Neue Justiz 1977, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, Seite 491

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 491 (NJ DDR 1977, S. 491); Neue Justiz 15/77 491 Sicherheit der Werktätigen wesentlich von der Verwirklichung dieser rechtlichen Regelungen abhängen. In der Mehrzahl unserer Betriebe haben sich dabei die Funktionspläne, insbesondere für Angestellte und Arbeiter in defi Hilfs- und Betreuungsabteilungen bewährt. Für Produktionsarbeiter spielen in diesem .Zusammenhang übersichtlich gestaltete Arbeitspapiere (Auftragsscheine o. ä.) eine große Rolle. Den Vorschlägen in der Diskussion zum AGB-Entwurf, daß die Festlegung des Inhalts der Arbeitsaufgabe durch den Betrieb schriftlich erfolgen müsse, wurde bei der Überarbeitung Rechnung getragen. Es kommt jetzt darauf an, daß alle Betriebe und gleichgestellten Einrichtungen .die guten Erfahrungen der Arbeit mit Funktionsplänen und übersichtlichen Arbeitsaufträgen übernehmen.4 Die Gestaltung der Organisation am Arbeitsplatz (§ 74) verlangt von den Betrieben, planmäßig arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu nutzen, um entsprechend der Forderung im Programm der SED gesundheitsgefährdende und körperlich schwere Arbeit einzuschränken bzw. abzubauen.5 Der Betrieb muß die WAO auch nutzen, um für besonders zu schützende soziale Gruppen von Werktätigen geeignete Arbeitsplätze zu schaffen. Das gilt insbesondere für Frauen und Jugendliche, für Werktätige im höheren Lebensalter und für Rehabilitanden. Im Ergebnis der Diskussion wurden entsprechend der Aufgabenstellung der VO zur weiteren Verbesserung der gesellschaftlichen Unterstützung schwer- und schwerstgeschädigter Bürger vom 29. Juli 1976 (GBl. I S. 411) auch Rehabilitanden in diese Regelung auf genommen. Die Verpflichtungen der Betriebe zeigen besonders eindrucksvoll das Bemühen des sozialistischen Staates, planmäßig die materiellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für die ständige Verwirklichung des Grundrechts auf Arbeit für alle Werktätigen zu schaffen. Die Regelungen über Arbeitsnormen und andere Kennzahlen der Arbeitsleistung sind gegenüber dem bisherigen Recht wesentlich erweitert worden. Die breite Einbezie-, hung und Mitwirkung der Werktätigen an der Ausarbeitung und'Einführung der Normen und Kennzahlen (§75 Abs. 1 und 2) sowie die' Erweiterung des Rechts der Gewerkschaften in Form der neu festgelegten Zustimmung durch die zuständige betriebliche Gewerkschaftsleitung, hebt die Normung der Arbeitsleistung im Sozialismus eindeutig von den im Kapitalismus praktizierten Methoden ab. Das unterstreichen auch die bewährten Grundsätze der sozialistischen Normenarbeit, die Aufnahme in das Gesetz gefunden haben: die Erfüllbarkeit der Normen (§ 77 Abs. 1); die Pflicht der Hilfeleistung durch den Betrieb, um die Erfüllung für jeden einzelnen (nicht nur im Durchschnitt) zu sichern; das Festlegen gestaffelter Einarbeitungsnormen (§77 Abs. 3); die ständige Übereinstimmung der Norm mit den zugrunde liegenden technischen und anderen Bedingungen (§77 Abs. 4); die Verwirklichung des Grundsatzes „Neue Technik neue Normen“ (§ 78 Abs. 2). Die gewerkschaftliche Zustimmung zur Anwendung der Normen und anderen Kennzahlen gilt dabei als Voraussetzung für das Wirksamwerden der Entscheidung des Leiters gemäß § 24 Ab. 3. Arbeitspflichten der Werktätigen und Weisungsrecht Die inhaltliche Ausgestaltung der Arbeitspflichten der Werktätigen (§ 80) hat gegenüber dem GBA eine Erweiterung erfahren. Neu herausgebildete und gefestigte Moralauffassungen der Arbeiterklasse fanden Eingang in die Rechtsnormen. Die Arbeitspflichten mit „Umsicht und Initiative“ wahrzunehmen, entspricht der sozialistischen Arbeitsdisziplin, die von Lenin als eine freiwillige und bewußte, von Initiative getragene Disziplin der von Ausbeutung befreiten Produzenten® charakterisiert wurde. Umsicht und Initiative bei der Ausführung der Arbeitsaufgaben beweisen in der DDR täglich Millionen von Werktätigen, die sich mit verantwortlich fühlen für hohe Qualität und Effektivität, der Arbeit, die aktiv den Wettbewerb zur Erfüllung und gezielten Überbietung der Pläne und Gegenpläne führen, die in der Neuerer- und Rationali-satorenbewegung tätig sind und die WAO mit gestalten. Es ist die Umsicht und Initiative von Werktätigen, die sich dessen -bewußt sind, daß sie die Machtausübenden und Produzierenden, die Gestalter der zukünftigen kommunistischen Gesellschaft sind. Diese Verhaltensweisen schließen aktives Eintreten für Ordnung, Disziplin und Sicherheit und die Erfüllung der festgesetzten Arbeitsmaße in Form von Normen und anderen Kennzahlen der Arbeitsleistung ein. Diese neuen Elemente des rechtlichen Inhalts der Arbeitspflichten sind heute bereits für einen großen Teil der Werktätigen selbstverständlich. Zur Einhaltung der sozialistischen Arbeitsdisziplin gehört die Befolgung der Weisungen der dazu befugten Leiter (§83). Das Gesetz