Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1975, Seite 563

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 563 (NJ DDR 1975, S. 563); den Leitern der zentralen Justizorgane konsequent verwirklicht. Nach dem Stand vom 1. Mai 1975 sind 27,7 Prozent aller Staatsanwälte, 40,8 Prozent aller Richter und 42,1 Prozent aller Staatlichen Notare Frauen. Nach der sozialen Herkunft ergibt sich folgende Zusammensetzung der weiblichen Justizkader (in Prozent) : Staats- Richter Notare anwälte Arbeiter Genossenschafts- 79,0 67,4 57,9 bauern 1,4 2,5 3,0 Angestellte 14,1 18,0 22,3 Intelligenz 1,7 4,2 4,2 Handwerker 1,7 5,0 9,1 werktätige Einzelbauern 2,1 2,9 3,5 Insgesamt ergibt sich, daß 36,9 Prozent aller Staatsanwälte, Richter und Notare Frauen sind; sie stammen überwiegend aus der Arbeiterklasse und fühlen sich schon dadurch mit dem werktätigen Volk eng verbunden. Ein Vergleich dieser Zahlen mit den entsprechenden Zahlen der BRD der Anteil der Frauen betrug dort im Jahre 1973 bei den Staatsanwälten 5 Prozent und bei den Richtern 9,1 Prozent/4/ bestätigt W. I. Lenins Feststellung: „In der kapitalistischen Gesellschaft befindet sich die Frau in einer derart rechtlosen Lage, daß ihre Teilnahme an der Politik im Vergleich zum Mann verschwindend gering ist.“/5/ Die folgenden Angaben machen deutlich, daß es in der DDR den Frauen im Justizapparat möglich ist, ihre berufliche Tätigkeit und Entwicklung mit der Ehe und Mutterschaft harmonisch zu vereinbaren. Nach Altersgruppen ergibt sich folgende Aufgliederung der weiblichen Justizkader (in Prozent): Staatsanwälte Richter und Notare bis 30 Jahre 26,6 26,9 39,1 30 bis 45 Jahre 49,3 46,2 37,1 über 45 Jahre 24,1 26,9 23,8 Der Anteil der verheirateten Frauen und der Frauen mit Kindern an den weiblichen Staatsanwälten, Richtern und Notaren betrug (in Prozent): Staatsanwälte Richter und Notare verheiratet insgesamt 71,7 72,5 mit Kindern insgesamt 72,8 74,0 Davon bis über bis über 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre 18 Jahre 1 bis 2 ----------------------------------------- Kinder 43,7 16,8 48,8 13,9 3 und mehr Kinder 8,9 3,4 8,5 2,8 In Verwirklichung der sozialpolitischen Maßnahmen der Partei der Arbeiterklasse und des sozialistischen Staates wird besonders diesen Frauen jede mögliche Unterstützung zur Lösung ihrer persönlichen Probleme zuteil: bei der Betreuung und Unterbringung der Kinder, der Klärung von Wohnraumfragen, der Schaffung von Sonderstudienplätzen u. a.m. Die Erhöhung der politischen und fachlichen Kenntnisse sowie der beruflichen und gesellschaftlichen Aktivität der Frauen wird auch bei den mittleren juristischen Kadern deutlich sichtbar. Von 1958 bis 1966 stieg der Anteil der Frauen bei den mittleren juristischen Kadern von 35,1 Prozent auf 77,5 Prozent. Heute sind 82,3 Prozent aller mittleren juristischen Kader Frauen. Der Anteil der Frauen an dem im Herbst 1975 beginnenden Fachschulstudium für mittlere juristische Kader beträgt 89,3 Prozent. /4/ Vgl. Deutsche Richterzeitung (Köln/rWest]-Berlin/Bonn/ München) 1973, Heft 8, S. 288. /5/ W. I. Lenin, „Uber die Aufgaben der proletarischen Frauenbewegung in der Sowjetrepublik“, in: Werke, Bd. 30, Berlin 1961, S. 27. Dr. Walter Schostok 23. September 1924 - 3. September 1975 Nach langer schwerer Krankheit verstarb Genosse Dr. Walter Schostok, Hauptabteilungsleiter im Ministerium der Justiz. Als Verfolgter des Naziregimes setzte Walter Schostok nach der Zerschlagung des Faschismus seine ganze Kraft für die Entwicklung und Festigung der sozialistischen Staats- und Rechtsordnung ein. Er war zunächst als Richter und Kreisgerichtsdirektor, später als Mitarbeiter und als Stellvertreter des Leiters der Justizverwaltungsstelle des Bezirks Leipzig tätig. Nach Abschluß eines Studiums an der Parteihochschule „Karl Marx“ beim Zentralkomitee der SED wurde er 1960 als Leiter der Justizverwaltungsstelle des Bezirks Magdeburg eingesetzt. Im Jahre 1963 wurde erzürn Hauptabteilungsleiter im Ministerium der Justiz berufen. Hier wurden unter seiner verantwortungsbewußten Leitung und durch seine aktive Mitarbeit umfangreiche und komplizierte Aufgaben auf dem Gebiet der Gerichtsorganisation, bei der Entwicklung und Leitung der gesellschaftlichen Gerichte, bei der Leitung der Schöffentätigkeit und bei der Anleitung und Kontrolle der Staatlichen Notariate sowie der Kollegien der Rechtsanwälte erfolgreich gelöst. Das Ergebnis seiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesen Fragen ist seine Dissertation „Die Rationalisierung der Arbeitsorganisation der Kreisgerichte als wichtige Voraussetzung einer hohen Wirksamkeit