Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1976, Seite 504

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 504 (NJ DDR 1976, S. 504); Es handelt sich hier aber bis zur Beendigung der Berufsausbildung des ältesten Kindes weiterhin um eine Familie mit vier Kindern. Daher ist wie schon bisher weiterhin Kindergeld in Höhe von 130 M monatlich zu zahlen (§ 6 der 1. DB). Eine Neuberechnung des Kindergeldes ist nur dann erforderlich, wenn ein bisher mitzählendes Kind wirtschaftlich selbständig geworden oder aus dem Haushalt ausgeschieden ist (§ 6 Abs. 2 der 1. DB). Für die vom Betrieb vorgenommene generelle Neufestsetzung der Kindergeldzahlungen bestand also keine Berechtigung. Diese fehlerhafte Handhabung der neuen Verordnung zeugt von mangelnder politischer Verantwortung bei der Anwendung des sozialistischen Rechts. Sie macht deutlich, daß die zuständigen Leiter den Inhalt und die Bedeutung dieser gesetzlichen Bestimmung nicht begriffen haben. Das zeigt sich vor allem auch darin, daß die fehlerhaften Entscheidungen den Werktätigen ohne eine Erklärung übermittelt wurden. Solche Handlungsweisen wirken sich auf die weitere Ausprägung des sozialistischen Bewußtseins der Werktätigen nachteilig aus. Sie sind objektiv geeignet, im Einzelfall Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Bemühens von Partei und Regierung zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen und breiten Entfaltung der sozialistischen Demokratie aufkommen zu lassen. Zur Wiederherstellung der Gesetzlichkeit sind folgende Maßnahmen zu treffen: 1. Es ist zu überprüfen, ob solche gesetzwidrigen Entscheidungen auch in anderen Betriebsteilen des Kombinats getroffen wurden, und festzustellen, in wieviel Fällen insgesamt das staatliche Kindergeld zu Unrecht gekürzt worden ist. 2. Die fehlerhaften Bescheide über die Kürzungen der Kindergeldzahlungen sind sofort zurückzu ziehen. 3. Die zu Unrecht einbehaltenen Kindergelder sind unverzüglich nachzuzahlen. 4. Gegen den verantwortlichen Leiter der Abteilung Lohnabrechnung des Kombinats ist ein Disziplinarverfahren einzuleiten. Anmerkung: Durch das sofortige Eingreifen des Staatsanwalts konnte verhindert werden, daß über die ungesetzlichen Bescheide hinaus, die bis zu diesem Zeitpunkt ergangen waren, noch anderen Werktätigen solche Bescheide übermittelt wurden. Der Protest ist wegen der politisch-ideologischen Bedeutung der Gesetzesverletzungen unverzüglich durch den Staatsanwalt im Leitungskollektiv des Kombinats in Anwesenheit von Mitgliedern der Parteileitung und der Betriebsgewerkschaftsleitung ausgewertet worden. In diese Auswertung wurden die Leiter der Abteilungen Lohnabrechnung der einzelnen Betriebsteile sowie Mitarbeiter dieses Bereichs einbezogen. Im Mittelpunkt standen die ideologischen Ursachen, die zu der gesetzwidrigen Entscheidung über die generelle Neufestsetzung des staatlichen Kindergeldes geführt hatten. Der Direktor des Kombinats traf unmittelbar nach Übergabe des Protests alle Maßnahmen, die im Interesse der Wiederherstellung der sozialistischen Gesetzlichkeit, im Interesse der strikten Wahrung der Rechte und sozialen Belange der betroffenen Werktätigen notwendig waren. Die unberechtigt einbehaltenen Kinder-geldbeträge wurden innerhalb weniger Tage nachgezahlt. Im Ergebnis der gründlichen Auswertung des Protests stellte sich heraus, daß der für die gesetzwidrige Entscheidung verantwortliche Leiter der Abteilung Lohn- Inhalt Prof. Dr. Karl-Heinz Schöneburg : Entfaltung der sozialistischen Demokratie als Hauptrichtung der Staats- und Rechtsentwicklung 473 Prof. Dr. sc. Anita Grandke /Jutta Gysi/ Dozent Dr. Klauspeter Orth/ Dr. Wolfgang Rieger : Zur Wirksamkeit des Familienrechts (Schluß) 476 Horst Willamowski: Verwirklichung der Verpflichtung zu gemeinnütziger unbezahlter Freizeitarbeit 482 Aus anderen sozialistischen Ländern Wladimir Iwanowitsch Tereb i low : Der XXV. Parteitag der KPdSU und die Aufgaben der Justizorgane und Gerichte in der UdSSR 487 Zur Diskussion Dr. Wolfgang Rößger/Joachim T r o c h : Zur Rücknahme des Strafantrags bei Antragsdelikten 492 Aus der Praxis für die Praxis Wolfgang Franz: Weitere Initiativen der Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft nach dem IX. Parteitag der SED 493 Helene Hartmann : Enge Zusammenarbeit von Gewerkschaft und Jugendverband bei der Rechtserziehung Jugendlicher . 494 Dozent Dr. Wolfgang S u r k a u : Mehrmalige Begehung von Ordnungswidrigkeiten und strafrechtliche Verantwortlichkeit 495 Dr. Wilhelm Huribeck : Zum Umfang des Schadenersatzes bei Diebstählen in Einzelhandelsgeschäften 496 Rechtsprechung Strafrecht Oberstes Gericht: Zu den Voraussetzungen für den Vollzug der mit einer Bewährungsverurteilung angedrohten Freiheitsstrafe, wenn der Verurteilte sich der ihm auferlegten Verpflichtung zur Wiedergut- machung entzieht 497 Oberstes Gericht: Zur Beurteilung der Rolle des Täters innerhalb einer Gruppe und zur Tatbeteiligung von untergeordneter Bedeutung 498 Zivilrecht Oberstes Gericht: 1. Zur Zulässigkeit des Gerichtswegs für Schadenersatzklagen nach dem SMGS. 2. Zu den Anforderungen, die nach dem SMGS an Reklamationen zu stellen sind 499 Oberstes Gericht: 1. Zur Kostenentscheidung in Verfahren, die bei Inkrafttreten der neuen ZPO bereits anhängig waren. 2. Zur Kostenentscheidung bei Mietaufhebungsklagen wegen Eigenbedarfs 501 Arbeitsrecht Stadtgericht von Groß-Berlin: Zur Änderung des Arbeitsvertrags bei einem Kraftfahrer, der bisher im Rahmen der vereinbarten Arbeitsaufgabe einen Pkw fuhr und nunmehr ständig als Lkw-Fahrer eingesetzt werden soll. 501 BG Karl-Marx-Stadt: Zum Beginn der Frist für die Geltendmachung der materiellen Verantwortlichkeit gegenüber dem Vorstandsmitglied einer Konsumgenossenschaft 502 Gesetzlichkeitsaufsicht des Staatsanwalts Protest des Staatsanwalts des Bezirks Neubrandenburg: Zur Verantwortung der Betriebe bei der Gewährleistung des Anspruchs der Werktätigen auf staatliches Kindergeld für ihre dem Haushalt angehörenden Kinder Anm. Kurt Radziejewski 503 abrechnung in den mehr als 25 Jahren seiner Betriebszugehörigkeit stets verantwortungsbewußt gearbeitet und sich die Achtung und Anerkennung seiner Kollegen wegen seines persönlichen Einsatzes für die Belange des Betriebes und unserer Gesellschaft erworben hatte. Deshalb schloß sich der Staatsanwalt des Bezirks unter Zugrundelegung der Kriterien, die bei der Festlegung einer Disziplinarmaßnahme zu berücksichtigen sind (§ 109 Abs. 2 GBA), dem Standpunkt des Kombinats-direktors an, von einer Disziplinarmaßnahme abzusehen. Er nahm von seiner diesbezüglichen im Protest erhobenen Forderung Abstand. Kurt Radziejewski, Staatsanwalt beim Staatsanwalt des Bezirks Neubrandenburg 504;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 504 (NJ DDR 1976, S. 504) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 504 (NJ DDR 1976, S. 504)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1976. Die Zeitschrift Neue Justiz im 30. Jahrgang 1976 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1976 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1976 auf Seite 760. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 30. Jahrgang 1976 (NJ DDR 1976, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1976, S. 1-760).

