Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1975, Seite 705

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 705 (NJ DDR 1975, S. 705); Prof. Dt. WOLFGANG WEICHELT, Vorsitzender des Verfassungs- und Rechtsausschusses der Volkskammer, Direktor des Instituts für Theorie des Staates und des Rechts an der Akademie der Wissenschaften der DDR Erfahrungen und Probleme bei der Schaffung von Bereichen vorbildlicher Ordnung, Disziplin und Sicherheit Der nachstehende Beitrag ist ein Auszug aus dem Referat, das Prof. Weichelt in der Sitzung des Verfassungsund Rechtsausschusses am 19. November 1975 gehalten hat. D. Red. Im Zusammenhang mit der Herausarbeitung der Hauptaufgabe bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und ihrer untrennbar miteinander verbundenen beiden Seiten sowie der sich daraus gesetzmäßig ergebenden wachsenden Rolle unserer sozialistischen Staatsmacht hat der VIII. Parteitag der SED bekanntlich die Notwendigkeit hervorgehoben, „daß überall im täglichen Leben unserer Gesellschaft die Einhaltung des sozialistischen Rechts und bewußte Disziplin zur festen Gewohnheit der Menschen werden“./V Ausdrücklich sprach der Parteitag die Erwartung aus, daß alle Staats- und Wirtschaftsfunktionäre konsequent die Gesetzlichkeit einhalten und die Gewährleistung von Ordnung, Disziplin und Sicherheit zum festen Bestandteil ihrer Leitungstätigkeit machen. Vor allem in großen Industriebetrieben zeigte sich im Zusammenhang mit dem Aufschwung des sozialistischen Wettbewerbs nach dem VIII. Parteitag, daß Arbeiterkollektive begannen, die Fragen der Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit, der Disziplin und Gesetzlichkeit als einen Gegenstand ihrer täglichen Sorge und ihres täglichen Handelns in ihre Wettbewerbsinitiativen einzuordnen. Der Kampf um die tägliche Planerfüllung und gute Qualität wurde von ihnen unmittelbarer mit der betrieblichen Produktionsorganisation und der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen in Verbindung gebracht. Der Begriff „Bassow-Initiative“ als besonderer Ausdruck der Verantwortung der Arbeiter für die Einhaltung aller Arbeitsschutz-und Sicherheitsbestimmungen tauchte auf. Auch andere Erfahrungen der Arbeiterklasse der Sowjetunion kamen ins Gespräch. Bewußter als bisher begannen viele Kollektive in Betrieben unserer Republik, ihren Arbeitsplatz und das tägliche Arbeitsgeschehen von der Seite der Ordnung, Disziplin und Sicherheit her zu durchleuchten und daraus höhere Forderungen an sich und an die Leitungsorgane abzuleiten. Diese ersten Erfahrungen aus Betrieben waren der Anlaß, daß sich der Verfassungs- und Rechtsausschuß der Volkskammer seit dem Herbst 1974 auf die Untersuchung dieser Fragen konzentrierte. Dabei lernten wir die Vielfalt des Inhalts sowie der Formen und Methoden dieser neuen Bewegung für Ordnung, Disziplin und Sicherheit kennen. Zu einigen der wichtigsten Probleme, die sich aus den bisherigen Erfahrungen ergeben, soll im folgenden Stellung genommen werden. Wesen und Ziel der Bewegung für vorbildliche Ordnung, Disziplin und Sicherheit Im Ergebnis unserer Untersuchungen fanden wir die Feststellung bestätigt, daß sich die Bestrebungen zur Schaffung von Bereichen der vorbildlichen Ordnung, Disziplin und Sicherheit inzwischen zu einer Massenbewegung entwickelt haben. Davon zeugt die Tatsache, daß es jetzt bereits über 9 500 Kollektive gibt, die auf der Grundlage der in den Bezirken dafür geschaffenen Ordnungen als „Bereiche der vorbildlichen Ordnung, Disziplin und Sicherheit“ ausgezeichnet worden sind, und daß zur Zeit über 73 700 Kollektive der unterschiedlichsten Größe sich bereit erklärt haben, um diese Anerkennung zu ringen, und dazu konkrete Verpflichtungen übernommen haben. tu E. Honecker, Bericht des Zentralkomitees an den vm. Parteitag der SED, Berlin 1971, S. 67. Die Art und der Umfang, in denen dabei die Werktätigen konkret einbezogen sind oder mitwirken, sind außerordentlich differenziert. Insofern gab und gibt es bisher auch kaum eine Möglichkeit, zwischen den Bezirken und innerhalb der Bezirke zwischen den Volkswirtschaftszweigen echte Vergleichsmaßstäbe zu finden. Wir haben es in der Bewegung für vorbildliche Ordnung, Disziplin und Sicherheit mit einzelnen Brigaden, Betriebsabteilungen, Meisterbereichen ebenso zu tun wie mit ganzen Betrieben und Kombinaten, mit einzelnen Wohnbezirken oder Wohngebieten, kleinen und großen Gemeinden ebenso wie mit kleinen und großen Städten bis zu 10 000 und mehr Einwohnern. Angesichts dessen ist es notwendig, noch einmal das Wesen, den eigentlichen Sinn und das Ziel dieser Bewegung klarzustellen, um zu einheitlichen Maßstäben für ihre Bewertung und für ihre Einordnung in den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozeß zu gelangen. Ich möchte betonen, daß es uns nicht darum geht, die Vielfalt der Initiativen' und ihrer Formen in irgendeiner Weise zu beseitigen oder die Bewegung zu uniformieren. Es geht aber darum, herauszufinden, auf welche Weise bisher die besten Ergebnisse erzielt werden konnten und in welchen Fragen einheitlichere Maßstäbe die Entwicklung der vielfältigen Initiativen der Werktätigen weiter fördern könnten. Die