Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1976, Seite 104

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 104 (NJ DDR 1976, S. 104); Interessen von Kommunisten und anderen fortschrittlichen Bürgern wahrgenommen. In dem von der Adenauer-Regierung initiierten Verbotsprozeß gegen die KPD in den Jahren 1955/56 war er einer der Prozeßvertreter der Partei vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. In den sich daran anschließenden Gesinnungsprozessen gegen Mitglieder und Sympathisanten der KPD setzte F. K. Kaul seine ganze Persönlichkeit für die Verteidigung der von der BRD-Justiz Verfolgten ein. Selbst das BRD-Magazin „Stern“ mußte ihm die Fähigkeit bescheinigen, „die in der Bundesrepublik praktizierte Rechtsstaatlichkeit auf Schein und Wirklichkeit abklop-fen zu können Kaul wurde eine Strapaze für die westdeutsche Justiz, für die vielen Juristen, die immer damit rechnen mußten, daß er in Ostberliner Archiven braune Beweisstücke aus ihrer Vergangenheit ans Tageslicht brachte“. Seit internationale Proteste - selbst aus der Richtung der westlichen Bündnispartner - auch in der BRD endlich die Strafverfolgung nazistischer Menschlichkeitsverbrecher aus jahrelanger Lethargie erwachen ließen, leistet F. K. Kaul als anwaltlicher Vertreter von Angehörigen der Opfer der ange-klagten Nazimörder Hervorragendes. So vertrat er seit 1963 in 15 NS-Strafverfahren in der BRD u. a. im Frankfurter Auschwitz-Prozeß die Interessen vieler Bürger aus der Volksrepublik Polen, der UdSSR, der CSSR, der DDR, Österreichs und Hollands, die sich der öffentlichen Anklage als Nebenkläger angeschlossen hatten. Als Rechtsanwalt und Notar sowie in seinen Ratgeber-Sendereihen „Prof. Dr. Kaul antwortet“ (bei Radio DDR) und „Fragen Sie Prof. Kaul" (im Fernsehen der DDR) nimmt sich F. K. Kaul darüber hinaus der großen und kleinen rechtlichen Alltagssorgen der Bürger unserer Republik initiativreich an. Auch seine Sachkunde als Chefjustitiar der Staatlichen Komitees für Rundfunk und für Fernsehen ist sehr gefragt. Verleihung der Ehrendoktorwürde an Joe Am 23. Januar 1976 verlieh der Wissenschaftliche Rat der Humboldt-Universität Berlin dem französischen Rechtsanwalt Joe Nordmann die Würde eines doctor iuris honoris causa. Damit wurde ein Jurist geehrt, der weit über die Grenzen seines Landes hinaus Achtung und Ansehen genießt und dessen Schaffen untrennbar mit dem internationalen Kampf gegen Faschismus und Krieg, für die Achtung der Rechte der Völker und die Verwirklichung der friedlichen Koexistenz von Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung verbunden ist. Joe Nordmann, der 1910 in Mulhouse geboren wurde und an den Universitäten Paris und Strasbourg Rechtswissenschaft und Literatur studiert hatte, arbeitete als junger Rechtsanwalt bei Vincent Auriol, der 1947 Präsident der Republik Frankreich wurde, sowie bei Marcel Willard, einem der Verteidiger von Georgi Dimitroff. Nach 1933 führten ihn zahlreiche Missionen zur Verteidigung verfolgter Antifaschisten nach Hitlerdeutschland und nach Rumänien. Als Anwalt für die Spanische Republik plädierte er gegen die Beschlagnahme von Schiffen und deren Ladungen durch die Franquisten. Später organisierte er in dem von den Faschisten okkupierten Paris den Widerstandskampf in den Kreisen der Justiz: Er gründete die Nationale Front der Juristen und das illegale Blatt „Le Palais libre“, unterstützte inhaftierte Widerstandskämpfer, erwirkte Beistand für die Familien der Gefangenen und Erschossenen, machte Folterungen und Willkür in der Öffentlichkeit bekannt und nahm selbst am bewaffneten Kampf der Resistance teil. Nach der Befreiung von Paris wurde Joe Nordmann Direktor des Kabinetts von Marcel Willard. Er gehörte der Kommission für die Säuberung der französischen Richterschaft von Kollaborateuren sowie der Kommission für die Reform des Von 1965 bis 1974 vermittelte F. K. Kaul als Professor für zeitgenössische Rechtsgeschichte an der Sektion Rechtswissenschaft der Humboldt-Universität Berlin seinen in jahrelanger juristischer Tätigkeit erworbenen Erfahrungsschatz an Studenten und Angehörige des Lehrkörpers weiter. Von seinen wissenschaftlichen Publikationen auf diesem Gebiet sei hier nur die „Geschichte des Reichsgerichts 1933-1945“ (Berlin 1971) erwähnt. Weltweite Anerkennung hat sich F. K. Kaul seit Anfang 1974 durch seine engagierte Tätigkeit als Vizepräsident der Internationalen Kommission zur Untersuchung der Verbrechen der Militärjunta in Chile und Vorsitzender der juristischen Unterkommission dieses Gremiums erworben. Es ist in diesem Rahmen nicht möglich, auch noch das umfangreiche literarische Werk F. K. Kauls zu beleuchten. Selbst das „Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller" (2. Aufl., Leipzig 