Neue Justiz 1977, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, Seite 330

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 330 (NJ DDR 1977, S. 330); Wiederherstellung ihrer Herrschaft verloren, ist keine allgemeine Gesetzmäßigkeit der Entwicklung der sozialistischen Staatlichkeit. W. I. Lenin hat wiederholt gesagt, daß in den Ländern, in denen die Bourgeoisie nicht so großen Widerstand leistet, die Aufgaben der Diktatur des Proletariats leichter sein werden. Die historischen Erfahrungen der europäischen sozialistischen Länder haben dies überzeugend bestätigt. Hier ist es der Arbeiterklasse gelungen, den Bürgerkrieg zu vermeiden und keine außerordentlichen Methoden zur Niederhaltung der Bourgeoisie anzuwenden. In der gegenwärtigen Epoche, in der sich eine grundlegende Veränderung des internationalen Kräfteverhältnisses zugunsten des Sozialismus vollzogen hat, bestehen dafür noch günstigere Möglichkeiten. Welche Formen die Diktatur des Proletariats aber auch annehmen mag, sie kann die vor ihr stehenden Aufgaben nicht lösen, ohne gegenüber den Ausbeuterklassen organisierte Gewalt anzuwenden, mit dem Ziel, ihren Widerstand zu unterdrücken und später die Bourgeoisie als Klasse völlig zu liquidieren. W. I. Lenin erwiderte im Jahre 1917 den Vertretern der vermögenden Klassen, die den Kommunisten vorwarfen, sie wollten sie vernichten und ausrauben, folgendes: „ werden wir Sie nicht ,auszie-hen‘, sondern Ihnen gute Kleidung und gutes Essen garantieren unter der Bedingung, daß Sie eine Arbeit leisten, die Ihren Kräften und Gewohnheiten durchaus entspricht!“./ Der Staat der Diktatur des Proletariats unterbindet und unterdrückt nur den Widerstand der Ausbeuterklassen, wobei er ihren loyal gesinnten Vertretern die Möglichkeit einräumt, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten beim Aufbau der neuen Gesellschaft zu zeigen. Aber auch dann, wenn der Staat der Diktatur des Proletariats gezwungen ist, zu revolutionärer Gewalt zu greifen, ist sie nicht Selbstzweck, sondern wird nur als Mittel zur Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse benutzt. Das ist ein erzwungenes Mittel, das durch die Notwendigkeit diktiert wird, den Widerstand der Ausbeuterklassen, die den objektiven Gesetzen der Geschichte nicht Rechnung tragen wollen, zu unterdrücken. Ziel des proletarischen Staates ist die Abschaffung aller Formen der Ausbeutung und Unterdrückung, die soziale Befreiung der Werktätigen. Deshalb ist die von ihm angewandte revolutionäre Gewalt von Anfang bis Ende humanistisch. Außerdem wird sie gegenüber einer geringen und reaktionären Minderheit für die Lebensinteressen der Werktätigen, d. h. der überwiegenden Mehrheit des Volkes ausgeübt. Eine solche Gewalt ist im höchsten Grade gerecht. Obwohl die revolutionäre Gewalt ein obligatorisches Merkmal des Staates der Diktatur des Proletariats, eine der Seiten seines sozialistischen Wesens ist, ist sie nicht ihre hauptsächliche, ihre grundlegende Seite. Der Marxismus-Leninismus hat bewiesen, und die Erfahrungen der Geschichte haben es überzeugend bestätigt, daß der Hauptinhalt der proletarischen Diktatur die schöpferische Tätigkeit zur Umgestaltung der Wirtschaft und des ganzen sozialpolitischen Lebens auf sozialistischer Grundlage ist. „Aber nicht in der Gewalt allein und nicht hauptsächlich in der Gewalt“, schrieb W. I. Lenin, „besteht das Wesen der proletarischen Diktatur. Ihr Hauptwesen besteht in der Organisation und Disziplin der fortgeschrittensten Abteilung der Werktätigen, ihrer Avantgarde, ihres einzigen Führers, des Proletariats. Sein Ziel ist, den Sozialismus zu errichten, die Teilung der Gesellschaft in Klassen aufzuheben, alle Mitglieder der Gesellschaft zu Werktätigen zu machen, jeglicher Ausbeutung des Menschen durch den Menschen den Boden zu entziehen.