Bewegung ist ja nicht um ihrer selbst willen da. Überall ist es das Ziel der Werktätigen und ihrer Kollektive, mit möglichst hohen Ergebnissen und möglichst wenig Aufwand die vom VIII. Parteitag der SED beschlossene Hauptaufgabe zu erfüllen. In dieses Bestreben ist die Bewegung für vorbildliche Ordnung, Disziplin und Sicherheit eingeordnet. Das ist ihr entscheidender Wesenszug. In politischer Hinsicht charakterisiert diese Bewegung die wachsende Führungsrolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei auch hinsichtlich der Durchsetzung unserer sozialistischen Rechtsordnung sowie der moralischen Maßstäbe und Grundsätze, die die Arbeiterklasse als führende Kraft unserer Gesellschaft kennzeichnen. Deshalb war und ist es auch kein Zufall, daß die Initiative zur Schaffung von Bereichen der vorbildlichen Ordnung, Disziplin und Sicherheit sich zuerst in den volkseigenen Industriebetrieben entwickelte und hier ihre bisher stärkste Ausprägung erfahren hat. Die Arbeiter nutzen mit der Entfaltung dieser Bewegung bewußt ihr sozialistisches Recht nicht nur um höhere Produktionsergebnisse zu erzielen, sondern auch, um ihre gesamte Arbeitsumwelt kulturvoller zu gestalten, ihrem Arbeitsprozeß noch größere Kontinuität, Stabilität und höhere Sicherheit zu verleihen. Solche Aktivität kann nur wachsen auf der Grundlage der Vorzüge, die die sozialistische Gesellschaftsordnung jedem werktätigen Menschen bei uns garantiert. Das ist vor allem die stabile politische Sicherheit für das friedliche Leben aller Werktätigen unserer Republik, die durch die im Interesse der arbeitenden Menschen liegende Innen- und Außenpolitik des sozialistischen Staates gewährleistet wird. Das ist weiter die soziale Sicherheit für die Menschen, die gerade gegenwärtig, da die kapitalistische Welt von neuen Krisen geschüttelt wird, bei uns besonders sichtbar in Erscheinung tritt Und das ist nicht zuletzt auch die hohe Rechtssicherheit, die durch feste gesetzliche Garantien für die Unantastbarkeit des Lebens und der Gesundheit sowie des Eigentums und der Grundrechte und Grundpflichten der Bürger unseres Staates gewährleistet wird und die sich ganz sichtbar abhebt von der wachsenden Rechtsunsicherheit und dem zunehmenden kriminellen Sumpf, in dem das kapitalistische System mehr und mehr versinkt. 705;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 705 (NJ DDR 1975, S. 705) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 705 (NJ DDR 1975, S. 705)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975. Die Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1975 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1975 auf Seite 726. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 (NJ DDR 1975, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1975, S. 1-726).

Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der offensiven Nutzung der erzielten Untersuchungsergebnisse Potsdam, Ouristische Hochscht Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache - Oagusch, Knappe, Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der Offizialisierung von inoffiziellen Beweismitteln bei der Bearbeitung und beim Abschluß operativer Materialien Vertrauliche Verschlußsache - Meinhold Ausgewählte Probleme der weiteren Qualifizierung der Zusammenarbeit der Abteilung mit anderen operativen Diensteinheiten im Prozeß der Untersuchung politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse mit bekannten tatverdächtigen Personen bei Versuchen von Bürgern der zur Erreichung ihrer Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, auf Familienzusammenführung und Eheschließung mit Bürgern nichtsozialistischer Staaten und Westberlins sowie auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR. Sie sind in der Regel typisch für Täter, die politisch-operativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität begehen. Die hat auch Einfluß auf die Begehungsweise und Auswirkungen der Straftat. Sie ist zugleich eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung und Qualifizierung der Untersuchungsmethoden. Unter Beachtung der konkreten politisch-operativen Lage im Ver antwortungsbereich, aller objektiven undsubjektiven Umstände der begangenen Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen konsequent, systematisch und planvoll einzuengen sowie noch effektiver zu beseitigen, zu neutralisieren bzw, in ihrer Wirksamkeit einzuschränken. Die Forderung nach sofortiger und völliger Ausräumung oder Beseitigung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern der unter den äußeren und inneren Existenzbedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der Das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems als soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Aktivitäten, die Stimmung der Bevölkerung, gravierende Vorkommnisse in Schwerpunktberoichcn in Kenntnis gesetzt werden sowie Vorschläge, zur Unterstützung offensiven Politik von Partei und Regierung ira Rahmen der vorbeugenden Bekämpfung von Personenzusaramen-schlüessn unter dem Deckmantel der Ergebnisse des zur Durchsetzung konterrevolutionärer Ziele zu leisten.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X