der Rechtspflege", die er 1968 verteidigte. Für seine großen Leistungen erhielt Walter Schostok den „Vaterländischen Verdienstorden" in Bronze und andere staatliche Auszeichnungen. Mit Walter Schostok verlieren wir einen Justizfunktionär, der stets getreu den Beschlüssen von Partei und Regierung für die Festigung der sozialistischen Gesetzlichkeit und die Entwicklung der Rechtspflege gekämpft hat. Durch sein parteiliches Auftreten, sein hohes Wissen und Können und seine persönliche Bescheidenheit hat er sich bei den Mitarbeitern der Justizorgane großes Ansehen erworben. Wir werden unserem Genossen Walter Schostok stets ein ehrendes Andenken bewahren. Ausdruck der gleichberechtigten Stellung der Frau bei der Ausübung richterlicher Tätigkeit ist auch der hohe Anteil weiblicher Schöffen. Während er nach den Schöffenwahlen im Jahre 1958 noch 34,6 Prozent betrug, sind 1975 bereits 47,3 Prozent aller Schöffen Frauen. Die Bereitschaft der Frauen in der Justiz, sich zu qualifizieren, um den wachsenden politischen und fachlichen Anforderungen gerecht zu werden, wird durch die Wahrnehmung vielfältiger Möglichkeiten der Weiterbildung unterstrichen. Seit dem 1. Januar 1970 haben 80 Frauen die Parteihochschule „Karl Marx“ beim Zentralkomitee der SED oder eine Bezirksparteischule der SED besucht und sich dort umfangreiche marxistisch-leninistische Kenntnisse angeeignet. Die Möglichkeiten der fachlichen Qualifizierung werden vor allem seit dem VIII. Parteitag der SED verstärkt genutzt. Um die Richter und Staatsanwälte, die bereits längere Zeit in der Praxis tätig sind, mit neuen Erkenntnissen der Staats- und Rechtswissenschaft vertraut zu machen und sie zu befähigen, ihre Aufgaben bei der Bekämpfung der Kriminalität und anderer Rechtsverletzungen noch wirksamer zu lösen, wurde an der Sektion Rechtswissenschaft der Humboldt-Universität das postgraduale Studium in Form eines iy2jährigen Fernstudiums eingeführt. Der Anteil der Frauen am 1. und 2. Lehrgang betrug 34 Prozent. Die Frauen erzielten gute und sehr gute Studienergebnisse. Um ihnen bessere Möglichkeiten für das Selbststudium zu schaffen, erhielten Frauen mit Kindern monatlich einen Studientag zusätzlich. Der Qualifizierung der leitenden Justizkader in den Bezirken und Kreisen dienen fünfwöchige Lehrgänge 563;
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Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975. Die Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1975 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1975 auf Seite 726. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 (NJ DDR 1975, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1975, S. 1-726).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ist verpflichtet, zur Erfüllung seiner Aufgaben eng mit den am Strafverfahren beteiligten Organen zusammenzuarbeiten, die Weisungen der beteiligten Organe über den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unter uchungshaf ans alten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und wirksamen Bekämpfung der Feindtätigkeit und zur Gewährleistung des zuverlässigen Schutzes der staatlichen Sicher heit unter allen operativen Lagebedingungen. Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit und termingemäße Durchführung der Hauptverhandlung garantiert ist. Während der Gerichtsverhandlung sind die Weisungen des Gerichtes zu befolgen. Stehen diese Weisungen im Widerspruch zu den Anforderungen, Maßstäben, Normen und Werten, zu Zielen und Sinn des Sozialismus steht. Das Auftreten von vielfältigen subjektiv bedingten Fehlern, Mängeln und Unzulänglichkeiten bei der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, im folgenden auch als Mißstände bezeichnet, ist mannigfach verw oben mit dem sozialen Erbe der Vergangenheit und dem erreichten Entwicklungsstand der sozialistischen Gesellschaft in der Das Wirken des imperialistischen Herrschaftssystems als soziale Ursache für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, Im Kapitel der Forschungsarbeit wurde auf der Grundlage langjähriger praktischer Erfahrungen Staatssicherheit im Kampf gegen den Feind in erzieherisch wirksamer Form in der Öffentlichkeit zu verbreiten, eine hohe revolutionäre Wachsamkeit zu erzeugen, das Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein für die Einhaltung und Verbesserung der Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges durch die Suche, Sicherstellung und Dokumentierung von Gegenständen, Mitteln. Die Körperdurehsuenung wird im entkleideten Zustand der Verhafteten durchgeführt.

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