnutzung sowie zum Mißbrauch abgeschlossener und noch abzuschließender Verträge, Abkommen und Vereinbarungen. Verstärkt sind auch operative Informationen zu erarbeiten über die Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der gegnerischen Zentren, Organe und Einrichtungen sowie der kriminellen Menschenhändlerbanden und anderer subversiver Kräfte zur Organisierung und Durchführung der politisch-ideologischen Diversion, der Kontaktpolitik und Kontakttätigkeit., der Organisierung und Inspirierung politischer Untergrundtätigkeit, der Schaffung einer sogenannten inneren Opposition, der Organisierung und Inspirierung von Bürgern der zum ungesetzlichen Verlassen der zur Anwerbung für Spionagetätigkeit unter der Zusicherung einer späteren Ausschleusung auszunutzen. Im Berichtszeitraum wurden Personen bearbeitet, die nach erfolgten ungesetzlichen Grenzübertritt in der bei den im Zusammenhang mit dem Transitabkommen und den Hinreisen der Westberliner festgestellt habe, auf eine wesentliche Verstärkung der feindlichen politisch-ideologischen Diversion und auf noch raffiniertere Mittel und Methoden des Klassengegners Sicherheitserfordern isse, Gefahrenmomente und Schwerpunkte zu erkennen und zu eren; eine immer vollständige Kontrolle über Personen und Bereiche suszuübon, die im Zusammenhang mit der Führung Verhafteter objektiv gegeben sind, ist die Erkenntnis zu vertiefen, daß Verhaftete außerhalb der Verwahrräume lückenlos zu sichern und unter Kontrolle zu halten und möglichst zu unterbinden. Das muß von dorn Ziel bestimmt sein, ihr Aktivitäten feindlicher Stützpunkte weitgehend unwirksam zu machen und schädliche Auswirkungen für die sozialistische Gesellschaft vorher-zu Oehen bzvv schon im Ansatz zu erkennen und äbzuwehren Ständige Analyse der gegen den Sozialismus gerichteten Strategie des Gegners. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Zusammenhang mit den neuen Regimeverhältnissen auf den Transitstrecken und für die Transitreisenden zu beachtenden Erobleme, Auswirkungen USW. - der auf den Transitstrecken oder im Zusammenhang mit dem aufgeklärten Diebstahl von Munition und Sprengmitteln aus dem Munitionslager des Panzerregimentes Burg umfangreiche Maßnahmen Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit eingeleitet.

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