1972), das dem Romanschriftsteller, Hörspiel- und Fernsehspielautor 111 Zeilen einräumt, war nicht in der Lage, eine vollständige Übersicht über alle Arbeiten F. K. Kauls zu geben. Nur soviel sei hier gesagt: Seine Pitaval-Serien, die als Romane erschienen und auch als Fernsehreihen gestaltet wurden, haben im In- und Ausland einen interessierten Leser- und Zuschauerkreis gefunden. Es verwundert nicht, daß F. K. Kaul oft die Frage gestellt wird, wie er denn sein hier nur skizziertes Arbeitspensum zeitlich bewältigt. Seine Antwort lautet: „Selbst zur Liebe gehört Liebe. Wer aber liebt, findet immer Zeit und Möglichkeit, sich mit dem Objekt seiner Zuneigung zu beschäftigen. Außerdem bekommt der Tag 48 Stunden, wenn man ihn sinnvoll einteilt.“ Wir gratulieren unserem Genossen, Freund und geschätzten Autor Friedrich Karl Kaul herzlichst zu seinem 70. Geburtstag und wünschen ihm noch viele Jahre voller Gesundheit und Schaffenskraft. Nordmann Strafrechts an, war Mitglied des Justizausschusses, des Nationalrates der Resistance und der Regierungskommission für die Konfiszierung unrechtmäßiger Profite. Während einer kurzen Tätigkeit als Redakteur der Zeitung „L’Humanite“ entlarvte er die Kollaborateure der französischen Hochfinanz und Industrie. Im Jahre 1946 nahm Joe Nordmann auf Einladung des französischen Anklägers am Nürnberger Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher teil. In Begegnungen mit Juristen der Anklagevertretungen der UdSSR, der USA, Großbritanniens und Frankreichs sowie der Delegationen Polens, der CSR und Jugoslawiens reifte der Gedanke der Gründung einer fortschrittlichen internationalen Juristenorganisation, der im Oktober 1946 in Paris Wirklichkeit wurde. Auf dem Gründungskongreß der Internationalen Vereinigung Demokratischer Juristen wurde der bewährte antifaschistische Widerstandskämpfer und Kommunist Joe Nordmann zum Generalsekretär dieser Organisation gewählt. Fast drei Jahrzehnte lang übte er diese Funktion aus, bis er im Jahre 1974 zum Geschäftsführenden Präsidenten der IVDJ gewählt wurde. Joe Nordmann hat hervorragenden Anteil daran, daß sich die im Ergebnis des Kampfes der Antihitlerkoalition unter der Devise „Das Recht im Dienst des Friedens" gegründete IVDJ zur ersten internationalen Juristenorganisation entwickelte, die konsequent gegen Imperialismus und Faschismus, für die Verwirklichung der friedlichen Koexistenz und den sozialen Fortschritt kämpft. Allen Schikanen und Angriffen der internationalen Reaktion zum Trotz ist Joe Nordmann unermüdlich bestrebt, die progressiven Juristen aller Länder im Kampf gegen den Imperialismus zu vereinen und sie in den Reihen der Weltfriedenskräfte zur Wahrnehmung ihrer sozialen und politischen Verantwortung zu führen. 104;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 104 (NJ DDR 1976, S. 104) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Seite 104 (NJ DDR 1976, S. 104)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 30. Jahrgang 1976, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1976. Die Zeitschrift Neue Justiz im 30. Jahrgang 1976 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1976 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1976 auf Seite 760. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 30. Jahrgang 1976 (NJ DDR 1976, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1976, S. 1-760).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen von Bränden, Havarien, Unfällen und anderen Störungen in Industrie, Landwirtschaft und Verkehr; Fragen der Gewährleistung der inneren Sicherheit Staatssicherheit und der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen inhaftierter Personen nas träge gemeinsam üijl uöh audex Schutz mid heitsorganen und der Justiz dafür Sorge, bei strikter Wahrung und in konsequenter Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden politisch-operativen Untersuchungshaft Vollzug durchzuführen, insbesondere durch die sichere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der aufgabenbezogenen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lage die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen Grundfragen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Kapitel. Das Wirken der Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern der unter den äußeren und inneren Existenzbedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der Das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems als soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu erreichen, stellen besondere Anforderungen an die allgemein soziale Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen als soziales Phänomen.

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