Neue Justiz, Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft 1975, Seite 529

Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 529 (NJ DDR 1975, S. 529); BRD richtet sich der Protest westdeutscher Frauengruppen : „Die Mitgliederliste dieses Kuratoriums zeigt deutlich, daß für die Auswahl und Einladung nicht die Interessenlage und Bedürfnisse der berufstätigen Frauen und der Mütter in unserem Land ausschlaggebend waren, sondern eine höchst fragwürdige Vorstellung von gesellschaftlicher Relevanz. Die Berufung des Präsidenten des Arbeitgeberverbandes H. M. Schleyer und des katholischen Bischofs Tenhumberg in dieses Gremium muß alle Frauen in diesem Land verhöhnen und brüskieren, die sich für ihre Rechte einsetzen. Herr Schleyer ist auf Grund seiner Funktion im Arbeitgeberverband hauptverantwortlich für die Unterbezahlung der Frauen in Leichtlohngruppen und für die immer größer werdende Einkommensschere zwischen den Stundenlöhnen von Männern und Frauen. Bischof Tenhumiberg gehört zu den Wortführern der katholischen Kirche, die sich gegen jede Liberalisierung des § 218 wenden, und zwar gegen die mehrheitliche Meinung aller Frauen in diesem Land einschließlich der Katholikinnen.“/8/ Ähnliche Proteste gegen bestimmte Regierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Internationalen Jahr der Frau wurden auch aus anderen kapitalistischen Ländern bekannt. So haben auf Initiative der Französischen Kommunistischen Partei zahlreiche Aktionen der Frauen stattgefunden, um bestimmte demagogische Entstellungen der wirklichen Ziele der Frauen zu entlarven. Es bestätigt sich auf vielfältige Weise die Richtigkeit der Einschätzung, die das Mitglied des Zentralkomitees der Linkspartei Kommunisten Schwedens G. Backström unlängst auf dem Parteitag getroffen hat: „Die Losungen des Internationalen Jahres der Frau können in den kapitalistischen Ländern nur im Kampf gegen das Kapital verwirklicht werden.“ /9/ Wie die geschichtlichen Erfahrungen belegen, ist der Kampf um die Gleichberechtigung der Frau nicht ein Kampf, der neben den drei revolutionären Hauptströmen in der Epoche des weltweiten Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus abläuft, sondern deren integrierender Bestandteil. In den sozialen Kämpfen der Gegenwart erweist sich tagtäglich aufs Neue die Richtigkeit der Leninschen Erkenntnis, daß der Erfolg einer Revolution davon abhängt, inwieweit die Frauen an ihr teilnehmen./10/ Die Befreiung der Frau unabdingbarer Bestandteil der marxistisch-leninistischen Weltanschauung Zahlreich waren in der Geschichte der Menschheit die Proteste gegen die doppelte Entrechtung und Unterdrückung des weiblichen Geschlechts, unterschiedlich die Faktoren, die als Ursachen oder Begründungen dieser Diskriminierung genannt wurden und heute oft noch genannt werden. Sie reichen von „ewig und naturgegeben“, „gottgewollt“ und „biologisch bedingt“ bis zur Postulierung einer Minderwertigkeit des weiblichen Geschlechts. Die wissenschaftlich fundierte Aufdeckung der wirklichen Ursachen der Entrechtung der Frau wurde erst mit der materialistischen Geschichtsauffassung möglich. Über deren Bedeutung für das Verständnis der Frauenfrage schrieb C. Z e t k i n : „Gewiß: Marx hat sich nie mit der Frauenfrage ,an und für sich“ und ,als solcher“ beschäftigt. Trotzdem hat er Unersetzliches, hat er das Wichtigste für den Kampf der Frau um volles Recht geleistet. Mit der materialistischen Geschichtsauffassung hat er uns zwar nicht fertige Formeln über die Frauenfrage, Kl Deutsche Volkszeitung (Düsseldorf) vom 5. Dezember 1974. /9/ Zitiert nach ND vom 15./16. März 1975, S. 6 /10) Vgl. W. I. Lenin, „Rede auf dem I. Gesamtrussischen Arbeiterinnenkongreß, 19. November 1918“, in: Werke, Bd. 28, Berlin 1968, S. 176. wohl aber Besseres gegeben: die richtige, treffsichere Methode, sie zu erforschen und zu begreifen. Erst die materialistische Geschichtsauffassung hat es uns ermöglicht, die Frauenfrage im Flusse der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung, im Lichte der allgemeinen sozialen Zusammenhäinge in ihrer historischen Bedingtheit und Berechtigung klar zu verstehen, ihre bewegenden und tragenden Kräfte zu erkennen, die Ziele, denen diese zutreiben, die Bedingungen, unter denen allein die aufgerollten Probleme ihre Lösung zu finden vermögen.“/II/ Wenn auch zutrifft, daß kein in sich geschlossenes Werk von K. Marx zur Frauenfrage vorliegt, so wurden doch in zahlreichen Arbeiten der Begründer des wissenschaftlichen Sazialismus/12/ die ökonomischen Ursachen der entrechteten Stellung der Frau herausgearbeitet, wurde der Nachweis geführt, daß diese ihre Wurzel in den gesellschaftlichen Verhältnissen der auf dem Privateigentum an den Produktionsmitteln beruhenden Ausbeuterordnungen hat. F. Engels bezeichnet seine Arbeit „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates“ als die Erfüllung eines Vermächtnisses von K. Marx. In diesem Werk werden erstmalig vom Standpunkt des historischen Materialismus die theoretischen Grundlagen des Kampfes der revolutionären Arbeiterklasse für die Befreiung der Frau zusammenfassend dargelegt. Im Gesamtwerk der Klassiker des Marxismus-Leninismus wird nachgewiesen, daß der Kampf des Proletariats gegen jede Form der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen notwendig den Kampf gegen die doppelte Ausbeutung der Frau einschließen muß. Die Erfüllung der historischen Mission der Arbeiterklasse erfordert die Befreiung der Frau. Somit ist die Erkenntnis, daß die Frauenfrage nicht als eine klassenneutrale „GescMechterfrage“ isoliert neben der sozialen Frage existiert, sondern Bestandteil der sozialen Frage ist und nur mit dieser gelöst werden kann, zum unabdingbaren Bestandteil der Weltanschauung des Proletariats geworden und damit auch zum Bestandteil seines revolutionären Befreiungskampfes. Es gehört zu den revolutionären Traditionen der internationalen Arbeiterklasse, in ihren Kampf um die Befreiung der Menschheit von allen Formen sozialer, politischer und geistiger Knechtschaft und um die Errichtung der sozialistischen Gesellschaft den Kampf um die Befreiung der Frau einzuschließen. In der Gegenwart ist in den kapitalistischen Ländern der Kampf gegen die doppelte Ausbeutung der Frau und um gleiche Rechte für die Frauen Bestandteil des Kampfes der revolutionären Arbeiterklasse unter Führung der marxistischen Parteien um die Verwirklichung demokratischer Grundrechte für alle Werktätigen und um sozialen Fortschritt. Die Gleichberechtigung der Frau im Sinne ihrer gleichen Rechtsstellung mit dem Manne ist in ihrem Inhalt keine sozialistische Forderung, sondern eine bürgerlichdemokratische. Die Losung der bürgerlichen Revolutionen,, Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit“ hatte auch die Forderung nach Gleichheit/13/ der Geschlechter zum Inhalt. Jedoch wurde diese in keinem kapitalistischen Land verwirklicht. W. I. Lenin schrieb hierzu: „Man nehme die Religion oder die Rechtlosigkeit der Frau (hervorgehoben von mir H. K.) oder die Unterdrückung und Nichtgleichberechtigung der nichtrussischen Nationalitäten. All dies sind Fragen der bürgerlich-demokratischen Revolution ; es gibt un- /II/ C. Zetkin, Ausgewählte Reden und Schriften, Bd. I, Berlin 1957, S. 219. /12/ Vgl. den Auswahlband Marx/Engels/Lenin über die Frau und die Familie, Leipzig 1972. /13/ Natürlich nicht im Sinne biologischer, sondern rechtlicher und sozialer Gleichheit. 529;
Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 529 (NJ DDR 1975, S. 529) Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Seite 529 (NJ DDR 1975, S. 529)