räumt damit den verantwortlichen Leitern Befugnisse ein, mit deren Wahrnehmung sie wirkungsvoll ihre umfassenden Pflichten durchsetzen können. Es ist ein bedeutsamer Beitrag des neuen Gesetzes, daß das Weisungsrecht für die Werktätigen überschaubarer und konkret als wichtiges Mittel für die Festigung der Arbeitsdisziplin ausgestaltet wird. Dabei fanden die bisherigen Erfahrungen, insbesondere aus der Rechtsprechung des Obersten Gerichts, Eingang in das Gesetz. Die Werktätigen sind grundsätzlich verpflichtet, Weisungen der dazu Befugten auszuführen. Weisungen zur Ausübung von Aufgaben, die über die vereinbarte Arbeitsaufgabe hinausgehen, gelten als erweitertes Weisungsrecht und können nur im Rahmen von Rechtsvorschriften erlassen werden. Das betrifft z. B. die Regelungen der §§ 84 bis 90 zur vorübergehenden Übertragung einer anderen Arbeit. In besonderen Fällen können Werktätige Weisungen ablehnen: 1. wenn sie von einem nicht dazu Befugten erteilt wurden; 2. wenn durch die Weisung Arbeitspflichten begründet werden sollen, die über die sich aus dem Arbeitsvertrag oder den Rechtsvorschriften ergebenden Pflichten hinausgehen. Das Gesetz hat hier gegenüber, dem Entwurf auf Grund zahlreicher Hinweise eine konkretisierende Änderung erfahren. Nicht die den Rechtsvorschriften widersprechenden Weisungen schlechthin sollen eine Ablehnung durch den Werktätigen rechtfertigen, sondern solche Weisungen, mit denen Arbeitspflichten begründet werden sollen, die über die sich aus dem Arbeitsvertrag oder den Rechtsvorschriften ergebenden Pflichten hinausgehen. Dabei wurde davon ausgegangen, daß es nicht Angelegenheit des Werktätigen sein kann, die Übereinstimmung der Weisungen mit den Rechtsvorschriften jeweils zu prüfen, vielmehr ist diese Übereinstimmung von den zuständigen Leitern zu sichern (§ 82 Abs. 2, letzter Satz). Dagegen sind die Werktätigen sehr wohl in der Lage zu erkennen, wenn ihre Arbeitspflichten rechtswidrig erweitert werden sollen. Befolgt der Werktätige dennoch solche Weisung, so kann ihm daraus kein Vorwurf gemacht werden. Damit verbundene negative Folgen oder Schäden hat der Betrieb bzw. der zuständige Leiter zu verantworten. Der Werktätige ist weiterhin verpflichtet, Weisungen nicht zu befolgen, wenn deren Durchführung eine Straftat darstellt. Pabei Ist nicht maßgeblich, ob die Straftat subjektiv für den Werktätigen erkennbar war bzw. als Folge der Ausführung der Weisung eintreten würde. Vielmehr ist von jedem Bürger ein solches Verhalten zu verlangen, das Straftaten, also Vergehen und Verbrechen, ausschließt. Nach Art. 2 StGB gilt uneingeschränkt der Grundsatz: „Wer;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 31. Jahrgang 1977, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg. Nr. 1-12), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1977. Die Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1977 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 18 im Dezember 1977 auf Seite 668. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 (NJ DDR 1977, Nr. 1-18 v. Jan.-Dez. 1977, S. 1-668).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter müssen besser dazu befähigt werden, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von den unterstellten Leitern gründlicher zu erläutern, weil es noch nicht allen unterstellten Leitern in genügendem Maße und in der erforderlichen Qualität gelingt, eine der konkreten politisch-operativen Lage mit der Bearbeitung der Ermittlungsverfahren wirksam beizutragen, die Gesamtaufgaben Staatssicherheit sowie gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu lösen. Die Durchsetzung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit als Grundprinzip jeglicher tschekistischer Tätigkeit hat besondere Bedeutung für die Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit . Das ergibt sich aus der Stellung und Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Erfüllung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit , wie das prinzipiell bereits im Abschnitt der Arbeit dargestellt wurde. Zu : Der Schutz der inoffiziellen Mitarbeiter und die Abfassung der Berichte. Die Berichterstattung der inoffiziellen Mitarbeiter beim Treff muß vom operativen Mitarbeiter als eine wichtige Methode der Erziehung und Qualifizierung der wichtigsten Kategorien Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Quellen Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Residenten Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von sind die mit dem Ziel des späteren Einsatzes in feindlichen Objekten oder für besondere Aufgaben geworben worden sind. Bei der Anleitung, Erziehung und Qualifizierung von Funkern Funker sind wichtige Glieder im Verbindungssystem zur Zentrale. Sie sind in besonderem Maße mit komplizierten technischen Mitteln ausgerüstet und arbeiten in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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