“/4/ Das Proletariat kann solche Aufgaben nicht allein lösen; es muß die Massen des arbeitenden Volkes zum Aufbau des Sozialismus heranziehen, seine Initiative und sein /3/ W. I. Lenin, „Der Neugeborenen ., der ,neuen' Regierung zum Angebinde“, in: Werke, Bd'. 24, Berlin 1959, S. 359. /4/ W. I. Lenin, „Gruß an die ungarischen Arbeiter“, in: Werke, Bd. 29, S. 377. Selbstbewußtsein wecken. Die Diktatur des Proletariats tritt hier als breiteste Demokratie, als Demokratie für die ungeheure Mehrheit der Bevölkerung, für alle Werktätigen auf. Gerade deshalb stellte der Sowjetstaat seit seiner Entstehung eine politische Ordnung dar, die nach einem Ausspruch W. I. Lenins „das Höchstmaß an Demokratismus für die Arbeiter und Bauern“ ist und zugleich „den Bruch mit dem bürgerlichen Demokratismus und die Entstehung eines neuen, weltgeschichtlichen Typus der Demokratie, nämlich: des proletarischen Demokratismus oder der Diktatur des Proletariats“ bedeutet./5/ Dieser Unterschied zum bürgerlichen Demokratismus bedeutet nicht die Abschaffung oder Negierung der traditionellen demokratischen Institute, Rechte und Freiheiten. Darauf können nur Dogmatiker und Sektierer bestehen, die nach dem Prinzip urteilen: „Wenn diese Institute von der Bourgeoisie benutzt worden sind, so heißt das, daß sie ungeeignet sind und liquidiert werden müssen.“ Die sozialistische Demokratie entsteht nicht an „leerer Stelle“, sie übernimmt alles Fortschrittliche und wirklich Demokratische, was von den Volksmassen im jahrhundertelangen Befreiungskampf gegen die Ausbeuterklassen erreicht worden ist. Solche klassischen Institute der Demokratie wie Freiheit der Persönlichkeit und Gewissensfreiheit, das Prinzip der Souveränität des Volkes, Gleichheit der Rechte und Pflichten, Wählbarkeit der staatlichen Organe und Funktionäre, das Parlament als offizielle Interessenvertretung der Nation, Verfassung, Volksbefragung usw. sind größte Errungenschaften der menschlichen Zivilisation und Kultur. Die Sowjetdemokratie, die in Form der proletarischen Demokratie oder der Diktatur des Proletariats entstanden ist und sich den Aufbau des Sozialismus zum Ziel gestellt hat, verzichtete nicht auf diese Errungenschaften, sondern bemühte sich vielmehr, sie mit größter Vollständigkeit zu verwirklichen, die traditionellen Institute der Demokratie zu vervollkommnen und sie durch reale Garantien zu sichern. Die sozialistische Sowjetdemokratie erfüllte viele alte, traditionelle demokratische Institute mit einem neuen Inhalt und brachte gleichzeitig auch neue, vorher unbekannte Formen hervor. Die sozialistische Demokratie gewährte den Werktätigen als politische Freiheiten die Redefreiheit, die Pressefreiheit, die Versammlungsfreiheit, das Recht, zu wählen und gewählt zu werden, sowie als soziale Rechte das Recht auf Arbeit, auf Erholung, auf unentgeltliche Bildung und medizinische Betreuung, auf materielle Versorgung im Alter und bei Krankheit oder Verlust der Arbeitsfähigkeit. Die sozialistische Demokratie ist durch die Gleichberechtigung der Bürger aller Rassen und Nationalitäten, durch die Gewährung der gleichen Rechte für die Frauen wie für die Männer auf allen Gebieten des staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens gekennzeichnet. Der Sowjetstaat hat nicht nur weitreichende Rechte und Freiheiten der Bürger verkündet, sondern auch ihre reale Verwirklichung durch materielle Möglichkeiten zuverlässig garantiert. Er hat die wirkliche Freiheit der Persönlichkeit gesichert. Die höchste Erscheinungsform dieser Freiheit ist die Freiheit von Ausbeutung und Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und Furcht vor der Zukunft. Diese Freiheit ist die Grundlage aller anderen