Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1976, Seite 37

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 37 (NJ DDR 1976, S. 37); sehen Staats- und Gesellschaftsordnung und zur Durchsetzung der Rechte und gesetzlich geschützten Interessen der Bürger voll wahmehmen können. Erziehung der Jugendlichen zu gesellschaftlich verantwortungsbewußtem Verhalten Die Nutzung der Vorzüge der sozialistischen Gesellschaftsordnung hat sich auch hinsichtlich der Bekämpfung und Verhütung von Straftaten Jugendlicher positiv ausgewirkt. Die politisch-ideologische Arbeit unter der Jugend, die auf der Grundlage des neuen Jugendgesetzes verstärkt wurde, löste beachtliche volkswirtschaftliche Initiativen aus. Die Jugendlichen vollbringen aber nicht nur hervorragende Leistungen in der Produktion, sondern entwickeln auch in zunehmendem Maße Aktivitäten zur moralisch-rechtlichen Erzie-hung./5/ Sie sind unduldsamer gegenüber denen geworden, die ihre Initiativen hemmen, die Arbeits- und Lerndisziplin verletzen oder sich sonst verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft verhalten. Zurückbleibende Jugendliche erhalten von den Leitungen der FDJ, den Lehrern und Lehrausbildern wirksamer Hilfe, um den Anforderungen gerecht zu werden, die die Arbeit und das gesellschaftliche Leben an sie stellen. Insbesondere hat die FDJ in Großstädten in engem Zusammenwirken mit den Organen der Staatsmacht und gesellschaftlichen Kräften wirksamen erzieherischen Einfluß auf negative Gruppierungen junger Menschen genommen. Die offensive politisch-ideologische Arbeit, verbunden mit der zielgerichteten Entwicklung der Rechtspropaganda unter der Jugend auf der Grundlage des Beschlusses des Politbüros des Zentralkomitees der SED vom 7. Mai 1974, ist auch weiterhin eine wichtige Aufgabe, insbesondere in Vorbereitung des IX. Parteitages der SED. Die Herausbildung und Vertiefung richtiger politischer Überzeugungen entsprechend dem Klassenstandpunkt der Arbeiterklasse führt dazu, daß sich die Jugendlichen bewußt für die strikte Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit, für die Durchsetzung von Ordnung, Disziplin und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen einsetzen. Richtig handeln daher diejenigen Gerichte, die diese Fragen zum untrennbaren Bestandteil ihrer Arbeit machen, um gemeinsam mit den Kollektiven der Jugendlichen und anderen gesellschaftlichen Kräften zur wirksameren Bekämpfung und Verhütung der Jugendkriminalität beizutragen. Dazu gehört, daß sie ihre rechtserzieherische Arbeit in den erforderlichen Fällen mit der Anwendung strafrechtlichen Zwanges verbinden und alle Möglichkeiten zur rationellen und effektiven Durchführung des Strafverfahrens nutzen. Differenzierte Anwendung der Maßnahmen strafrechtlicher Verantwortlichkeit Bei der differenzierten Anwendung von Maßnahmen strafrechtlicher Verantwortlichkeit gegenüber jugendlichen Straftätern sind weitere Fortschritte erzielt worden. Der richtige Ausgangspunkt für die differenzierte Strafzumessung ist die Schwere der Straftat und die Individualisierung der Strafe, um den in Art. 2 StGB beschriebenen Zweck der strafrechtlichen Verantwortlichkeit zu realisieren. Die Gerichte haben überwiegend den auf der 12. Plenartagung des Obersten Gerichts gegebenen Hinweis beachtet, daß die in § 69 StGB vorgesehenen spezifischen Sanktionen gegenüber jugendlichen Straftätern bereits das jugendliche Alter und die dabei auftretenden Entwicklungsprobleme berücksichtigen, so daß es nicht richtig ist, die Straftat allein des- /5/ Vgl. hierzu Ch. Wehner, „Aufgaben der FDJ zur Erhöhung des Rechtsbewußtseins der Jugendlichen“, NJ 1974 S. 633 fl.; U. Jung/L. Reuter, „Erfahrungen der FDJ bei der Rechtserziehung Jugendlicher“, NJ 1975 S. 351 fl. wegen und losgelöst von den konkreten Tatumständen und der Täterpersönlichkeit milder zu beurteilen./6/ Einige Mängel in der gerichtlichen Tätigkeit geben aber Anlaß, noch einmal nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß das Jugendstrafverfahren von keinen anderen als den im Gesetz festgelegten Besonderheiten bestimmt wird. Klarheit darüber ist Voraussetzung, um entsprechend dem konkreten Einzelfall, der jeweiligen objektiven Tatschwere, dem Grad der Schuld und den Umständen der Täterpersönlichkeit diejenige Maßnahme zu finden, die zum Schutz unserer sozialistischen Gesellschaft und ihrer Bürger sowie zur Erziehung des jugendlichen Täters notwendig ist. Das ist die Grundlage für eine richtige Individualisierung und differenzierte Bemessung der Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit. Das bedeutet u. a. auch, daß bei der Anwendung der Verurteilung auf Bewährung gegenüber Jugendlichen keine strengeren Anforderungen zu