Dokumentation: Neue Justiz (NJ), Zeitschrift für Recht und Rechtswissenschaft [Deutsche Demokratische Republik (DDR)], 29. Jahrgang 1975, Generalstaatsanwalt (GStA), Ministerium der Justiz (MdJ) und Oberstes Gericht (OG) der DDR (Hrsg.), Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1975. Die Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1975 auf Seite 1 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1975 auf Seite 726. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neue Justiz im 29. Jahrgang 1975 (NJ DDR 1975, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1975, S. 1-726).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Rechtliche Voraussetzungen und praktische Anforderungen bei der Suche und Sicherung strafprozessual zulässiger Beweismittel während der Bearbeitung und beim Abschluß Operativer Vorgänge sowie der Vorkommnisuntersuchung durch die Linie Untersuchung zu treffenden Entscheidungen herbeizuführen, bringen Zeitverluste, können zu rechtlichen Entscheidungen führen, die mit der einheitlichen Rechtsanwendung im Widerspruch stehen, und tragen nicht dazu bei, eine wirksame vorbeugende Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der subversiven Angriffe, Pläne und Absichten des Feindes sowie weiterer politisch-operativ bedeutsamer Handlungen, die weitere Erhöhung der Staatsautorität, die konsequente Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit und der geltenden Befehle und Weisungen im Referat. Bei Abwesenheit des Leiters der Abteilung und dessen Stellvertreter obliegt dem diensthabenden Referatsleiter die unmittelbare Verantwortlichkeit für die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit bei Maßnahmen außerhalb der Untersuchunoshaftanstalt H,.Q. О. - М. In diesem Abschnitt der Arbeit werden wesentliche Erfоrdernisse für die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit bei allen Vollzugsmaßnahmen im Untersuchungshaftvollzug. Es ergeben sich daraus auch besondere Anf rde rungen, an die sichere rwah runq der Verhafteten in der Untersuchungshaftanstalt. Die sichere Verwahrung Verhafteter, insbesondere ihre un-., - ßti unterbrochene, zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgende,. ,. Beaufsichtigung und Kontrolle, erfordert deshalb von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten.

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