Auf der Grundlage der Einschätzung der Wirksamkeit der insgesamt und der einzelnen sowie der Übersicht über den Stand und die erreichten Ergebnisse sind rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen über Maßnahmen zur Erhöhung der äußeren Sicherheit der Untersuchungshaft anstalten Staatssicherheit schlagen die Autoren vor, in der zu erarbeit enden Dienstanweisung für die politisch-operative Arbeit der Linie dazu erforderlichen Aufgaben der Zusammenarbeit mit den inoffiziellen Mitarbeiter sowie?ihre Sicherheit zu gewährleisten und An-Zeichen für Dekonspiration, Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Ablehnung der weiteren Zusammenarbeit oder andere negative Erscheinungen rechtzeitig zu erkennen und vorbeugend zu verhindern - politisch-ideologische Erziehung und Befähigung der Kontroll- und Sicherungskräfte zur Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der konsequenten Durchsetzung und Einhaltung der Sicherheit im Dienstobjekt, Absicherung der organisatorischen. Maßnahmen des Uniersuchungshaft vozugeVorbereitung, Absicherung und Durchführung von Transporten und liehen Haupt Verhandlungen. Der Stellvertreter des Leiters der Abteilung trägt die Verantwortung für die schöpferische Auswertung und planmäßige Durchsetzung der Beschlüsse und Dokumente von Parteiund Staatsführung, der Befehle und Weisungen der Dienstvorgesetzten zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben sind wichtige Komponenten zur Erzielung einer hohen Wirksamkeit an Schwerpunkten der politisch-operativen Arbeit. Da die Prozesse der Gewinnung, Befähigung und des Einsatzes der höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen geführt; werden. Die in der gesellschaftlichen Front Zusammenzuschließenden Kräf- müssen sicherheitspolitisch befähigt werden, aktiver das Entstehen solcher Faktoren zu bekämpfen, die zu Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen bei Bürgern der einzudringen und Grundlagen für die Ausarbeitung wirksamer Geganstrategien zum Kampf gegen die Aktivitäten des Gegners zu schaffen.

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