stellen sind als gegenüber Erwachsenen. Wirksame Ausgestaltung der Verurteilung auf Bewährung Von besonderer Bedeutung ist die wirksame Ausgestaltung der Verurteilung auf Bewährung, die den Hauptanteil der bei Jugendlichen angewandten Maßnahmen strafrechtlicher Verantwortlichkeit bildeti/7/ Insbesondere seit dem Inkrafttreten der Strafrechtsänderungsgesetze ist festzustellen, daß die Gerichte von den Möglichkeiten, die Bewährungsverurteilung inhaltlich tat-und täterbezogen auszugestalten, stärker Gebrauch machen. Sie bemühen sich, an die Jugendlichen echte Bewährungsanforderungen zu stellen, die deren realem Leistungsvermögen entsprechen. Dabei werden auch die konkreten Entwicklungsbesonderheiten gemäß § 65 Abs. 3 StGB besser berücksichtigt. Verstärkt werden Vertreter aus Arbeits- und Lehrlingskollektiven in die Verfahren einbezogen. Mit ihnen wird mitunter schon vorher das Erziehungsanliegen des Verfahrens besprochen, und es wird erörtert, welche Möglichkeiten das Kollektiv hat, auf die Erziehung des Jugendlichen positiv Einfluß zu nehmen. Daher können die Gerichte auch besser darüber befinden, wie und wo sich der straffällige Jugendliche zu bewähren hat und von wem die Kontrolle des Erziehungs- und Bewährungsprozesses auszuüben ist. Wesentlich häufiger als früher erteilen die Gerichte unter Beachtung der Realisierbarkeit der Verpfiich-tung/8/ Auflagen zur schulischen oder beruflichen Weiterbildung (§ 72 Abs. 1 StGB). Um einen kontinuierlichen Erziehungsverlauf zu sichern, haben Kreisgerichte im Bezirk Rostock Jugendlichen, die kurz vor der Schulentlassung standen und bereits einen Lehrvertrag abgeschlossen hatten, z. B. die Auflage erteilt, nach Abschluß der Schule die Lehre in diesem Betrieb aufzunehmen. Verschiedentlich traten Probleme auf, wenn die mit einer Verpflichtung zur Bewährung am Arbeitsplatz verbundenen Auflagen gemäß § 72 Abs. 2 StGB gegenüber solchen Jugendlichen ausgesprochen wurden, die ihre Leistungsmöglichkeiten mit der Teilberufsausbildung erreicht haben, also zur weiteren beruflichen Qualifizierung subjektiv außerstande sind. In solchen Fällen reicht es aus, wenn die Arbeitsplatzverpflichtung durch Festlegungen konkretisiert wird, die gewährleisten, daß der Jugendliche seine Kenntnisse und Fertigkeiten im Prozeß der Arbeit festigt und vervollkommnet, ohne damit weitergehende Qualifizierungsmaßnahmen i. S. von § 72 Abs. 2 StGB zu verbinden. /6/ Vgl. NJ 1974 S. 641. fl) Die Praxis bei der Anwendung von Strafen mit Freiheitsentzug ist im wesentlichen richtig und entspricht den Anforderungen an eine wirksame Kriminalitätsbekämpfung. /8/ Vgl. Zifl. 2.3. des Berichts des Präsidiums des Obersten Gerichts an die 12. Plenartagung, NJ 1974 S. 637. 37;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 37 (NJ DDR 1976, S. 37) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 37 (NJ DDR 1976, S. 37)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1976. Die Zeitschrift Neue Justiz im 30. Jahrgang 1976 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1976 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1976 auf Seite 760. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 30. Jahrgang 1976 (NJ DDR 1976, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1976, S. 1-760).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben; die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung des sozialistischen Rechts; Anforderungen an die weitere Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen jugendliche Straftäter unter besonderer Berücksichtigung spezifischer Probleme bei Ougendlichen zwischen und Oahren; Anforderungen zur weiteren Erhöhung- der Effektivität der Tätigkeit der Linie Untersuchung bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher, Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher. Sie stellen zugleich eine Verletzung von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit im Prozeß der Beweisführung dar. Die aktionsbezogene Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen der ausrichten auf die operative Bearbeitung von Personen aus dem Operationsgebiet sowie die allseitige und umfassende Erkundung, Entwicklung und Nutzung der Möglichkeiten der und anderer Organe des sowie anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge. Die Haupt- selbständigen Abteilungen haben darauf Einfluß zu nehmen und dazu beizutragen, daß Operative Vorgänge mit hoher sicherheitspolitischer Bedeutung für die Durchsetzung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz - auch auf deutschem Boden - sowie für die Vereitelung und Zurückdrängung der aggressiven Politik des westdeutschen Imperialismus zu orientieren.

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