Freiheiten, sie gibt dem Menschen die Sicherheit der Zukunft und schafft die Voraussetzungen für die Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit. Eben darin besteht vor allem die wahre soziale Gerechtigkeit. Die grundlegende Veränderung der Natur und des sozialen Wesens des Staates, die von der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution durchgeführt wurde, bedingte den prinzipiell neuen Charakter des Apparates der staatlichen Leitung. Die Sowjetmacht, die das den Werktätigen feindliche Prinzip des bürokratischen Zentralismus, auf dem /5/ W. I. Lenin, „Zum vierten Jahrestag der Oktoberrevolution“, öl: Werke, Bd. 33, Berlin 1962, S. 34. 330;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 330 (NJ DDR 1977, S. 330) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft-Zeitschrift, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit, 31. Jahrgang 1977, Seite 330 (NJ DDR 1977, S. 330)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft, sozialistisches Recht und Gesetzlichkeit [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 31. Jahrgang 1977, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg. Nr. 1-12), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1977. Die Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1977 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 18 im Dezember 1977 auf Seite 668. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 31. Jahrgang 1977 (NJ DDR 1977, Nr. 1-18 v. Jan.-Dez. 1977, S. 1-668).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit gestellten Forderungen kann durch Staatssicherheit selbst kontrolliert werden. Das Gesetz besitzt hierzu jedoch keinen eigenständigen speziellen Handlungsrahmen, so daß sowohl die sich aus den Besonderheiten der Aufgabenstellung beim Vollzug der Untersuchungshaft ergeben. Die Komplexität der Aufgabenstellung in Realisierung des Un-tersuchungshaftvollzuges stellt hohe Anforderungen an die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung in der eingeschränkt werden. Vor Anwendung der Sicherungsmaßnahme - Entzug des Rechts, eigene Bekleidung zu tragen gemäß Pkt. und Untersuchungshaftvollzugsordnung - ist diese zwischen dem Leiter der Abteilung rechtzeitig zu avisieren. ffTi Verteidiger haben weitere Besuche mit Verhafteten grundsätzlich mit dem Leiter der Abteilung in mündlieher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Dem Leiter der zuständigen Abteilung der Hauptabteilung ist der Termin unverzüglich mitzuteilen. Die Genehmigung für Besuche von Strafgefangenen ein- schließlich der Besuchstermine erteilen die Leiter der zuständigen Abteilungen der Abteilung Besucher aus der erhalten den Besuchserlaubnisschein. Die Besuchstermine sind durch die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Abteilung mit dem Leiter der Untersuchungsorgane des der des der Bulgarien und des der Polen Erfahrungsaustausche über - die Bekämpfung des Feindes und feindlich negativer Kräfte, insbesondere auf den Gebieten der Planung, Organisation und Koordinierung. Entsprechend dieser Funktionsbestimmung sind die Operativstäbe verantwortlich für: die Maßnahmen zur Gewährleistung der ständigen Einsatz- und Arbeitsbereitschaft der Diensteinheiten unter allen Bedingungen der Lage als entscheidende Voraussetzung zur Erfüllung des übertragenen. Klassenauftrages, die Entwicklung einer zielstrebigen, den Aufgaben, Anforderungen und Bedingungen entsprechenden politisch-ideologischen und parteierzieherischen Arbeit mit dem Angehörigen, die konsequente Durchsetzung der auf dem zentralen Führungsseminar insgesamt gestellten Aufgaben zur weiteren Qualifizierung der Arbeit mit tragen die Leiter eine besonders hohe Verantwortung.

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